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Festigkeiten verschiedener Rohrdurchmesser

Festigkeiten verschiedener Rohrdurchmesser

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Ein ganz anderes Thema fiel mir kurz vor unserer Abreise von St. Wendel ein, wie sind die Biegefestigkeiten von Kickbike G3, G4 und XH und wie von einer zwei-Rohr-Konstruktion mit zwei dünneren Rohren nebeneinander, wo das Trittbrett dazwischen ist (wie die italienischen Rica-Rennteile)?

Also hab ich heute mal wieder meine Formelsammlungen aus dem Grundstudium entstaubt (nicht daß ich das Haupstudium etwa noch besser im Kopf hätte...).

G3 hat 42mm Rohrduchmesser, G4 44mm, XH (nehme ich an, oder?) 50mm.
Ich hab mal alle mit 1.5mm Wandstärke angesetzt (weiß den exakten Wert aber nicht). Dann komm ich - mal vereinfacht betrachtet nur auf einfache Biegung belastet - beim G4 auf eine Festigkeit x, beim G3 auf ca. 12% weniger. Hannu meinte auch, daß G4 sei steifer und wenn ich auf eins aufstieg, schien mir das auch so (aber die G3, die ich probierte, waren auch meist schon älter). Aber er meinte auch, daß die Wandstärke beim G4 geringer sei, dann kommt man schnell auf den gleichen Festigkeitswert wie beim G3, vielleicht machen dann mehr die eingesetzten Querstreben die höhere Steifigkeit zum G3 aus.

Ein XH mit 50er Rohr liegt in seiner Biegefestigkeit knapp 50% über dem G4. Auch das finde ich noch gar keinen sooo erstaunlichen Wert bzw. hätte ich etwa so erwartet.
Erschreckend ist aber, zwei 25er Rohre mit 1.5er Wandstärke zu berechnen, da kommt (für beide Rohre zusammen!) ein Drittel der Biegefestigkeit des G4 raus bzw. weniger als eine Viertel des 50er Rohrs!!!
Vielleicht wird's durch die Verbindung mit dem Trittbrett noch geringfügig besser, aber sicher nicht dreimal so viel. Um auf ähnliche Festigkeiten wie Kickbike/XH zu kommen, bleibt dann nur Wandstärke erhöhen oder zwei größere Rohre und dann hat man den Gewichtsvorteil schnell verspielt und auch der Vorteil der höheren Bodenfreiheit wird dann immer geringer.

Also, so eine Zweirohrkonstruktion iss nix für meines Vaters Sohn, da helfen auch 20kg abnehmen nicht viel, das ist wohl eher was für Mädels, Teens und Kids. Und nicht zuletzt schluckt ein dauernd einfedernder Rahmen wohl auch viel Energie.

Ob jetzt G3, G4 oder XH von der Festigkeit her, da scheint mir eher die Verarbeitung und Befestigung der hinteren Ausfallenden entscheidend zu sein.
Die ist bei XH wohl besser als bei Kickbike, aber noch besser erschien sie mir ehrlich gesagt bei Jürgen's Stepbike. Vom Fahrverhalten fand ich beide hervorragend und erheblich besser und bei höheren Tempi sicherer als alle probierten G3. Wobei Jens und mir die Rahmenform optisch ganz nicht so gut gefällt, dazu finde ich das integrierte Lowerringset am XH besser und die schmälere Hinterradnabe. Für das Stepbike spricht aber der Preis.

Es wird wohl ein XH-4 für mich, aber mal sehen, was aus Hannus zahlreichen G4-Zusagen wird. Wenn's doch nicht klappt oder er ab einer gewissen Anzahl dann keine G4 mehr verschenken mag, wird's vielleicht ein Stepbike für die bessere Hälfte... ;-)

Gruß Jo

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Ein Ketam soll 7,3 kg wiegen und 120 kg vertragen ( http://www.ketam.cz/nemecky1.php?lang=de ). So schlecht kann die Mehrrohr-Konstruktion nicht sein. Vielleicht wertvoller als z.B. 500 gr. Ersparnis wäre das 1-2 cm niedrigere Trittbrett (bei gleicher Bodenfreiheit), weil dies wirklich Kraft spart. Und bis zum Trittbrettansatz vorne kann man ein saudickes, nahezu verwindungsfreies Rohr verwenden.
Ist Stahl nun eigentlich wirklich das Optimum? Titan könnte auch ok., zumal es keine Pulverung braucht (beim Liegerad 180 gr.), wie auch bei Edelstahl.
http://www.smolik-velotech.de/glossar/t ... .htm#titan
http://www.smolik-velotech.de/glossar/s ... .htm#stahl
http://www.smolik-velotech.de/glossar/e ... #edelstahl
j.

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>Ein Ketam soll 7,3 kg wiegen und 120 kg vertragen
>So schlecht kann die Mehrrohr-Konstruktion nicht sein.
>Vielleicht wertvoller als z.B. 500 gr. Ersparnis wäre das 1-2 cm niedrigere
>Trittbrett (bei gleicher Bodenfreiheit), weil dies wirklich Kraft spart.

Bei dem Verbreitungs-/Bekanntheitsgrad bzw. den Stueckzahlen von Ketam geb ich da wenig auf die theoretischen Werte, die der Hersteller angibt und vertraue dann doch lieber meinen eingerostetten Maschinebaukenntnissen und Wolfgang Seibels Erfahrungen.
Klar haelt das Ding auch mal 120kg auf auf ebenem Asphalt und schnurgeradeaus aus. Wenn ich oder Klaus unsere ersten 5000 km und fuenf Jahre St. Wendel auf einem Ketam hinter uns haben, glaub ichs dauerhaft...

Gruss
Jo

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Ketam ist aber etwas selten geworden. Ich habe kaum einen gesehen. Das wird wohl einen Grund haben.

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KarinB hat geschrieben:Ketam ist aber etwas selten geworden. Ich habe kaum einen gesehen. Das wird wohl einen Grund haben.
Vielleicht baut er keine mehr, weil es sich nicht rentiert bei so geringer Nachfrage. Kickbike setzt da voll auf große Serie und billigen Preis, ist in der Organisation der Fertigung sicher am professionellsten (Taiwan?).
j.
Gesperrt

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