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Marathon Rendsburg (8. Juli 2007) – Laufbericht

Marathon Rendsburg (8. Juli 2007) – Laufbericht

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VWKG: Beine sind ein bißchen schwer, letzter TDL 15km im angepeilten Renntempo erst 7 Tage vorher gelaufen. Sowieso viel zu wenig trainiert, aber ich bin guter Hoffnung, mein Ziel – sub4h – zu erreichen, da der Tempolauf sehr locker war, und auch der 36km-Lauf 3 Wochen vor dem Termin gut lief. Also die Ansage für mich, 3:55 als optimales Ziel, d. h. 5:34 Min/km

Sonntag morgen, 5:30 wach ich auf, der Wecker ist auf 5:45 gestellt. Noch mal ein bißchen dösen, Fernseher an. Gegen 6:00 dann aufgestanden, Frühstück, Isostar und Kaffee. Unter die Dusche und dann die Laufklamotten an, Tasche packen und auf das Familientaxi warten. Meine Eltern holen mich ab und wir fahren rüber nach Rendsburg. Was blöd ist: Laut Ausschreibung muß man seine Startunterlagen bis 8:15 abholen, aber Wettkampfbesprechung ist erst um 8:45. Das Warten fand ich dann doch etwas blöd, aber egal.

8:45 dann bittet uns der Organisator zur Besprechung, kurze Einweisung in die Beschilderung und Vorstellung des „Ehrengastes“, Hajime Nishi, dem Japaner, der bis zum 99. Geburtstag 1000 Marathon laufen möchte. Dann werden wir auf die richtige Seite der Startlinie gewunken, kurzes Warten, und dann werden die Läufer auf die Strecke geschickt (80 Finisher beim Marathon und 122 auf der kurzen Strecke).

Erst mal geht’s an der Eider entlang. Leichte Verwirrung mit den Markierungen, aber bei dem KM-Strich, der zählt, war die erste Zeit 5:28, also mal wieder ein bißchen schnell angefangen. Aber noch keine Bedenken, das wird sich schon finden. Schöne Strecke, kommt mir irgendwie bekannt vor – und schließlich merk ich, daß wir uns auf einem Teil der Hausrunde befinden, die ich gelaufen bin, als ich in Rendsburg stationiert war (ist ja auch schon 12 Jahre her). Beim 3. km dann die erste Verpflegungsstation, gleich mal im Gehen zwei Becher Wasser rein. Dann geht’s am Nordostseekanal weiter, kein großer Verkehr auf dem Kanal – bei der ersten Runde achte ich noch drauf. Beim 5. km dann von allen Seiten Erstaunen über die schlechte Kilometerzeit – da hat sich wohl jemand ein gutes Stück vermessen. Nächster Verpflegungsstand – meine Eltern fotografieren, aber ich konzentriere mich so, daß ich nichts weiter sagen kann. Noch liegen die Zeiten alle um 5:30 bis 5:40. Es folgt eine Strecke durch Rendsburgs Wohnsiedlungen, Backstein-Mehrfamilienhäuser. Bei Kilometer Zehn dann die erste Enttäuschung: 57:34, 90 Sekunden über der angepeilten Zeit und nicht das Gefühl, daß da noch viel Saft in den Beinen steckt. Irgendwann führt die Strecke wieder ans Wasser, 30-40m etwas Gefälle, wo ich es laufen lasse – ich wunder mich, das andere da abstoppen, das kostet doch Kraft und Zeit. Wir laufen dann am der schicken neuen Pier entlang, wo noch Reste des letzten Volksfestes stehen, schön ist es geworden.

Es geht nach Büdelsdorf, wo der Kurs eine 5km lange Schleife macht – mir kommen die ersten Läufer schon wieder entgegen. Ab km 15 wollte ich eigentlich ein bißchen das Tempo anziehen, aber das laß ich sein, die Beine sind so auch schon schwer genug, und die Kilometer ziehen sich wie Kaugummi. Wieder mal geht es durch einen Wald, eigentlich ganz nett – bis ich meine, vor einer Wand zu stehen, so geht der Weg hoch. Freundlicherweise sind Holzbohlen als Treppe verlegt, und ich geh flott hoch. Noch ein paar ereignislose km, und dann ist die erste Runde überstanden, mit 2:00:11 statt 1:57:30. Mhhh, was tun sprach Zeus. Also, Primärziel abhaken und Sekundärziel vornehmen: Mit 6min/km sollte es noch zu irgendwas um 4:10 reichen.

