Lago di Garda - Forza, Forza!

In Limone angekommen schon am Donnerstag Mittag. Urlaubsstimmung total. Sonne, Wärme. Die vielen Autos, Verkehr, Touristenmassen ignorieren wir und schlendern durch Zitronen- und Olivenhaine, die Altstadt, den Hafen. Eis schleckend, die Füße im See baumeln lassend. Der Marathon weit weit weg.

Im Magazin "outdoor" schon vorher eine vielversprechende Wandertour ("Drei-Gipfel-Überschreitung") ausgesucht und voller Freude nach Pregasina gefahren. Bei optimalem Wetter durch südlich-luftige Wälder, Wiesen und Haine aufgestiegen gen Gipfel. Immer wieder gigantische Ausblicke. Zum Weinen schön. Nur selten einige andere Wanderer. Echsen flitzen, eine Schlange schlängelt sich, Schmetterlinge flattern, die Gottesanbeterin verharrt anbetend auf Opfer wartend.

Es wird felsig und ein Schild mahnt uns: "Sent. alpinistico per esperti" Auch ohne Italienischkenntnisse läßt sich erahnen: es ist die Entsprechung zum deutschen: "nur mit Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und alpiner Erfahrung".

Etwas unterhalb des Grates ein Weg in gleiche Richtung für ohne "esperti".

Was tun?

Volker: "Wir können gerne unten langgehen. Ist ja auch schön!"

Ich: "Moment - sag' mal nix"

In Zwischenstellung bringen: rechts der Weg für alpinisti - links für ohne esperti. Nichts denken, Kopf leer machen. Keine Argumente - nur reinhören. Sehr schnell und aus dem Bauch heraus:

"Alpinisti!"

Und rechts hoch geklettert.

Es hat sich gelohnt. Nur ab und zu ein Quentchen aufkeimende Ängstlichkeit. Einige wenige leicht ausgesetzte Stellen. Früher hätten sie gereicht, um mir Angst zu machen. Jetzt der Gedanke: "Die Angst aufheben für später - wenn's richtig dicke kommt." Aber es kommt gar nicht richtig dicke. Alles ist relativ und man gewöhnt sich ja doch. So macht das bisschen Gekletter einfach nur Spaß und der Weg am Grat entlang: nicht zu beschreiben schön. Deshalb: keine Beschreibung hier.

Später der Abweg entlang verfallender Stellungen aus dem ersten Weltkrieg, durch Schützengräben, wieder Wälder und Wiesen, wieder Weitsicht und Abgehobenheit von Welt und Alltag.

Abends: Erschöpfung, Müdigkeit - aber schön!



Einfach Urlaub! Malcesine angucken, sonnenbaden, wasserbaden, Marathonunterlagen in Riva del Garda abholen, Nudeln essen, schlafen ...



Beim Aufwachen kurz vor Sonnenaufgang gegenüber über den Bergen von Malcesine der morgendliche Blick aus der geöffneten Terrassentür des Hotelzimmers durch Zypressen auf den noch dunkel schimmernden See.

Die Gedanken: "Ich habe Angst.", "Ich sollte nicht laufen!" Außerdem ist mir schlecht.

Aber ich habe doch auch Lust! Bin nervös, aufgeregt, gehe frühstücken, ziehe mich an. Mit Fußbandage.

Wir schlendern zum Start. Läufermassen, gute Stimmung, Spitzenwetter. Etwas zu warm. Aber wir sind in Bella Italia - da soll es wohl auch warm sein.

Ich will - ich will nicht - ich will - ich will nicht - ich ....

Was spricht dagegen?

• extrem schlechte Laufform seit Monaten
• kein wirkliches Training - längster Lauf (und der noch mit Badepause in der Mitte) 27 KM, längster zusammenhängender Lauf seit dem Rennsteig: HM in Altötting, der mich völlig ausgenudelt hat
• seit längerem immer wieder rechter Knöchel dick, zuletzt nach Bergwanderung vor 1 Woche
• keinerlei Tempotraining seit ca. 1 Jahr
• reichlich Übergewicht - BMI aktuell 28,9
• eine Bergtour zwei Tage vorher ist - insbesondere angesichts der genannten Faktoren als Tapering supoptimal

Was spricht dafür?

• ich hab' mich doch soooo drauf gefreut!
• keine Schmerzen am immer wieder mal dicken Knöchel
• ich habe meine Fußbandage dabei, bei der Bergtour getragen und der Knöchel blieb einigermaßen *hüstel* dünn
• 6 Stunden Zielzeit - das soll doch wohl zu schaffen sein
• ich kann ja zwischendurch aussteigen - Schifffahrten im nördlichen Gardaseebereich sind heute für mich kostenlos
• ich will ich will ich will ichwilldoch!

Ein bunter Start ist das. Die sonst Auto-verstopfte und Abgas-umwehte Straße herrlich leer und ruhig. Stimmung im Startbereich bunt und italienisch: lachen, lautes Reden - fast Singen überall. Und immer wieder und überall: Lachen, Lachen, Lachen!

Es geht los! Vorsichtig bei den Zugläufern für 4:30, 4:45 und 5:00 h aufgestellt. Die laufen nämlich die erste 1/4 Stunde gemeinsam und schwatzen, singen, lachen ...

Am Hotel vorbei: Gäste, die Frau aus der Rezeption, die Kellner - alle stehen am Straßenrand. Ich mache mich den Angestellten bemerkbar, sie wissen, dass ich mitlaufen will und suchen die Menge ab. Beim Erkennen ein riesiges "Hallo!" und zum ersten Mal direkt an mich gerichtet: "Forza Senora! Brava Senora! Brava, Brava!" Sie machen zu dritt Lärm für zehn und das können auch die anderen Italiener wunderbar.

Ich verstehe selten ein Wort, fühle mich aber von Kilometer zu Kilometer italienischer. Im ersten Tunnel fängt einer an zu singen, die anderen stimmen ein, fangen den Ball auf, geben ihn weiter - ein fröhlicher mehrstimmiger Wechselgesang, der am Tunnelende in einem lachenden Jubel endet.

