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Macht Laufen innerlich aggressiv?

Macht Laufen innerlich aggressiv?

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Sieht man sich die immer wiederkehrenden Topthemen an, könnte man es fast glauben, daß das Laufen innere Spannungen erzeugt, die Reizschwellen absinken. Ob das die entgegenkommenden nahen Autos, *Walker, freilaufende Hundebesitzer wahlweise mit oder ohne Maulkorb, randalierende Radfahrer, rücksichtslose Skater, nichtgrüßende Lauf-Sortsfreunde, egoistische Eltern mit freilaufenden Kindern, überholende Lauf-Sportsfreunde, Gegenwind, Regen, Berge, Raucher, Verkehrslärm, Im-Wettkampf-Rotzer, Sich-falsch-in-den-Startblocksteller, oder sonstwas ist, - beim Laufen kann so viel falsch, außerhalb unserer Maßstäbe laufen, das man denken könnte, es hängt vielleicht mit dem Laufen selbst zusammen das die Nerven so oft blank liegen??? Außerdem lese ich erschrocken wie manch einer dann so reagiert. Ich nehme mich vom Genervtsein bei einigen Dingen nicht aus, bin auch gelegentlich angespannt. In Gesellschaft passiert deutlich weniger als wenn ich allein unterwegs bin. Dennoch frage ich mich, ob Nichtsportler einfach anders sehen, denken, in sich gelassener sind? Oder nennt man es gleichgültig und rücksichtslos?

*[edit]
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

2
Ich glaube, dass manche einfach auf dem Standpunkt stehen: "So wie ich es möchte ist es richtig und nicht anders".

Viele können wohl nicht nachvollziehen, dass die andere Seite (Hundehalter, Skater, .....) das ganze vielleicht genauso sehen und sich in ihrer "Freiheit" von anderen Personengruppen eingeschränkt sehen.

Vielleicht wäre für manche einfach mal eine Portion Rücksicht und Miteinander ganz sinnvoll.

Aber ich denke, dass Laufen innerlich eher gelassen macht. Was danach vorm PC passiert ist ne andre Sache ^^

3
mich eigentlich nicht.
grundsätzlich passe ich auf alle "verkehrsteilnehmerInnen" auf, wobei ich mir frei nach dem vertrauensgrundsatz erhoffe, dass vor allem die schnelleren wiederum auch ein wenig auf mich acht geben! ;-)
und so habe ich eigentlich beim autofahren mehr probleme, meine aggression unten zu halten, als beim laufen.

4
Ich denke auch, dass grundsätzlich das Laufen entspannter und ausgeglichener macht. Bei mir ist es auch so, dass ich bei etwas anstrengenden Angelegenheiten "innerlich" nervöser bin. Ist die Anstrengung dann weg, bin ich die Ruhe selbst und kann dann nur darüber lachen, dass mich ein blendendes Auto, ein freilaufender Hund etc. leicht aus der Bahn geworfen hat.

Jeder sollte auch einmal seinen eigenen Standpunkt reflektieren. Ist es nicht leicht so, dass man als Läufer von den Hunden bzw. Hundehaltern genervt wird (oder Nordic-Walkern - immer schön nebeneinander über den gesamten Weg), als Radfahrer von den rücksichtslosen Läufern, als Autofahrer von den Radfahrern, die sich nicht an die Vorfahrtsregeln halten etc. ?

Deshalb mal in die Position der anderen versetzen und versuchen die Ruhe zu bewahren, auch wenn es schwer fällt.


Viele Grüße aus dem schönen Niedersachsen



Konkursus
Pläne 2010:

21.03.2010 - SyltLauf
18.04.2010 - Strongmanrun (nur die Beine bewegen)
25.04.2010 - Hamburg Marathon

5
Gute Frage :zwinker2:
Ich hätte (aus demselben Anlass wie Du, vermute ich mal ...) auch beinahe einen Thread mit einer ähnlichen Frage aufgemacht: Sind diejenigen, die immer Probleme mit Hunden haben, dieselben, die auch mit Autos (oder Radfahrern, Fußgängern, Walkern, Laubbäumen, Nadelbäumen, toten Bäumen, nicht vorhandenen Bäumen usw.) Ärger haben? Scheint mit fast so.

Mich macht Laufen jedenfalls nicht aggressiv, und ich hatte trotz unzähliger Hunde-, Auto-, Fahrrad- usw. Begegnungen noch nie ein Problem. Man kann Probleme auch provozieren ...

Michael

6
Hallo. Ich denke auch eher, dass Laufen gelassener macht. Fällt schwer, nicht darüber nachzudenken, wie aggressiv die Threadschreiber ohne das Laufen wären!!!!!!!!! :confused: Auweia! Gut, dass es Sport gibt. Andererseits hab ich auch schon öfter gedacht: Meine Güte. Was haben die für Sorgen. Aber wer weiss über welchen Kleinscheiss die sich aufregen würden, wenn sie nicht zum laufenden Volk gehören würden. Aber netter Thread. War mir auch schon aufgefallen. Hab meine Gelassenheit bei diesen Themen da einfach dem Laufen zugeordnet. :nick:

7
Hallo !

ich würde eher denken, Laufen kann ein Ventil darstellen wenn Aggressionen vorhanden sind.
Außerdem vermute ich, in anderen Foren (Über Hunde, Radfahren, Autofahren etc..) gibt es genausoviel Frust der abgeladen wird.
Die Wahrnehmung ist hier wohl eher verengt. Außerdem gibt es viele Leute die ihren Frust in einem Forum eher ablassen, als draußen wo sie sich das nicht wagen würden..

Gruß Rolf
13.5.07 : HM des Karstadt-Marathon : 2.14 h
02.12.07 : HM Bertlicher Straßenlauf : 1.58h
18.05.08 : HM des Karstadt-Marathon: 2:04h
30.11.08 : Marathon in Bertlich : 4:34h
12.09.10 : Münster Marathon : 4:28h

8
Ich bin mir ziemlich sicher, daß es mit der eigenen inneren Einstellung zu tun hat und wenig mit laufen. Wenns nicht beim Laufen passiert, dann wird im Straßenverkehr geflucht und gedrängelt.