So langsam kommt ein bißchen Angst vor dem langen Ende hinzu, und da die Kilometer immer doppelt sind (erst die Kilometer der 2. Runde und 100m dahinter die der ersten Runde), erscheint mir der Fortschritt auch quälend langsam – erst 1km der 2. Runde, erst 2km der 2. Runde usw. Wenn ich durchlaufe, kann ich die 6:00 einigermaßen halten, aber die Gehpausen an den Verpflegungsständen werden immer länger. Irgendwann dann die 30km-Marke – 3:55. Deutlich langsamer als beim Hochbrückenlauf. Die Helferin ruft schon: „Nur noch 11km, das schaffst du!“ – Seh ich schon so schlimm aus? Und mal ein neues Zipperlein: Mein rechter Fuß schwimmt im Schuh, versucht das durch Spreitzen der Zehen zu kompensieren, und mein Fuß verkrampft. Also bei >30km noch mal die Schuhe binden.

Mittlerweile bin ich auch ziemlich alleine auf der Strecke, der nächste ist vielleicht 150m vor mir (nach hinten schaue ich lieber nicht). So langsam sagen die Muskeln sehr eindringlich, daß sie keinen Spaß an der Sache haben, und ich mach die erste Gehpause, mit der Zeit wird es eh nichts mehr. Wieder Obereider-Pier, jetzt pfeift der Wind auf einmal fies von vorne. Ich seh meine Eltern wieder und raff mich zu etwas auf, das halbwegs nach Laufen aussieht – aber nach der Kurve verfall ich wieder in den lahmen Trott. Irgendwann melden sich die ersten leisen Krämpfe, und geh wieder einen Stück – komisch, der Abstand nach vorne, der bisher konstant war, vergrößert sich nur unmerklich. Mist, wie langsam bin ich denn eigentlich? Aber nach 50-100m geht es wieder, anlaufen. In Büdelsdorf führt die Strecke über eine 400m-Bahn zur Verpflegung – wieder Krämpfe, ich geh die 400m. Leider gibt es auch hier nur Wasser, wo ich die leise Hoffnung hatte, Iso-Getränk könnte gegen die Krämpfe helfen. Der Posten muntert auf: „nur noch 4,5km!“ Es kommt mir wie ewig vor, bei dem Tempo noch eine halbe Stunde laufen, wie soll das gehen? Wieder ein kleines Gefälle, ich trab locker runter. Unten angekommen bleib ich stehen, der linke Oberschenkel ist verkrampft, und läßt sich nicht überreden, sich zu bewegen. Drei Anläufe brauch ich, um auch nur gehend weiterzukommen, und werde von einem uralten Menschen überholt. Zwischendurch spricht mich ein Helfer – Jugendfeuerwehr, um die 14 Jahre – an, ob ich denn der Letzte wäre. „Hoffentlich nicht.“ kann ich nur antworten. Es geht jetzt nur noch abwechselnd gehend-laufend weiter, und dann steh ich wieder vor der Wand. Hier kann ich selbst einen überholen, den es noch schlimmer erwischt hat.

Die vier Stunden gehen durch und die 39km. Gut, also ankommen, egal wie. Ab hier kann ich durchlaufen, wenn auch nur noch mit 7:0x. Die letzten hundert Meter, ich hör den Moderator (übrigens zum ersten Mal, bei den 3 Wettkämpfen vorher habe ich die einfach überhört): „Und hier kommt die Schnappszahl 33, Owe Jessen – auch er noch deutlich unter 4:30h.“ Exakt 4:23:24. Ziellinie – gelöst, geschafft, Umarmungen – und dann das Gefühl, nicht wissen, wohin mit mir selbst. Erst mal sitzen, erst mal trinken – Alsterwasser. Dann Wittenseher vom Sponsor und Einreihen in die Schlange vor den Massageliegen. Die Wartenden jammern sich gegenseitig was vor, und im Hintergrund hör ich, wie die letzten Finisher angesagt werden. Schließlich werden meine Beine durchgeknetet, und ich kann endlich ein bißchen abschalten.

