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Bestandsaufnahme der deutschen Laufsportszene im Spitzenbereich

Bestandsaufnahme der deutschen Laufsportszene im Spitzenbereich

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Paul-Heinz Wellmann ist ein viel beschäftigter Mann in Leverkusen. Er ist Trainer, Funktionär und Privatmensch. Mit Melanie Kraus, Sabrina Mockenhaupt, Sonja Oberem und Mario Kröckert machen sich gleich vier seiner Langstreckler Hoffnungen auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Peking. Im LaufReport-Interview spricht der Olympia-Dritte von 1976 über 1500 Meter über die Vorteile des Gruppentrainings sowie die Misere im Männer-Marathonlauf und auf den Mittelstrecken. Dabei nennt er Auswege aus der Krise und sagt, über welche Qualitäten Spitzenläufer verfügen müssen...

--> Interview mit Paul-Heinz Wellmann - „Wir brauchen eine schonungslose Bestandsaufnahme“
Ein langes, aber gleichermaßen interessantes und aufschlußreiches Interview.
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

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tja, er hats ja richtig erkannt, nur nicht deutlich ausgesprochen: die deutschen sind einfach satt, und verdienen mit laufen kein geld, also wird sich nicht mehr richtig gequält.

ausserdem ist der marathonlauf zu einer modererscheinung verkommen, in der nicht mehr die leistung zählt, sondern das "ich war dabei" gefühl, was man seinen kollegen am nächsten tag erzählt.

dementsprechend gibt es keine identifikation mehr mit der leistung und die vorbilder fehlen.

als jan ullrich 97 die tour gewann sind massenhaft jugendliche in radsportvereine eingetreten. im ergebnis rücken jetzt diese jugendlichen auf weltklasse niveau nach. (fothen, ciolek etc.)

wenn aber ein jugendlicher den berlin marathon sieht, sieht er vorne ein paar schwarze, welche die platzierungen "absahnen" und dann die "dicke", "trabende" (meist ulkig gekleidete) masse, mit denen man eher mitleid haben sollte, als dass man sich daraus vorbilder aussucht.

und wenn in deutschland die erwachsenen den marathon schon nicht mehr ernst nehmen, woher soll die jugend dann den ehrgeiz entwickeln, hart zu trainieren.

den aspekt des geldverdienens lasse ich mal aussen vor.
- Das Leben ist absurd -

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SantaCruz hat geschrieben:Ein langes, aber gleichermaßen interessantes und aufschlußreiches Interview.
Perfekte Formulierung - Danke für den link!

Interessant fand ich insbesondere konkrete "Werte" wie:
""Melanies Standardprogramme bestehen überwiegend aus dem Tempodauerlauf über 15 bis 25 Kilometer, bei der sie am Ende ungefähr 95 Prozent der maximalen Marathongeschwindigkeit erreicht.""
Das ist bei ihr dann 3:40min/km zu 3:30min/km - puuuuuhhhhhhhh

gruss hennes

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tobi_nb hat geschrieben:tja, er hats ja richtig erkannt, nur nicht deutlich ausgesprochen: die deutschen sind einfach satt, und verdienen mit laufen kein geld, also wird sich nicht mehr richtig gequält.............
ich kann bloß da drin gar kein so richtiges problem sehen.......hat halt jede nation ihre eigenen nationalsportarten, bei uns ist es fußball, in kenia halt laufm, in amerika baketball/baseball/eishockey...........liegt wohl oft auch an den jeweiligen rahmenbedingungen........und das finanzielle ist da natürlich auch wichtig........als guter fußballer könnte sich das risiko als jugendlicher lohnen, die ausbildung ein wenig zu minimieren und stattdessen auf die karte leistungssport zu setzten......wenns klappt, kann mann davon ganz gut leben.........aber als läufer, da ist das halt nicht so interessant.......