9
Steif hat geschrieben:Dennoch frage ich mich, ob Nichtsportler einfach anders sehen, denken, in sich gelassener sind? Oder nennt man es gleichgültig und rücksichtslos?

och ... ich denke, die Erfahrungwelt ist einfach kleiner. Welcher Nichtsportler (Forumsleser/schreiber) kennt schon soviele Beschreibungen für Menschen und Dinge in seiner Umwelt, wie Du sie aufzählen kannst.

Anne, die sich gestern eher geschämt als geärgert hat, dass sie viele Menschen mit Hunden, Kindern. Fahrrädern und Autos traf
Musik hören ist Lesen im Kochbuch. Selber Musizieren ist Genießen, ist „Auf der Zunge-Zergehen-Lassen“. (Hermann Lahm)

:in tuepfels küche :tuepfel in Bewegung :tuepfel im bilde

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Heißes Thema!

Wenn Laufen innerlich aggressiv macht dann geht da irgendetwas schief.

Ich gehe gerade dazu laufen, um all das fallen zu lassen was ich nicht brauche.

Ich möchte aber nicht ausschließen, das es Situationen gibt wo mein Adrenalinspiegel eine bedenkliche Höhe mit entsprechenden Reaktionen erreicht.

Aber ganz ehrlich. Wäre unsere Welt nicht tot langweilig wenn nicht ab und zu etwas die Fetzen fliegen. Was ist da schon ein eingeklagter Autospiegel. Zurücklappen und fertig.

Trotzdem immer schön friedlich bleiben! :handshak:

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Dee-M-Cee hat geschrieben:IVielleicht wäre für manche einfach mal eine Portion Rücksicht und Miteinander ganz sinnvoll.
Ja, und zwar mal richtig verstanden. Also nicht im Sinne von jeder macht was er will. Sondern als sich einfach mal an die Regeln halten. Wenn man nicht den Bürgersteig zuparkt, auf dem Radweg joggt, Zebrastreifen einfach überfährt, auf dem Gehweh radelt, den Hund unbeaufsichtigt durch den Park flitzen läßt, die Stereoanlage Sonntags aufdreht u.s.w., hat man schon sehr viel für ein vernünftiges Miteinander getan und braucht nicht ständig Rücksicht und Toleranz zu fordern.

Gruß
Hendrik

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Ich glaube viele Läufer, mich eingeschlossen, sehen das Training ein wenig zu verbissen. Ist es nun wirklich wichtig, ob die 15 km Tempotraining in +- 1min gelaufen werden?

Bis letze Woche habe ich das schon gedacht. Somit hatte ich auch mal Problem mit Autos/Walkern/Hundehalter und Fahrradfahrern. Die einen oder anderen bösen Worte sind da schon gefallen.

Es ist zwar auch so, dass ich mehrfach fast auf dem Bürgersteig angefahren wurde. Das man da nicht wirklich ruhig bleibt, dürfte verständlich sein. Aber immerhin hatten sich die Autofahrer entschuldigt. Mir wäre aber auch kein Zacken aus der Krone gebrochen, wenn ich an den Hofausfahrten ein paar Sekunden gewartet hätte.

Am Wochenende bin ich dann mal mein Laufen etwas anders angegangen. Jemand hatte im Wald nach dem Weg gefragt; ich hatte angehalten und ein paar Sekunden mit ihm gesprochen. Bei Hunden hab ich auch die Geschwindigkeit reduziert und den Blick des Hundehalters gesucht.

Ich muß sagen, der Lauf war auch nicht viel langsamer als sonst, aber dafür viel entspannter.
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Bestzeiten: 11.09.2008: Münster-Marathon : M: 4:23:58 02.05.2009: Bocholter Citylauf : 10km: 0:51:2024.05.2009: 6. Voerder Halbmarathon : HM: 2:00:39
in der Warteschlange: nix

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Was soll die blöde Frage, du A.... :motz:
wosp :D :wink:
Bild
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Laufen macht mich entspannter und nicht aggressiv. Was einen manchmal ärgert, ist einfach, daß man die eigenen Maßstäbe absolut setzt und meint, die anderen (Autofahrer, Hundehalter, etc.) müßten das genauso sehen.
Und mal ehrlich: wem ist es noch nicht passiert, beim Herausfahren aus einer engen Einfahrt einen Fußgänger/Radfahrer übersehen zu haben? Ich denke mal, wenn jeder auch dem anderen etwas Fehlertoleranz einräumt, geht vieles leichter.

(Nur die Stöckchenschwinger in Dreierreihe auf dem Waldweg, die nerven wirklich)

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Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft - Emil Zatopek

Running is not a sport, it´s a biological nessessity
- Yannnis Couros

Every human being is the author of his own health or desease
- Buddha

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wosp hat geschrieben:Was soll die blöde Frage, du A.... :motz:
wosp :D :wink:
da kommt gerade wieder einer vom Laufen zurück.. :zwinker4:

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Ich glaube kaum, dass das irgendwie mit dem Laufen zusammenhängt. Wohl eher mit der Person und vielleicht noch der Tagesform und dem, was sonst vorher so passiert ist.
(Wenn mir ein Waldi vor die Füße läuft, nachdem ich gerade in einen Hundehaufen getreten bin, bin ich sicher weniger entspannt).
anonsten stimme ich einfach mal Dee zu

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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Kubili hat geschrieben:Am Wochenende bin ich dann mal mein Laufen etwas anders angegangen. Jemand hatte im Wald nach dem Weg gefragt; ich hatte angehalten und ein paar Sekunden mit ihm gesprochen.
Wie machst du das denn sonst? Grußlos an einem Fragenden vorbeilaufen? Merkwürdige Einstellung!

Manche Leute hier tun mir echt leid, bei dem Aggressionspotential das sie haben. Im wirklichen Leben begegnen mir solche Läufer zum Glück nur selten.