Fazit: Das war also mein erster Marathon. Genießen konnte ich nur das erste Drittel, danach machten sich doch Schmerzen und Unzufriedenheit über die fehlende Leistung breit. Also nächstes Mal besser machen, mehr Grundlagentraining, richtig tapern, und keine Tempoeinheit mehr 7 Tage vor dem Lauf, nur weil man die 14 Tage davor nicht zum Laufen gekommen ist. Die Ernährung war wohl richtig, hatte jedenfalls keinen Hungerast.
Alle vor mir sind erbärmliche Knochenschinder, alle hinter mir bedauernswerte Jogger.:D

Versäg den Fischer - bis Ende 2011 HM 1:37, M 3:41.

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Ich glaube nicht, dass es an der Tempoeinheit sieben Tage vorher gelegen hat. Normalerweise ist das, was Du beschreibst, die Folge, die eintritt, wenn man einfach nicht genug (quantitativ) gelaufen ist. Das kann man nur mit mehr km pro Woche und mehr langen Läufen (nicht unbedingt 35 km, aber 20 bis 25 km sollte einmal pro Woche zur "Normallast gehören) beheben, und zwar nicht erst kurz vorher, sondern das ganze Jahr über.
Run As Thou Wilt.

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Schöner, ehrlicher, selbstkritischer Bericht! :daumen:
Als meist-zu-wenig-Trainiererin konnte ich gut damit identifizieren. Das Ergebnis ist doch auch nicht schlecht, damit kannst du zufrieden sein!

:hallo:
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

http://artificial-nonsense.blogspot.com/

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Erst einmal Gratulation zu deiner Premiere und :respekt: fürs Durchkämpfen. Bei deinem Bericht bin ich richtig mitgelaufen. Und für den ersten ist deine Zeit völlig in Ordnung.
Meine Premiere steht mir noch bevor, es werden auch 2 Runden sein und das Teilnehmerfeld wird ähnlich klein werden. Wovor ich Angst habe steht in deinem Fazit:
ojessen hat geschrieben:Fazit: Das war also mein erster Marathon. Genießen konnte ich nur das erste Drittel, danach machten sich doch Schmerzen und Unzufriedenheit über die fehlende Leistung breit. Also nächstes Mal besser machen, mehr Grundlagentraining, ....
Genau das kann mir blühen, da ich in letzter Zeit meine Vorbereitung nur teilweise durchziehen konnte. Mein Ziel habe ich mittlerweile auf "ankommen" zurückgeschraubt.
Gruß
Ralph

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Erst mal danke für die Glückwünsche und Kommentare. Ralph, ich bin mir sicher, daß die 2. Runde bei mir nicht so schlimm geworden wäre, wenn ich mir von vornherein ein realistischeres Ziel gesetzt hätte, bzw. im Lauf rechtzeitig das Tempo deutlich reduziert hätte.

Anders ausgedrückt: Ich hab für meine Verhältnisse in der ersten Runde die ganze Zeit Druck gemacht, wenn ich einfach locker gelaufen wäre (so um die 6:00-6:15), dann hätte ich wohl nicht diese Probleme gehabt, und die Endzeit wäre wohl die gleiche oder auch besser gewesen, weil die Gehpausen entfielen wären. Vielleicht.

Thomas, ich seh das genauso, das mir vor allem noch Grundlagen fehlen. Wenn ich mir mein Trainingstagebuch des letzten halben Jahres ansehe, sind da zwar viele Läufe mit >20km drin und auch einige Wochen mit 40-50km, aber es fehlte die Konstanz dadrin. Ehrlich gesagt bin ich wohl naiver Weise davon ausgegangen, daß ich die zwei Komponenten Ausdauer (4 Stunden LDL) und Tempo (5:40 im TDL, 5:44 im Halbmarathon und 30km-Wettkampf) einfach zu einem Marathon kombinieren kann, wenn denn die Energieversorgung stimmt.
Alle vor mir sind erbärmliche Knochenschinder, alle hinter mir bedauernswerte Jogger.:D

Versäg den Fischer - bis Ende 2011 HM 1:37, M 3:41.