Ja, haben denn alle Italiener eine Gesangsausbildung? Die Stimmen volltönend und kräftig trotz Anstrengung, Jubellieder und Ansätze zu Arien im Wechsel ... Gespräche, Fetzen, so schnell und doch nicht atemlos - wäre ich Italienerin, ich wäre mit meinem Sprachtempo im unauffälligen Mittelfeld und keiner würde mehr meckern

So merke ich nur ein bisschen, dass ich trotz abschüssiger Strecke bei Bestwetter, trotz Cantare und Jubilo ... schlapp bin ... die Beine schwer. Doch mal auf den Puls (per Fingersensor) schielen: "Teufel auch 164 - so viel hatte ich beim 6-Stunden-Lauf nach 5 Stunden beim nochmal-Tempo-zulegen und dabei quasseln. Wir sind hier noch am Anfang - es geht bergab.

Die 4:45 h - Zugläufer ziehen davon. Ich merke: ich darf auf keinen Fall mitziehen. Im Gegenteil. Halte die 5:00 Stunden-Zugläufer noch fest bis nach Arco. Mal vor, mal zurück - dann, ungefähr am Wendepunkt bei Kilometer 20 sind auch sie auf Nimmerwiedersehen dahin .... nach vorne ....

Aber überall und immer noch und immer wieder: "Brava Senora, Brava!Bravissima!" "Forza, Forza!"

Es gibt auf Hälfte eine gegenläufige Wendestrecke, wo ich abschätzen kann, wieviele noch hinter mir kommen - ungefähr zwischen 70 und 100. Nagut - das geht ja. Und die sechs Stunden sind noch in weiter Ferne.

Immer wieder Fotos geschossen, mitgelacht trotz nix verstehen. Immer häufiger von Streckenposten, Mitläufern und Zuschauern in selbstverständlichem Italienisch auch länger und ausführlicher angesprochen, befragt, zugerufen - ich merke es selbst: ich werde italienischer von Kilometer zu Kilometer.

Aber nicht schneller. Immer langsamer.

Ich weiß bald: es wird heute wehtun trotz Langsamkeit. Verschnaufpause gegönnt - mit anderen Läufern (Italiener ;-) in Café am Wegesrand, nur noch die 6 Stunden im Blick - nagut: bisschen flotter wär' auch okay

Es tut schon weh trotz Langsamkeit: rechter Fußspann, Rücken in Po rein, rechte Wade hart wie Brett. Immer wieder wackeln, lockern, massieren. Könnte das AUS bedeuten. Also: Pause und dann langsam weiter!

Dann eine sehr lange Steigung auf Malcesine zu - von hinten ein Auto. Ist die Straße nicht gesperrt? Es ist der Besen-Kleinbus. Vollgeladen. Oder fast.

Der Fahrer kurbelt das Fenster runter und wieder auf italienisch ein Wortschwall, aus dem ich mühelos die Frage herausfiltere, ob ich mitzufahren gedächte und wie es mir ginge und sie hätten noch einen Platz für mich frei ...

In gespieltem und doch auch echtem Entsetzen strecke ich die Arme weit vor mich, kreuze Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand mit den entsprechenden Fingern der linken Hand und intoniere jetzt meinerseits (schon fast ein bisschen italienisch?): "No no Senor! Far' satane!" Darauf ein Augenzwinkern und Lachen. Ob ich wörtlich verstanden wurde, erfahre ich nicht. Aber die Botschaft kam an - alle im Auto und auch der Fahrer lachen, er hupt zweimal sehr kurz, gibt Gas und verschwindet grüßend *Daumen hoch* aus dem Fenster nach vorne.

Noch zweimal in der letzten Stunde fährt er - erst von vorn, dann von hinten vollgeladen - an mir vorbei. Immer kurzer Blick aus dem Fenster: "Tutti prima Senora?" (oder so ähnlich ;-) Ich: "prima - tutti primissima!" (vermutlich grottenfalsch ;-) und mit einem wiederum zweifachen Hupgruß samt: "Brava Senora!" .... leert er hinter mir die Strecke.

Mich beschleicht doch ein wenig Furcht, dass ich nun letzte werde, wenn er weiter so fleißig einsammelt und sehe zu, ein bisschen was noch zu reißen läuferisch. Vor mir geht ein Mann - ich denke: okay, gehst du ebenfalls und bleibst bei ihm.

Pustekuchen! Wenn ich gehe, entschwindet er flott in die Ferne. Er geht einfach schneller als ich bei flottestem Walkinschritt kann. Ungerecht! Also laufe ich schneckenlangsam hinter ihm her und halte so sein Gehtempo.

Auch hinter mir noch LäuferInnen.

Ich würde gerne sagen, dass es durchgehend gemütlich war. War es aber nicht. Es war schwer. Körperlich. Für mich. Alles mögliche tut weh. Ich laufe - ja: LAUFE! SO! ins Ziel. Mehrere Menschen kommen auf mich zu und sagen strahlend: "Grande senora! Bravissima! Grande!"

Ansonsten: wunderbar! Lago die Garda: BRAVO! BRAVISSIMO!

Was lerne ich daraus: vermutlich mal wieder gar nix denn: ich werde es wieder tun. Ganz bestimmt. Aber erstmal ausruhen und nix tun. Bisschen Herbst und Winter genießen ... nächstes Jahr ist wieder ein Jahr ...


Zahlen, Daten, Fakten:

Nettozeit: 5:31:09 h

Frauen: 211 te von 222

gesamt: 1529 te von 1571

(und noch einige Besenkleinbusse voller Abbrecher + vermutlich per Schiff zurückgefahrene Nichtankommer .... jaja ... ich weiß .... aber ich brauch' das jetzt ..... :-)

Zwischenzeiten:

10 km: 1:05:38
HM: 2:26:48
30 km: 3:40:13



Wie schon oben erwähnt: viele - und auch schöne! - Bilder dazu in meinem Blog

.

Nur die Harten kommen in den Garten.

Glückwunsch zum Finish

Herrjeh Lizzy,

nun ist es schon vorbei . Der See liess dir deine Zeit italienisch zu lernen, das ist doch klasse. Danke für den Bericht und ja mal sehen, ob ich das wirklich auch möchte. Auf jeden Fall ist auch hier ein Glückwunsch zum Finish angebracht. Toll.

alles Gute

mandy

Lizzy, Du Wahnsinnsfrau! Hast Du's doch durchgezogen, alle Achtung!

So, und nun erstmal in Bildern schwelgen!

Gruß von
Manu

"Brava Senora! Bravissima!"

Gruß Bernd
_____________________________________
06.05.2007: 8. Gutenberg Marathon Mainz
30.09.2007: 3. swb-Marathon Bremen 2007

Scusi BeLizzyma

Mal davon abgesehen, das ich es für total bekloppt halte,
2 Tage vor einem Marathon eine mehrstündige Bergwanderung zu machen
dafür hast du dich gut gehalten und einen schönen Bericht verfasst
und nette Bilderchen im Blog

Gratulatione Senora Lizzy

Super, das sind die Berichte, die zeigen, dass man einfach auch aus Spaß laufen kann und Zeiten irgendwie egal sind.