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RalfF hat geschrieben:Wie machst du das denn sonst? Grußlos an einem Fragenden vorbeilaufen? Merkwürdige Einstellung!

Manche Leute hier tun mir echt leid, bei dem Aggressionspotential das sie haben. Im wirklichen Leben begegnen mir solche Läufer zum Glück nur selten.
Wo ist man denn aggressiv wenn man grußlos an einem Fragenden vorbei läuft?

Du kommst vermutlich auch gerade vom Laufen zurück ..

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Underdog hat geschrieben:Wo ist man denn aggressiv wenn man grußlos an einem Fragenden vorbei läuft?
Die Bedeutung eines Absatzes in einem geschriebenen Text ist dir aber schon klar, oder?
Du kommst vermutlich auch gerade vom Laufen zurück ..
Falsch, aber danke der Nachfrage!

@knipoog: Ich verstehe zwar nicht was du mir sagen willst, aber es wird schon stimmen!

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Steif hat geschrieben:...die entgegenkommenden nahen Autos, *Walker, freilaufende Hundebesitzer wahlweise mit oder ohne Maulkorb, randalierende Radfahrer, rücksichtslose Skater, nichtgrüßende Lauf-Sortsfreunde, egoistische Eltern mit freilaufenden Kindern, überholende Lauf-Sportsfreunde, Gegenwind, Regen, Berge, Raucher, Verkehrslärm, Im-Wettkampf-Rotzer, Sich-falsch-in-den-Startblocksteller, oder sonstwas ist...
...Du hast Taxifahrer vergessen.

Eine Gegenfrage, warum sollte man augenscheinliche Missstände mit buddhistischer Gelassenheit ertragen?

Meist liegt doch ein konkreter Fall vor, der Anlass für die lieb gewonnenen Diskussionen ist, dass dann spätestens ab Seite 2 eine Grundsatzdiskussion daraus wird, geschenkt. Aber auch dann bleibt es sehr aufschlussreich, was für Gemüter und Charaktere sich hier tummeln.

Mehr als 8000 Kommentare hast Du sicherlich auch nicht mit fachlichen rein läuferischen Beiträgen bestritten.

Nur so mal zum Nachdenken,

Jörg

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Es liegt nicht an der Aggresivität der Läufer, sondern einfach an diesem Forum.
In einem andern Laufforum geht es wesentlich entspannter zu und da wird anderen Usern auch mal Recht gegeben. Was hier in diesem Forum kaum der Fall ist.
Hier herrscht bei vielen das Prinzip: Du sollst keine andere Meinung haben, neben meiner. Sieht man ja auch wunderbar an dem Thread mit dem Auto.
Da wird vom Feinsten hineininterprediert, absichtlich alles falsch verstanden und Argumente an den Haaren herbei gezogen, dass es eine wahre Freude ist.
Veganer sind keine Romantiker, sondern Realisten

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Mimimi hat geschrieben:also wenn da 2 so fettärschige, rauchende Strähnchentussis nebeneinander die volle Wegbreite belegen, die Luft verpesten und mich nicht herannahen hören und mich folglich seelenruhig in meinem TDL auf Rekordkurs behindern, DANN KÖNNTE ICH **[zensiert] MIT DER AXT*** beep DIE BEIDEN *** beeeeep bis sie****[/zensiert]

Aber eigentlich bin ich ein sehr ausgeglichener und ruhiger Mensch. Fast schon zurückgezogen.
So etwas ähnlichs kenne ich. Eines morgens war ich am Main unterwegs und mir kamen drei Junge Frauen entgegen, mit jeweils einem Kinderwagen. Sie liefen natürlich nebeneinander, denn anders kann man sich ja nicht unterhalten. Man hat sich schon auf 200m Entfernung gesehen. Bei ca. 100m Entfernung bleiben alle drei wie abgesprochen stehen. Eine von ihnen fummelt am Kinderwagen rum, die anderen beiden schauen zu. Bei einer Entfernung von 50m gibt es nochmal einen kurzen Blick in meine Richtung und wieder zurück zu deren Freundin. Als ich die Straße benutzen musste um an den drei Damen vorbeizukommen, bedankte ich mich natürlich. Das etwas lautere "Danke" wurde von diesen netten jungen Frauen direkt mit einem "Bitte" entgegnet, bevor ich es überhaupt komplett aussprechen konnte.
:haeh: :tocktock:
"Nimm keinen Lauf als selbstverständlich - jeder ist ein Geschenk" Christian Hottas
--
PB 10km: 00:39:06

MLC 2009 - ich bin dabei!
28.12.2008 - 30. Spiridon Silvesterlauf (10km) 00:39:06 | 01.03.2009 - 7. Frankfurter Lufthansa Halbmarathon

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RalfF hat geschrieben:
RalfF hat geschrieben:Wie machst du das denn sonst? Grußlos an einem Fragenden vorbeilaufen? Merkwürdige Einstellung!

Manche Leute hier tun mir echt leid, bei dem Aggressionspotential das sie haben. Im wirklichen Leben begegnen mir solche Läufer zum Glück nur selten.
Underdog hat geschrieben:Wo ist man denn aggressiv wenn man grußlos an einem Fragenden vorbei läuft?

Du kommst vermutlich auch gerade vom Laufen zurück ..
Die Bedeutung eines Absatzes in einem geschriebenen Text ist dir aber schon klar, oder?

Falsch, aber danke der Nachfrage!

@knipoog: Ich verstehe zwar nicht was du mir sagen willst, aber es wird schon stimmen!
Ok. Du hast von „Merkwürdige Einstellung“ gesprochen. Damit erübrigen sich meine Fragen Dich.

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Hi Steif,

Gute Frage... :daumen:

Je länger ich darüber nachdenke, je unklarer wird mir die Antwort.