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Hallo Owe,
das sag ich doch mal HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zum ersten Marathon.

Gruß vom Meer
Tom

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Hallo Owe,

von mir ebenfalls HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zum ersten Marathon. Dein toll geschriebener Bericht zeigt mir, dass ich nicht mit zu hohen Erwartungen an meine Premiere gehen darf, hab Dank für diese Erinnerung!

Beim nächsten wird alles anders, freu dich auf Kiel! :daumen:

Grüße,
3fach

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Hallo,
zunächst mal auch von mir herzlichen Glückwunsch zur Premiere!

Ansonsten würde ich (wie auch schon von anderen genannt) für den ersten Marathon immer mit auf den Weg geben:
- ausreichende und kontinuierliche Vorbereitung (mit mind. 3 längeren Läufen über 30 km oder mehr)
- definitiv kein Zeitziel beim ersten (auf Zeit laufen ist einfacher, wenn man schon einmal die Erfahrung der langen Strecke gemacht hat; vorher setzt man sich selbst eher unter Druck)

Bernd

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burny hat geschrieben:Hallo,
zunächst mal auch von mir herzlichen Glückwunsch zur Premiere!

Ansonsten würde ich (wie auch schon von anderen genannt) für den ersten Marathon immer mit auf den Weg geben:
- ausreichende und kontinuierliche Vorbereitung (mit mind. 3 längeren Läufen über 30 km oder mehr)
- definitiv kein Zeitziel beim ersten (auf Zeit laufen ist einfacher, wenn man schon einmal die Erfahrung der langen Strecke gemacht hat; vorher setzt man sich selbst eher unter Druck)

Bernd
Mhh... also, danke erst mal für den Kommentar, aber woher willst du wissen, daß ich keine 3x30km gelaufen wäre?

Wenn es interessiert, kann ich ja mal Details hier reinstellen, und dann würde ich mich freuen, wenn es ein paar Kommentare dazu gäbe.

Für mich war das Zeitziel schon wichtig, denn sonst hätte ich auch an einem beliebigen Tag einfach mal 42km laufen können. Das war für mich ab einem bestimmten Punkt nicht die Herausforderung.
Alle vor mir sind erbärmliche Knochenschinder, alle hinter mir bedauernswerte Jogger.:D

Versäg den Fischer - bis Ende 2011 HM 1:37, M 3:41.

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Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Premiere!

Ich weiss ja aus eigener (bitterer) Erfahrung, wie lang so ein Marathon sein kann. Warum es bei dir nicht so wie erhofft geklappt hat? Ganz einfach, Grundlagenausdauer. 40-50km/Woche sind definitiv zu wenig. Auf ein Stück das zu laufen, wofür Du sonst eine Woche brauchst? Und die 14 Tage davor kaum laufen hat bei mir zu einem sehr ähnlichen Ergebnis geführt... fieser Einbruch gegen Ende.
Und schreib mal Details! Interessiert mich schon.

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ojessen hat geschrieben: woher willst du wissen, daß ich keine 3x30km gelaufen wäre?
Stimmt, weiß ich nicht. So war's aber auch nicht gemeint. Ich wollte nicht deine Vorbereitung bewerten (steht mir gar nicht zu).

Meine Anmerkung war eher in Richtung derjenigen gedacht, die selbst vorm ersten Mal stehen. Ich laufe selbst einige Jährchen und kenne viele Lauffreunde, die irgendwann ihren ersten Marathon in Angriff nahmen. Da kommt meine Aussage her. Ob er damit was anfangen kann, muß jeder für sich selbst entscheiden.

