Sonnenschein, blauer Himmel und ein leichtes, erfrischendes Lüftchen.
Also los?
Luftige Laufklamotten an, Lieblings(marathon)schuhe und los. Die ganze
Woche habe ich ein wenig geschlampt und nur wenige Kilometer gemacht.
In Anbetracht des eventuellen Übertrainings wohl mal ganz gut…
Naja meinem Gewissen geht es besser, wenn 1x in der Woche eeeetwas Längeres
dabei ist – nach einem Lauf mit schöner Naturkulisse an der frischen Luft geht es einem ja immer gleich doppelt so gut.
Also rauf den Berg. Meine Heimstrecke beginnt erstmal mit rund 5 Kilometern bergauf. Das ist oft eine Überwindung, aber wenn man zu den schönen Waldwegen im Harz gelangen möchte, dann muss man da durch.
Dafür, dass es bei mir in der letzten Zeit nicht sooo gut rollte, lief es ganz gut.
Mein unterer Rückenbereich war ein bisschen fest –so betonähnlich. Die Ilosakralgelenke mucken mal wieder… Na es wird sich schon geben dachte ich mir und lenkte mein Augenmerk auf meinen Laufstil. Begleitet von 80er Jahre Hits im MP3-Player versuchte ich einen guten Rhythmus zu finden.
Nach 1 Stunde war ich an der Talsperre. Direkt auf der Staumauer schaltete ich die Musik aus und nahm erstmal einen ausgiebigen Blick über das glatte Wasser und die leicht im Wind schwingenden Tannen. Wie in Kanada…
Vor einiger Zeit hatte ich den Ausblick mal fotografiert und einem Lauffreund geschickt, der kurze Zeit später per Handy anfragte ob ich gerade in Kanada sei.
Gerade 10km von der Haustür entfernt habe ich solche Landschaft.
Zeit weiterzulaufen.
Mein Schuh rieb an der Innenseite unangenehm. Ausgerechnet bei einem geplanten längeren Lauf! Ich ärgerte mich. Das sind doch meine bewährtesten Schuhe! Immerhin haben sie schon 400km runter und einen Marathon überstanden.
Mmmhhh?
Erstmal weiter. Nach der Staumauer beginnt erstmal ein kurzer Aufstieg aus
Wurzelstufen und dann noch einige Meter mit rund 20% Steiung. So kraxelte ich
den Berg rauf.
Danach beginnt die Strecke unwegsam zu werden, Wasser- und Schlammlöcher zieren den Weg der „nicht so sonnigen Seite“ der Talsperre. Umso uriger ist die Pflanzenwelt. Während die sonnige Seite mehr glatte Wege und Tannenwald hat, findet man hier viele Farne und dichtes Blattgrün.
Das viele Ausweichen, mal eben den Hang hoch und wieder hinab, Riesenschritte abwechselnd mit Tippelschrittchen (um nicht in Schlammlöcher zu fallen) hat einen Vorteil: der Rücken lockert sich! Meine Iliosakralgelenke atmeten auf.
Leider wurde der Fuß schlimmer und ich merkte wie sich eine dicke Blase bildetet. Mann das hatte ich gute 4-5 Jahre nicht mehr! Ärgerlich. Ich ahnte schon, das ich meine Runde abkürzen musste.
Inzwischen hatte ich die Talsperre umrundet und es ging ein kurzes Stück steil bergab.
Ich hätte aufjaulen können wie ein Hund immer wenn ich mit demFuß ein Stückchen nach vorn rutschte…
Kurzerhand setzte ich mich auf einen Baumstumpf und zog erstmal Schuh + Socke aus. Klar –eine dicke Blase.
Was tun? Auf dem kürzesten Weg nach Hause –das wären immer noch ca. 9 Kilometer… die Blase würde bei jedem Schritt mehr schmerzen.