Ich habe mich schon häufig bei Wettkämpfen über andere Läufer geärgert.
Sei es, dass sie sich auf der Idealllinie die Schuhe zubinden, oder ein paar Meter gehen(innen in der Kurve, Vorm Zieleinlauf mit dem Siegerpokal die auf deiner Linie entgegenlaufen,einlaufen auf der Laufstrecke obwohl man selber noch im Rennen ist,plötzlich stehenbleiben beim Königsforstmarathon um ein Foto zu schiessen,beim Hitzehalbmarathon mit einem Schlüsselbund in der Tasche lange auf gleicher Höhe laufen,beim Essen Marathon urplötzlich vor einem stehen bleiben, sich am Kopf kratzen und dann schnell weiterlaufen, das ganze aber 30 in Worten dreissig mal wiederholen ( der war wirklich geistig behindert)und ich war auf meiner PB mit 3:30 die ich dann aber selbstverständlich nicht mehr erreichen konnte... :sauer:
Als ich dann rief bist du bekloppt, lief er auf und davon.

Wie war nochmal deine Frage... :haeh:

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Durch diesen Thread, danke Steif, habe ich die letzten Monate mal Revue passieren lassen. Da war schon allerhand Kurioses dabei. Einmal wurde ich von einem Auto zwei Mal fast auf die Schippe genommen.

Ich lief mit Licht auf dem Bürgersteig. Das Auto wollte Rückwärts einparken und hatte mich fast ein paar Meter mit zurück genommen. Da ich auswich und stehen blieb, wollte er mich gleich beim Vorsetzten wieder ein paar Meter nach vorne schieben. Hab mir überlegt, ob ich ihm den Spiegel abtreten sollte. :sauer:

Was ich absolut nicht mag, ist jemand mich durch seine Unachtsamkeit gefährdet. Wenn er sich sein Auto zu Schrott fährt ist das sein Problem. Aber wenn ich drunter liege, meins. Da werde ich wirklich aggressiv und rücksichtslos.

Über einen Hund an meinem Hosenbein brauche ich wohl nicht näher eingehen. Die Hose war kaputt und Herrchen am Lachen.

Auch die Menschenmauer, die plötzlich vor einem auftaucht habe ich erlebt. Vier, so zirka 14-16 Jahre alter Mädels waren nebeneinander am Quatschen und kamen mir auf dem Bürgersteig entgegen. Werder ein Sichtkontakt, noch ein Zuruf meinerseits konnten die vier davon animieren mir eine Gasse frei zu machen. Ich hab Gas gegeben und mir eine Gasse geschaffen. Ich erntete von den nicht Betroffenden ein schallendes Gelächter. :D

Mann bin ich rücksichtslos.

Normalerweise bin ich kein großes Arschloch und an sich auch hilfsbereit (um auf RalfF zurück zu kommen), aber wer schon mal im Tempotraining jemandem der Weg erklären musste, weiß, dass dann das Training beendet ist. Hilfsbereitschaft hat bei mir seine Grenzen.

P.S. Vielleicht bin ich doch kein kleines Arschloch? ;-)

P.P.S.Ich gehe jetzt laufen.mal sehen wem ich heute eine mitgeben kann :teufel:
Bild

Bestzeiten: 11.09.2008: Münster-Marathon : M: 4:23:58 02.05.2009: Bocholter Citylauf : 10km: 0:51:2024.05.2009: 6. Voerder Halbmarathon : HM: 2:00:39
in der Warteschlange: nix

nun, wie könnte das wohl sein....

28
@ Streif

Im Grundsatz stimme ich dir schon zu, daß Dummheit und Rücklichtslosigkeit erschreckend weit verbreitet sind. Insbesondere die Dummheit.

Vielleicht ist es ja auch so, daß ein Forum gerade davon lebt, daß sich hier der Platz bietet, um "Luft abzulassen", Gleichgesinnten sein Leid zu klagen und so..., insbesondere kommt an dieser Stelle sicherlich vor allem der Ärger an. Setzen wir doch mal die "agressiven" Beiträge ins Verhältnis zu glücklich gelaufenen Kilometern....

:hallo:
der ELch

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In einem Laufforum finden sich Gleichgesinnte wieder, also Foris, die dieselbe Leidenschaft, dieselben Ziele haben. Im Mittelpunkt steht das Laufen. Die Gruppe ist homogen. Die Abläufe sind immer dieselben. Das fängt bei der Neueinstellung an: "Hallo ich bin der/die Neue und habe das Laufen für mich entdeckt." Sofort stimmen alle ein "Hallo, Super, herzlichen Glückwunsch". Und dann kommt die tolle Zeit, in der alle, die wenigstens schon 2-3 Monate laufen und hier posten, so einem Neuen erst mal erzählen, wie das so läuft beim Laufen. Da gibt es auch Zustimmung unter den erfahreneren Läufen "Super, sehe ich genauso..." und all das andere, was wir täglich so schreiben und lesen dürfen Ansonsten gibt es noch viel Fachsimpelei, Diskussionen über das Lauftraining, Fettverbrennung, Nahrungszufuhr, wie spät oder früh das Laufen mit oder ohne Regen im Dunkeln oder im Hellen Sinn oder keinen Sinn macht, usw., wieviel Kilometer schon im Jahr gelaufen wurden, welche Distanzen und Zeiten eher Weicheiern zuzuordnen sind, wer alles aus sich herausholt, usw..

In der übrigen Zeit geht jeder -wenn er noch Zeit zum Arbeiten hat- Laufen, trainieren, laufen usw. Ein weiterer Teil der Freizeit wird dann im Forum verbracht. Dort -wie kann es anders sein- werden Laufberichte, Wehwehchen u.a. beschrieben. Wer darüber hinaus keinen Partner, keine Familie, keine Kinder hat, liest noch Laufbücher, besucht Wettkämpfe.....

In dieser kleinen Welt der immer wieder kehrenden Erlebnisse kommt dann ein Thema, das mit dem Laufen nur bedingt oder garnichts zu tun hat, z.B. die Frage, ob es wichtig ist, ein Auto zu besitzen, wie man sich sonst im Leben verhalten sollte, welche Musik man hört (alles schon off topic) usw.

