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von U_d_o
Hallo waschbärbauch,
wie Einsteiger sinnvoll trainieren, um sich erstens nicht zu übernehmen und trotzdem fortlaufend einen Ausdauergewinn zu erzielen, wurde in diesem Forum schon x-mal erörtert. Von stur und unverändert wiederholten 30-Minuten Läufen und das jeden Tag halte ich gar nichts. Das ist anfänglich weder gesund noch erfolgversprechend. Und später - falls sich keine Beschwerden einstellten - im Hinblick auf eine Verbesserung der Ausdauer nicht effektiv - um es mal vorsichtig auszudrücken.
Aber deine Frage ging ja in Richtung "Regenerieren durch Nordic Walking". Ob und was einen Läufer regeneriert hängt von mehreren Faktoren ab. Ein wichtiger ist sein Ausdauerniveau. Beispiel: Ambitionierte Hobbyläufer erholen sich am Tag nach einem scharf gelaufenen Wettkampf mit einem 30 Minutenlauf bei 60 bis 65% ihrer maximalen Leistung. Regeneration bedeutet "Erholung". D.h. Auffüllen aller verbrauchten Körperressourcen und Reparatur überbeanspruchter oder minimal geschädigter Organe. GRUNDSÄTZLICH ist die beste körperliche Tätigkeit zum Regenerieren Faulenzen. Das sollte sich jeder Sportler klar machen. Der Körper braucht nach Belastung Ruhe. Das bedeutet trainingsfreie Zeit und viel Schlaf. Nur im Schlaf werden z.B. vom Körper jene Stoffe produziert, mit denen Reparaturen zerstörter Strukturen im Bewegungsapparat möglich sind.
Insofern ist allgemein "Bewegung als Mittel zur Regeneration" nur zielführend, wenn der Betreffende ein gewisses sportliches Niveau erreicht hat. Dann gilt: Je weniger die gewälhlte Sportart mit dem Laufen verwandt ist (je weniger die beim Laufen bewegten Muskelgruppen auf dieselbe oder ähnliche Art beansprucht werden), um so besser ist es. Aber auch das hängt natürlich vom Ausdauerniveau des Läufers ab. Extreme Läufer regenerieren auch beim Laufen auf niedrigerem Leistungsniveau.
Walken ordnet sich in diesen Zusammenhang als eine Maßnahme "knapp unterhalb" des regenerativen Laufes ein. Davon würde ich einem Einsteiger - als regenerative Maßnahme - abraten. Es werden dieselben Muskelgruppen genutzt wie beim Laufen, wenngleich viel schonender und auch etwas "anders". Wenn schon Sport, dann weit weg vom Laufen.
Wenn Läufer Sport als Mittel der Regeneration betreiben, dann geht es ihnen vor allem darum, für eine bestimmte Zeit die Herzaktivität zu erhöhen, um eine höhere Durchblutungsrate zu erreichen. Die tags zuvor beanspruchten Organe/Strukturen werden dadurch von mehr Blut durchflossen, also für einen gewissen Zeitraum besser mit Nährstoffen versorgt. Dadurch laufen die oben beschriebenen Erholungsprozesse schneller ab. Auch die von der Aktivität erzeugte Körperwärem hilft. Ähnliches lässt sich aber auch passiv - z.B. in der Sauna - erreichen: Gesteigerte Herzaktivität und Wärme.
Zum Schluss möchte ich noch auf die Meinung eines Sportarztes verweisen, der ein bekanntes Laufbuch geschrieben hat (Marquardt, "Laufbibel"): Ihm zufolge gibt es keinen regenerativen Lauf. Nach seiner Auffassung ist selbst der schonendste Lauf immer noch so belastend, dass sich nicht alle Körperstrukturen dabei erholen können. Ähem ... Meine Erfahrungen wollen dieser Auffassung zumindest ein entschiedenes "na ja" entgegen setzen. Allerdings ist sie mir Anlass genug jedem Einsteiger von solchem Tun - und eben auch dem Walken als regeneratives Mittel - abzuraten.
Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. 
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe
PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
.Ich habe Ihn mit dem Laufvirus angesteckt.Er läuft fast jeden Tag 30 Minuten und möchte zum Regenerieren und zum Ausgleich Nordic Walking machen. 
