Berlinmarathon – vom Ameisenhaufen, Gel-Orgien und (Welt-)Rekordwetter oder
Aller Guten Dinge sind Vier
Beim kleinen LA-Forietreffen am Vorabend des erneuten Abgriffes auf die 3:24 aus meinem ersten Marathonlaufjahr (2005) gab es neben einer leckern Pasta eine Extraportion Motivation. War ich trotz optimaler Vorbereitung im letzten Jahr in Berlin an den hohen Temperaturen gescheitert (3:28) sollte das Wetter diesmal optimal und weltrekordverdächtig werden.
Am Sonntag strömten dann aus allen Himmelsrichtungen LäuferInnen chaotisch kreuz und quer, mit (recht kleinen) orangen Kleiderbeuteln bewaffnet zum Start. Das Bild vom Ameisenhaufen drängte sich mir auf und tatsächlich gab es eine Ordnung im Gewusel. Das Chaos wurde durch Startnummern und Blockeinteilung in geordnete Bahnen gelenkt.
Wenn man dann im Startblock steht, das Herz bis zum Hals schlägt und die Konkurrenz um den Sieg betrachte, war festzustellen: Knie- bzw. Kompressionsstrumpf ist heuer angesagt und der Marathonläufer von Welt ist für die nächste Hungersnot gerüstet. Bis zu acht Gelbeuteln habe ich gezählt. Mit einem Früchteriegel (meine normale Notration bei langen Läufen) und 2 Fläschchen Salzapfelschorle füllte ich mich eher schwach gerüstet, aber immerhin hatte ich erstmals ein Geltütchen für die letzten 10 km dabei.
Überhaupt war die Vorbereitung diesmal ganz anders gewesen. Nur ein Trainingslauf über 30 km, dafür gute 100 Wochenkm, Renntempoläufe, Intervalle, viele Läufe zwischen 20-25 km und drei Marathonstarts in 8 Wochen. Bad Pyrmont 3:53, 690 Höhenmeter, Koberstädter Waldmarathon 3:40, 285 Höhenmeter und ebm-Papstmarathon 3:28, 86 Höhenmeter.
Trotz der tausenden Läufer kann man in Berlin durch die Blockeinteilung vom Überqueren der Matte sein Tempo laufen. Als Langsamstarter war der 1. Km mit 5:16 der Einzige über 5 min. Danach lief es wie geschmiert. Knapp schneller wie im Vorjahr lagen die Km-Zeiten bei 4:47-4:52. Ab km 12 wurde ich dann zu schnell 4:41, 4:44; 4:37, 4:36 – obwohl ich mich bombig fühlte, wurde mir das Risiko wie im Vorjahr das Tempo auf den Letzten 10 km nicht halten zu können zu groß. Also recht raus treten, kurze Pinkelpausen und durchgeschnauft. Die nächsten 4 km liefen wie ein Uhrwerk in je 4:51 und die HM-Durchgangszeit war mit 1:41:19 zwar eine gute Minute langsamer wie bei meiner Bestzeit, aber doch 40 sek. schneller wie geplant. Diesmal gab es aber keinen Einbruch. Ob es am Geltütchen lag, das ich mir bei km 30 eingeworfen hab? Weil Weltrekordwetter war? Oder an der Vorbereitung durch Marathonstarts?
Einen kleine Verschnaufpause für km 37 mit 4:58 war der einzige Durchhänger, ansonsten alle km 4:4x. Am Verpflegungstand bei Km 40 gab es noch ein schnelles Abklatschen mit Bienchen, für mehr war keine Zeit und dann ging es vollkommen unverkrampf durch Brandenburger Tor. Wenn ich da an die bescheiden letzten 5-6 km vom Vorjahr denke. 3:22:18 PB, und 2.HM 1:40:58 = leichter negativer Splitt. Läuferherz was willst Du mehr.
Happy Frett
PS: Am Montag gab es dann zum Sightseeing und Shopping durch Berlin. Meine Frau wollte ja auch noch etwas von der Reise haben. Stolze Menschen mit Medaillen und orangenen Kleiderbeuteln in teilweise merkwürdigen Laufstilen fielen mir immer wieder auf und obwohl ich kaum Muskelkater hatte, lernte ich die Hölle des Mannes kennen und die heißt
KaDeWe
Ein paar Zahlen:
Platz / Overall: 3823
Platz / Overall: 623 (in Altersklasse / Agegroup: M45)
Nettozeit / chiptotal:03:22:18
Bruttozeit / clocktotal:03:24:07
Halb 1 / First half:01:41:19
Halb 2 / Second half:01:40:58
Zeit pro km / Time per km:4:47
Geschwindigkeit / Speed: 12.52 km/h
5 km: 00:24:32
10 km: 00:48:17 / 00:23:45
15 km: 01:11:45 / 00:23:29
20 km: 01:35:54 / 00:24:10
25 km: 01:59:51 / 00:23:57
30 km: 02:23:39 / 00:23:49
35 km: 02:47:35 / 00:23:56
40 km: 03:11:49 / 00:24:15
Berlinmarathon – vom Ameisenhaufen, Gel-Orgien und (Welt-)Rekordwetter
1Wettkämpfe: Ultra-40x; Marathon-38x; HM-3x; 10 km-3x;
PB: U-116,1km/12Std, Biel 10:14, 65km/6Std; M-3:22; HM-1:35; 10 km-44:48
2010 Senftenberg HallenDoppelmara. 3:43/3:47, Rodgau 50 km 4:24, Marburg 50 km 4:24, Kandel-M 3:26, Eschollbrü. 50 km 4:12, Dt.Weinstr. 3:35, Rennsteig-SM 7:24, Bad Waldsee 3:27, 12-Std. Fellbach 112,9 km, 80km-Fidelitas 7:50, Ermstalmara. 3:46, Immenst-Gebirgsmara. 6:16, Allgäu-Ultratrail 9:02, ebm-Papst 3:39, Wörterseetrail 6:08
PB: U-116,1km/12Std, Biel 10:14, 65km/6Std; M-3:22; HM-1:35; 10 km-44:48
2010 Senftenberg HallenDoppelmara. 3:43/3:47, Rodgau 50 km 4:24, Marburg 50 km 4:24, Kandel-M 3:26, Eschollbrü. 50 km 4:12, Dt.Weinstr. 3:35, Rennsteig-SM 7:24, Bad Waldsee 3:27, 12-Std. Fellbach 112,9 km, 80km-Fidelitas 7:50, Ermstalmara. 3:46, Immenst-Gebirgsmara. 6:16, Allgäu-Ultratrail 9:02, ebm-Papst 3:39, Wörterseetrail 6:08