mir als sportler ist das dann irgendwie auch egal, ich brauch eigentlich keine identifikationsfigur, damit mir ein sport spaß macht.......und meine leistung bleibt doch trotzdem diesselbe: wenn ich im marathon 3 std laufe, dann ist das egal, ob es deutsche weltklasse-läufer gibt oder nicht, 3 std bleiben 3 std.

und wem die deutschen spitzenläufer zu luschig sind, kein problem, einfach schuhe anziehen, raus ins gelände, und fleissig tränieren, dann kannst du den luschen zeigen wos langgeht......

tohmas
"a musi ... a bier ... holadrio" (Xaver 1985)

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ich habe mich nach dem troisdorflauf unerwartet auf platz 689 der weltrangliste wiedergefunden.
wenn ich die sonstige jahresstatistik ansehe:
http://statistik.d-u-v.org/overview_intbestlist.php alles , was mehr als 50 km sind..
dann sehe ich dort keine kenianer mehr
vielleicht weil es in diesen bereichen keine preisgelder gibt, vielleicht weil die dürren afrikaner dort nicht mehr mithalten.

kann sein, daß im bereich ultralauf sehr viel mehr potential für europäer steckt als bekannt ist.schließlich läuft in diesen bereichen niemand der damit sein lebensunterhalt verdient, oder etwa doch???
Bild

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@ manni

ich seh da überhaupt kein problem. in deutschland ist laufsport eben keine spitzensportart (wie du's schon richtig erkannt hast) sondern 'ne volkssportart.

ich find das völlig o.k.

mich stört lediglich ein wenig, dass in den medien diverse biomechanische oder genetische argumente dafür gebracht werden, dass "schwarze" generell schneller sind als "weisse".

andererseits bin ich auch ein wenig enntäuscht darüber, dass der marathon zu ner modeerscheinung verkommen ist. mein trainer erzählt ab und zu geschichten, wie's zu seiner zeit (anfang 80er) ablief. da war man mit ne 2:48vorletzter.

heutzutage laufen 90% nicht unter 3:30. so sehr es mich freut, dass die menschen sich bewegen, aber für einen marathon 1-2* die woche joggen, und dann in 5h zu finischen ist (für mich) kein sport!
- Das Leben ist absurd -

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tobi_nb hat geschrieben:@ manni

ich seh da überhaupt kein problem. in deutschland ist laufsport eben keine spitzensportart (wie du's schon richtig erkannt hast) sondern 'ne volkssportart.

ich find das völlig o.k.

mich stört lediglich ein wenig, dass in den medien diverse biomechanische oder genetische argumente dafür gebracht werden, dass "schwarze" generell schneller sind als "weisse".

andererseits bin ich auch ein wenig enntäuscht darüber, dass der marathon zu ner modeerscheinung verkommen ist. mein trainer erzählt ab und zu geschichten, wie's zu seiner zeit (anfang 80er) ablief. da war man mit ne 2:48vorletzter.

heutzutage laufen 90% nicht unter 3:30. so sehr es mich freut, dass die menschen sich bewegen, aber für einen marathon 1-2* die woche joggen, und dann in 5h zu finischen ist (für mich) kein sport!
sorry, da hab ich dich dann falsch verstanden, nicht böse sein.

so wie das aussieht, sind wir sogar recht ähnlicher meinung, aber wg den 5h, da halt ich mich besser raus.... :D

gruß tohmas
"a musi ... a bier ... holadrio" (Xaver 1985)

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tobi_nb hat geschrieben:tja, er hats ja richtig erkannt, nur nicht deutlich ausgesprochen: die deutschen sind einfach satt, und verdienen mit laufen kein geld, also wird sich nicht mehr richtig gequält.

.

Alo ich finde Herr Wellmann hat sich sehr differenziert ausgedrückt
und ist gut auf die Unterschiede im Damen und Herrenbereich eingegangen,
im Langstreckenbereich(Marathon).