An der Stelle gehts los: Endlich ergibt sich durch ein allgemeines Thema eine Gelegenheit, aus der Konformität auszubrechen, das Homogene der Gruppe aufzubrechen und endlich mal eine andere Meinung zu vertreten. Dabei treten plötzlich Mechanismen auf, die man aus der sonst alltäglichen Forumtreiberei jedoch nicht kennt: Es wird eckig, kantig, es werden Positionen bezogen. Das ganze gewinnt Drive, die ersten werden angegriffen, ausgegrenzt.

Kurzum: Es wird die ansonsten überschaubare Diskussionswelt des Laufens verlassen. Ob es daran liegt, dass -provokativ gefragt- manch einer, der diese überschaubare Welt verlässt- mittlerweile überfordert ist und dann auch schon mal aggressiv wird?

Ich glaube, es liegt nicht am Laufen sondern daran, wie man damit umgeht, wie verkrampft und einseitig das Leben ausschließlich auf diese "Sucht" abgestellt wird. Bei einigen hat man den Eindruck, dass es neben dem Laufen (vielleicht auch noch eine 2. und 3. Sportart dazu) nichts mehr gibt, was das Leben auch sonst noch Lebenswert macht und ganz andere Perspektiven schafft. Da kommt (wie Steiff es auch schreibt) dann schon mal der Gedanke auf, ob Nichtsportler vielleicht viel gelassener damit umgehen. Klar, viele geniessen ihr Leben mehr und stellen sich nicht unter so einem permanenten Zwang und Druck ("Oh je, ich war schon den 2. Tag nicht Laufen und bin völlig unglücklich" oder "wie mache ich das nur. Meine Familie will mit mir in Urlaub und ich mache mir Sorgen , ob ich da Laufen kann). Mal ehrlich: Das ist doch der permanente Leistungsdruck und eine Abhängigkeit, bei der sich die Ventile doch irgendwo öffnen müssen. Und das geschieht unter anderem auch im Forum.

Nur mal so eine These von mir. Muss ja nicht stimmen
LG
Winni



Alles was ich machen kann ist, ich selbst zu sein, wer immer das sein mag (Bob Dylan)
Erwarte nichts im Leben. Wenn du es tust, dann ist alles, was du noch bekommst, ein Bonus (Frank Zappa)

2005: Ein bisschen gelaufen (PB)
2006: Schon mehr gelaufen (PB)
2007: Ganz viel gelaufen und läuft und läuft... (PB)

2008: Ja wo läuft er denn? (Abbruch)
2009: Wiedereinstieg
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30
erwinelch hat geschrieben:@ Streif
Setzen wir doch mal die "agressiven" Beiträge ins Verhältnis zu glücklich gelaufenen Kilometern....
hallo erwinelch,

ich bin zwar nicht Steif, aber ich hoffe, dass ich dir trotzdem antworten darf. :zwinker2:

mein Verhältnis "glücklich" zu "agressiv" beträgt so ca. 95% zu 5%. Aber wie bei Allem im Leben, bleiben die "negativen" Kilometer länger im Gedächtnis.

Viele Grüße
Markus
Bild

Bestzeiten: 11.09.2008: Münster-Marathon : M: 4:23:58 02.05.2009: Bocholter Citylauf : 10km: 0:51:2024.05.2009: 6. Voerder Halbmarathon : HM: 2:00:39
in der Warteschlange: nix

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Winni2 hat geschrieben:Wer darüber hinaus keinen Partner, keine Familie, keine Kinder hat, liest noch Laufbücher, besucht Wettkämpfe.....
Prinzipiell find ich deinen Beitrag ganz brauchbar. Aber das find ich nicht gut! :nono:
Und ich glaube ich brauche nicht weiter auszuführen warum :zwinker2:

33
Zwei Beispiele aus dem realen Leben:
Freitag nachmittag, ich fahre auf den Groß-Supermarktparkplatz. Klar, man kommt dort nur per Stop & Go voran, weil irgendwelche Knallköppe ihren Korb mitten entlang der Fahrspur schieben müssen oder genau diese dann kreuzen müssen wenn man selbst da mit dem Auto lang möchte. Am Zebrastreifen haben, wie immer, welche gewartet bis man da rüber will und schieben genau dann den Korb auf die Straße.
Kommt man eine halbe bis dreiviertel Stunde später völlig genervt (Kasse voll, an der Fleischtheke minutenlang angestanden) aus dem Supermarkt hat man es natürlich eilig, ärgert sich über die doofen Autofahrer, die einen nicht über den Zebrastreifen lassen bis man es erzwingt, "nimmt sich die Freiheit", Platz auf dem Parkplatz zu beanspruchen und als gepeinigter Einkäufer mit superschwerem Einkaufwagen auch mal quer über den Fahrweg Autos zu blockieren.
Alles eine Frage des Betrachters.

Laufen und grüßen. Ein empfindliches Thema bei mir. Ich starte gut gelaunt zum Laufen. Eigentlich suche ich den Kontakt zu anderen Läufern und grüße durch einen Handwink, Nicken oder so. Wenn dann mal einer demonstrativ wegschaut ärgere ich mich schon ein wenig. Passiert dies öfters hintereinander so werde ich auch komisch. Dann grüß ich auch einfach nicht mehr, schaue demonstrativ weg um mich nicht zu ärgern. Wie fühlen sich dann die, die mich trotzdem grüßen und Blickkontakt suchen? Genauso wie ich vorher, als ich einfach ignoriert wurde? Es ist immer alles eine Sache der Perspektive.

Ich finde Eure Antworten sehr interessant und sie bestätigen mich insofern, daß ich gelegentlich mit meiner inneren Verspannung beim Laufen nicht ganz allein bin. Abgelegt bekomme ich sie, wie gesagt, wenn ich nicht allein laufe, abgelenkt bin.

Schön fand ich den Ansatz von Anne: frei interpretiert: als Läufer kommt man viel mehr unter fremde Menschen. Couchpotatoes können keine negativen Erlebnisse wiederfahren weil sie halt kaum einen Schritt vor die Tür setzen. Ihnen fehlen die Erfahrungswerte.
Steif
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Schön gesagt!

