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War ich zu schnell?

War ich zu schnell?

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Gestern hatte ich ein für mich merkwürdiges Lauferlebnis und davon will ich mal berichten.

In den letzten Wochen bin ich 2 Halbmarathons gelaufen und großes Ziel ist mein erster Marathon im Oktober.

Deswegen bin ich in letzter Zeit mehr langsam rumgeschlappt und bin dabei, Kilometer zu sammeln und das Pensum zu erhöhen.
Da in 3 Wochen ein 10km-Wettkampf ansteht, wollte ich gestern mal etwas Tempo laufen.

Die Voraussetzungen gestern waren eigentlich nicht so doll:
Am Sonntag bin ich das erste mal 25 km gelaufen, die mir nicht leicht fielen und am Vortag wollte ich lockere 12 km laufen. Aus dem lockeren Lauf wurde dann nichts, weil ich mich von Blitz und Donner, die heimlich hinter meinem Rücken aufzogen :frown: , genötigt sah, das Tempo etwas anzuziehen. Und das bergauf :motz: . Und dann war ich gestern nach Feierabend so gestresst, dass ich auf der Couch schon weggenickt bin. Aber ich wollte doch laufen! Und Schweini hat nicht gesiegt :baeh: , gegen 18.30 Uhr bin ich dann endlich in die Laufklamotten und los.

Vorgenommen hatte ich mir 5x1000m im 10km-Wettkampftempo mit 3min Pause dazwischen, habe ich mal hier irgendwo gelesen. Da ich unter 53min bleiben möchte (PB 53:38), wollte ich 5:15min/km laufen.
Das Einlaufen über 2km ging irgendwie zäh und es war auch relativ schwül. Dann also los, auf Garmin und Tempo gedrückt. Nach einer Weile Blick riskiert, mit Pace 4:11 unterwegs. Kann nicht sein, muss sich erst einpegeln, also mit unvermindertem Tempo weiter. Etwas später dann 3:50 :tocktock: . Nun wird es aber verrückt, so schnell kann ich doch gar nicht laufen :nein: , also Tempo rausgenommen. Am Ende des ersten Kilometers hatte ich dann eine Zeit von 4:36 min. Und dabei war ich so locker und mit gefühlten 3m-Schritten unterwegs. Nach 3min Gehpause das gleiche Spiel, dieses Mal moderater angegangen und nach 4:52 min den km geschafft. Der dritte km war dann mit 5:01 min der langsamste, die letzten beiden bei 4:56 min.

Was mich nun so erstaunt ist die gefühlte Lockerheit und Schrittlänge, mit der ich diese Zeiten gelaufen bin. Und das im Training über Stock und Stein und bei den nicht so guten Voraussetzungen. Klar war es kein Zuckerschlecken, die letzten beiden km sind mir auch schwerer gefallen als die ersten. Aber ich war nicht total ausgepowert.

Zumindest bin ich dann mit einem Grinsen im Gesicht nach Hause getrabt, habe heute auch keinen Muskelkater. Und meine Müdigkeit war für den restlichen Abend auch wie weggeblasen, zur Belohnung gab es erst mal ein (alkoholfreies) Weizenbier.

War ich nun zu schnell unterwegs und ist das kontraproduktiv? Oder erholt man sich in den 3min Pause so schnell, dass man konstant solche Zeiten ca. 20 Sekunden unter der 10km-Pace laufen kann? Vor 3 Wochen konnte ich einen 3,6km-Wettkampf nicht annähernd in einer 5er-Pace laufen (5:07). Und das auf ebener Asphaltstrecke.

Und noch etwas ist mir aufgefallen. Ich gehe bewusst zu Hause viel ohne Schuhe umher. Und nach längerem Sitzen oder Liegen hatte ich immer beim Auftreten ein Ziehen in den Sehnen rund um das Fußgelenk, welches sich immer nach wenigen Schritten gegeben hat.
Und das ist seit letzter Woche verschwunden, als hätten sich jetzt meine Sehnen an das erhöhte Pensum gewöhnt.

Nun bin ich mal auf ein paar Erklärungen oder Hinweise gespannt.

Viele Grüße
Anett
Radiergummi-Liga
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Guten Morgen Anett,

Deine vielen Kilometer machen sich halt irgendwann auch mal beim Tempo bezahlt. Da Du erst seit kurzer Zeit intensiv trainierst, ist es möglich, daß Du mal ab und an "große Sprünge" machst. Freu Dich einfach drüber. Deine Pace für`s Intervalltraining kannst du Dir im Übrigen auch beim Daniels-Rechner holen. Ansonsten gilt bei mir bei Intervallen stets: K**zgrenze.

Passt schon :daumen:

PS: zum Intervalltraining nehm ich aber ein paar Fahrkilometer in Kauf und fahr auf die Insel, da hast Du schöne Runden, sogar vermessene.
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

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Hallo Anett,

ich habe das vor 2 Wochen ähnlich gemacht und mich damit direkt an Udo gewandt. Er meinte nur dass ich, anstatt von Gehpause versuchen soll locker weiterzutraben, bis Puls wieder im grünen Bereich liegen. Ich bin bei meinen 4x1000m auch nach hinten immer langsamer geworden (von 5:15 bis 5:45) aber ich war super zufrieden. Wenn es jetzt nicht zu heiß wird, werde ich wohl auch ein paar Tempoläufe machen, vielleicht auch Mal im flachen Gelände.