Soziale Belange (Geld verdienen) waren in seinen Ausführungen nun zumindest kein primäres Thema.
"Wer eher klein ist, braucht sich nicht so weit zum Schnürsenkel bücken"
aus Sander L. "Große Worte" 1896, Kapitel 3, Seite 531
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laufjoe hat geschrieben:ich habe mich nach dem troisdorflauf unerwartet auf platz 689 der weltrangliste wiedergefunden.
Na und, das liegt einfach daran, das diese Strecke von nicht sehr vielen gelaufen wird. Würde ich die "ersthaft trainieren", dann wäre ich vermutlich schon dieses Jahr unter die besten 30 deutschen Herren und vermutlich sogar unter die besten 20 gekommen, einen 5:00/km Schnitt traue ich mir dann auf einer flachen 6h Strecke durchaus zu. Einbilden tue ich mir darauf aber nichts, denn "jeder" 3h Marathonläufer der einigermaßen umfangsorientiert trainiert wird hier dann "deutlich" bessere Zeiten als einen 5:00/km Schnitt laufen.
laufjoe hat geschrieben: vielleicht weil die dürren afrikaner dort nicht mehr mithalten.
Sorry, aber das kannst du doch wohl wirklich nicht ernst gemeint haben!? Bezahle einen "dürren Afrikaner" für einen 6h Lauf und der läuft auch dort fast alles in Grund und Boden.
laufjoe hat geschrieben: schließlich läuft in diesen bereichen niemand der damit sein lebensunterhalt verdient, oder etwa doch???
Da gibst du dir die Antwort ja doch noch selbst (ersetze niemand vielleicht durch sehr wenige),
Torsten

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tobi_nb hat geschrieben:so sehr es mich freut, dass die menschen sich bewegen, aber für einen marathon 1-2* die woche joggen, und dann in 5h zu finischen ist (für mich) kein sport!
Wer mit einmal die Woche joggen einen Marathon in fünf Stunden läuft, ist für mich ein ganz schön sportlicher Typ. Ich könnt's nicht.
Berichte, Geschichten und Streuselkuchen: www.laufen-mit-frauschmitt.de
Laufen mit Verantwortung:
laeufer-pro-umwelt.de
Zum Hören: der Schmittcast
Frauschmitt bei bei Facebook

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frauschmitt2004 hat geschrieben:Wer mit einmal die Woche joggen einen Marathon in fünf Stunden läuft, ist für mich ein ganz schön sportlicher Typ. Ich könnt's nicht.

Danke, Frau Schmitt. :daumen:
:winken: Hase


I am vegan because I feel that other sentient beings are not mine to use.

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frauschmitt2004 hat geschrieben:Wer mit einmal die Woche joggen einen Marathon in fünf Stunden läuft, ist für mich ein ganz schön sportlicher Typ. Ich könnt's nicht.
das war überspitzt dafür, dass vielen menschen der sportliche wert eines marathons nicht bewußt ist.
ich will damit niemanden's persönliche leistung schmälern, und schon gar nicht eine(n) 5h läufer(in) belächeln.

mit meiner aussage habe ich lediglich meine (leichte) enttäuschung darüber kundgetan, dass aus dem ehemaligen harten sport eine volksveranstaltung geworden ist. das hat auf jeden fall nichts mit den menschen zu tun, die am marathon teilnehmen.ich habe respekt vor jedem läufer(in).
- Das Leben ist absurd -

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Zitat tobi_nb
mich stört lediglich ein wenig, dass in den medien diverse biomechanische oder genetische argumente dafür gebracht werden, dass "schwarze" generell schneller sind als "weisse".