Jörg

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Ich suche auch immer den Kontakt wie es Steif macht. Und die meisten Läufer grüßen auch zurück, was mich immer total freut :) Von Läufer, die von hinten kommen, stelle ich scheinbar meist ein hinternis da. Die sind wohl bei einem Tempolauf *gg* die lächeln mich aber dann auch meistens an.

Was mich echt stört sind freilaufende Hunde deren Herrchen nicht in sichtweiße sind. Es sind schon mal 2-3 große Hunde auf mich zugerannt gekommen die wahrscheinlich mit mir spielen wollte. Ich hatte mich richtig unwohl gefühlt als die großen Hunde um mich standen. Ich bin dann einfach langsam weitergegangen, bis die Hunde von mir gelassen haben. Wenn ich das Herrchen getroffen hätte, hätte ich ihn wahrscheinlich auch gesagt er soll mal ein Auge auf die Hunde werfen. (was m.M. auch berechtigt ist)

Ansonsten habe ich die Erfahrung, das Laufen wohl eher ruhiger statt Aggressiv macht. Bei mir stelle ich innere Zufriedenheit fest. Und Sachen die mich vorher in den Wahnsinn getrieben habe, betrachte ich heute oft mit einen lächeln. Ich meine auch, mich selbstbewusster zu Verhalten durch das Laufen.

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Ich suche den Kontakt ehrlich gesagt nicht mehr so stark. Am Anfang war das anders, da wollte ich gern mit Läufern in Kontakt kommen und habe alle gegrüßt. Jetzt bin ich schon mal so, dass ich nicht wegschaue, aber doch den Blick senke, Laufen ist, wenn ich schon mal dazu komme, auch ein in mich gehen, Beruhigung für die Nerven. Nicht so viele Leute bitte. Es sei denn, ich laufe mit Freunden, das ist was anderes.
ABER: wenn ich dann doch mal freundlich und wahnsinnig kommunikativ grüße, finde ich es selbstverständlich schade, wenn dann nix zurückkommt. So ist das, alles eine Sache der Perspektive.

mandy
mein Blog: AmandaJanus

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Löst Euch doch mal von den Reaktionen Anderer, z.B. beim Grüßen.
Ich grüße auf meiner Laufstrecke jeden Läufer, der mir begegnet. Einfach, weil ich es für höflich und schon fast "selbstverständlich" halte, "Sportskameraden" zu grüßen.
Dabei sind auch Läufer, denen ich seit mehreren Jahren begegne und die meinen Gruß noch nie erwidert haben. Ich denke mir dann zwar "meinen Teil", aber ich werde Sie auch weiter grüßen, weil ich das für mich als richtig empfinde oder wie mein Vater zu sagen pflegte
"Nur weil tausend Andere ein Arschloch sind, muss ich es doch nicht auch sein".

PS
Die Einstellung gilt nicht nur für's Grüßen.
Karl Heinz

Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen. Georg Christoph Lichtenberg

38
nikmems hat geschrieben:...wie mein Vater zu sagen pflegte
"Nur weil tausend Andere ein Arschloch sind, muss ich es doch nicht auch sein".
...ein kluger Mann, Dein Vater.

Es ist allerdings ein schmaler Grat, den man da durchwandert, denn schnell ist man auch dauerhaft am sich zurücknehmen. Macht man das zu lange, kommt man aus dieser Rolle schwer heraus.

Es ist schon grausam, wie animalisch viele zwischenmenschliche Prozesse ablaufen.

Jörg

39
Steif hat geschrieben:Zwei Beispiele aus dem realen Leben:
Freitag nachmittag, ich fahre auf den Groß-Supermarktparkplatz. Klar, man kommt dort nur per Stop & Go voran, weil irgendwelche Knallköppe ihren Korb mitten entlang der Fahrspur schieben müssen oder genau diese dann kreuzen müssen wenn man selbst da mit dem Auto lang möchte. Am Zebrastreifen haben, wie immer, welche gewartet bis man da rüber will und schieben genau dann den Korb auf die Straße.
Kommt man eine halbe bis dreiviertel Stunde später völlig genervt (Kasse voll, an der Fleischtheke minutenlang angestanden) aus dem Supermarkt hat man es natürlich eilig, ärgert sich über die doofen Autofahrer, die einen nicht über den Zebrastreifen lassen bis man es erzwingt, "nimmt sich die Freiheit", Platz auf dem Parkplatz zu beanspruchen und als gepeinigter Einkäufer mit superschwerem Einkaufwagen auch mal quer über den Fahrweg Autos zu blockieren.
Alles eine Frage des Betrachters.

....
In Deinem Beispiel gibt es zwei genervte.
Die einen gehen gerade zum einkaufen und die anderen kommen gerade zurück. Wenn beide ungünstig aufeinander treffen besteht ein Aggressionspotential.

Wenn man die Situation von außen betrachtet, z.B. durch den Polizisten der den Fall bearbeiten kann, stehen beide Parteien ungünstig da.

Ich finde das wirklich Interessante bei dem Thema ist, dass kaum einer sich davon freisprechen kann in solche ungünstige Situationen zu kommen.

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Steif hat geschrieben:Sieht man sich die immer wiederkehrenden Topthemen an, könnte man es fast glauben, daß das Laufen innere Spannungen erzeugt, die Reizschwellen absinken. ...
Ist es denn nicht eher so, dass die entspannten Leute sich an den aufgeregten Diskussionen nicht beteiligen oder eben die entspannten Kommentare einstreuen? Die "zugespitzten" Beiträge kommen doch eher von den Hausmeistern. Wer dieses Denken pflegt, dem hilft auch das Laufen nicht. :teufel:

Das Läufer recht locker sein können sieht man hier.

Ich selbst kann gar nicht nachvollziehen, dass körperliche Anstrengung wie z.B. Laufen mich reizbar machen sollen. Laufen strengt mich an, nach längeren Läufen bin ich müde, oft auch konzentriert und häufig auch gut gelaunt. Für das Treiben von anderen Läufern, Radlern, Inlinern, Walkern, Hunden, Katzen, Mäusen fühle ich mich nicht zuständig. Falls ich wirklich mal einem dummdreisten Hausmeister begegne knurre ich den beiseite und vergesse es gleich.
Warum sollte ich gereizt sein?

