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Fragen zu Daniels

Fragen zu Daniels

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Hallo,

Ehe ich also den Nachbarthread verwässere, stelle ich nun meine
Fragen hier mal:


Lohnt sich eigentlich das Buch von Daniels?
(wenn man schon diverse andere Laufbücher hat)

Inwiefern ist es anders (oder besser) als Steffny, Hottenrott und Co?

Kann man damit was anfangen wenn man nur mittelmäßig die englische Sprache beherrscht? :confused:

Gibt es Einblicke in die Pläne auch im Netz?

Gern würde ich mal Eure Meinungen dazu haben.

Vielen Dank und liebe Grüße
Magimaus
http://www.hundephysioharz.de

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Magimaus hat geschrieben:Lohnt sich eigentlich das Buch von Daniels?
(wenn man schon diverse andere Laufbücher hat)
JA! :)
Magimaus hat geschrieben:Inwiefern ist es anders (oder besser) als Steffny, Hottenrott und Co?
Die Pläne sind langfristig angelegt. Die Marathonpläne gehen über 24 Wochen, wenn man sie komplett erfüllen will. Man kann auch die ersten Wochen weglassen. Aber ich fand es für den Winter gut, einen langfristigen Aufbau zu haben. Daniels arbeitet viel mit Schwellenläufen, dafür fast kein echtes Tempotraining. Die langen Läufe sind relativ kurz, dafür schneller als gewohnt. D.h. sie enthalten oft ein paar km im Schwellentempo. Das hat Spaß gemacht und war abwechslungsreicher als 3h dahintrotten.
Das Buch ist gut für Leute, die sich gern mit dem beschäftigen, was sie tun. Die nicht einfach nur einen Plan abspulen wollen, sondern die wissen wollen was sie warum tun.
Magimaus hat geschrieben:Kann man damit was anfangen wenn man nur mittelmäßig die englische Sprache beherrscht? :confused:
Ich finde es relativ einfach. Bei amazon gibt's eine Leseprobe. Da kannst du schauen, ob du damit zurecht kommst.
Magimaus hat geschrieben:Gibt es Einblicke in die Pläne auch im Netz?
Nicht dass ich wüßte.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben:Daniels arbeitet viel mit Schwellenläufen, dafür fast kein echtes Tempotraining.
Wobei hinzuzufügen wäre, dass Du wahrscheinlich von den Marathonplänen redest.

Dass man mit dem Buch langfristige Pläne erstellen kann, trifft auch auf den Hottenrott zu. Daniels ist schematischer und beschreibt eine geringere Anzahl von verschiedenen Trainingseinheiten, was man aber durchaus als Vereinfachung und damit als Vorteil sehen kann. Und beim Lesen von Daniels kommt man nicht auf die Idee, dass HF-Messer oder Leistungsdiagnostiken notwendig wären.

Gruß,

Carsten

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WinfriedK hat geschrieben:JA! :)


Daniels arbeitet viel mit Schwellenläufen, dafür fast kein echtes Tempotraining. Die langen Läufe sind relativ kurz, dafür schneller als gewohnt. D.h. sie enthalten oft ein paar km im Schwellentempo. Das hat Spaß gemacht und war abwechslungsreicher als 3h dahintrotten.
Das Buch ist gut für Leute, die sich gern mit dem beschäftigen, was sie tun .

DAs klingt ja interessant.
Bin überhaupt kein Tempotraining-Typ.
Letztes Jahr war ich erfolgreich mit Intervallen, dieses Jahr kriege ich es aber irgendwie nicht gebacken.
Hin-und wieder mal wird aus einem "normalen, gedankenlosen Lauf" ganz spontan ein Tempolauf -weil es eben gerade gut lief und Spaß gemacht hat; dann kam der Ehrgeiz von allein...

Meine langen Läufe waren auch immer schneller als in den Plänen (wenn auch nicht extrem).