Hi Tobi!
Das kann ich nur unterstreichen :daumen: .
Dazu eine kleine Story: Ich hatte vor ein paar Jahren das Vergnügen, die britische "Marathonlegende" Ron Hill kennen zu lernen. Er gewann 1970 den Boston Marathon in 2.10.30 und verbesserte dabei den Streckenrekord um über 3 Minuten. Und war der zweite Läufer überhaupt, der - ebenfalls 1970 - mit 2.09.28 bei den Commonwealth Games in Edinburgh die 2.10er Schallmauer knackte. Er stellte 4 Weltrekorde über vier verschiedene Laufdistanzen auf und war Teilnehmer bei drei Olympischen Spielen (München 1972 landete er auf Rang 6).
Warum ich das erzähle: Ron Hill war niemals Profi. Er hat einen Abschluss als Diplomingenieur für Chemie und war mit seiner Firma Clover Sports über viele Jahre an der Entwicklung von Funktionsmaterialien für Sportbekleidung beteiligt. Sein Training bestand aus: Morgens rund 15 km zur Arbeit laufen und am Abend mit Umwegen 25 km von der Arbeit nach Hause :nick: .
Spezielle (Tempo)-Einheiten machte er an freien Tagen.
Braucht also niemand zu kommen und behaupten, in Europa wären Spitzenleistungen nicht möglich. Und mit einer 2.09.xx wäre man sogar heute noch fast überall auf dem Podest.

Sein Lauf- und Lebensmotto lautet übrigens: Never miss a single day!
Als ich ihn 2001 beim Sahara Marathon in Algerien traf war er diesem Motto schon über 30 Jahre lang treu geblieben und jeden Tag ein Stück gelaufen.

Liebe Grüße

Wolfgang

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Man sollte aber doch eigentlich einen Zusammenhang von Spitzensport, Breitenwirkung und Nachwuchsdichte erwarten.
Sportarten, die den Mittel- und Langstrecken vergleichbare Trainingsumfänge und Selbstquälfähigkeiten erfordern sind Radfahren, Skilanglauf, Schwimmen und Triathlon, vielleicht noch Rudern. (Über Eisschnelllauf weiß ich zu wenig, aber hier sind die Deutschen wenigstens bei den Frauen auch erstklassig.) Die Mannschaftssportarten sind trainingsmäßig dagegen Pipifax (Man sagt, dass der Schwimmer Michael Groß mal das Ausdauertraining eines Fußball-Bundesligaclubs aus Spaß mitgemacht habe, es entsprach etwa seinem Aufwärmprogramm. Jemand wie Groß wäre vermutlich den Halbmarathon ohne spezielle Vorbereitung in ca. 1:10-1:15 gelaufen)
In keiner dieser Sportarten ist die internationale Konkurrenz auch nur annähernd so groß wie im Mittel- und Langstreckenlauf, insbesondere hat man nirgendwo die Afrikaner als Hauptkonkurrenten (aber es sind ja nicht nur die, wieviel spanische oder amerikanische Skilangläufer laufen vorne mit?). Und in allen dieser Sportarten außer Langstreckenlauf sind deutsche Sportler vorne oder sogar ganz vorne mit dabei.
Ich glaube zwar nicht, dass häufig junge Sportler tatsächlich so entscheiden, aber wer ausdauermäßig begabt ist, hat als Skilangläufer gute Chancen international auf die Medaillenränge zu kommen, während er über 10000m mit einer vergleichbar guten Leistung 11. hinter 8 Afrikanern und zwei Spaniern wird. Oder so.

Dass ein begabter und disziplinierter Amateur seinerzeit weit kommen konnte, wird wohl am Eindrucksvollsten von Roger Bannister bewiesen. Während seiner Vorbereitung, die 4 min über die Meile zu knacken (1954), war er Medizinstudent im praktischen Jahr in einem Krankenhaus. Sein hauptsächliches Training bestand darin, dass er in der Mittagspause zum Sportplatz joggte (gut 10 min), dort 10x400 in knapp 60 sec. (Er fing mit 60 an und steigerte sich auf 56, für die 4min-Meile) muß man einen Schnitt knapp unter 60 laufen) mit einer Minute Pause (ca. 20 min) lief und wieder zurück joggte. In der verbleibenden knappen Viertelstunde aß er sein Mittagessen...

Ich glaube aber nicht, dass ein heutiger Bannister damit eine Chance gegen Morceli, El Gerrouj o.ä. mit dem dreifachen Trainingsumfang hätte.

