Man müsste es ja wirklich wissen! Hunsrück Halbmarathon 2007
1[list=1]
[*]Man isst nicht kiloweise Flammkuchen am Vorabend.
[*]Man schläft in den Nächten davor wenigstens genügend um nicht während der Fahrt zum Wettkampf ständig zu gähnen.
[*]Man meidet die Mittagshitze zum Laufen
[*]Man trinkt genug vorher –während des Laufens- und nachher
[*]Man hetzt nicht jungen Frauen hinterher nur weil sie an einem vorbei ziehen[/list]All das ist bekannt. Und man hat es sich verinnerlicht. Also warum macht man dann solche Aktionen wie heute.
Zu 1
Gut man kann nichts dafür, wenn man am Abend vor dem Lauf eingeladen wird und dort die besten Flammkuchen weit und breit frisch aus dem Holzofen serviert werden. Aber ab einem gewissen Alter, so ab 5 Jahren etwa, weiß man wenn man zu viel und vor allem zu viele Zwiebelchen isst, kann sich das negativ auf verschieden Vorgänge im mittleren Körperbereich auswirken. Natürlich traf es in diesem Fall auch zu. Fleißig besuchte ich abwechselnd einen, wenn auch schön, gekachelten Raum mit nur einer Sitzgelegenheit
Zu2
Wie denn ? Aufhören zu arbeiten ? Früher zu Bett gehen, also vor 1.00 Uhr ? Nee geht nicht !
Zu3.
Leider war es , wie verdammt noch mal an fast jedem Wettkampf an dem ich teilnehme, wieder sehr warm. Egal on letztes Jahr in Mainz, im Oktober sogar in Frankfurt, ganz abgesehen von diesem Jahr in Mainz, diversen 10 km Läufe in Kaiserslautern…es ist immer viel zu warm ! Sollte ich irgendwann mal den Sibirien Marathon laufen...garantiert schmelzen in dem Jahr die Pole und hunderttausend Knut´s müssen hungern! Nicht das Co2 ist schuld an der Erwärmung - ich bin es !! Wollt ihr garantiert schönes Wetter im Urlaub? Schaut wo ich laufe, dann ist es garantiert!
Die Startzeit heute in Kastellaun betrug ja 11:30. das ist doch ziemlich in der Nähe der Mittagszeit. Evtl. könnten die Veranstalter das mal überdenken. Es geht um die Läufer nicht um die Zuschauer. Übrigens der Streckensprecher in Kastellaun liebt seinen Ort scheinbar über alles. Denn nach dem er zum 23-mal „Kastellaun“ mit Betonung auf „laun“ sagte (in geschätzten 2 Minuten) lief ich mich lieber etwas abseits warm
Zu4.
Ja das trinken. Ok, gestern Abend auf der Feier habe ich genug getrunken, nur ob das das richtige war. Na ja vielleicht ist ja alkoholisch so was wie isotonisch
Zu 5. , komme ich noch
Jetzt zum Lauf. Total übermüdet fuhr ich mit Hans in den Hunsrück. Und tatsächlich, nach 1 ¼ Std. und 25-mal gähnen hatten wir die 160km hinter uns. Wie ich hinkam? Keine Ahnung, war zu müde, habe einfach der Frau Tom-Tom geglaubt und auf ihre Anweisungen gehört!
Nach dem Abholen der Startunterlagen, rühret sich schon wieder mein Körper. Ich versuchte ihn mit einem Stück Kuchen und einer weiteren Tasse Kaffee zu beruhigen. Klappte nicht wirklich und somit besuchte ich noch während des Aufwärmens (haha bei 25° ) die Örtlichkeiten. Wie es dort war, kennt ja bestimmt schon der eine oder andere der einen Wettkampf hinter sich hat. Sprechen wir nicht mehr darüber. Natürlich hatte sich nach dem Verlust des FR auch diese Woche meine Stoppuhr verabschiedet und so lief ich heute vollkommen zeitlos. Ich könnte natürlich sagen „ Ich wollte meine innere Tempouhr überprüfen „ aber Fakt ist : Ich hatte keine Uhr dabei.
Der Start erfolgte pünktlich. Sofort beschleunigte ich meinen Schritt den ich wollte nicht schon auf den ersten Kilometern durch „Kastellaun“ Zeit verlieren. Dort geht es nämlich munter bergab, um eine 90° Ecke, dann wieder bergauf usw. Jedenfalls schlauchte mich das dieses Jahr enorm. Nach 6 km gelangten wir auf die eigentliche Strecke. Wer es nicht weiß, sie verläuft auf einer, jetzt geteerten. ehemaligen Bahnstrecke. Für die ersten 6 km brauchte ich über 29 Minuten, wie ich durch Fragen einer Mitläuferin erfuhr.
Jetzt wurde die Strecke einfacher. Ich konnte nun doch noch zulegen. Nur , zu meinen Magen/Darm Problemen bekam ich nun auch noch Sodbrennen. Aha, Kuchen war also nicht gut vorm Laufen. Jedenfalls wechselten sich meine Innereien mit ihren Beschwerden ab. Dazu wurde es nun richtig heiß. Zum Glück schob sich ab und zu eine Wolke vor die Sonne. An den Getränkeständen konnte ich leider nur Wasser über den Kopf und Körper schütten. Trinken ging überhaupt nicht, hätte ich nicht bei mir behalten können, glaube ich. Und reiernd am Wegesrand ergibt auch kein so heroisches Bild.
Wir bildeten ein locker Gruppe von Läufern die sich abwechselnd gegenseitig überholten. Nach einer Abkühlung war meistens ich stärker, je länger es dauerte bis zur nächsten Abkühlung überholten wieder die anderen. Tempo ? Keine Ahnung , einfach so gut und schnell es ging halt. Bei Kilometer 17 überholte ich dann auch Peter (Miatara) der heute den Marathon als langen Vorbereitungslauf nutzte.
Allerdings überholte ich nun auch immer mehr Läufer die den HM liefen. Scheinbar machte auch anderen die Hitze zu schaffen. Ab Kilometer 20 wollte ich dann eigentlich nur noch ankommen. Ich hatte tierisch heiß ,mir war übel, ich wollte endlich unter eine schöne kühle Dusche !
So, um die 400m vor dem Ziel lief dann ein kleines zierliches Geschöpf an mir vorbei
Nee also das geht ja wohl gar nicht. So kurz vorm Ziel erwachte mein schon verloren geglaubter Kampfgeist und schloss wieder auf. Ich brachte es sogar fertig nach der Zeit zu fragen. Ca. 1:39:10 antwortete sie.
Och nee, ne das konnte nicht sein. 1:42 oder 145 wäre heute auch ok gewesen, aber ein paar hundert Meter vorm Ziel zu wissen, dass man seine PB von 1:40:09 nur kanpp nicht erreichen kann, bzw. endlich diese Mist 1:40 zu schaffen, ist einfach brutal.
Ich war nun so was von sauer, dass ich voller Endorphine noch beschleunigte und nicht nur die nette Mitläuferin sondern noch zwei andere Läufer überholte. Genutzt hat es mir nichts. 1:40:36 sind nun mal 27 Sekunden über meiner PB.
Aber immerhin war ich mit Platz 113 von 617 Finishern weiter vorne als vor 2 Jahren.
So und nun nehme ich ne Kopfschmertablette, lege mich hin und mache…..nichts mehr !
Meinem Freund Hans erging es leider nicht viel besser heute und lief weit unter Wert heute. War nicht unser Tag heute.
[/size]