Jedenfalls interessiere ich mich mal für verschiedene Arten. In den meisten Laufbüchern ist die Basis ja ähnlich.

Werde mal bei Amazon nachgucken ob ich mit klarkomme. Vielleicht gibt`s ja auch schon was Gebrauchtes...
Hab zwar einige Englischkurse gemacht, aber ob das reicht? Mal sehen.

Vielen Dank! Das war recht aufschlussreich!
Liebe Grüße
Magimaus
http://www.hundephysioharz.de

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CarstenS hat geschrieben:Wobei hinzuzufügen wäre, dass Du wahrscheinlich von den Marathonplänen redest.
Deshalb schrieb ich
Die Marathonpläne gehen über 24 Wochen ...
:zwinker5:

Gruß,
Winfried
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben:Daniels arbeitet viel mit Schwellenläufen, dafür fast kein echtes Tempotraining. Die langen Läufe sind relativ kurz, dafür schneller als gewohnt. D.h. sie enthalten oft ein paar km im Schwellentempo.
Hi Winfried,
hierbei beziehst du dich aber auf seine M-Pläne und hier auf die letzten 12 Wochen. Ansonsten hat er natürlich was die allgemeine Traingsgestaltung angeht auch echtes Tempotraining Im Programm. Nur eben nicht in den letzten 12 Wochen vom z.B. M-Plan A (der Elite Plan ist m.M. eh nur für Läufer sub2:40h oder vielleicht noch schneller geeignet).

Das mit relativ kurz habe ich auch mal so gesehen und im gewissen Rahmen tue ich das immer noch. Das gilt dann wenn man wöchentliche 32-36km Läufe ansetzt. Aber je nach eigenem Leistungsniveau (Daniels macht ja Zeitvorgaben für das Training) sieht es auch bei ihm irgendwann schon nicht mehr nach sooo kurzen langen Läufen aus. Etwas was ich gerade bei meiner Trainingsplanung merke. Außerdem ist der Anteil an Schwellentempo bei ihm recht hoch, wenn er Bestandteil einer TE ist. Wenn ich den 6 Wochenblock in den Wochen 3-9 vor dem M betrachte, dann wären dies bei mir:

8. Woche: 32km, davon ca. 9,5km Schwellentempo wobei KM 26-29 (4km) noch mal 4km im Schwellentempo sind.
7. Woche: 30km davon 24km MRT
6. Woche: 35km locker (*)
5. Woche: 32-35km, davon 11-14km Schwellentempo in 2x(4-5)x1,4km Blöcken
4. Woche: 35km locker (*)
3. Woche: 30km davon 24km MRT

(*) Daniels schreibt hier selbst 35km oder 2,5h, je nachdem was kürzer ist. Bei mir sind die 2,5h kürzer, also würde ich hier auf ca. 29-30km kommen.

So wenig ist das also garnicht, wenn ich dann noch die drei Wochen davor dazu nehme:
11.Woche: 30km mit 11km Schwellentempo, wobei KM 24-27 (4km) noch mal 4km im Schwellentempo sind. Die habe ich gerade hinter mir.
10. Woche: 27km davon 21km MRT
9.Woche: 30km
dann ist da schon einiges an Umfang bei. Aber wie erwähnt, das hängt stark vom eigenen Maximalpeak und dem eigenen Leistungsvermögen hab, da sich Daniels daran bei seinen Vorgaben orientiert.

Letztes Jahr habe ich bewußt die 35km anstatt der 2,5h gewählt, da ich auch etwas Angst hatte nicht genügend lange Läufe zu haben. Dieses Jahr mache ich das auch wieder nach Gefühl. Die härteste TE in der 5. Woche wurde da aber auch durch einen HM-WK ersetzt, was vermutlich auch dieses Jahr passiert. Den Anteil am Schwellentempo hatte ich da auch auf meine Möglichkeiten reduziert und bin da viel nach Körpergefühl gelaufen. Auf Basis eines Maximalpeaks von 100Wkm erschien mir der Anteil zu hoch zu sein. Mittlerweile mit mehr Kilometern in den Beinen und einen Maximalpeak von 120km scheint dies für mich noch zu passen.