Gratulation

Jörg

Bravo! Für den Bericht und das Finishen!
Nach Deinem Bericht wird meine Liste mit Läufen, die ich irgendwann auch mal machen möchte wieder länger.

Ich weiss bislang nicht, ob ich mir irgendwann noch mal einen Marathon geben soll. Aber Berichte wie dieser oder der vom Jungfrau-Marathon machen es zumindest nicht unwahrscheinlicher.

foto hat geschrieben:Nur die Harten kommen in den Garten.

Danke dir! (obwohl in meinem Garten hauptsächlich ziemlich weiche Nacktschnecken rumkriechen *hihi* ;-)

amanda hat geschrieben: Der See liess dir deine Zeit italienisch zu lernen,

Amanda, ich freue mich sehr, dich mal wieder zu lesen!

Was das Italienisch angeht, ist mir eins aufgefallen - und ich frage mich, warum ich das früher nicht bewußt wahrgenommen habe: (fast? gibt es Ausnahmen?) jedes Wort endet auf einen Vokal. Dadurch wird alles fließend und wie Musik. Wirklich schön! Und "forza, forza" klingt doch immer noch besser als "Hopp, hopp, hopp".
Vielleicht versuche ich es ja doch - trotz nachgewiesener Talentlosigkeit - nochmal mit dem Lernen einer Fremdsprache.

Kylie hat geschrieben:So, und nun erstmal in Bildern schwelgen!

Manu, du weißt ja sicher, dass die Bilder, in denen dann alle - und am meisten wohl ich selber - schwelgen sollen und können, ein Hauptmotiv für meine Unternehmungen sind

BerndR hat geschrieben:"Brava Senora! Bravissima!"

Grazie Senor!

Der Hiddestorfer hat geschrieben:BeLizzyma

Der Hiddestorfer hat geschrieben:... das ich es für total bekloppt halte,
2 Tage vor einem Marathon eine mehrstündige Bergwanderung zu machen

Ja, ich weiß ja! Aber das ist ja einer meiner Fehler: immer gleich ALLES! haben zu wollen ... und der Urlaub hatte doch nur ein paar Tage. Aber eine meiner Stärken ist dann wohl: wenn ich nicht alles bekomme (und das bekomme ich NIE!), dann bin ich (zumeist ;-) glücklich und zufrieden mit dem, was für mich abgefallen ist

19joerg61 hat geschrieben:Super, das sind die Berichte, die zeigen, dass man einfach auch aus Spaß laufen kann und Zeiten irgendwie egal sind.

irgendwie gibt es dafür aber auch die Redewendung: "aus der Not eine Tugend machen ... "

Melrose hat geschrieben:Nach Deinem Bericht wird meine Liste mit Läufen, die ich irgendwann auch mal machen möchte wieder länger.

Das kenne ich - meine innere Liste der Dinge, die ich mal machen möchte zwingt mich fast, mindestens 100 zu werden - und dabei topfit zu bleiben

markuz hat geschrieben:Aber Berichte wie dieser oder der vom Jungfrau-Marathon machen es zumindest nicht unwahrscheinlicher.

wobei sich der Gardasee auf jeden Fall für einen Einsteiger eignet - bei der Jungfrau hätte ich da ein paar kleine Zweifel


Mille grazie a tutti!

Lizzy, danke für deinen herrlichen Bericht. Ja die Italiener sind schon ein lustiges Völkchen. Ich stelle mir das super vor, singen im Tunnel .
Erhole dich nun gut und kuriere vor allem deinen Fuß richtig aus.

Ach Lizzy, sehr schöner Bericht, der mich so richtig aufbaut, weil meine Marathonvorbereitung ähnlich verläuft.

Du hast dich da durchgebissen, dass werde ich mir merken und in München mir immer in Erinnerung bringen.

Erhol dich gut und wir sehen uns in München. Schade, dass du nicht die 10km läufst, wärst genau der richtige Pace-Motivator-Maker für meine Frau, die ist nicht so mental stark wie du.

Ach Lizzy, wie ist er wieder schön, Dein Bericht! Mein erster Gedanke: Warum, warum, warum nur war ich nicht am Gardasee? Obwohl ich jetzt schon fast das Gefühl habe, dabeigewesen zu sein - Ich stell es mir so lustig vor, wie Du niemals den Verführungskünsten des Besenwagenkleinbusfahrers erlegen bist - Und zwei Tage nach einer Bergtour Marathon laufen, Du Wahnsinnige - Und vor allen Dingen verstehst Du es, Deine Startgebühren volle Pulle auszunutzen

Im übrigen bin ich gedanklich und auch in echt mit Dir mitgelaufen. Ich war am Sonntag wieder auf der Strecke, auf der wir unseren ersten gemeinsamen Lauf gemacht haben. Und bei strahlendem Sonnenschein konnte ich die Stellen, die uns damals Schutz vor Gewitter, Hagel und Starkregen geboten haben, schön links oder rechts liegenlassen.

Liebe Grüße von Christine, die sich auf den nächsten Lauf mit Dir freut

Hach, Lizzy -

Malcesine weckt Erinnerungen und auch das schöne Wetter... Ich glaub, ich muss da auch mal wieder hin

Schöner Bericht - ich mag es, wenn du so viele Aktivitäten einfach nur zu ein paar schönen Tagen verstrickst.

LG,
Babs

schöner bericht und auch interessant, wie es weiter hinten toll laufen kann

Hallo Lizzy,
vielen Dank für diesen wunderschönen Bericht! Da bekomme ich richtig Lust auf Italien! Ich glaube ich sollte mal am Gardasee laufen.
fürs Durchbeißen!
Erhole dich gut.
Gruß
Ralph

Hi Lizzy,

Du bist wirklich unverbesserlich!

Wandern, Marathon, alles Mitnehmen und auch noch Spaß dabei. Ob Du was dabei mitnimmst? Ach so

Lizzy hat geschrieben:...
Was lerne ich daraus: vermutlich mal wieder gar nix denn: ich werde es wieder tun. Ganz bestimmt. Aber erstmal ausruhen und nix tun. Bisschen Herbst und Winter genießen ... nächstes Jahr ist wieder ein Jahr ...