Das
nikmems hat geschrieben:..."Nur weil tausend Andere ein Arschloch sind, muss ich es doch nicht auch sein". ...
gefällt mir. :daumen: :wink:

41
Gestern Abend beim Laufen habe ich mal in mich reingehört um zeitnah mal das "Aggressionspotential" beurteilen zu können.

Normalerweise ist es bei mir so, dass ich bis zu einem ganz bestimmten Punkt (so bis zur Hälfte einer Laufeinheit) eine innere und muskuläre Spannung aufbaue, die sich im zweiten Teil der Einheit wieder abbaut. Man kann vielleicht sagen, man ist "positiv gestresst".

Wenn nun durch irgend welche negativen äußeren Einflüsse, sei es unaufmerksame Auto-/Fahrradfahrer, oder aggressive Hunde die Trainingseinheit unterbrochen werden mussoder in seiner Konzentration gestört wird, entlädt sich die aufgebaute Spannung anderweitig. (Das gilt bei mir natürlich nicht bei langen Kanten oder regenerativen Dauerläufen)

Wie der DFB so schön bei einem Halsgriff eines allseits bekannten Torhüters so schön bemerkte: "Das ist keine Tätlichkeit. Er ist halt emotional belastet. Das muß man ihm nachsehen."

Viele Grüße
Markus
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Bestzeiten: 11.09.2008: Münster-Marathon : M: 4:23:58 02.05.2009: Bocholter Citylauf : 10km: 0:51:2024.05.2009: 6. Voerder Halbmarathon : HM: 2:00:39
in der Warteschlange: nix

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Hi,

Es gab durchaus Zeiten, da hat mich das Laufen und das Organisieren, damit ich es schaffe laufen zu gehen, sowie meine hochgesteckten (erreichbaren, aber nur mit viel Disziplin) Ziele und mein Trainingsplan mehr gestreßt haben, als das Laufen mir letztendlich Entspannung verschafft hat.

Noch eine Stufe weiter und ich wäre vielleicht auch gestreßt gewesen, wenn mir ein Hund im Weg 3 Sekunden auf meiner Hausstrecke klaut. Soweit habe ich es nie kommen lassen, aber ich kann nachvollziehen, wie man dahin kommt. Persönlich finde ich, man sollte dann die Notbremse ziehen und überlegen, ob einem das Laufen noch gibt, was man ursprünglich davon wollte... Laufen, damit man beim nächsten Wettkampf schneller ist als der Kerl dessen Job man haben will und Eindruck beim Chef zu machen... wenn mein ganzes Leben nur noch aus besser, schneller, schöner, weiter bestehen würde, vielleicht wäre es dann notwendig, Leute anzupampen, die einem im Weg stehen...

Insgesamt plädiere ich für mehr Höflichkeite und Etikette in unserer Gesellschaft. Ich bin selbst ein kleiner Vulkan, aber mehr Selbst-Disziplin und adäquate Vermittlung meiner Gefühle haben mir bisher nur Vorteile verschafft.
Und das sollten sich der Raser auf dem Feldweg und der Läufer zu Herzen nehmen. Im Recht sein, rechtfertigt kein Rumpelstilzchen-Verhalten.

Gruß, Maline
PB 10km 21.2.07 48:23
PB HM 15.4.06 1:52:15
PB M 10.11.07 4:05:25

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Ich habe an mir, seit ich laufe einige Veränderungen festgestellt.

Einerseits bin ich aufgeschlossener geworden, achtsamer und damit auch rücksichtsvoller meinen Mitmenschen gegenüber, gelassener, was Kleinkram angeht, ob irgend jemand Platz macht oder nicht, wo er doch müsse.

Mir ist auch noch nie ein blöder Hund begegnet. Einmal war mal ein Herrchen sauer, weil er seinen Hund festhalten mußte und hat so'n bissschen rumgebrummt. Na und? Weiß ich, ob ihm grad' vorher ein anderer Läufer dumm gekommen ist?. Bei dem hab' ich mich besonders deutlich bedankt und hab' ihn dabei angestrahlt. Vielleicht hab' ich sein Läuferbild korrigiert, oder auch nur Erstaunen ausgelöst. Ich hatte jedenfalls immer noch gute Laune.
Ich kann mit den Fehlern Anderer und auch meinen eigenen besser umgehen.

Andererseits bin ich viel härter und konsequenter geworden, wenn es darum geht meine,Interessen (manchmal auch die Anderer) zu vertreten, die mir wirklich wichtig sind. Da war ich früher viel luschiger.

Ich kann aber auch nicht ausschließen, daß ich dadurch manchmal überreagiere.
Wenn mich zum x-ten Mal jemand von irgendeiner Lotterie anruft und behauptet, ich hätte doch schon mehrmals blah, blah, und ich daraufhin sage nein, hab' ich nie und werde auch nie, und man möge mich doch bitte damit in Ruhe lassen, und wenn man mir dann sagt ich müsse ein Fax da und da hin schreiben, um auf eine Liste zu kommen, dann kann es sein, daß ich ausraste und ins Telefon schreie :peinlich: , es sei doch wohl das Letzte, daß ich aktiv werden müsse, um nicht belästigt zu werden. das hätte ich früher nie gemacht.

Außerdem ist, seit ich laufe, die Musik, die ich höre immer härter geworden.

Liebe Grüße
Ulla :hallo:
The Wycked Lady
METAL BANDCAMP

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Lustig, meine Musik wird immer softiger...
Hauptsache der Rhythmus ist gleichbleibend und entspricht meinem Tempo.

