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Leistungsbedarf für 25% mehr Speed?

Leistungsbedarf für 25% mehr Speed?

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Gibt es eine Formel oder eine Orientierung, wieviel mehr Leistung der Mensch bringen muss, um 25% schneller zu laufen? Im Tour-Forum haben wir da so eine Diskussion, wieviel mehr Leistung Armstrong brauchen würde, in die Läuferspitze zu kommen (von 2:46 h auf z.B. ca. 2:10 h). Beim Radfahren nimmt die erforderliche Leistung wg. des Luftwiderstandes etwa im Quadrat zu. Wie ist das beim Laufen mit der Hubarbeit o.ä.?
j.

Der Tour-Thread beginnt hier: http://forum.tour-magazin.de/showthread.php?t=122396 (Diskussion um die 25% ab Siete 4 unten)

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Nicht nur das ist entscheidend.
Beim Laufen muß das Körpergewicht vielmehr in den erhöhten Kraftaufwand berücksichtigt werden, ebenso die Grundschnelligkeit und die anaerobe Ausdauer. Die Hfr ist auch ca. 10 - 15 Schläge niedriger bei gleicher Belastung beim Radfahren.
Ob da Formeln so weiterhelfen wie beim Radfahren, wage ich aber zu bezweifeln.
Lance würde selbst bei gutem Training keine 3 km im Marathontempo um 3:05 laufen können, während ein ambitionierter Radler nach einem gezielten Training sicherlich etliche km im 45iger-Schnitt fahren kann
Vom Windschatten ,dass ein vielfaches an Energiereduzierung ( um 30% ? ) beim Radfahren ermöglicht als beim Laufen ( ca. 5% ), einmal abgesehen.

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Beim Laufen ist die für eine bestimmte Strecke zu leistende Arbeit weitgehend unabhängig von der Geschwindigkeit. D.h. die Leistung (= Arbeit / Zeit) ist direkt proportional zur Geschwindigkeit. 25% schneller erfordert also auch ca. 25% mehr Leistung, bei sonst gleichen Bedingungen. Wenn er sein Gewicht verringert und / oder den Laufstil verbessert, könnte er mit weniger Leistungszuwachs auskommen.

Wie gut dieser natürlich etwas vereinfachende Zusammenhang auch bei Weltklasse-Geschwindigkeiten zutrifft, weiß ich nicht. Da bei diesen Geschwindigkeiten der überproportional ansteigende Luftwiderstand nicht mehr vernachlässigbar ist, wird wohl auch der Leistungsbedarf etwas überproportional zunehmen.

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LidlRacer hat geschrieben:Beim Laufen ist die für eine bestimmte Strecke zu leistende Arbeit weitgehend unabhängig von der Geschwindigkeit. D.h. die Leistung (= Arbeit / Zeit) ist direkt proportional zur Geschwindigkeit. 25% schneller erfordert also auch ca. 25% mehr Leistung, bei sonst gleichen Bedingungen. Wenn er sein Gewicht verringert und / oder den Laufstil verbessert, könnte er mit weniger Leistungszuwachs auskommen.

Wie gut dieser natürlich etwas vereinfachende Zusammenhang auch bei Weltklasse-Geschwindigkeiten zutrifft, weiß ich nicht. Da bei diesen Geschwindigkeiten der überproportional ansteigende Luftwiderstand nicht mehr vernachlässigbar ist, wird wohl auch der Leistungsbedarf etwas überproportional zunehmen.
Ah, sowas hatte ich schon vermutet. Sicher ist es von 2:46 h auf 2:10 h noch ein riesiger Schritt, aber von 30 auf 38 km/h im Radfahren ist wohl noch mehr. Naja, an die Spitze wird Armstrong in seinem Alter wohl ohnehin nicht mehr rankommen, aber bei seinem Ehrgeiz ist ansonsten wohl noch einiges drin.
j.

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jenss hat geschrieben:Sicher ist es von 2:46 h auf 2:10 h noch ein riesiger Schritt, aber von 30 auf 38 km/h im Radfahren ist wohl noch mehr.
j.
Könntest du das kurz erklären? Das würde ich gerne genauer wissen.

Ingo

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Ingo77 hat geschrieben:Könntest du das kurz erklären? Das würde ich gerne genauer wissen.
Hier kann man sich für diverse Bedingungen die benötigte Leistung beim Radfahren ausrechnen lassen.

Beispiel Rennrad, Unterlenker, ansonsten die vorgegeben Werte:
30 km/h: 145 Watt
38 km/h: 263 Watt (+81%, bei 27% mehr Geschwindigkeit)

Der starke Anstieg liegt am weit überproportional steigenden Luftwiderstand (Leistung steigt mit 3. Potenz der Geschwindigkeit).

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LidlRacer hat geschrieben:Hier kann man sich für diverse Bedingungen die benötigte Leistung beim Radfahren ausrechnen lassen.

Beispiel Rennrad, Unterlenker, ansonsten die vorgegeben Werte:
30 km/h: 145 Watt
38 km/h: 263 Watt (+81%, bei 27% mehr Geschwindigkeit)

Der starke Anstieg liegt am weit überproportional steigenden Luftwiderstand (Leistung steigt mit 3. Potenz der Geschwindigkeit).
Das ist schon klar. Aber den Bezug hiervon zur 2:46/2:10 im Marathon konnte ich nicht herstellen.

Ingo

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Ingo77 hat geschrieben:Aber den Bezug hiervon zur 2:46/2:10 im Marathon konnte ich nicht herstellen.
Ist etwa die gleiche prozentuale Geschwindigkeitssteigerung.

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LidlRacer hat geschrieben:Ist etwa die gleiche prozentuale Geschwindigkeitssteigerung.
Naja......der Vergleich hinkt doch gewaltig - kurzum: Er ist falsch.

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Ingo77 hat geschrieben:Naja......der Vergleich hinkt doch gewaltig - kurzum: Er ist falsch.
Das ist ja auch auch die eigentlich Frage: Ist der erforderliche Leistungszuwachs proportional oder überproportional? Wenn letzteres, wie weit überproportional? (quadratisch oder wie?)
Zum Radfahren kann man die Leistungen gut ausrechnen unter http://www.kreuzotter.de/deutsch/speed.htm .
j.

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jenss hat geschrieben:Das ist ja auch auch die eigentlich Frage: Ist der erforderliche Leistungszuwachs proportional oder überproportional? Wenn letzteres, wie weit überproportional? (quadratisch oder wie?)
Wenn es linear oder mit einer einfachen Proportionalität zuginge, gäbe es ziemlich sicher ein paar mehr 2:10-2:25-Läufer, einfach durch ein bißchen mehr Training. Schau Dir dochmal Bestenlisten usw. an. 2:40-45 ist für ziemlich viele (männliche) Hobby-Läufer im Bereich des Möglichen. Um aber 2:10 zu laufen, muß man auf den Unterdistanzen Zeiten laufen können, die über 10000m und 5000m für nationale Meistertitel (in D) gut wären. Und man muß diese Geschwindigkeit über den Marathon umsetzen können, orthopädisch usw. ausreichend gesund sein, um das entsprechende Training durchzustehen usw.
Ich habe nicht viel Ahnung vom Radfahren. Aber der Schritt scheint mir eher noch größer zu sein. Sieht man doch u.a. daran, dass ein Weltklasse-Triathlet wie Stadler gerade mal 2:30 gelaufen ist.

:winken:

Mountaineer
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