Dann freuen wir uns auf nächstes Jahr und weitere schöne Berichte.

Und pass bitte ein bisserl auf Dich auf.

Tati hat geschrieben: Ich stelle mir das super vor, singen im Tunnel .

und vor allem waren es ja ganz viele Tunnel - einige kurz aber einige auch ziemlich lang. Wobei ich nicht sagen kann, wie es in den Tunneln auf der letzten Strecke zuging, da war ich meistens ganz alleine drin

Reno hat geschrieben: wärst genau der richtige Pace-Motivator-Maker für meine Frau, die ist nicht so mental stark wie du.

Wenn du dich da mal nicht auch ein bisschen irrst ... denn: unterschätze nie deine Ehefrau(en;-) (einer der geläufigsten Männerfehler )

Chrips hat geschrieben:Liebe Grüße von Christine, die sich auf den nächsten Lauf mit Dir freut

ich mich auch, ich mich auch, ich freu' mich auch drauf und wenn wir dann beide wieder heile Unterbeinchen haben, dann schwingen wir sie auf zum nächsten Läufchen (aber du wirst wieder hier und da auf mich warten müssen ;-)

Babsbara hat geschrieben:Schöner Bericht - ich mag es, wenn du so viele Aktivitäten einfach nur zu ein paar schönen Tagen verstrickst.

Ja, wenn das gelingt, dann waren es gute Tage!

dusano hat geschrieben:schöner bericht und auch interessant, wie es weiter hinten toll laufen kann

Danke dir! und wie gut, dass aus allen Feldern im Lauf - z. B. von dir ziemlich weit vorne - Berichte geschrieben werden. Dann kann jeder lesen, was bei den anderen das Schöne (oder auch nicht so schöne) war.

Thestral hat geschrieben: Da bekomme ich richtig Lust auf Italien!

und ich fahre da dieses Jahr sogar nochmal hin ... aber dann zum Wandern in die Toskana und ohne Marathon - ein Hoch auf die Kurzurlaube

UweZ hat geschrieben:Und pass bitte ein bisserl auf Dich auf.

Grazie auch dir - und: auf mich aufpassen - werde ich tun! versprochen!

fühle mich aber von Kilometer zu Kilometer italienischer. Im ersten Tunnel fängt einer an zu singen, die anderen stimmen ein, fangen den Ball auf, geben ihn weiter - ein fröhlicher mehrstimmiger Wechselgesang, der am Tunnelende in einem lachenden Jubel endet.

hatte ich ähnlich im Frühjahr in Berlin erlebt: ein Italiener schmetterte Opernarien und das Volk fiel in den Refrain ein (nur icke hatte keine Puste) - war ein schönes Glücksgefühl, das allein beim Dabeisein, dem Dazugehören entstand.

Vielen Dank für deine lebhaften Schilderungen. Sie haben auch meinen Vorsatz gestärkt M zu laufen, hoffentlich auch einmal in Bella Italia

Gruß ottoerich, ölt jetzt mal die Stimmbänder

Och mensch Lizzy, so ein schöner Bericht, auch wenn Du schon ein bischen gelitten hast... Und jetzt sag ich mal, was Du sonst immer zu mir sagst: "Ich will da auch hin"

Gute Erholung, einen schönen Herbst und Winter und wir sehn uns dann irgendwo...

So, und nu mach ich Fotoshow im Blog!

Schön, dass du's geschafft hast. Und die Bilder und der Bericht lassen mich echt Lust bekommen, da auch einmal zu laufen. Schade, dass ich schon wieder fast z hause war zu der Zeit und nicht mehr anfeuern konnte. Irgendwann vielleicht.... Wenn das bloß nicht so weit weg wäre....

Der Hiddestorfer hat geschrieben:Scusi BeLizzyma

Mal davon abgesehen, das ich es für total bekloppt halte,
2 Tage vor einem Marathon eine mehrstündige Bergwanderung zu machen
dafür hast du dich gut gehalten und einen schönen Bericht verfasst
und nette Bilderchen im Blog

Gratulatione Senora Lizzy

Hallo Lizzy,

da möchte ich mich voll inhaltlich anschließen.
Du hast aber auch bei mir den Wunsch geweckt, auch einmal einen M in meiner Wahlheimat Italien zu absolvieren. Wahrscheinlich werde ich bei diesem Flair meinen Abschluß-M dort laufen. Deshalb vorab eine Frage: Wie gestalteten sich die Windverhältnisse?
Eine schöne Regenerationszeit wünsch dir

Harald

Den Bericht hatte ich mir aufgehoben - für nach dem italienischen Mittagessen (zwei Girasole-Nudeltaschen, groß wie Bahnhofsuhren).

Es klingt alles sonnig, trotz Anstrengung. Schlau war's nicht, aber gut war's trotzdem - so ist das eben manchmal im Leben.

Danke für das unterhaltsame Teilhaben lassen an den vielen "italienischen Momenten" und Respekt für's Durchziehen

ottoerich hat geschrieben:hatte ich ähnlich im Frühjahr in Berlin erlebt: ein Italiener schmetterte Opernarien und das Volk fiel in den Refrain ein (nur icke hatte keine Puste) - war ein schönes Glücksgefühl, das allein beim Dabeisein, dem Dazugehören entstand.

Ja, haben die denn wirklich ALLE eine Gesangsausbildung, die Italiener?
(ich hab' auch nicht mitgesungen - zu feige und zu unmusikalisch ;-)

schnatterinchen hat geschrieben:auch wenn Du schon ein bischen gelitten hast...

was heißt hier: "ein bisschen"?

brownie hat geschrieben:Schade, dass ich schon wieder fast z hause war zu der Zeit und nicht mehr anfeuern konnte. Irgendwann vielleicht.... Wenn das bloß nicht so weit weg wäre....

Oben am Gipfel bei der Wanderung, da habe ich Grüße an dich geschickt. Ehrlich! Du siehst es auf dem Foto mit dem Dunst unter mir. Ich hoffe, sie kamen ein bisschen an ;-)

hurry hat geschrieben:Deshalb vorab eine Frage: Wie gestalteten sich die Windverhältnisse?

