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Eingriff für Marathon

Eingriff für Marathon

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Folgende Fragen habe ich, hoffentlich erlaubte Themen:

Wer von euch hat sich wegen des Laufens eines chirugischen Eingriffs unterzogen? Also eine OP im Knie o.ä. ohne die das Laufen nicht weiter möglich gewesen wäre.
(Fußballer lassen sich mitunter Nerven durchtrennen, wenn sie dauerhaft Schmerzen haben. Hab den Fachtermini grad nicht parat, es ist in der Leistengegend.)
Wer von euch hat sich schon mal "fit spritzen" lassen, um einen Wettkampf nicht zu verpassen?
Wer ist schon mal gezielt mit Schmerzmitteln gelaufen?


Für mich gilt: drei Mal nein.

Ferner: Wer ist der Meinung, die Medizin stehe in der Pflicht, jedem den Laufsport zu ermöglichen, selbst wenn der Körper offensichtlich streikt?

Amelia

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Einfach nur unverschämt!
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Ich muss gestehen, dass ich häufiger schon unter Schmerzmitteln (Ibuprofen, Paracetamol, Thomapyrin, Aspirin, Voltaren) Volleyball gespielt habe. Gelaufen bin ich bisher immer ohne Schmerzmittel. Ob mein Verhalten vernünftig ist, kann jeder für sich beurteilen, aber eh die ganze Mannschaft verliert, nimmt man halt schnell ne Pille, die man locker in der Apotheke bekommt.

Alles andere kommt für mich nicht in Frage. Wenn aber mein jumper's knee irgendwann operiert werden muss, dann mach ich das ja nicht, weil ich danach noch Sport treiben will, sondern weil ein Stück Lebensqualität wiedergewonnen wird. Dennoch muss mir die Medizin nicht um jeden Preis, den Sport ermöglichen. Wenn es nicht mehr geht, dann muss man das einsehen und sich dementsprechend verhalten.

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Amelia hat geschrieben: 1. Fußballer lassen sich mitunter Nerven durchtrennen, wenn sie dauerhaft Schmerzen haben. Hab den Fachtermini grad nicht parat, es ist in der Leistengegend.
2. Wer von euch hat sich schon mal "fit spritzen" lassen, um einen Wettkampf nicht zu verpassen?
3. Wer ist schon mal gezielt mit Schmerzmitteln gelaufen?
Ad 1 und 2: Es kommt, gerade weil du Fußballer erwähnst, auch darauf an wieviel man für seinen Job (und damit sein Einkommen - Geld für Lebensunterhalt, Kinder, Wohnen ....) bereit ist zu riskieren. Nerven durchtrennen halte ich aber für ein Gerücht, da es so gut wie keine rein sensiblen größeren Nerven am Bein gibt. Normalerweise hat ein Nerv auch motorische Funktion und die würde dann ja fehlen. Gezielte Injektionen sind im Profisport nicht selten.
Ad 2 für Freizeitsportler: Ist irgendwie Schwachsinn, Wettkämpfe gibt es genug, da ist es doch nicht so tragisch, wenn man mal einen verpasst. Muß aber jeder selbst wissen...
Ad 3: Ja. Aber bis auf 2x nicht wegen Schmerzen am Bewegungsapparat. Und diese 2 Mal waren am vorletzten Wochenende als Test und wegen akutem Frust - ich würde es niemandem empfehlen.

LG Marion

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Also wenn Du Deinen Thread schon einleitest mit "hoffentlich erlaubte Themen", also nicht gerade neutral, selbst dann dreimal "nein" sagst, ganz zu schweigen von Deiner letzten Frage, dann frage ich mich wiederum, warum Du diese Fragen eigentlich stellst? Um Dich über andere aufzuregen? Hast Du das in diesem Forum nicht schon reichlich getan Amelia? Geh laufen! :hallo:

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Die von mir angesprochene eher fußaballtypische Verletzung ist eine Schambeinentzündung. Dazu habe ich zwei Texte gefunden:
http://www.zeitschrift-sportmedizin.de/ ... rt0404.pdf
http://www.mmw.de/pdf/mmw/107816.pdf?pdf=true
aus letzterem folgendes
MMW: Halten Sie ein Durchtrennen der
Leistennerven für sinnvoll?
Krüger: Solche thermischen Denervationen
können bei Wiederholungsoperationen
an der Leiste durchaus sinnvoll sein.
Die Betroffenen müssen dann aber mit
Sensibilitätsstörungen an der Innenseite
der Oberschenkel und im Bereich der Leiste
rechnen.
Bei der Häufigkeit einiger lauftypischer Verletzungen lag mir der Gedanke nahe, dass möglicherweise ebenfalls über operative Eingriffe nachgedacht wird.

Frauke: Ganz sicher rege ich mich nicht auf bei diesem Thema. Ist nur schade, dass mir immer irgendwelche abwegigen Motive unterstellt werden anstatt sich auf das Thema zu konzentrieren. Ich schreibe hier bestimmt nicht, damit einige schreiben, ich solle besser nicht schreiben. Warum schreiben die denn?

