Ist Laktatmessung ein Muss???

Hallo Lauffreunde

Einige haben ja bereits Laktatmessungen machen lassen!
Versuchte mich diesbez. weiter `schlau` zu machen. So wie ich es jetzt verstehe zeigt die
Laktatmenge im Blut an welche Substanz bei welcher Belastungsintensität zur
Energiegewinnung gerade verbrennt wird.

Folgende Tabelle hab ich gefunden:
Bei Laktatwerten um 2 mmol/l und tiefer werden hauptsächlich Fette als Energieträger verwertet;
Bei Blutlaktat zwischen 2...3 weist auf eine aerobe Mischverbrennung von Glucose und Fetten hin.
Bei zwischen 3...4 erfolgt die Energiebereitstellung aus der Oxydation von Glucose.
Bei der Glucose Verbrennung entseht als Abfallprodukt Laktat und dieses geht dann ins Blut.

Bis jetzt hatte ich beim Laufen nicht darauf geachtet ob ich Fett, Mischverbrenne oder Glucose (Kohlenhydrathe)
verbrenne zur Energie Bereitstellung. Ich bin einfach gelaufen (muss erwähnen, dass ich absolut keine Ahnung besz.Laktat hatte, deswegen!)
Bei Wettkämpfen habe ich aber bewusst nur noch die KohlenhydrateSpeicher gefüllt, um eben diese
Substanz für die Energiebereitstellung zu verbrennen (diese Empfehlung ist Tradition). (Laktat jezt hin oder her)
Bis jetzt reagiert mein Körper bei zu intensiver Belastung von sich aus mit Ermüdung und
dadurch bin ich dann automatisch gezwungen meine Belastungsintensität wieder zu senken
bis ich wieder genügend Sauerstoff habe.

Was ändert sich wenn ich mich jetzt einer Laktatwert Bestimmung unterziehe?
Hinweis Laufe nach selbst Einschätzung d.h. ohne Pulskontrolluhr.

Hab mal so ne Broschüre über Leistungsdiagnostik rumliegen lassen und mein Partner
wäre sehr interessiert an so einem Test. (Auf der Rennbahn rennen und Messungen).
Aber was er sich davon erwartet, kann er nicht sagen…???? ?(

Danke Euch schon jetzt herzlich für euren Erfahrungsaustausch und Empfehlungen bezüglich
testen lassen... !

Grüsse




[ Dieser Beitrag wurde von Steppenläuferin am 04.11.2002 editiert. ]

Hallo Steppenläuferin,
ein Muss ist es sicherlich nicht.
Frage ist ob es was bringt. Und das ist aus meiner Sicht nicht einfach zu beantworten.
Bei dem Laufseminar das ich gemacht habe wurde aus den Laktatwerten eine Trainingsempfehlung ausgesprochen. Vorher wurde uns der Sinn des Trainings, vor allem der im niedrigen Pulsbereich, anhand von Leistungs- und Laktatkurven erklärt. Da gab es einen untrainierten, der zwei Laktattest im Abstand von einem Jahr machen lies. Er hat sich in diesem Jahr nicht an die Vorgaben gehalten und ist immer sehr schnell gelaufen. Dadurch sind seine Werte (Ausdauer,..) schlechter geworden. Das heisst er hat ein Jahr trainiert, ohne das es ihm was gebracht hat.
Nach dem Seminar war ich dann ganz motiviert und dachte mir, super ich weiss jetzt genau wie lange ich in welchen Bereichen trainieren soll und nach einem Jahr bin ich super gut. Auch wenn ein Ergebnis des Tests war, das der untere Bereich mehr walken als laufen bedeutete, der auch noch ca. 30% des Trainings ausmachen sollte.

Die Ernüchterung kam dann aber nach einigen Recherchen im Internet. Die Laktatwerte (ob 3 oder 4mmol/L) wurden angezweifelt, Personen die nur mit hohen Pulswerten trainieren schafften super Erfolge, u.s.w.

Was angeblich wirklich was bringt, ist das man das Training durch einen Laktattest wirklich vergleichen kann, also ist deine Leistung von einem Test zum anderen besser geworden.
Früher habe ich fast immer im Wohlfühltempo ca 145 Puls trainiert. Jetzt versuche ich eben auch längere Trainingseinheiten in niedrigerem Puls < 130 durchzuhalten (ohne einzuschlafen . )
Die schnelleren Einheiten habe ich auch früher schon mal eingeschoben. Da hat sich also bei mir nichts geändert.

Also ich finde eigentlich war es Geldverschwendung, aber auf der anderen Seite, war es auch mal ganz interessant.
Gruss Anni

[ Dieser Beitrag wurde von anni am 04.11.2002 editiert. ]

hey leute,
ich halte eure diskussion über die laktat-werte für etwas übertrieben. sicher ist es interessant darüber bescheid zu wissen aber wir sind doch alle hobbysportler. ich will ja keinen weltrekord aufstellen sondern mich fit halten und vor allem viel spass haben. bei meinem training versuche ich eine gute mischung aus be-und entlastung zu finden. z.b. in einer woche 10km auf tempo(4.45min/km), ein tag pause, dann 12km jogging , am wochenende 18-24km(5.15/km). je nachdem wie lang der nächste volkslauf ist, trainiere ich mehr auf tempo oder mehr auf ausdauer. richtig auspowern tu ich mich aber nur beim wettkampf. wie hoch meine laktat-werte dann sind spüre ich immer am nächsten tag "am muskelkater". habe mich bisher damit konditionell und tempomäsig immer weiterentwickelt,aber auch mit pausen von bis zu einem jahr. wie gesagt wir sind ja hobbyläufer.
msg chris

Hallo Anni
vielen Dank für Deinen ehrlichen Bericht und Deine Erfahrung dazu. :rotate: Hab auch meinem Freund
gerufen es zu lesen und er sagte nachher: GUT ZU WISSEN!!
Vielleicht macht er dennoch mal ne Leistungsdiagnostik aus reiner Neugier zu sehen was die Werte anzeigen werden!