:winken:

Mountaineer

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mountaineer hat geschrieben:Man sollte aber doch eigentlich einen Zusammenhang von Spitzensport, Breitenwirkung und Nachwuchsdichte erwarten.
aber nur, wenn aus dem spitzensport genügend anreize für den breitensport kommen. und die fehlen beim marathon. selbst wenn man vorne dabei ist, sind die preisgelder für den trainingsaufwand zu gering. die medien interessieren sich auch nicht unbedingt für den langlauf. dann sieht man schei.. aus, wenn man professioneller marathoni ist. usw. alles nicht unbedingt anreiz für die deutsche jugend. und der freizeitläufer hat neben der arbeit viel zu wenig lust und zeit für professionelles training.

Die Mannschaftssportarten sind trainingsmäßig dagegen Pipifax

halte ich für unwahrscheinlich. wer auf weltklasseniveau eine mannschaftssportart betreibt muß hart trainieren.

(Man sagt, dass der Schwimmer Michael Groß mal das Ausdauertraining eines Fußball-Bundesligaclubs aus Spaß mitgemacht habe, es entsprach etwa seinem Aufwärmprogramm. Jemand wie Groß wäre vermutlich den Halbmarathon ohne spezielle Vorbereitung in ca. 1:10-1:15 gelaufen)

halte ich auch für unwahrscheinlich. erstmal gibt's ein riesen unterschied zwischen 1:10 und 1:15. zum anderen reicht die organische ausdauer nicht aus, um schnell zu laufen. siehe l. armstrong, der sich letztes jahr ziemlich umgeschaut hat, dass er "so langsam" in n.y. war. und dass obwohl er mal ein sehr guter triathlet war. aber durch das jahrlange radfahren ist die "laufstruktur" in seinem körper so verkümmert, dass ein jahr training nicht ausreichten.

In keiner dieser Sportarten ist die internationale Konkurrenz auch nur annähernd so groß wie im Mittel- und Langstreckenlauf, insbesondere hat man nirgendwo die Afrikaner als Hauptkonkurrenten (aber es sind ja nicht nur die, wieviel spanische oder amerikanische Skilangläufer laufen vorne mit?). Und in allen dieser Sportarten außer Langstreckenlauf sind deutsche Sportler vorne oder sogar ganz vorne mit dabei.
Ich glaube zwar nicht, dass häufig junge Sportler tatsächlich so entscheiden, aber wer ausdauermäßig begabt ist, hat als Skilangläufer gute Chancen international auf die Medaillenränge zu kommen, während er über 10000m mit einer vergleichbar guten Leistung 11. hinter 8 Afrikanern und zwei Spaniern wird. Oder so.

das sehe ich auch so. die anreize für einen guten läufer fehlen einfach in deutschland

Dass ein begabter und disziplinierter Amateur seinerzeit weit kommen konnte, wird wohl am Eindrucksvollsten von Roger Bannister bewiesen. Während seiner Vorbereitung, die 4 min über die Meile zu knacken (1954), war er Medizinstudent im praktischen Jahr in einem Krankenhaus. Sein hauptsächliches Training bestand darin, dass er in der Mittagspause zum Sportplatz joggte (gut 10 min), dort 10x400 in knapp 60 sec. (Er fing mit 60 an und steigerte sich auf 56, für die 4min-Meile) muß man einen Schnitt knapp unter 60 laufen) mit einer Minute Pause (ca. 20 min) lief und wieder zurück joggte. In der verbleibenden knappen Viertelstunde aß er sein Mittagessen...

kann ich nicht beurteilen. ich glaube unter gleichen bedingungen, voraussetzungen und talenten sind die "weissen" nicht langsamer als die schwarzen"

Ich glaube aber nicht, dass ein heutiger Bannister damit eine Chance gegen Morceli, El Gerrouj o.ä. mit dem dreifachen Trainingsumfang hätte.

schwierig zu beurteilen. aber du hat ja auch ausnahmeathleten angeführt. ein nick heidfeld kann noch so gutes material haben. gegen das talent eines m. schumachers reicht es einfach nicht.