Amelia

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Im übrigen bin ich schon der Meinung, dass man in einem Gesundheits- und Medizinforum auch über ethische Aspekte der Medizin diskutieren dürfen sollte.

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Ich finde dieses Thema gar nicht so abwägig, ich selbst bin vor meinem ersten Marathon zum Doc und habe mit der Faust auf den Tisch gehauen, und gesagt: "Tun Sie was, ich will diesen Marathon unbedingt laufen".... 5 Tage vor dem großen Ereignis, meiner Premiere sozusagen, für die ich so lange trainiert und alles gegeben hatte, bekam ich das Übliche... Halsschmerzen, Husten, Mattigkeit... Ok, es war dann keine Spritze, die ich bekam, es waren Tabletten und zwei Tage vor dem Start war alles wieder ok.

Desweiteren habe ich bei jedem Marathon zur Sicherheit zwei kleine Aspirin-Tütchen dabei und ich habe auch schon einmal davon Gebrauch gemacht. Bin ich jetzt Dooping :confused:

Ich bin nicht in solch einer Situation, aber wenn duch eine OP mein Wohlbefinden (und dazu gehört, daß ich laufen kann) erhöht wird und nicht intakte Körperfunktionen wieder hergestellt werden, halte ich das durchaus für sinnvoll. :meinung:
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

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Zu deinen Fragen erstmal 3x Nein.

Wenn ich aus irgendeiner Verletzung heraus, egal ob im Job oder Sport oder Unfall, in meinem Leben und dazu gehört auch das Laufen und Sportausübung eingeschränkt wäre, würde ich auf jeden Fall versuchen, die Qualität wiederherzustellen. Laufen gehört zur Lebensqualität und beugt vielen anderen Krankheiten vor.
Insofern würde ich sehr wohl medizinische Hilfe einfordern. Der Aufwand ist sicher geringer als für andere Wohlstandskrankheiten.

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Kathrinchen hat geschrieben:Desweiteren habe ich bei jedem Marathon zur Sicherheit zwei kleine Aspirin-Tütchen dabei und ich habe auch schon einmal davon Gebrauch gemacht. Bin ich jetzt Dooping :confused:

Ich habe gestern einen Bericht über eine Kanalschwimmerin gelesen und bin dort an dem möglicherweise nicht ganz wörtlich zitierten Satz 'schlimm wurde es, als die Schmerztabletten die Schmerzen nicht mehr erreichten' hängen geblieben. Mich erschreckt jedesmal, wenn im Zusammenhang mit sportlichen Leistungen Schmerztabletten als so selbstverständlich dazugehörend wie die Dusche hinterher beschrieben werden. D.h. wenn es ganz klar zu schein scheint, dass die Leistung xy auch von gesunden Menschen überhaupt nur mit Schmerztabletten erbracht werden *kann*.
Dann ist mein Toleranzpunkt überschritten.
Ich persönlich zögere auch schon bei deiner Formulierung 'zur Sicherheit'. Aspirin trägt nichts zu deiner Sicherheit bei einem organisierten Lauf bei, da kannst du nämlich jederzeit stehen bleiben und dich heimbringen lassen. Bei einer Trekkingtour in einer menschenleeren Gegend wäre das etwas anders, da könnte ein Schmerzmittel durchaus eine Sicherheitsfunktion erfüllen. Aber das ist zugegebenermaßen spitzfindig.

tina

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Kathrinchen hat geschrieben:Ich finde dieses Thema gar nicht so abwägig, ich selbst bin vor meinem ersten Marathon zum Doc und habe mit der Faust auf den Tisch gehauen, und gesagt: "Tun Sie was, ich will diesen Marathon unbedingt laufen".... 5 Tage vor dem großen Ereignis....
Ich auch! Nur gebracht hats nichts mehr. Ein Marathon, und v.a. der Erste ist ein großes Ereignis, auf das man sich über Monate vorbereitet hat. Und wenn einem dann ein Zipperlein in die Quere kommt.... Nur die Vernunft sollte man/frau dabei nicht ausschalten!!!

LG Marion

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Eigentlich keine leichte Frage! :confused:

Also mit Schmerzmitteln bin ich noch nie gelaufen, hab bis jetzt die Schmerzen immer ertragen! :D Momentan bin ich aber in der glücklichen Lage keine Schmerzen zu haben, hoffe mal dass es so bleibt und - sollte doch mal was dazwischen kommen - die Vernunft siegt! Sicher sagen kann ich das an dieser Stelle leider nicht! :nene: Denn wie oft denkt man "nur der eine Wettkampf noch, dann pausier ich usw."

Am Donnerstag vor meinem ersten Marathon hat mich auch eine kleine Erkältung heimgesucht. Ich bin gleich in die Apotheke und hab mir Tabletten zur Infektabwehr gekauft. Umckalao hab ich vorher schon präventiv genommen. Das hab ich auch zusätzlich noch weiter genommen! Allerdings schau ich immer, dass mir ein pflanzliches Mittel hilft. Ohne Wettkampf hätte ich eine aufkommende Erkältung mit Sicherheit nicht gleich bekämft, also hab ich wohl auch des Laufens willen Tabletten eingenommen! :nene:

Aber auch ohne Krankheit, Schmerzen etc. habe ich mein Leben eigentlich ganz auf das Laufen eingestellt. Ich achte seit ich laufe sehr auf gesunde Ernährung, hab des Laufens Willen mit dem Rauchen aufgehört, trink nur noch gelegentlich Alkohol! Auch habe ich schon unzählige Bücher über Laufen, Ernährung etc. gewälzt. Ohne diesen Sport hätte ich all das wahrscheinlich nicht gemacht!