Ich habe großen Respekt, daß du dich "trotz Schmerzen und Unzufriedenheit" so toll durchgekämpft hast. :winken:

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ojessen hat geschrieben:

Wenn es interessiert, kann ich ja mal Details hier reinstellen, und dann würde ich mich freuen, wenn es ein paar Kommentare dazu gäbe.
Würde mich auch sehr interessieren. Hab bei meinem ersten auch zu kämpfen gehabt, ähnlich wie Du, und bin grad im Training für Flensburg am 02. September. Also immer her mit Erfahrungswerten :D

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Hi Owe,

herzlichen Glückwunsch zum ersten Marathon! Bist du nun im Nachhinein zufrieden mit der Entscheidung, den Marathon angegangen zu haben? Oder hättest du auf den Start verzichtet, wenn du genau gewusst hättest, was da kommt? Hoffentlich ist dir die Frage nicht zu direkt, aber ich stehe selbst vor der Entscheidung, ob ich im Herbst das Experiment wagen soll. Da würde mich deine jetzige Bewertung aus der Nachbetrachtung heraus sehr interessieren.

Grüße
Jan

*** Ironman Regensburg 2010 ***
*** Ironman Hawaii 2010 ***

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burny hat geschrieben: Ich habe großen Respekt, daß du dich "trotz Schmerzen und Unzufriedenheit" so toll durchgekämpft hast. :winken:


Was zum durchkämpfen: Da hat mir geholfen, was ich bei Greif gelesen habe: Nicht nur ein Ziel haben, sondern auch noch ein, zwei weniger wichtige Ziele. Ansonsten würde man irgendwann, wenn man das einzige Ziel verfehlt, abschalten, unbewußt nur noch joggen oder auch aussteigen.

Dementsprechend war das 1. Ziel, die 4h zu schaffen. 2. Ziel war, unter 4.07 zu bleiben, meines Wissens die beste Zeit, die ein Mitglied meines Segel-Vereins bisher gelaufen ist. 3. Ziel war dann das reine Ankommen.

Kurz nachgedacht über das Aussteigen habe ich, als ich in der zweiten Runde an der Eider-Pier vorbeilief (ca. km 35), von dort wäre es nur 300m zum Zielbereich gewesen, aber da standen zum Glück meine Eltern. :D

Zu den Schmerzen: Ich hätte in dem Moment aufgehört, wo sich die Gelenke oder Knochen gemeldet hätten, aber bei den Muskeln weiß ich, daß die sich schnell regenerieren können. Zum Glück kann man sich ja an Schmerzen nur schlecht erinnern, aber bis auf die Krämpfe war das eher ein leiser Protetst der Muskeln als ein lautes Aufschreien, so daß es ging.

Hatte in den letzten Tagen auch verhältnismäßig wenig Probleme, die Beine sind ein bißchen steif, aber nichts von "Treppen nur rückwärts runter" oder ähnlichem.
Alle vor mir sind erbärmliche Knochenschinder, alle hinter mir bedauernswerte Jogger.:D

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steilkueste hat geschrieben:Hi Owe,

herzlichen Glückwunsch zum ersten Marathon! Bist du nun im Nachhinein zufrieden mit der Entscheidung, den Marathon angegangen zu haben? Oder hättest du auf den Start verzichtet, wenn du genau gewusst hättest, was da kommt? Hoffentlich ist dir die Frage nicht zu direkt, aber ich stehe selbst vor der Entscheidung, ob ich im Herbst das Experiment wagen soll. Da würde mich deine jetzige Bewertung aus der Nachbetrachtung heraus sehr interessieren.

Grüße
Jan
Hallo Jan,

also, daß ich den Marathon jetzt gewagt habe, bereue ich nicht, würde ich auch im Nachhinein nicht anders machen. Hätte ich wissen können, wie anstrengend dieser Lauf bei dieser Renneinteilung werden würde, hätte ich die Einteilung geändert, hätte mir andere Ziele gesetzt, aber ich wäre den Marathon in jedem Fall gelaufen. Aber so etwas kann einem ja immer nur die eigene Erfahrung sagen.