Hey Chris
Wenn quasi in jedem Fitness - Prospekt und in jeder Ausgabe von Laufmagazinen
zu lesen ist über Laktatwerte, Muskelübersäuerung, Leistungseinbrücke
und solche Dinge die auf die Leistung einen negativen Einfluss haben/haben können ………
scheint es mir logisch, dass ich mir Gedanken mache ob da was dran sein könnte. :shock2: :shock2: :shock2:
Zumal ich bereits über drei Jahre mehr oder weniger intensiv trainiere und mich seit dem Laufeinstieg (wie Du ja auch) in der Leistung steigern konnte.
Mein Ziel ist, noch weiter zu steigern. Für 2003 will ich beim Frauenlauf
die Strecken in 20Min.(lieber sogar die 20 Min. knacken) zu schaffen.
Alle Empfehlungen, Ratschläge und Eigenschaften die Unterstützung bieten, dieses Ziel zu erreichen erregt meine Aufmerksamkeit und mein Interesse und ich bin wahrlich froh, wenn hier im Forum Läufer auf allfällige Fragen diesbez. mit Erfahrungsaustausch und Hinweise auch dazu äussern. Es gibt genug von denen, die ihr Wissen wie im Safe verpunkern `nach dem Motto` bloss nicht, dass noch jemand ev. ob der bereits gemachten Erfahrung noch profitieren könnte. Deswegen meine Frage/Diskussion zum Thema Laktatwert!
Anbei noch meine bisherige Messlatte (W41) die mir die Verbesserung anzeigt:
Frauenlauf 5Km
2001, 22:57:2
2002, 22:08:0
Volkslauf 5Km
2001, 23:29:2
2002, 22:46:0
Waldlauf coupiert = mit Steigungen
2001, 27:32
2002, 25:43
Ich will keinen Weltrekord aufstellen, nur meinen Eigenen!!
Ich laufe durchaus auch aus Lust und
Spass und will mich fit halten, jedoch ich WILL ein Ziel (ist rein meine Angelegenheit natürlich )!

Chris, wegen dem Muskelkater ist es bei mir eigentlich eher das Gegenteil, wenn ich mich beim Wettkampf bis auf die Knochen auspowere, hatte ich hinterher keinen Muskelkater, jedoch wenn ich stundenlang im Garten Unkraut jäte, dann kann ich am nächsten Tag nur noch mit Mühe eine Treppe steigen. ;(

;) Trotzdem vielen Dank für Deinen Beitrag und Gratulation auch zu Deiner Leistungssteigerung die
Du erbracht hast.

Liebe Grüsse Steppenläuferin

hey steppenläuferin,
erst mal herzlichen glückwunsch zu deinen top-zeiten. damit liegst du ja in deiner AK sicher weit vorne. ich könnte mir vorstellen das schon 1-3 plätze erlaufen hast.
ich lese auch sehr aufmerksam diverse laufzeitschriften und hole mir tips bezüglich ernährung,trainingsplanung,etc. natürlich würden mich meine laktatwerte vor und nach einem lauf auch mal interessieren, habe aber leider keine möglichkeit dazu.
bei der sache mit dem ziel gebe ich dir völlig recht. ich will auch beim nächsten wettkampf schneller als beim letzten mal sein.
ingesamt habe ich eigentlich 3 ziele:
1. nochmal marathon unter 3:30 laufen, habe dieses jahr 2mal geschaft.
2. einmal 10km unter 40 min, habe ich vor 2 wochen auch erledigt

habe die nachricht zu früh gesendet ?( es geht noch weiter
3. möglichst noch lange marathon laufen, in verbindung mit schönen städte und ländertouren. und vielen schönen erlebnissen.
msg chris

Original von Marathon Man:
...ich lese auch sehr aufmerksam diverse laufzeitschriften...

Hallo Chris,

welche liest Du denn bzw. welche kannst Du empfehlen?

Danke!
--
Grüße,

Markus

[ Dieser Beitrag wurde von transalp am 06.11.2002 editiert. ]

hey markus,
seid ca.4 jahren lese ich die spiridon.(herausgeber:manfred steffny www.laufmagazin-spiridon.de) kann ich sehr empfehelen, sehr aktuell mit laufberichten, viele hintergrundberichte, trainingspläne, ernährung, einmal im jahr laufkalender. seid 3 monaten habe ich noch die laufzeit abonniert(da gab es eine casio lap 50 dazu)(www.laufzeit-online.de). mein erster eindruck ist ähnlich der spiridon etwas professioneller, in bild und text, dafür ewas langsamer mit laufberichten.
msg chris