Winni2 hat geschrieben:Bei aller Euphorie muss ich sagen, dass es mir heute noch schwerfällt, das Nichtrauchen durchzuhalten
Es liegt sicherlich daran, dass 32 Jahre Rauchen irgendwie Spuren hinterlassen haben (Stoffwechsel, Kopfgeschichte usw.).
So wenig wie man vom Alkoholiker zum gereiften Nichtalkoholiker wird, so wenig wird man unanfällig für das Rauchen - der eine mehr, der andere weniger.
Ich habe Rauchen immer als Medium empfunden, Stresssituationen besser durchstehen zu können und zu entspannen Das fehlt mir heute das ein oder andere mal.
Hallo Winni2.
deine Art, am Nikotin zu hängen und auch der rauchend verbrachte Lebenszeitraum sind bei dir und mir ziemlich ähnlich (paar Jahre weniger vielleicht bei mir, aber nicht nennenswert)
Ich empfehle gerade für stark rückfallgefährdete so gestrickte Ex-Raucher und - Innen (wie ich selber seit Jahren eine bin ;-) das Buch:
ZEN - oder die Kunst, vom Rauchen zu lassen
Weil es hilft, ein bisschen die Gedankenmuster zu ändern und auch mit Anfälligkeiten und positiven Erinnerungen umzugehen. Kurz: in ihm wird keine Generallösung angeboten sondern eine Hilfe, sich einen individuellen Weg mit eigenen und passenden Mustern zu suchen. Außerdem macht es Spaß es zu lesen - das verlange ich von jedem Buch auf eine bestimmte Art
In dem Thread
"Laufen und Rauchen und andere ungesunde Dinge" bin ich schonmal ziemlich ausführlich auf die Geschichte eingegangen. Möchte das daher auch nicht wiederholen.
Allerdings gibt es dazu inzwischen eine Ergänzung. Ich habe damals ausgeführt, dass ich - weil ich gelegentliche Rauch-Ausnahmen zulasse - immer ein bisschen näher an der Sucht bleibe. Und das wäre ziemlich akut fast schiefgegangen. Begonnen mit etwas gehäufteren Ausnahmen in diesem Jahr (mal Fasching, mal ein Geburtstag, ein Ultraläufchen und der Rennsteig ...) kam ich plötzlich - ein bisschen wie die Jungfrau zum Kind - zu einer halben Packung dieser kleinen Zigarillos. Und ich habe sie peu à peu aufgeraucht. Erst ein paar Tage Pause zwischen der nächsten - dann nur noch einen Tag, dann dachte ich schon jeden Mittag an das Päckchen, dann schlich ich mich nach der Kantine weg, um wieder eine zu rauchen ... und dann bin ich - gerade noch rechtzeitig, glaube ich - total erschrocken
Der Kopf war schon wieder auf Sucht und ich habe die letzten Kippen weggeschmissen wie eine giftige Natter. Noch tagelang war der tägliche Gedanke an eine Fluppe wieder da. Puh - das war verdammt knapp! Is aber grad nochmal gut gegangen ....
SOWAS:
harriersand hat geschrieben: ich rauche 1-2 Fluppen am Tag, manchmal wochenlang gar nicht und habe nicht das geringste Suchtpotential; wenn ich keine habe, vergesse ich es einfach. Ab und zu denke ich, och, kannst eigentlich mal wieder eine rauchen.
... erreicht ein Suchtraucher wie du oder ich nämlich NIE. Das ist ein bisschen als ob ein wochendlicher Glas-Rotwein-Trinker dem hardcore-Alkoholiker erzählen will, das wär' doch alles gar nicht so schwer mit dem Maß halten ...
Steif hat geschrieben:Gibt es überzeugte Raucher?
In den ersten Jahren der Qualmerei gibt es das durchaus. Inzwischen kenne ich mehrere, die irgendwann wirklich gerne rauchten und denen ich dann meist sagte: "Noch - das wird sich ändern." ... und es hat sich geändert. Bei manchen dauert das aber Jahre. Tatsächlich kenne ich aber niemanden, bei dem sich die "Überzeugung" über Jahrzente gehalten hat.
Big-Biggi hat geschrieben:Mehr mag ich zu dem Thema hier aber nicht sagen.
dann sag' ich einfach noch was dazu
: nächstes Jahr zum Rennsteig brauchste mir keine abgeben - essen wir lieber ein Eis zusammen
Dieses Hin und Her ist wirklich viel stressiger als es ganz abzulegen. Rückfälle sind kräftezehrend - aber nicht das Ende. Man kann immer wieder neu anfangen aufzuhören.