Abmahnung bekommen

So ein Mist, hab ne Abmahnung von so einer Abzockkanzlei bekommen. Ich hätte eine Datei aus der Fileshareszene zum Download zur Verfügung gestellt. Gespräch mit Junior ergab, daß es möglich sei. Die wollen tatsächlich für eine Datei 506 Euro Anwaltsgebühr und 100 Euro Schadensersatz. Anwalt meint ich soll eine Unterlassungserklärung abgegeben (ist beigefügt) und dazu schreiben, daß ich mir keiner Schuld bewußt sei. Vertreten wird er mich nicht, da er mir damit nur Kosten verusache, weil die Beweislage bei mir liege, daß ich es nicht getan hätte. Das sei aber schwierig, wenn man bei Junior ein Clientprogramm auf dem Rechner fände.

So Mist, hab vor einiger Zeit noch nen Bericht im Fernsehn darüber gesehn, und gedacht, daß mir sowas nicht passieren kann, da ich kein Filesharer bin. Häh denkste, als Anschlußinhaber hafte ich auch für volljährigen Sohn.

Mußte ich jetzt los werden. Falls jemand Erfahrung mit den Advokaten dieser Art hat wär ich für Tips dankbar.

LG Norbert

Moin

Die

Norben hat geschrieben:Unterlassungserklärung abgegeben (ist beigefügt) und dazu schreiben, daß ich mir keiner Schuld bewußt sei.

reicht nicht. Explizit draufschreiben, dass es kein Schuldeingeständnis ist.

Vertreten wird er mich nicht, da er mir damit nur Kosten verusache, weil die Beweislage bei mir liege, daß ich es nicht getan hätte. Das sei aber schwierig, wenn man bei Junior ein Clientprogramm auf dem Rechner fände.

Nun, die meisten benutzen ein solches Programm zum Download. Man kann es auch nutzen, ohne selbst den Zugriff auf eine einzige Datei zu gestatten.

Hallo Norben

Schaue hier mal rein:

http://www.gulli.com/filesharing/abmahnung-faq/

Viel Glück!

Hi,
geh zur nächsten Verbraucherzentrale die helfen echt gut.

Djävul-Löpare hat geschrieben:Hallo Norben

Schaue hier mal rein:

http://www.gulli.com/filesharing/abmahnung-faq/

Viel Glück!

Vielen Dank. Der Link ist echt hilfreich.

Danke auch den anderen!

LG Norbert

Hallo Norben,
vielleicht magst Du uns auf dem Laufenden halten? Drück Dir die Daumen, dass Du da glimpflich rauskommst.
Petra

In meiner Verwandtschaft gab es das auch. Entsprechend der Empfehlungen im Internet haben die dem Anwalt eine ABGEWANDELTE Unterlassungserklärung ohne Schuldanerkenntnis geschickt (Textvorschläge gibt es auch einige im Netz) und natürlich nichts gezahlt. Dann kam nach 2 Wochen noch einmal ein Drohbrief mit letzter Gelegenheit blablabla und erhöhten Kosten und da natürlich auch nicht drauf reagiert. Ist dann nichts mehr passiert. Ist ein Jahr her.

Das dürfte der Regelfall sein. Die Kanzleien finanzieren sich darüber und bauen darauf daß sie einen Großteil der Leute einschüchtern können die dann zahlen. Das reicht denen, denn das Personal die hunderte von Prozessen zu führen gegen die Nichtzahler haben die gar nicht.

Mich wundert, daß die Staatsanwaltschaft da noch mitgespielt hat und beim Provider die Anschrift ermittelt. Normalerweise machen die das nicht mehr weil es die Justiz völlig überlastet.

Aus dem Netz habe ich folgendes - ohne Gewähr - :

Der Provider darf eigentlich die Verbindungsdaten auch gar nicht speichern. Im Prinzip hat man es bei der heutigen Rechtslage mit unzulässigen Beweismitteln zu tun. Auch wenn Schäuble da andere Vorstöße macht.

Es gibt bisher keine Verfahren, wo die Beweislage ausreichte, um zu einer klaren Verurteilung zu kommen, bei den wenigen Verfahren die es überhaupt bisher gab. Heißt konkret alles wurde bisher einvernehmlich beendet oder die Klagen abgewiesen.

Norben hat geschrieben:Das sei aber schwierig, wenn man bei Junior ein Clientprogramm auf dem Rechner fände.

Alle Opera-Nutzer vortreten! Generalverdacht!

Nochmals vielen Dank für Eure Hilfe, besonders Dir, Daniela. Dein Hinweis war sehr hilfreich.

