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Immer wieder Besch... bei Rundenläufen

Immer wieder Besch... bei Rundenläufen

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Auslöser dieses Posts sind die diesjährigen Nordrheinmeisterschaften, wo - aus unserer Sichts offensichtlich - aus einem 5 Runden 10 km Lauf eine Fabelzeit dank 4 Runden und 8 Kilometer wurde. Da der Fall noch offen ist, und wir mit dem Veranstalter noch versuchen, ihn zu klären, hierzu keine weiteren Details.

Dieses Mal ist Katja nicht einmal (andere Altersklasse) direkt betroffen, wir habe diese Saison jedoch schon 2 mal die Erfahrung machen müssen, daß viele nicht wissen, was sie tun - und es noch nicht mal absichtlich machen.

Beispiel Neusser Sommernachtslauf, 4 Runden. Da Katja nicht bei der Elite starten durfte, ist sie Jedermannslauf gestartet. Dort Gesamtdritte geworden. Den Abend (ihren 30. Geburtstag) haben wir dann mit Diskussionen mit dem Kampfgericht verbracht. Wurde vor Ort nicht gelöst, Frau Ulrike Maisch hat vergeblich bei der Siegerehrung auf die 3. Platzierte gewartet, da dies eine Hobbyläuferin war, die eine Runde vorher ausstieg, und durchs Ziel ging, um sich den Rucksack zu sichern, der dort im Austausch gegen die Startnummer verteilt wurde. Aussagen aller anderen Platzierten, etc. wurden ignoriert. Lapidare Antwort des Veranstalters 2 Tage später

"Hallo Herr Kanditt, vielen Dank für Ihre sehr ausfgührliche Schilderung eines Vorfalles, der bereits am Samstag abend schon geklärt war.
Die Dame, Frau XXXX, hat sich nach den Ordnern für den Zieleinlauf unter die Absperrung durch gemögelt und so den angeblichen dritten Platz erschlichen. Wir haben dies auf dem Video nachverfolgen können. Somit können Sie unseren Ordnern keine Schuld dafür geben, denn dies konnten sie nicht verhindern."

Pott und Preis gab es per Post.

Eine sehr ähnliche Überraschung gab es beim Malteser Sommernachtslauf in Duisburg, wo Katja den 3 rundigen 5 km Lauf in 19:34 gewann und sich in der Ergebnisliste als Drittplatzierte wiederfand. Dort stellte man - allerdings sofort nach dem Protest - fest, daß eine Läuferin eine Runde zuwenig lief und eine andere, die für den 10 km Lauf gemeldet war, durchs Ziel eingelaufen ist. Da merkte man sofort, daß der Veranstalter selber Leistungsläufer ist, und die Situation richtig einschätzen konnte. Eine Walkerin lief übrigens als 5. Platzierte mit einer Runde zuwenig im Ziel ein. Trotzdem alles ärgerlich, wenn man mit nem 2 jährigen Kind unterwegs ist, und die Siegerehrung dadurch 30 Minuten nach hinten verschoben werden muß.

Noch ärgerlicher ist die Einstellung von den Veranstaltern wie "Die Leute müssen doch sich selber einschätzen können, Chipmessung ist zu teuer, etc."

Der Effekt ist relativ leicht erklärbar: Die Frauen laufen mit den Herren zusammen, die ersten Frauen kommen deutlich später als die Spitze der Männer ins Ziel, und werden demzufolge auch nicht mehr so beachtet. Wenn dann mitgesprintet wird, kann selbst der beste Ordner vorm Ziel nicht unterscheiden, ob die Läuferin noch eine Runde muß, oder nicht.

Jemand ne Idee, wie man mit sowas umgehen soll. So langsam wird die Ausnahme, daß so was passieren kann, zur Regel ...

Danke,

Stephan

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Hallo Stephan,

ist mir schon klar - in der ganzen Diskussion gehts aber mittlerweile um zwei getrennte Sachverhalte - um Rundenzählung und um das Problem des Startnummerntauschs. Das eine hat mit dem Anderen eigentlich nichts zu tun - da aber das jemand aufs Tablett gebracht hat hab ich meine Meinung dazu gesagt.

Das Problem mit der Rundenzählung gibts schon seit es Runden gibt. Klar ist es technisch möglich die durchlaufenen Runden zu registrieren. Aber die meisten Veranstalter scheuen die Kosten dafür. Und ich glaube das auch kaum jemand bereit wäre 5 EUR Startgeldaufschlag zu entrichten nur das jemand für ihn bis 4 oder 5 zählt. Manchmal steht auch keine Absicht dahinter - entweder sind die Leute einfach nur blöd oder ihnen geht so viel im Kopf rum das sie irgendwann vergessen haben zu zählen. Wir hatten in diesem Jahr bei unserem Triathlon auch einen Kandidaten der relativ schwache Schwimm- und Laufzeiten hatte aber auf dem Rad wohl auch Jan Ullrich locker geschlagen hätte. Mehrmals befragt hat er jedes mal bestätigt 2 Runden gefahren zu sein. Wir haben ihn dann im Nachhinein disqulifiziert nachdem wir die Bilder des Fotografen ausgewertet hatten und die Haltung auf dem Rad eher an eine Fahradtour mit der Familie erinnert hatte. Ich denke mal das das auch keine Absicht war - der war wohl eher etwas schlichter gestrickt und hatte bereits die An- und Abfahrt zur Runde für die erste Runde gehalten.

Zu den technischen Möglichkeiten - es geht eigentlich nur mit Championchip. Mein letzter Wissensstand ist der das die Zeitnahme ohne Extras mit etwa 8 EUR zu Buche schlägt - damit lohnt es sich wirklich nur für große Veranstalter > 2000 Teilnehmer. Mit dem BIB-Chip geht es zwar auch - allerdings nur theoretisch. Die Tore dürfen wegen der geringeren Sendeleistung nicht so weit auseinander stehen. Wenn jetzt eine größere Menge die erste Runde beendet passen die schon mal nicht durch ein Tor. D.h. für diese Messung müssten schon mal weitere Tore im Abstand von 1,20-1,50 aufgestellt werden. Das verteuert die Sache dann gleich ungemein - es gab auch schon Pannen bei denen die Tore von den Läufern dann umgerissen wurden. Und manuell kannst Du es ganz vergessen. Damit wird es auch in den nächsten Jahren dabei bleiben - im Bedarfsfall Beschwerde einlegen und schauen was passiert. Für die Siegerehrung ist das natürlich blöd - die ist dann gelaufen.

Gruss Siegfried
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