Ich glaube, der Gardasee ist deshalb bei allen Wassersportlern so ungeheuer beliebt, weil es eigentlich immer Wind oder sogar diverse Winde gibt.
Wahrscheinlich ist das eine Wissenschaft für sich und deshalb lasse ich mich nicht dazu aus. Nur soviel: in den ersten Tagen wehte am See direkt eigentlich immer eine kleine Brise. Sehr angenehm meistens und gut temperiert. Am Marathontag selber war es allerdings weitgehend windstill - kamm mir jedenfalls so vor. Nur an einigen Stellen bei den Tunnels blies einem gelegentlich eine frische Brise entgegen, was ich immer als sehr schön empfunden habe. Eine generelle Aussage dazu wird aber schwer sein.
Jedenfalls wurde mir gesagt, dass der Gardasee im Vergleich zum Restland immer relativ gleich temperiert ist - also: nicht über's ganze Jahr genauso, das nicht. Aber nicht so extrem wie in Süditalien oder so. Der See sorgt wohl für ein recht ausgeglichenes Klima. Aber dass Zitrusfrüchte, Oliven etc. wachsen, spricht natürlich auch für Wärme.

frauschmitt2004 hat geschrieben: Schlau war's nicht, aber gut war's trotzdem - so ist das eben manchmal im Leben.

Ja

firenza hat geschrieben:Lizzy, Du bist die Größte !!

Naja - 1.63m und im Moment vielleicht sogar etwas weniger - ich fühl' mich immer noch so gestaucht irgendwie ...

Danke für den Herz erfrischenden Bericht und Dein Durchhalten trotz aller Widrigkeiten !!

Im Grunde liegt darin vermutlich die Antwort auf dieses gelegentliche "perché?", das in jedem ab und zu aufkeimt: "Warum mach' ich das?" - weil es das Herz erfrischt! Weil man sich vorher lange drauf freuen kann und hinterher noch lange innerlich erfrischt fühlt. Was ist dagegen der gelegentliche Schmerz zwischendurch? Der ist es mehrfach wert!

Hallo Lizzy...vielen Dank mal für Deinen witzigen Bericht. Ich muss schon sagen, ich bin schon ganz schön erschrocken, als der erste Itailiener im Tunnel mehr oder weniger schön losgesungen hat. Naja gut...es war mehr ein schreien und rumjohlen. Aber irgendwann wusste man es: Wenn es dunkel wird fangen sie wieder an zu rufen und jubilieren.

Ansonsten haben meine Vorredner eigentlich schon alles geschrieben...und vielleicht klappt es ja das nächste Mal mit einem Treffen (wenn Du dann vorher nicht im Gebirge rumkraxelst!)

Erhol' Dich gut.

Oh Lizzy!

Was für eine lang-ge Bericht! Und was für bellissimi Foti in deinem Blog!
Schwärm! Mille Grazie dafür!

Erhole dich gut
Ciao
Bifi

Lizzy hat geschrieben: wobei sich der Gardasee auf jeden Fall für einen Einsteiger eignet - bei der Jungfrau hätte ich da ein paar kleine Zweifel

Jau, habe ich aus den jeweiligen Berichten auch so herausgelesen. Aber in beiden wurde das Erlebnis Marathon an sich so wunderbar transportiert, dass es mich animiert zumindest über einen Comeback-Versuch nachzudenken. Das könnte dann aber genau so Stockholm oder Paris sein... Mal sehen...

Zum lesen hatte ich (noch) keine Lust (außer der Nettozeit, die verspricht ja einen kurzweiligen Bericht ). Aber die Bilder - hach was ist das schön da in den Bergen .

creative-colours hat geschrieben: ich bin schon ganz schön erschrocken, als der erste Itailiener im Tunnel mehr oder weniger schön losgesungen hat. Naja gut...es war mehr ein schreien und rumjohlen.

dass sogar vorne im Feld gesungen (bzw. gejohlt - vielleicht fehlte da einfach die Puste für ordentliche Atmungs-Gesangskontrolle ;-) wurde ... :eek: Gut zu erfahren
Sowas würde eine wie ich ja nie mitbekommen sonst *s*

Bifi hat geschrieben:Schwärm!

ohja - ich schwärme auch noch ein bisschen nach und vermutlich noch eine ganze Weile lang!

markuz hat geschrieben:zumindest über einen Comeback-Versuch nachzudenken. ...

achso - gar nicht Neuling, sondern Comeback. Dann kann ich dir vermutlich sowieso nix erzählen (werde bei Gelegenheit vielleicht mal rückwärts nachlesen, was du so über dich geschrieben hast und von welcher Position aus dann deine Berichte kommen werden )

jasper hat geschrieben:Zum lesen hatte ich (noch) keine Lust.

das wird aber bitte nachgeholt. Schließlich habe ich mir beim Schreiben fast noch mehr Mühe gegeben als beim Laufen ... andernfalls wäre der Bericht aber auch wirklich zuuu dürftig ausgefallen

jasper hat geschrieben:(außer der Nettozeit, die verspricht ja einen kurzweiligen Bericht ).

Solltest du ein Literchen Öl für's Kännchen brauchen ... gerne vorher bei mir zu beziehen und du weißt ja sicher: mit Öl wird gerade in Italien nicht sparsam umgegangen - immer rein und drauf damit. Allerdings bräuchten wir vorher ein kleines Feuerchen, das angefacht werden kann - gibt's denn hier keine Brandstifter? Ich geb' mir doch solche Mühe, die auch zu locken ...

Sich gedanklich von Italien und Thread vorerst verabschiedend und wieder durch strömenden Regen zur Arbeit entschwindend grüßt

Lizzy

hurry hat geschrieben: Wie gestalteten sich die Windverhältnisse?

Im Norden sind die Winde konstant im Süden nicht so. "Oben" kommt der Wind morgens von Norden und Nachmittags von Süden. Da kannste Dich nahezu so darauf verlassen wie auf das Amen in der Kirche. Deshalb sind oben auch die Windsurfer. War da (Torbole rum) mal Mitte der 80er beim Surfen und das ist echt wie auf Ansage. Wobei ich den Wind nicht geebraucht hätte, denn vom Brett fallen kann man auch ohen Wind

peace Helmut

Mensch Lizzy, du hast einfach Biss.
Super!
Und das zeigt doch wieder mal, dass so ein insistentes "ichwill-ichwill-ichwilldoch" (oder so ähnlich ) Berge versetzen kann und wichtiger ist als ein dicker Knöchel (der nicht wehtut) oder irgendsoeine komische BMI-Zahl (die ich dir eh nicht so recht glauben kann ).

Was ich sagen will: super gemacht, ich bin stolz auf dich !

danke, Lizzy.
Ich beneide Dich.