Mountaineer
gruß tobi
- Das Leben ist absurd -

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"nick heidfeld kann noch so gutes material haben. gegen das talent eines m. schumachers"

Blödsinn...
aber ich bin schon ruhig beim laufen kann ich (noch) nicht mitreden und an dem Kram, von dem ich was verstehe hat hier wahrscheinlich keiner Interesse aber ein kurzes "Blödsinn" sei mir gestattet :-)und Deine These das "die Deutschen" einfach zu satt sind und sich nicht quälen wollen halte ich auch für falsch - es gibt genügend die in Quällsportarten Weltspitze sind - Radfahrer, Ironman.........

nix für ungut

Gruß
Till
13.04.2007 Nichtraucher & Ich beginne (mal wieder) zu laufen
08.06.2008 HM Lev 1:37,51 ----- 01.08.2009 Ring - 2:02,32
16.02.2008 10k Seligenstadt - 44:11 ---- 26.04.2009 M HH - 3:34,10

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Spitzensport nutzt den Funktionären mehr als den Sportlern. Denn wer planmäßig trainieren gelernt hat, kann damit auch planmäßig in anderen Lebensbereichen Erfolg haben.

Sportfunktionäre sind aber an einen Verband mit ihrer einen Seilschaft gebunden. Sollense doch heulen!

Und ob der Stammtisch sich am tollen teutonischen Durchsetzungsvermögen delektiert ist dem zielstrebigen Nichtmehrspitzensportler auch herzlich wurscht. Warum sollte er sich für Funktionäre und Stammtisch krummlegen? Ach, ich vergaß, immerhin hätte er kostenlose Unterkunft in den Kasernen dieser Republik!

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tobi_nb hat geschrieben:siehe l. armstrong, der sich letztes jahr ziemlich umgeschaut hat, dass er "so langsam" in n.y. war. und dass obwohl er mal ein sehr guter triathlet war. aber durch das jahrlange radfahren ist die "laufstruktur" in seinem körper so verkümmert, dass ein jahr training nicht ausreichten.
Armstrong hat wohl weniger ernsthaft für den Marathon trainiert als viele Foris hier:

"Although the seven-time Tour de France winner has a running and triathlon background, it's been more than 16 years since he last trained as a runner.
...
RWD: What kind of running have you been doing?
LA: I have a very low-key approach to the marathon. Lately I've been running 45 to 60 minutes. Usually it's about five to ten miles. On Tuesday, I ran seven miles in Central Park. My longest run so far is 13 miles, so it would probably be a good idea to get some longer runs in. You can tell my training isn't very scientific about this. Most of the time I'm running with people and we're talking about business or life and my scheduling"
http://www.runnersworld.com/article/0,7 ... -0,00.html
(Das Interview war 6 Wochen vor dem Marathon.)

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Ich kann leider nichts Aktuelles beisteuern; meine Info zu Groß stammt aus einem Zeitschriftenartikel zu seiner aktiven Zeit, Ende der 80er. Aber auch wikipedia bestätigt, dass er einen erheblichen Teil seines Trainings nicht im Schwimmbecken, sondern auf dem Rad bzw. wie ich es gelesen habe, eben auch beim Waldlauf ("eine Stunde im Marathontempo" habe ich in Erinnerung, und ich gehe mal nicht davon aus, dass hier 3:30h-tempo gemeint war, aber sicher auch nicht 2:10) verbracht hat. Die Einschätzung bezog sich also nicht auf einen Sportler im Ruhestand, sondern auf seine aktive Zeit.
Das ist aber egal. Meines Wissens ist es jedoch ein Faktum, dass Läufer, Schwimmer, Radfahrer *wesentlich* mehr und härter trainieren als z.B. Fußballer. Deren meist mittelmäßige fitness zeigt sich ja regelmäßig, sobald es mal in die Verlängerung geht.
Ob es in Mannschaftsportarten irgendwelche Trainingseinheiten gibt, die an Härte mit 20x400m in 60 sec. mit ebensolanger Pause oder den im Interview erwähnten 20 km in 95% des Marathontempos vergleichbar sind, wage ich jedenfalls zu bezweifeln...

