HM nach Marathon

Hallo zusammen,

nach meinem ersten Marathon in Berlin letztes WE (3:50:13) will ich jetzt in 1,5 Wochen einen HM in Weimar hinterher schieben. Was meint ihr: wie sollte ich mich jetzt regenerieren bzw. vorbereiten. Kann ich meine HM-Bestzeit vom letzten Jahr von 1:41:52 nach einem Marathon knacken?

Danke für eure Tipps im voraus

Hallo chris69,

ich kann nur allzu gut nach empfinden, in welch geistigen Verfassung sich jemand befindet, der gerade seinen ersten Marathon gefinished hat und noch dazu in so einer guten Zeit. Vor 5 Jahren ging es mir beim Berlin Marathon ganz ähnlich. Danach habe ich zwei Wochen lang keinen Erdkontakt mehr verspürt ...

Zum Glück hatte ich mein Programm nach dem Marathon aber vorher fest gelegt und ich hielt mich daran. Dieses Program sah zwei Wochen totale Laufpause vor. Ich wollte auf Nummer sicher gehen. Heute vertrete ich in dieser Hinsicht keine so radikale Auffassung mehr. Weniger Laufpause nach dem ersten tut's sicher auch, vor allem wenn es gut gelaufen ist und man sich nicht völlig verausgabt hat.

Zwei Wochen nach dem Marathon schon wieder einen HM-Wettkampf zu laufen halte ich bei einem M-Debütanten allerdings für ein Risiko. Und dabei auch noch volle Pulle in Richtung neue Bestzeit starten zu wollen, potenziert dieses Risiko.

Du bist im Moment der Größte (das meine ich wirklich, jeder Finisher ist der Größte). Aber dein Problem ist, dass du dich auch so fühlst und jetzt meinst alle Rekorde brechen zu sollen.

Wenn dieser HM nicht "vermeidbar" ist, dann lauf ihn wenigstens bewusst langsam.

Alles Gute

Gruß Udo

Moin chris69,

ich würde jetzt nur regenerative Läufe machen. Mir ging es nach meinem ersten Marathon im Frühjahr auch so, dass ich mich oberflächlich sehr schnell wieder gut fühlte, beim Laufen aber doch merkte, dass da noch der Marathon in den Knochen steckte. Vielleicht in der nächsten Woche ein paar vorsichtige Steigerungen am Ende der Läufe einbauen und sehen, wie sich das anfühlt. Den HM defensiv angehen und nur nach Körpergefühl laufen. Vielleicht kommt dann eine PB raus, vielleicht aber auch nicht. Ich habe so drei Wochen nach dem Marathon auf einem nicht ganz leichten Kurs meine 10er Zeit verbessert.

Gruß

Hans-Peter

Danke für eure schnelle Antworten.
Ich denke, ich werde die PB erst mal beiseite schieben ...aber laufen möchte ich den anstehenden HM schon.

Ich hatte mir vorgenommen, diese Woche nach dem Marathon die Beine hochzulegen und ab nächstem WE wieder langsam anzufangen.

Was meint ihr, wie soll ich die verbleidende Vorbereitungswoche auf den HM tranieren?...kurze o längere Strecken...vielleicht ein paar Steigerungen einbauen...o ganz und gar nur regenerative Läufe???

Danke vorab

Da meine Frage ähnlich ist, schreibe ich sie mal hier rein.

Nach meinem zweiten Marathon in Berlin möchte ich in 4 Wochen einen HM als Saisonabschluß laufen und dort gern meine PB verbessern. In Berlin (3:52:28) habe ich mich um 15 Minuten gegenüber 2006 verbessert und drei Wochen vor Berlin bin ich einen HM in 1:45:31 gelaufen, war für mich auch neue PB, allerdings bin ich den gar nicht voll gelaufen.

4 Wochen sollten doch als Abstand okay sein, oder? Ab heute werde ich wieder laufen, zunächst nur kürzere Strecken bis 10 km und nur regenerativ, ab Mitte nächste Woche dann wieder etwas mehr und dann auch nochmal Tempo und Intervallläufe. Lange Läufe über 18 km kann ich mir ja jetzt sicher schenken? Passt das so?

Ich würde den HM einfach ein wenig lockerer angehen.

Ich bin etwas anderer Meinung.

Durch das Marathon-Training hat man für kürzere Strecken einen gewissen Leistungsüberschuß, der noch einige Zeit nach dem Marathon-Wettkampf anhält.

Vor zwei Jahren hatte ich so etwas gemacht. 3 Wochen nach einem Marathon (4:09 Std.) habe ich den 25 km Schönbuchlauf gemacht (2:07 Std.). Dieser ist mir voll gelungen, hatte keinerlei Probleme und hat Wahnsinns Spaß gemacht.

Viele Grüße
Bernhard

Scheibenberg hat geschrieben: Vor zwei Jahren hatte ich so etwas gemacht. 3 Wochen nach einem Marathon (4:09 Std.) habe ich den 25 km Schönbuchlauf gemacht (2:07 Std.).

Was hast du denn in den 3 Wochen zwischen den Wettkämpfen gemacht???
Beine hoch, entspannt trainiert...oder noch mal Tempo gemacht?

chris69 hat geschrieben:Was hast du denn in den 3 Wochen zwischen den Wettkämpfen gemacht???
Beine hoch, entspannt trainiert...oder noch mal Tempo gemacht?

5 Tage nach dem Marathon habe ich das 2 Stunden Nordic-Walking-Abzeichen gemacht, ca. 12 km.

In der 2. Woche danach 2x 10 km mit einem Schnitt von 5:45 min bis 6:00 min. je km.
In der 3. Woche danach 1x 10 km mit einem Schnitt von 5:50 min. je km, sowie 3 Tage vor dem Schönbuchlauf noch schnelle 10 km mit einem Schnitt von ca. 5.00 min/km.

Ich weis das deshalb so genau, weil ich von meinen Läufen genau Protokoll führe (km, Zeit, Schuh, Puls, Untergrund, Temparatur, Strecke, Kleidung, pers.Zustand etc.).

Gruß
Bernhard

Durch das Marathon-Training hat man für kürzere Strecken einen gewissen Leistungsüberschuß, der noch einige Zeit nach dem Marathon-Wettkampf anhält.

Das kann ich auch bestätigen.Vor 2 Jahren bin ich in Dresden den Marathon gelaufen bin aber mit meiner Leistung nicht zufrieden gewesen. ( 3:45 gequält). Habe bereits eine Woche später in Teltow den HM mitgemacht und bin in 1:27 damals PB gelaufen.

Werd gleich mal probieren wie sich das Laufen nach dem Marathon so anfühlt...ganz entspannt 45-60min mit 6:00min.
Hab mir mal für den Rest überlegt:
Am WE einen Regenerationslauf über 10km (6.20min) und einen langen mit ca. 20km und auch 6:00min-6.10min Schnitt.
Nächste Woche viell. noch mal einen 10er auch langsam und dann Mitte der Wo. probier ich mal ein Fahrtspiel 3x1000 in HM-RT.
Freitag auslaufen...20-30min.
Und Samstag den HM entspannt angehen...mal sehn was rauskommt. Hängt ja auch immer viel von Tagesform und Wetter ab