Gruß, Maline
PB 10km 21.2.07 48:23
PB HM 15.4.06 1:52:15
PB M 10.11.07 4:05:25

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Ich hab fest gestellt, dass bei einem langen Lauf Sepultura, Soulfly und Slayer nicht so förderlich sind, beim Tempolauf dann aber umso mehr.
Veganer sind keine Romantiker, sondern Realisten

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Charly hat geschrieben:Ich hab fest gestellt, dass bei einem langen Lauf Sepultura, Soulfly und Slayer nicht so förderlich sind, beim Tempolauf dann aber umso mehr.
Stimmt! aber ich meinte eigentlich nicht nur die Musik, die ich beim Laufen höre, sondern auch sonst.
The Wycked Lady
METAL BANDCAMP

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Ich denke es kommt auch auf die Situation an. Bin ich einfach nur so im Training locker laufend, joggend walkend unterwegs oder trainierere ich jetzt gerade auf Tempo, mobilisiere ich Reserven, ist es ein Wettkampf. Dann muss der Körper eine gewisse Härte und Agression aufbringen um das Ziel: Ich bin schneller, besser, weiter vorn usw.... zu erreichen. Ich löse praktisch ein Programm in mir aus das seit der Steinzeit in uns ist: Ich laufe denn da vorn rennt mein Mittagessen und das will ich haben....bzw ich laufe denn sonst werde ich das Mittagessen des Löwen hinter mir....

Diese Form des Laufens ist also von der Tendenz etwas agressiver.

Andererseits beruhigt das Laufen ja auch, Bewegung an der frischen Luft, die Gedanken baumeln lassen und so vor allem wenn es eher locker flockig läuft...

Ein weiteres Phänomen ist in meinen Augen die Geschwindigkeit, und die Stärke oder Macht die ich habe. Je schneller und mächtiger ich mich bewege (Porsche Cheyenne, Rennrad, Topläufer im Tempolauf) je eher neige ich dazu mich als wichtiger toller besser und mächtiger anzusehen und weniger Rücksicht zu nehmen. Bin ich mit dem Kleinwagen wie meinem Trabi unterwegs muss ich defensiv fahren wenn mir mein Leben lieb ist. Das Gleiche gilt erst mal auch für den mit dem Rollstuhl oder der Gehhilfe. Wer aus, welchen Gründen auch immer, langsam unterwegs ist und sich Zeit lässt neigt meines Erachtens weniger zur Agressivität.
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
About me, alles auf einen Blick

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Steif hat geschrieben: Ich nehme mich vom Genervtsein bei einigen Dingen nicht aus ...
Ich auch nicht. Andererseits ist das doch immer eine Frage der jeweiligen Situation: Innen wie außen. Etwas geschieht, was mich stört oder gar gefährdet. Mal lässt es mich kalt, ein anderes Mal nicht. Mal richtet es sich offensiv gegen mich, mal tangiert es nur. Mal bin ich bereits total entspannt (kaputt?), mal lauf ich grad erst fünf Minuten.

Dass Laufen aggressiv macht, glaube ich nicht. Allenfalls wird vorhandene, (aufgestaute?) Aggressivität in bestimmten Situationen freigesetzt.

Davon ausgenommen sehe ich eine echte Wettkampfsituation - egal, ob es dabei um vordere Plätze geht oder "nur" um persönliche Bestzeiten. Das stachelt die Kampfeslust an und "wer sich dann in den Weg stellt" fordert es heraus "bekämpft" zu werden ...

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Steif,
interessante Frage und schon viele interessante Antworten!

Bei mir ist es so, dass das Laufen mich entspannt, zum einen (natürlich) körperlich, denn ich bin müde danach, manchmal sogar zu sehr, und zum andern auch mental. Insbesondere bei den langen Läufen fließen die Gedanken dahin, wird Natur und Bewegung genossen, so manches berufliche oder private Problem gewälzt und manchmal sogar gelöst - auf jeden Fall entspannend. Auch bei kürzeren Läufen, bei TDLs oder Intervallen ist das so (naja, beim 5. 2000m-Intervall vielleicht nicht mehr seeeehr schwierige Probleme, höchstens noch auf dem Niveau von: was ist eigentlich 5 x 2000?). Nach den Tempoeinheiten bedeutet aber das Auslaufen auf jeden Fall nochmal richtige Entspannung, dann gehts mir richtig gut, egal, wie platt ich bin.

Ich meine auch festgestellt zu haben, dass das regelmässige Training mich insgesamt ausgeglichener macht, aber das muss nicht stimmen, kann an meiner rosaroten Brille liegen.

Das zu mir, aber eigentlich geht es hier um dein "demforumaufdenzahnfühlen", woher diese (zur Schau getragene, s.u.) Aggression eigentlich kommt:
Ist es denn wirklich so, dass Läufer aggressiver als andere sind? Ich meine nein, es ist "bei de Mensche wie bei de Leut". Aggression kann ihren Ursprung im Charakter oder zB. in einer vorausgehenden Situation (Verletzung, Streit, Stress, mit dem falschen Fuss aufgestanden, Wetter, etc.) haben (Viele weitere Auslöser wurden schon genannt.), und das gibt es bei Läufern wie bei "Nichtsportlern" gleichermaßen.

Aber es gibt m.E. ein weiteres Phänomen, das vielleicht den Blick ein wenig verstellt und tatsächlich den Eindruck deines Ursprungspostings aufkommen lässt: der Gedanke, dass man sich aus der Masse herausheben könne, besser wahrgenommen werde, wenn man nur laut genug schreie oder schimpfe. Das meine ich mit "zur Schau getragene Aggression" ...

Nur so ne Idee,
Grüße,
3fach

@nikmens: Recht hatte er, dein alter Herr!

Auch Läufer sind normale Menschen

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und genau wie bei Skiläufern, Kanarienzüchtern, Ruderern, Hundefreunden und sogar Walkern gibt es auch hier genauso viele Agressive, Tolerante, Gleichgültige, Idioten und Gutmenschen.
Bislang war ich - meist vereins- und wettkampfmäßig- Turner, Fechter, Kanufahrer, Judoka und jetzt eben Läufer- einen Bezug zu einer Persönlichkeitsveränderung, der einen Rückschluss auf die jeweilge Sportart zulassen würde, konnte ich nicht feststellen.
Gesperrt

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