Wichtig ist hier aber auch eines. Sein M-Plan A ist m.M. erst für Läufer ab 80Wkm als Maximalpeak geeigent und diese müssen m.M. den Anteil an Schwellentempo (etwas oder deutlich) zusammenstreichen. Hier kommt es wirklich auf ein gutes Körpergefühl (Eigenverantwortung) an, wer hier versucht blind den Plänen zu folgen, der ist ein Kandidat fürs "Krankenhaus", da man sich hier m.M. sonst sehr leicht ins Tief trainieren kann.

@Magimaus: Für dich sind die M-Pläne (zum. Plan A und der Eliteplan, es gibt aber noch einen dritten) momentan nicht geeignet, denn dir fehlt m.M. hier ein wenig die Vernunft im Training. So schön wie ich deinen Laufbericht vom WE fand, so unvernünftig warst du da m.M. auch. Wie kann man 26km relativ flott laufen (ohne die Blase wären es wohl noch mehr geworden?), wenn man das Gefühl hat, man befindet sich im leichten Übertraining. Manchmal ist weniger hier mehr. Das Wissen was man beim Lesen des Daniels erwirbt, zusammen mit seinen Bsp-Plänen eignet sich m.M. aber gut eigene M-Pläne zu stricken. Sei es, dass man die vorhandenen Pläne leicht anpasst (Schwellentempo zusammenstreichen) oder deutlich mehr modifiziert.


Grüße,
Torsten

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hallo magimaus,

das buch lohnt sich sehr. es ist auch für mittelmässiges englisch-verständnis gut nachvollziehbar, was gemeint ist.

die vorredner (-schreiber) haben zu den marathonplänen alles wichtige gesagt. von mir nur ein kurzer kommentar konkret zum blauen plan, den ich gerade durchlaufe.

da gibt es durchaus schnelles laufen. ich habe z.b. einmal die woche kurze schnelle wiederholungen, 200 oder 400m, die in einem tempo gelaufen werden, das mich durchaus fordert. bei mir konkret ein tempo von ca. 3.20min/km für diese einheiten.

den plan, der allerdings auf basis meiner persönlichen vdot gestrickt ist, habe ich in eine excel-tabelle geschrieben. die kann ich dir als muster zusenden, wenn es dich interessiert.

ansonsten findet man die pläne wohl eher nicht im netz. es gibt ein paar seiten, die dir auf basis aktueller wettkampfergebnisse deine vdot ausrechnen. dies ist aber "nur" zahlenmaterial. es ersetzt nicht die dahinter steckende systematik.

und die lernt man dann tatsächlich erst, wenn man das ganze buch liest.
this time, the bell

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Magimaus hat geschrieben:


Gibt es Einblicke in die Pläne auch im Netz?

Dieser Beitrag sowie vermutlich der ganze Thread könnten für einen kleinen Einblick vielleicht ganz interessant sein.

Gruß
Chris

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Das Buch lohnt sich schon deshalb, weil Du durch dein Hobby "Laufen" die Sprachkenntnisse aufbessern kannst.

Zwei englischsprachige Buecher fuer eine gute Grundlage des Lauftrainings sind Daniel's Running Formula und Pfitzinger/Douglas' Road Racing for Serious Runners. Ich finde die englischsprachigen Bucher im Durchschnitt viel besser als die deutschen, letztere sind oft huebsch illustriertes BlaBlaBla auf Men's Health Niveau.
Dagegen ist die Running Formula sogar fuer den Liebhaber guten Typographiehandwerks ein aeusserst gelungenes Fachbuch.

Den Ansatz von Daniel's findet man im Netz nicht erklaert, es braucht das Buch. (Und ich kenne mehr englischsprachige als deutschsprachige Laufseiten.)
Gesperrt

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