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Ein Viertel Marathon, bitte!

Ein Viertel Marathon, bitte!

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Kommt ein Hobby-Sportler zur Wettkampfanmeldung.
„Ich würde gerne die 10 km laufen.”
„10 km hammer nich'. Darf's auch ein bißchen mehr sein?”
„Hm, na gut, dann hätte ich gern ein Viertel Marathon, bitte.”


Marketing ist alles. Irgendwann werden wahrscheinlich alle Laufstrecken als Bruchstücke des Marathons definiert. Im Rahmen des „Toyota-Yvel-Marathons” in Garath wurde in diesem Jahr erstmals ein „Viertelmarathon” angeboten und da ich wegen meiner Oberschenkelwehwehchen kein zielgerichtetes Halbmarathon-Training hinbekommen habe, war ich dabei und Brüderchen Markus lief den ebenfalls angebotenen 5 km-Lauf.

Der „Toyota-Yvel-Marathon” ist eine eher kleine aber trotzdem professionell und rührig vom Garather SV organisierte und hauptsächlich vom namensgebenden Autohändler gesponsorte Veranstaltung im Süden Düsseldorfs. Die Strecke ist enorm „abwechslungsreich” – es geht über Asphalt, Waldwege, ein Stück Fußgängerzone und letztendlich eine dreiviertel Runde auf der Aschenbahn –, zwar nicht hügelig aber alles andere als flach. Auf jeden Fall kein Vergleich zu den topfebenen aber langweiligen fünf Runden auf der Kö ein paar Wochen zuvor.

Markus und ich starten gemeinsam. Auf der ersten Runde geht's noch ziemlich eng und hektisch zu, Überholen ist sehr schwierig bis unmöglich. Dann geht's auf die Aschenbahn, die 5 km-Läufer laufen ins Ziel, die Viertelmarathonis werden über eine Schleife zurück zum Start geführt und dürfen eine zweite Runde laufen. Im Gegensatz zur ersten Runde fühle ich mich jetzt regelrecht einsam. Etwa 100 m vor mir ist ein Läufer der minimal schneller aber für mich bereits uneinholbar ist, zwischen uns befindet sich noch ein etwa 14-jähriges Mädchen, das in der Fußgängerzonenpassage plötzlich tierisch Gas gibt und ich denke zuerst, dass es noch viel zu früh für den Endspurt ist bis ich merke, dass sie nur auf ihren Staffelübergabepunkt zusprintet. Ein einziges Mal werde ich überholt, von einem jüngeren Läufer, im Ziel kommt minutenlang keiner nach mir. Endergebnis: 50:36 Minuten für 10,55 km, macht 4:47/km, Platz 12 gesamt und Platz 3 in meiner Altersklasse. Nich doll aber mehr als O.K, wo ich doch ohne richtige Vorbereitung und ohne Ambitionen gestartet war.
„Wer sich zu groß fühlt, um kleine Aufgaben zu erfüllen, ist zu klein, um mit großen betraut zu werden.” (Jacques Tati)
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