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Auf der anderen Seite

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n'Abend allerseits,

meine Verletzung beim Baden-Marathon (ein Muskelfaserriss, der mich zum Aufgeben gezwungen hat), verhinderte auch den Start 2 Wochen später, am 30.9.07, beim 2. Bad Herrenalber Teufelslauf.

Angemeldet war ich bereits und hatte im Vorfeld auch die Leitung eines Vorbereitungslaufes übernommen. Der veranstaltende Verein hat chronische Personalnot und so habe ich also - statt zu laufen - dieses Mal als Helfer fungiert. Nach vielen Jahren ausschließlich als Komsument war das meine erste Erfahrung mit "der anderen Seite".

Nie im Leben hätte ich mir vorgestellt, was an Logistik hinter einem solchen Event mit 500 Teilnehmern steckt - und ich habe gerade mal die letzte Woche mitbekommen!

Bisher hatte ich fast ausschließlich von der Startnummernausgabe Kenntnis genommen und natürlich von den Verpflegungsstellen und dem Zielbereich. Bei großen Stadtläufen erscheint das auch alles sehr professionell und wenig familiär.

Solche eher kleinen Veranstaltungen, von wenigen Aktiven eines kleinen Vereines organisiert, sind ohne freiwillige Helfer, befreundete Vereine und jeder Menge Enthusiasmus gar nicht möglich.

Neben Mineralwasser bestand die Verpflegung aus Elektrolyt-Getränken und zu essen gab es 2 Sorten Energieriegel und Bananen. Das alles will beschafft werden, wie auch das Funktions-T-Shirt, das jeder erhält und die Preise für alle Altersgruppen in 2 Wettbewerben (12 km und Halbmarathon, jeweils Laufen und NordicWalking). Im Vorfeld bedeutet das Betteln bei Sponsoren, Verhandeln über Material- und Druckkosten fürs T-Shirt, Verhandeln mit 3(!) Forstverwaltungen, deren Wald von der Strecke tangiert wird (und die nicht alle sportbegeistert sind). Straßensperrung, Musikkapelle, Bühne etc. wollen auch organisiert sein - und nichts läuft problemlos.

Als ich dazugestoßen bin, war das alles bereits organisiert. Und trotzdem blieb in den letzten Tagen vor dem Lauf noch allerhand zu tun: Die Strecke mußte nochmals ausgeschildert werden (Kilometrierung), das viele Material mußte herantransportiert und auf die Verpflegungsstellen verteilt werden, die Startnummernausgabe galt es, einzurichten.

Die beiden Tage der Veranstaltung waren einfach toll. Ich habe bei der Startnummernausgabe und bei der Zielverpflegung mitgemacht und ausschließlich nette, zufriedene und glückliche Leute getroffen. Einige, die ich von anderen Läufen kannte, andere, die ich zum ersten Mal gesehen und gesprochen habe.

Ich habe allergößten Respekt vor der Leistung der Veranstalter, nicht nur dieses Laufes, sondern aller Läufe. Was muss das erst für ein Aufwand sein, viele Tausend zu versorgen.

Und noch ewas habe ich: Spaß gefunden an dieser Art von "Arbeit". Ich wäre zwar lieber mitgelaufen, aber die Erfahrung der anderen Seite möchte ich nicht missen. Ich werde Laufveranstaltungen ab sofort mit ganz anderen Augen sehen.

Und ich will im nächsten Jahr möglichst auf beiden Seiten stehen bei meinem Heimatlauf: als Helfer und - zwischendurch - als Läufer.

Danke fürs Lesen. Wer möchte, kann sich über den Lauf hier informieren: http://www.teufelslauf.de

Achim

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