Beherzt griff ich zu und mit einigem Geschick hatte ich mit dem Fingernagel die Blase geöffnet und drückte die Haut wieder platt. Socke an, alles glattgezogen und wieder los.
Keine 2 km und ich merkte schon wieder wie es wunder und wunder wurde.
Erneuter Stopp. So langsam ärgerte ich mich und konnte gar nicht den schönen allmählichen Bergablauf genießen.
Zum Glück hatte ich ein Zewa in der Tasche –welches ich so platt wie möglich im Strumpf platzierte. Den Schuh etwas enger geschnürt –und wieder los –in der Hoffnung die letzten Kilometer nicht andauernd vom Schmerz begleitet zu sein.
Mein Weg wurde von einem kleinen Fluß (Zilierbach) begleitet, welcher lustig vor sich hinplätscherte. Erfrischend! So langsam machte sich ein Durstgefühl breit.
Nicht dran denken, weiter. Gottseidank war es im Wald nicht heiß und es wehte immer ein frisches Lüftchen.
Irgendwann hatte die Bergabpassage ein Ende und es ging wieder allmählich bergauf. Der dunklere Wald endete und ich stieß auf eine betonierte Straße, die sich alleeartig den Wald hochschlängelte.
Noch rund 6km und ich wäre zuhause.
Kurze Zeit später kam eine Pferdekutsche in mein Blickfeld. Irgendwann würde ich sie eingeholt haben.
Langsam kam ich näher. Krachend voll besetzt mit ältern Damen und Herren war die Kutsche. Wasser, Bier und Kaffee und tolle Stimmung…-das bekam ich schon von weitem mit. Klar war ich auf „Sprüche und Co“ gefasst.
Die Kutsche hielt kurz vor mir –anscheinend zu einem Picknick und ich musste stoppen um sie umrunden zu können.
Mein Blick ging gierig auf die Getränkeflaschen und ich wurde postwendend zum Kaffee eingeladen. Zum Kaffee auf die Wiese setzen mochte ich mich in dem Moment nicht, aber beim Wasser griff ich dankbar zu.
Eine halbe Stunde war es ja doch noch bis daheim.
So erfrischte ich mich, bedankte mich lieb und lief weiter.
Nach weiteren 2km bergauf kam die gerade Passage und dann ging es wieder im Hopserlauf über Stock, Stein und Wurzel bergab. Das war lustig und abwechselungsreich! Es ist ein Miniumweg, aber ich mag den Holperweg den man mit dem betonierten Weg tauschen kann.
Die letzen anderthalb Km geht es dann wieder „Waldstraße“ steil bergab und man bekommt noch mal richtig Fahrt und ich muss fast einen gewaltsamen Stopp machen um meine Gartentür nicht zu verfehlen.
26km, 2 Stunden und 29 Minuten.
Etwas Kraft zum Laufen bei dem schönen Wetter wäre noch da gewesen, aber mein Fuß feuerte bereits wieder und ich war heilfroh meine Blase anständig versorgen zu können.
Auf jeden Fall habe ich mal wieder richtig frische Waldluft geatmet und eine tolle Kulisse gehabt.
Immer wieder schön!
Danke für`s Lesen!
Liebe Grüße
Magimaus
! Am liebsten würde ich dieses Jahr wieder den Brockenmarathon mitmachen, aber eine Woche vorm Schlaubetalmarathon noch den dicken Brocken, ich weiß nicht 
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Am 9.9. ist der Lauf um den Müllroser See, da könnten wir bei den Schwiegereltern übernachten. Andererseits könnten wir aber auch zum Brockenlauf fahren und bei unseren Bekannten in Schierke übernachten. Hmm, muß ich mal mit meinem Finanzminister besprechen.
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Das wird schon wieder. Es ist schon ein Kreuz mit dem Kreuzbein 
. Man gönnt sich ja sonst nichts. Sobald unsere Bekannten in Schierke ihr Okay für die Übernachtung geben, melde ich mich beim HGL an.
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