Und dass mir dieser Freizeitspaß erhalten bleibt, dafür würde ich mich wahrscheinlich auch einem ärztlichen Eingriff unterziehen, wobei hier die Frage "was wäre wenn..." immer etwas schwer zu beantworten ist, ohne in dieser Situation zu sein. Auch kommt es immer auf die Schwere des Eingriffs an. Aber mir gibt das Laufen ein hohes Maß an Lebensqualität und es gibt nichts schöneres als sich laufend den Launen der Natur auszusetzen, neue Strecken zu erkunden etc.

Ausserdem denke ich, gibt es auch viele Beschwerden, die einen jetzt nicht nur beim Laufen behindern, sondern im Alltag allgemein. Und da würd ich auf jeden Fall was dagegen unternehmen. :meinung:
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brunny hat geschrieben:Und dass mir dieser Freizeitspaß erhalten bleibt, dafür würde ich mich wahrscheinlich auch einem ärztlichen Eingriff unterziehen, wobei hier die Frage "was wäre wenn..." immer etwas schwer zu beantworten ist, ohne in dieser Situation zu sein. Auch kommt es immer auf die Schwere des Eingriffs an. Aber mir gibt das Laufen ein hohes Maß an Lebensqualität und es gibt nichts schöneres als sich laufend den Launen der Natur auszusetzen, neue Strecken zu erkunden etc.
Laufen ist Lebensqualität? Sicherlich gehören Hobbys zu einem zufriedenen Leben dazu.
Ich meinte viel mehr solche Sachen, dass ich überlegen musste, wo ich bei der Bahn aussteige, damit ich keine Treppen laufen muss, weil es einfach tierisch geschmerzt hat. Solche Sachen schränken das Leben ein und, wenn es irgendwann operiert werden muss, dann werde ich es tun, damit ich ohne Überlegen wieder eine Treppe rauf und runter komme. Ich würde mich aber nicht operieren lassen, nur damit ich weiter Sport treiben kann. Dafür gibt es genügend Möglichkeiten, weiterhin dem Sport treu zu bleiben, wenn auch nicht als Aktiver.

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brunny hat geschrieben: Ausserdem denke ich, gibt es auch viele Beschwerden, die einen jetzt nicht nur beim Laufen behindern, sondern im Alltag allgemein. Und da würd ich auf jeden Fall was dagegen unternehmen. :meinung:
Genau das meinte ich in diesem Satz. Wenn z.B. das Knie vom Laufen irgendwie geschädigt ist, dann zieht das nicht nur die Konsequenz nach sich, dass ich nicht mehr laufen kann, sondern es bereitet mir wohl auch im Alltag Probleme. So denke ich, gibt es nicht viele Verletzungen, die mich NUR am Laufen hindern. Deshalb wird man sie auch nicht NUR fürs Laufen durch einen Eingriff beheben lassen!
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Hallo,
freut mich sehr, so zahlreiche Antworten zu lesen, die ein recht breites Spektrum an Meinungen widerspiegeln. Relativer Konsens ist wohl, dass die Wiederherstellung der Gesundheit bzw. die Erzielung von Schmerzfreiheit von der Medizin gewährleistet werden sollte.
Jedoch gehen die Meinungen auseinander wenn es um die von mir angefragten Maßnahmen zur Ermöglichung des Sports geht. Ich würde jetzt noch weiter gehen und fragen, wie es z.B. im Falle von Beschwerden aussieht, die man durch unsachgemäße Ausübung des Sports selbst verschuldet hat. Wenn obendrein der Wunsch besteht nach einem prinzipiellen "weiter so" besteht?
Meine persönliche Erfahrung bei ITBS war folgende: Der Arzt hat mich genaustens über die Ursachen aufgeklärt und mir meine eigene Verantwortung für das Knie klar gemacht. Ich habe keine Spritzen oder sonstigen Medikamente bekommen. Ich habe Laufpause gemacht, keine Physiotherapie, aber ein Gymnastikprogramm.
Ein Jahr später bin ich meinen zweiten M gelaufen. Inzwischen sind etliche mehr hinzugekommen. Ich war jedoch nie wieder bei einem Arzt wegen Knieproblemen. Es ist schlicht meine eigene Verantwortung, dass meine Knie gesund sind, nicht die eines Arztes!
(Ich verweise an dieser Stelle auch auf den Thread zu "Eigenverantwortung in der Schmerztherapie")http://www.laufen-aktuell.de/laufen-akt ... ml?t=32127
Andere Beispiele lassen sich zahlreich in diesem Forum mitverfolgen.

Amelia
Gesperrt

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