Hab nun die Unterlassungserklärung abgewandelt und per Einschreiben mit Rückschein abgeschickt. Die Anwaltskosten von 606 Euro habe und werde ich nicht überweisen und auf zu erwartende Drohbriefe nicht reagieren.

LG Norbert

Norben hat geschrieben:Nochmals vielen Dank für Eure Hilfe, besonders Dir, Daniela. Dein Hinweis war sehr hilfreich.

Hab nun die Unterlassungserklärung abgewandelt und per Einschreiben mit Rückschein abgeschickt. Die Anwaltskosten von 606 Euro habe und werde ich nicht überweisen und auf zu erwartende Drohbriefe nicht reagieren.

LG Norbert

Drück Dir die Daumen!

DanielaN hat geschrieben:Der Provider darf eigentlich die Verbindungsdaten auch gar nicht speichern. Im Prinzip hat man es bei der heutigen Rechtslage mit unzulässigen Beweismitteln zu tun. Auch wenn Schäuble da andere Vorstöße macht.

Korrekt! Aber Schäuble ist erfolgreich! Stichtag 1.1.2008.

eigentlich gilt ja auch noch mehr:

sportlehreropfer hat geschrieben: http://www.daten-speicherung.de/?page_id=198

"Das gesetzliche Verbot der Speicherung von IP-Adressen gilt für alle in Deutschland ansässigen Anbieter von Internetdiensten (z.B. Suchmaschinen, Online-Shops, Nachrichtenportale, Foren, Blogs). Verboten ist auch die Protokollierung anderer Kennungen, anhand derer die Identität des Nutzers ermittelt werden kann (z.B. Benutzername, Benutzer-ID)."

glaubt jemand, dass hier im forum mittlerweile die IPs usw. nicht mehr gespreichert werden??
Hahahaha.

sportlehreropfer hat geschrieben:glaubt jemand, dass hier im forum mittlerweile die IPs usw. nicht mehr gespreichert werden??
Hahahaha.

Ist ziemlich egal.
Die Ermittlung im Abmahnbereich erfolgt nicht über ein Internetportal, sondern über den Provider. Ein einfacher Beschluss nach § 103 StPO reicht da aus. Das Telekommunikationsgesetz und das Teledienstdatengesetz reichen da vollkommen.

ichwürde es trotzdem nicht toll finden wenn mein instruktor hier nachstöbert welcher zögling hier schreibt. die infos kriegt er ja nicht vom provider.

http://www.wbe-law.de/news/wp-content/u ... ng-faq.pdf

Hernach bleiben nu wirklich keine Fragen offen.

geniesser hat geschrieben:http://www.wbe-law.de/news/wp-content/u ... ng-faq.pdf

Hernach bleiben nu wirklich keine Fragen offen.

Zum Punkt 3.1.2 der sehr guten Abhandlung der Rechtsanwälte nur eine Anmerkung:

Ob das "Tatwerkzeug" Computer von der Polizei eingezogen, juristisch also der Verfall erklärt wird, hängt auch vom Computer ab.
Es wäre nicht die erste Dienststelle der Polizei, die einen neuen, schnellen Rechner als Ersatz für ihre alte EDV "eintauscht".
Merke:
Auch Polizisten sind Menschen und nutzen ihre rechtlichen Möglichkeiten voll aus.

http://www.sueddeutsche.de/computer/artikel/231/148875/

Eine famose Entwicklung.

geniesser hat geschrieben:http://www.sueddeutsche.de/computer/artikel/231/148875/

Eine famose Entwicklung.

Allenfalls ein winziger Hoffnungsschimmer.

Abmahnterror ist immer noch legal.
Wegen Bagatelldelikten werden immer noch Tausende kriminalisiert.
Strafen stehen immer noch in keinem angemessenen Verhältnis mehr zum angeblichen "Schaden", der noch nie nachgewiesen wurde.

Und das ist eine ganz ungute Entwicklung, die vom Urheberrecht bis hin zur Vorratsdatenspeicherung reicht.

Und man muss schon sehr verzweifelt sein, um den von dir verlinkten Artikel als "famose Entwicklung" sehen zu können. Es sind rechtsstaatliche Selbstverständlichkeiten, dass man sich gegen falsche Anschuldigungen wehren kann. Dass man sowas aber als Erfolg sehen kann, zeigt auch, wie weit wir mittlerweile gekommen sind.

WinfriedK hat geschrieben: Und man muss schon sehr verzweifelt sein, um den von dir verlinkten Artikel als "famose Entwicklung" sehen zu können. Es sind rechtsstaatliche Selbstverständlichkeiten, dass man sich gegen falsche Anschuldigungen wehren kann. Dass man sowas aber als Erfolg sehen kann, zeigt auch, wie weit wir mittlerweile gekommen sind.

Das sehe ich genau so!