Muß wohl gestern eine unheimliche Thermik gewesen sein dass wir beide so leicht und locker unterwegs waren :D . Jedenfalls hast auch du gute Chancen auf eine neue PB. Ich drücke dir ganz fest die Daumen. :daumen: Zur Not schiebe ich dich von hinten etwas an, aber ich denke du wirst im Ziel schon gemütlich mit deinem Mann oder den Foris plaudern.

Man sieht sich
Gruß Beate

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schnatterinchen hat geschrieben:
PS: zum Intervalltraining nehm ich aber ein paar Fahrkilometer in Kauf und fahr auf die Insel, da hast Du schöne Runden, sogar vermessene.
...wo warst du denn als ich dort war ? :geil:
Th Siedlung, Aurith und Kunitzer Loose sind auch nicht schlecht. Sind insgesamt 15km, aber von Th. Siedlung bis zum Abzweig Aurith immer gerade aus 4km. :motz: Da komme ich mir immer so im Tunnel vor :frown: Und auch leider wenig Schatten

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Hallo Anett,

die Werte deines Intervalltrainings lassen mich in zwei Richtungen schlussfolgern: Erstens bist du besser drauf, als du derzeit bereit bist zu akzeptieren. Du bist also nicht zu schnell gelaufen. Jedenfalls nicht für ein Intervalltraining. Zweitens: Die Intervalle sind extrem unterschiedlich. Im Idealfall sollten sie alle gleich schnell gelaufen werden und in einem Tempo, das nach dem letzten das Gefühl "einer ginge noch" zurück bleibt. Du solltest also deine Intervallzeiten nach unten korrigieren (trau dich!) und am Laufgefühl für die Gleichmäßigkeit arbeiten. Wenn du die Trainingsform häufiger anwendest und dichter an dein Limit gehst, wirst du dieses Gefühl bekommen ...

Alles Gute und natürlich auch noch einen :daumen: für den tollen Aufwärtstrend.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Ich habe Udo nichts hinzuzufügen und schreibe doch was.

Udo hat völlig recht, trai Dich. Aber vor allem, arbeite an der Gleichmäßigkeit. Dann kannst Du das Tempo im Ernstfall jederzeit abrufen.

:daumen:

Gruß
Hendrik

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schnatterinchen hat geschrieben: Ansonsten gilt bei mir bei Intervallen stets: K**zgrenze.
Werde ich mir merken :zwinker2: und auch mal machen.
schnatterinchen hat geschrieben:
PS: zum Intervalltraining nehm ich aber ein paar Fahrkilometer in Kauf und fahr auf die Insel, da hast Du schöne Runden, sogar vermessene.
Auf die Idee bin ich noch nicht gekommen. Aber es ist auch so schön einfach, aus der Haustür in den Wald zu fallen. Werde ich aber mal tun, vielleicht können wir uns sogar dort mal treffen. So für einen Schwatz hinterher :nick: (denn dein Tempo ist noch lange nix für mich :zwinker5: )
Laufschnecke67 hat geschrieben:Er meinte nur dass ich, anstatt von Gehpause versuchen soll locker weiterzutraben, bis Puls wieder im grünen Bereich liegen.
Muß wohl gestern eine unheimliche Thermik gewesen sein dass wir beide so leicht und locker unterwegs waren :D .
Mir sind die Gehpausen irgendwie angenehmer. Habe ich mir vor dem HM bei den langen Intervallen so angewöhnt, da hatte es der Trainingsplan so vorgesehen. Aber die waren ja im vorgesehenen HM-Tempo.
Thermik ist gut :hihi: . Aber als ich los bin, fand ich es schwül.
U_d_o hat geschrieben:
Die Intervalle sind extrem unterschiedlich. Im Idealfall sollten sie alle gleich schnell gelaufen werden und in einem Tempo, das nach dem letzten das Gefühl "einer ginge noch" zurück bleibt.
Bin meine Intervalle für das HM-Training vor wenigen Wochen immer sehr gleichmäßig gelaufen.
Dieses Mal war nur das 1. Intervall so schnell und ich war in einer Zeit unterwegs, die ich nie und nimmer für möglich gehalten hätte :) und auch nicht so empfunden habe. Ohne Abbremsen wäre ich noch schneller gewesen. Die restlichen 4 bewegten sich innerhalb von 9 s, die auch der Strecke geschuldet sind (wellig, Sandpassagen, Wurzeln). Werde den Rat von Schnatterinchen befolgen und mal auf ebenem Grund trainieren.
Und das noch einer gegangen werde, habe ich sogar bewiesen. Um den Rückweg zeitlich zu verkürzen, hatte ich noch mal 500m in 4:55/km rangehangen :peinlich: .

HendrikO hat geschrieben: Udo hat völlig recht, trau Dich.
Ich werde jetzt die Zeit nach unten korrigieren, hoffe ja auch, dass es auf Asphalt noch ein paar Sekündchen schneller geht.

Viele Grüße
Anett
Radiergummi-Liga
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Erdbeerkeks hat geschrieben: Aber es ist auch so schön einfach, aus der Haustür in den Wald zu fallen.

Tempo trainiert sich für mich halt besser auf Asphalt, da kannst Du Gas geben, ohne die Gefahr, umzuknicken und über Wurzeln zu stolpern.
...(denn dein Tempo ist noch lange nix für mich :zwinker5: )
:daumen: Das werte ich als Kampfansage... :zwinker2:
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.
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