Ich denke ja auch immer wieder: Ich will das auch, ich da auch laufen. Ich war ja in diesem Jahr dort und weiß, wie schön es in den Bergen ist und wie schön es sein muss dort zu laufen....obwohl ich Bange vor den Tunneln hätte....unberündet, wie ich gelesen habe.

Aber ob ich im nächsten Jahr eine Marathonvorbereitung hinkriege? ich weiß es nicht. Gibt es den ganzen auch in Halb?

Ach ja Lizzy, schöne Bilder, wirklich schön, vor allem die Panoramen.

mandy

Toll, Lizzy! Du hast Dich was getraut und es geschafft!
Und bei all den motivierenden Berichten und Fotos werden die veranstalter bald eine Größenordnung vom Berlin-Marathon haben, und hier muckeln noch zehn Leute durch die Straßen...

Gruß Ulrike

Lizzy hat geschrieben:achso - gar nicht Neuling, sondern Comeback. Dann kann ich dir vermutlich sowieso nix erzählen (werde bei Gelegenheit vielleicht mal rückwärts nachlesen, was du so über dich geschrieben hast und von welcher Position aus dann deine Berichte kommen werden )

Aus welcher Position? Von ganz weit hinten. Ich bin 2004 Köln-Marathon gelaufen (weiss aber nicht mehr ob ich dazu hier was geschrieben hatte), wollte dann Frühjahr 05 nach Paris, aber irgendwie war die Luft raus. Sogar so weit, dass ich irgendwann gar nicht mehr gelaufen bin. Erst eine nette Kollegin hat mich mit einer simplen Wette ca. im April diesen Jahres wieder auf den rechten Weg gebracht.

Wieder ein richtig schöner Lizzy-Bericht .

Und dein Durchhaltevermögen ist wirklich beeindruckend. Gerade für mich in meiner derzeitigen Situation (krank und Antibiotika schluckend) richtig motivierend , in 3,5 Wochen doch meinen ersten zu probieren. Denn auf Zeiten kommt es wirklich nicht an.

Was ist als nächstes geplant? Deine Berichte sind immer so köstlich, könnte öfter einer hier erscheinen.

Viele Grüße
Anett

eigentlich wollte ich ja hier langsam - zumindest was mich betrifft - Ruhe einkehren lassen und nicht mehr öffentlich nachkommentieren. Weil das oft so was von "Halbtote nochmal mühsam ans Licht zerren" hat

Aber Anett, dir möchte ich jetzt doch noch was dazu sagen. Danke natürlich erstmal Aber weil ich mich ein bisschen erschrocken habe über:

Erdbeerkeks hat geschrieben:Gerade für mich in meiner derzeitigen Situation (krank und Antibiotika schluckend) richtig motivierend , in 3,5 Wochen doch meinen ersten zu probieren.

ändere ich meine Vorsätze und erhebe mahnend den mütterlichen Zeigefinger

Auf keinen Fall wollte ich irgendwen dazu animieren, seine Gesundheit ernsthaft aufs Spiel zu setzen für einen Lauf - egal wie sehr man sich darauf gefreut hat: das ist es nicht wert!

Ich weiß ja nicht, warum du Medikamente nimmst. Aber wenn es eine wie auch immer schwächende Krankheit ist oder war und du jetzt immer noch Antibiotika schluckst, dann finde ich 3,5 Wochen wirklich viel zu kurz als Erholungsphase

Natürlich ist mir klar, dass du erwachsen bist, wissen wirst was du tust - du liest dich ja auch immer überall ganz sachlich und wie mit beiden Beinen am Boden und dem Hirn in voller Funktion. Will sagen: ich will dich nicht zu bevormunden versuchen - aber auf keinen Fall möchte ich als pro-Argument für gesundheitlich riskante Starts herhalten.

Deshalb nochmal eine Ergänzung zu meinem Bericht: das mit dem Knöchel, das kommt nicht vom Laufen - das Laufen ist nur am Rande davon eben mitbetroffen. Die Ursache kenne ich: ich bin viel gewandert und kann wegen Spreizfussbeschwerden keine sonderlich harten Wanderschuhe vertragen. Benutze also recht weiche, in denen ich ein bisschen oder sogar ziemlich "rumschwimme". Dabei muss ich mir mal - selber im Moment unbemerkt - ein Band angemackelt und etwas gedehnt haben. Es ist nichts kaputt, die Folgen machen sich in erster Linie bei längeren Wanderungen in steinigem und schwierigem Gelände (Matsch, Geröll etc.) bemerkbar und nur ein bisschen beim Laufen. Die Bandage stabilisiert das außerdem und ich bin daher ein sehr gut kalkuliertes Restrisiko eingegangen diesbezüglich.

Weiterer Punk und vermutlich wichtigster: Bei der Aufzählung der Pro-Argumente ist mir das wichtigste wohl durch's Sieb gerutscht.

Und daher wirkt es etwas nach der Aussage: "och, man kann auch ohne Training oder lange Läufe vorher einen Marathon schadensfrei durchziehen ... alles völlich easy ..."

Die vergessenen Argumente - im Grunde sind es sogar zwei - PRO Lauf lauteten bei mir:

• zwar hatte ich keine wirklich langen Läufe absolviert. Aber dafür sehr viele auch sehr lange Bergwanderungen. Keine Garantie für Geschwindigkeit - aber das sichere Wissen: Orthopädie und Herz-Kreislauf sind ausdauertechnisch in Hochform! Bis zu 10-12 Stunden oder auch an mehreren Tagen in den Bergen hintereinander sind trainiert!
• die wirklich "neuralgischen" sprich: kritischen Körperregionen waren immer unauffällig und stabil. Das sind m.E. in erster Linie: Herz-Kreislauf, Knie, Hüftgelenk. Zudem war ich in letzter Zeit ziemlich fit und gesund.

Das ist ja jetzt mal ganz wichtig und daher mein Bedürfnis, dem langen Bericht noch diesen Roman anzufügen: ohne Ausdauertraining geht es natürlich NICHT gut und absolut NICHT zu empfehlen. Ich hatte aber - auch mit Füßen, Beinen und allem was zum Laufen dazugehört - massig Ausdauertraining. Nur eben ohne Geschwindigkeit und das merkt man meinem Ergebnis ja auch an

Langer Rede kurzer Sinn: mach' bloß nix ernsthaft deine Gesundheit gefährdendes!

(Tschuldigung für den atemlosen Rede- bzw. Schreibfluss. Aber es gibt Stichworte, die bei mir sowas auslösen :eek: - machste nix dran ;-) Zudem sehe ich jetzt selber meinen Bericht mit anderen Augen und auch, dass man manches anders auslegen könnte als ich es wollen würde ...