Im Grunde genommen gibt es ja auch nichts zu bereuen, da ich gesund aus dem Rennen rausgekommen bin und die Strecke absolviert habe. Insofern ist es eine positive Erfahrung, auf der ich aufbauen kann (war das Schlingensief mit dem Motto "Scheitern als Chance"?).
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Ich war auch dort und bin irgendwie die schlechteste Zeit für einen flachen Marathon seit langem gelaufen. Meiner Meinung war der Wind auch mit Schuld. Also nicht traurig sein, für den ersten zählt ja sowieso nur das Durchkommen.
Die Strecke fand ich nun nicht sooo toll, so zwischen Futtersilos und einsam durch Wohngebiete. Einige nette Ecken waren aber auch dabei, insbesondere fand ich die Stadionrunden witzig.

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Lachmöwe hat geschrieben: Die Strecke fand ich nun nicht sooo toll, so zwischen Futtersilos und einsam durch Wohngebiete. Einige nette Ecken waren aber auch dabei, insbesondere fand ich die Stadionrunden witzig.
So ungefähr hatte ich es auch empfunden, als ich 2005 den Halbmarathon lief:

http://www.lust-am-laufen.de/lbrdhm05.htm
Run As Thou Wilt.

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Wollte auch mal eben zum ersten Marathon gratulieren und weiß ebenfalls aus eigener Erfahrung wie schwer der erste ist, da ich auch in diesem Jahr im Mai diese leidliche Erfahrung machen musste.
Hatte damals ebenfalls das Ziel 4 Stunden angepeilt und jeder war der Meinung, dass es ganz einfach für mich werden würde diese Zeit zu schaffen...
naja, es kam anders und am Ende stand ne 4:37 Std.....
War mächtig enttäuscht, aber es dauerte nur 3 Stunden und die Entscheidung stand: diese Zeit darf nicht für die Ewigkeit stehen bleiben... also ran an den Speck und los für den nächsten ;-) ich denke Dir wirds genau so ergehen!

Gruß Jörg

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Okay, mal wieder am heimischen Rechner, jetzt kann ich auch mein Lauftagebuch hochladen. Das ist jetzt relativ unsortiert, und reicht bis Weihnachten 2006 zurück. Lauftagebuch
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Versäg den Fischer - bis Ende 2011 HM 1:37, M 3:41.

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ojessen hat geschrieben:und dann würde ich mich freuen, wenn es ein paar Kommentare dazu gäbe.
Hab' mal einen Blick auf dein Tagebuch geworfen.
Ich denke, die 4-Stunden-Marke wirst du leicht und locker knacken, wenn du dein Training kontinuierlich aufbaust (was du ja vorhast). Wichtiger noch als der Umfang pro Woche scheint mir das für die Trainingstage pro Woche wichtig zu sein. Du hast kurz vor deinem Debüt eine Serie von 13 lauffreien Tagen und in den letzten 20 Tagen insgesamt ganze 3 Lauftage. Greif, den du ja auch zitierst, schreibt, daß bereits nach 3 lauffreien Tagen die Leistungsfähigkeit anfängt zurückzugehen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß mir der Wiedereinstieg bei einem intensiven Training nach einigen trainingsfreien Tagen immer schwer fällt.

Positiv betrachtet heißt das, daß du gemessen an der Vorbereitung (und dann auch noch bei der wohl nicht ganz leichten Strecke) eigentlich super durchgekommen bist. Es wäre fast ein Wunder gewesen, wenn du keine Gehpausen hättest einlegen müssen.

Ich glaube, daß du beim nächsten Mal einen deutlichen Sprung machen wirst. :daumen:

Bernd

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Ich glaube auch, mit etwas mehr Struktur und ohne diese längeren Pausen, die Du gemacht hast, ist eine schöne Steigerung möglich. Ich merks grad bei mir, wie Struktur in Form eines Tempodauerlaufs, eines langen Laufs und zwei Fülleinheiten in der Trainingsphase nach meinem ersten Marathon in HH im April mir sehr viel bringen. Ich habe 4 Einheiten die Woche an festen Tagen gemacht (nie mehr als einen Tag Laufpause) und mich dann langsam von durchschn. 50-60 km auf 70 km gesteigert. Momentan trainiere ich nach dem Gruppe 4-Plan von Greif und komme damit sehr gut zurecht, er bringt mich jedenfalls nicht um :D
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