Nachdem ich in Würzburg den Marathon laufen wollte – voller Optimismus unter 4 Stunden – hat mich mein linker Unterschenkel mit einer Muskelzerrung zwei Tage nach einem super gelaufenen 36er auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Zwei Wochen Trainingsausfall und mit der Kondition ging`s steil bergab. Als hoffnungsloser Optimist bin ich dann in Fürth mitgelaufen, die ersten 21 km unter 2 Stunden, die Endzeit bei 4:21:59 – der Klassiker aller Anfängerfehler
, schlechter trainiert als geplant aber schneller gelaufen als vernünftig – nie zuvor war ich so froh, ein Ziel erreicht zu haben. 
Jetzt erst recht! Am nächsten Tag habe ich mich für den Marathon am Brombachsee angemeldet und den Greifplan für „alte Öfen“ ausgedruckt.
Der Altmühlseelauf – aus dem Training heraus gelaufen - sollte mir zeigen wo ich stehe, mein Ziel war unter 1:50:00.
Start und los! Die geplante km-Zeit lag bei 5:11 min, der erste km war in 4:50 gelaufen. Mein innerer Realist sagte: „Du bist viel zu schnell, mach langsamer
“. Mein innerer Optimist sagte: „Das war ja locker, mach weiter so“ – ich sagte „Ok“ 
. Die nächsten 10 km behielt der Optimist recht, dann wurde es schwer und schwerer, die Zeiten gingen in Richtung 5:15 und 5:20, der Realist sagte „Ich hab´s Dir ja gleich gesagt“, der Optimist schwieg sich aus.
Nach 1:47:36 kamen alle Persönlichkeitsanteile gleichzeitig ins Ziel - ziemlich fertig und mit einem
Durchschnittspuls von 175 bei einem Maximalpuls von 195.
Meine Erkenntnisse:
- ein realistisches Ziel kurzfristig durch ein zu optimistisches zu ersetzen ist eine gute Möglichkeit, sich zu frustrieren
- ich kann mich quälen
- bei vernünftig eingeteiltem Lauf wäre die Zeit mit weniger Aufwand wahrscheinlich besser gewesen und ich hätte mehr überholt und wäre weniger überholt worden
- für den Brombachsee-Marathon habe ich mir ganz fest vorgenommen auf den Realisten zu hören
- der Altmühlseelauf ist klasse organisiert – ich kann ihn nur weiter empfehlen
Viele Grüße aus Nürnberg
,Dietmar