Lizzy hat geschrieben: aber auf keinen Fall möchte ich als pro-Argument für gesundheitlich riskante Starts herhalten.

Keine Sorge, Lizzy, ich entscheide das schon für mich selbst . Ich habe ja lange Läufe gemacht und auch die letzte Woche noch komplett incl. 32 km langer Lauf durchziehen können. Den Marathon-Start mache ich davon abhängig, wie die nächste Woche läuft und ob und wie ich noch einen langen Lauf hinbekomme.
Den Verweis zu dir habe ich gemacht, dass ich, wenn ich den Marathon laufe, die Zeit völlig außer Acht lasse, ursprünglich wollte ich schon nach etwas über 4,5 h im Ziel sein. War jetzt auch von mir etwas missverständlich.

Diese Woche ist absolute Laufpause, Antibiotika bekomme ich seit gestern für 5 Tage wegen einer Seitenstrangangina, Lunge und Bronchien sind aber frei. Da ich sonst auch nie krank oder verletzt war und ich in Ruhe zu Hause auskurieren kann, hoffe ich auf schnelle Heilung. Heute geht es mir schon deutlich besser als gestern.
Und als allerletzte Option bleibt mir noch der HM oder sogar die 10km, aber noch habe ich Hoffnung , und die stirbt bekanntlich zuletzt.

Danke für deinen mütterlichen Wink, ich wollte dich jetzt nicht in Panik versetzen.

Anett

Erdbeerkeks hat geschrieben: War jetzt auch von mir etwas missverständlich.

Nein - eigentlich nicht wirklich. Dich schätze ich wirklich für ziemlich vernünftig ein.

Der Sermon war zwar durch deinen Kommentar angestoßen, richtete sich dann aber im Endeffekt nur partiell an dich.

Rüberkommen sollte - und deshalb jetzt nochmal:

Mir wurde plötzlich bewußt, dass mein oft etwas undurchdachtes fröhliches Geplapper auch falsch ankommen kann. Insbesondere bei Ersttätern, die einfach nicht wissen, was für eine Strapaze beim Marathon auf sie zukommt. Die könnten rauslesen, dass auch eine übergewichtige alte Tante mit Vorschäden ohne gescheite Vorbereitung mal eben so nebenbei einen Marthon abspulen kann. Also im Prinzip jeder und einfach so.

Das ist aber ganz sicher SO NICHT der Fall!

Du weißt das ganz bestimmt - aber ich wollte es sicherheitshalber doch nochmal gesagt haben.

Gute Besserung auf jeden Fall und den Schlaubetal-Marathon werde ich natürlich beobachten und mitfiebern

Übrigens wurde der Knöchel gar nicht dick und auch die anderen kleinen körperlich direkt spürbaren Folgen sind erstaunlich schnell abgeklungen. Kein Muskelkater mehr und alle Gräten heil.

Sodele - das war's jetzt aber wirklich von mir.

Vielen Dank nochmal an alle für die lieben Reaktionen und Kommentare!

Lizzy hat geschrieben: Ich weiß bald: es wird heute wehtun trotz Langsamkeit. Verschnaufpause gegönnt - mit anderen Läufern (Italiener ;-) in Café am Wegesrand, nur noch die 6 Stunden im Blick - nagut: bisschen flotter wär' auch okay

Les' ich das richtig? Mitten im Marathonlaufen machst Du noch einen Abstecher in ein Café?

Feiner Bericht Lizzy und so richtig klasse Fotos dazu, - die Strecke am See ist ja traumhaft schön.

Glückwunsch zu der Leistung, nach einer Bergtour noch einen Marathon zu laufen, auf so eine Idee muss man erst mal kommen.


Viele Grüße,

Roland (Der leider einige Tage nicht viel Zeit hatte und deshalb etwas spät dran ist ... )

Hallo Lizzy,

das war ja dann wohl der italienischste Moment in deinem bisherigen Läuferleben. Ich kann nur jedem empfehlen, mal einen Lauf bei unseren südlichen Nachbarn zu absolvieren. Da funktioniert nicht immer alles perfekt, aber es ist Seele in allem. Italiener sind fantastische Läufer und auch an der Strecke einsame Spitze!

Und dir muss ich sagen, dass mich dein Bericht einigermaßen beruhigt. Wenn du bei deinen vielen Handicaps mit einer deutlich schnelleren Zeit angekommen wärst, würde ich mich nie wieder trauen jemanden zu ausreichend langen Läufen vor dem Marathon zu raten ...

Ich freu mich, dass es für dich ohne größere Blessuren geklappt hat und der Spaß auch auf über fünf Stunden an deiner Seite war.

Gutes Regenerieren

Gruß Udo

Ps: Dein Bericht hat mich auch mitten in der Nacht nicht einschlafen lassen. Seeehr kurzweilig!

Hallo Lizzy,

es freut mich, daß Du Dich dann letztendlich doch noch entschlossen hast, am Lauf teilzunehmen. Ich denke, Du wirst mir beipflichten, wenn ich behaupte, daß Du bei Nichtteilnahme an dieser Veranstaltung etwas verpasst hättest.
Auch von mir ein grosses Danke für Deinen ehrlichen und schönen Bericht und mach weiter so.

Gruß
Richard

na - wenn sich doch noch so viele neue mit mir mitfreuen, gibt's doch nochmal eine Einzeldankreaktion von mir (und ich bin ja auch sowieso immer noch im Nachfreu-Stadium ;-)

TurboSchroegi hat geschrieben:Wobei ich den Wind nicht geebraucht hätte, denn vom Brett fallen kann man auch ohen Wind
peace Helmut

Helmut, ich freue mich wirklich, dich hier zu lesen - und dann noch so amüsant
Ansonsten meld' dich doch einfach mal, wenn du irgendwas hier in der Gegend mitläufst - Ismaning im Winter z. B. Dann könnten wir uns ganz unverbindlich auf ein Bierchen oder eine Apfelschorle zusammenstellen. Platz und Leute genug sind da ja, so dass man sich im Zweifelsfall bei Bedarf sofort wieder flüchtend unter's Volk verkrümeln könnte

running-rabbit hat geschrieben:oder irgendsoeine komische BMI-Zahl (die ich dir eh nicht so recht glauben kann ).

Ich würde sie der Waage auch gerne nicht glauben - aber inzwischen hab' ich sowieso keine Waage mehr im Haus. Die gehörte dem Nachwuchs und ist mit ihm ausgezogen. Ab jetzt gilt erstmal wieder der Klamottenindex

Und falls du es noch liest, auch hier ein herzliches: VIEL SPASS IN BERLIN! Lauf' schnell - DU kannst das ja

Van hat geschrieben:Ich beneide Dich.

so hat wohl jeder etwas, worum ihn andere beneiden können - ich glaube, ich weiß auch schon, worum ich dich ein bisschen.

amanda hat geschrieben:....obwohl ich Bange vor den Tunneln hätte....unberündet, wie ich gelesen habe.

Die waren sogar ein ganz besonderes Schmankerl an der Strecke, fand ich.

harriersand hat geschrieben:Und bei all den motivierenden Berichten und Fotos werden die veranstalter bald eine Größenordnung vom Berlin-Marathon haben,

Auch wenn's von dir vielleicht nicht ganz so ernst gemeint war glaube ich tatsächlich, dass es da unten irgendwann eine Beschränkung geben könnte. Ein paar tausend Leute zusätzlich würde die Strecke noch verkraften - aber bei dem Zuspruch schon bei der Premiere, bei der Schönheit der Gegend und bei der wirklich gekonnten Abwicklung halte ich es für wahrscheinlich, dass die Teilnehmerzahlen explodieren werden. Wer weiß - vielleicht gucken sich ja auch andere Seegegenden etwas ab und starten eine Zusatz- bzw. Konkurrenzveranstaltung. Der Gardasee ist eine Sportveranstaltungs-Hochburg. Jetzt schon. Die können das da unten.

Und ansonsten auch dir ein:

TOI TOI TOI in Berlin - mit gedrückten Daumen hoffe ich für dich, dass alle deine Pläne, Wünsche und Ziele in Erfüllung gehen und du bei alledem noch reichlich Spaß mitnimmst!

rohar hat geschrieben:Les' ich das richtig? Mitten im Marathonlaufen machst Du noch einen Abstecher in ein Café?
.
.. nach einer Bergtour noch einen Marathon zu laufen, auf so eine Idee muss man erst mal kommen.

An der Strecke gab es keine Cola - einer der wenige Kritikpunkte von meiner Seite: nur Wasser (das aber reichlich und auch in Flaschen) und ab und zu Isoplörre. Das kannste dann irgendwann einfach nicht mehr sehen. Wobei ich mir gar nix gekauft habe. Dazu hatte ich doch die Ruhe nicht und habe mich darauf beschränkt, die anderen zu fotografieren (alle drei auf dem Bild im Blog waren Läufer, der eine hatte nur die Startnummer auf dem Rücken angebracht)
Und was das andere angeht, stimmt bei deiner Aussage die Reihenfolge: NACH der Bergtour kam der Marathon. Weil ich dieses Jahr eindeutig mehr Vergnügen an den Bergen und den Wanderungen hatte und somit die Bergtour abgemacht und der Marathon fraglich war.

U_d_o hat geschrieben:das war ja dann wohl der italienischste Moment in deinem bisherigen Läuferleben. Ich kann nur jedem empfehlen, mal einen Lauf bei unseren südlichen Nachbarn zu absolvieren. Da funktioniert nicht immer alles perfekt, aber es ist Seele in allem. Italiener sind fantastische Läufer und auch an der Strecke einsame Spitze!

Udo, das hast du sehr treffend zusammengefasst! Und obwohl ich mit dem Wörtchen "Seele" ja manchmal meine Schwierigkeiten habe finde ich es hier angebracht.

Welf hat geschrieben:Ich denke, Du wirst mir beipflichten, wenn ich behaupte, daß Du bei Nichtteilnahme an dieser Veranstaltung etwas verpasst hättest.

Da pflichte ich aber absolut und uneingeschränkt bei!

Gibt's von dir auch noch einen Bericht? Warst ja flott unterwegs wie ich gelesen habe!

München wird dann dieses Jahr für dich nicht stattfinden, oder doch? Falls ja: sag', woran ich dich erkenne - ich werde an der Strecke sein.

Lizzy hat geschrieben:
Gibt's von dir auch noch einen Bericht? Warst ja flott unterwegs wie ich gelesen habe!

München wird dann dieses Jahr für dich nicht stattfinden, oder doch? Falls ja: sag', woran ich dich erkenne - ich werde an der Strecke sein.

Hallo Lizzy,

auch ich werde noch noch versuchen meine Eindrücke in Worte zu fassen, was so im Laufe des morgigen Sonntags passieren wird.
Ich bin erst seit gestern wieder im operativen Geschäft tätig.

Zum Thema Müchen muss ich sagen, daß es mich schon gereizt hätte, aber dann doch zu kurz nach dem Lagomarathon liegt. Ich spiele aber mit dem Gedanken möglicherweise auch als Groupie nach München zu pilgern.

PS: Übrigens schade, daß wir uns am Lago nicht sehen konnten. Ich hatte mich zwar vor dem Start überall umgesehen, ob ich Dich nicht irgendwo entdecke, konnte aber keine Lizzy entdecken. Hattest Du etwa einen eigenen VIP - Startblock?

Gruß
Richard

Für alle, die tagsüber Zeit für die Glotze haben oder eine solche an der Arbeit oder aber die Möglichkeit, DSF aufzuzeichnen, der Tip:

Eine Reportage zum Gardasee-Marathon auf DSF morgen, Montag 1. Oktober, 14:00 - 14:30 Uhr:

aus dem Text dazu

Gardasee-Marathon 2007

Es war eine perfekte Kombination aus Leis-
tungssport und traumhafter Umgebung: Rund 2.000 Athleten aus 24 Nationen gingen kürzlich bei der 1. Auflage des Gardasee-Marathons an den Start. Der atemberaubend schöne Kurs führte meist am Seeufer entlang - und bot so eine einmalige Kulisse für Läufer und Zuschauer, wie die aktuelle DSF Reportage zeigt.

Wie man sieht, verstehen die Organisatoren auch was von Pressearbeit

und außerdem gibt es auch bei marathon4you einen weiteren Laufbericht mit dem Titel: Bella Italia - oder: "Run in Paradise" mit vielen schönen Bildern.

Zitat daraus (das mich u. a. amüsiert hat ;-)

Fast so kühn wie der Plan, die Straße in den Fels zu hauen, mutet das Unterfangen an, sie an einem Sonntag zumindest für Stunden zu sperren, um einen Marathonlauf von Limone über Riva, Arco und Torbole nach Malcesine zu veranstalten.