Aber natürlich trainiert ein Profi, der sonst nix zu tun hat, auch in weniger trainingsintensiven Sportarten ziemlich viel.

viele Grüße

Mountaineer

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[quote="laufjoe"]ich habe mich nach dem troisdorflauf unerwartet auf platz 689 der weltrangliste wiedergefunden.
QUOTE]

Was auch immer gerne gemacht wird: Am 1. Januar eines Jahres werden offizielle Kampfrichter zu einem offiziellen Sportfest geladen und Lieschen Müller hüpft dann zum Beispiel mit 2 Meter fünfzig in die Grube und ist damit erstmal Weltjahresbeste. Jedenfalls solange, bis die Saison mit richtigen Sportlern losgeht.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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manni.assmann hat geschrieben:ich kann bloß da drin gar kein so richtiges problem sehen

Ich irgendwie auch nicht.
.......hat halt jede nation ihre eigenen nationalsportarten, bei uns ist es fußball, in kenia halt laufm, in amerika baketball/baseball/eishockey...........liegt wohl oft auch an den jeweiligen rahmenbedingungen........

Und selbst wenn 'wir' nirgends Weltspitze wären, würde mich persönlich das nicht unbedingt kratzen.

Zum Thema Laufen als Massenbewegung vs. harter Leistungssport: ich bin mir nach wie vor nicht sicher, welche Vorgehensweise mehr potenziell gute Leute anlockt: die einer elitären Randsportart oder die einer Massenbewegung. Ich denke, dass es bei beiden 'Methoden' Erfolgsstories und weniger geglückte Beispiele gibt. Eine Massenbewegung mag für den Spitzensport nicht zwingend positiv sein, aber warum sie negativ sein soll, verstehe ich erst recht nicht. Das wäre doch nur dann der Fall, wenn es die wirklich guten aktiv z:B vom Laufen abhielte, weil sie nicht dasselbe wie die dicken Witzfiguren tun wollen. Und das kann ich nicht so recht sehen, Poldi und co. spielen doch auch trotz der vielen unfähigen Hinterhofkicker Fußball.

mir als sportler ist das dann irgendwie auch egal, ich brauch eigentlich keine identifikationsfigur

Seh ich für mich auch so. Für Jugendliche mag das aber anders sein.

tina

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TinaS hat geschrieben:Das wäre doch nur dann der Fall, wenn es die wirklich guten aktiv z:B vom Laufen abhielte, weil sie nicht dasselbe wie die dicken Witzfiguren tun wollen. Und das kann ich nicht so recht sehen, Poldi und co. spielen doch auch trotz der vielen unfähigen Hinterhofkicker Fußball.

tina
OT: Dein Fussballvergleich hinkt gewaltig: Es scheint nun doch so zu sein, dass die richtig guten vom Fussball abgehalten werden. Zumindest wenn man das Wales-Spiel als Maßstab heranzieht ... :teufel:

Der musste sein, Grüße,
3fach

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mountaineer hat geschrieben:Die Mannschaftssportarten sind trainingsmäßig dagegen Pipifax.
Ich würde mal behaupten, dass viele mit ihrer Einstellung nicht fähig sind, sich überhaupt in eine Mannschaft zu integrieren. Dafür müsste man auch Leistungen/Leistungssteigerungen anderer auf deren Niveau akzeptieren.

Gruß
Ronny

24
3fach hat geschrieben:OT: Es scheint nun doch so zu sein, dass die richtig guten vom Fussball abgehalten werden. Zumindest wenn man das

Ich habs geahnt :klatsch: Ich hätte doch besser nix über Sportarten schreiben sollen, von denen ich nix verstehe.

tina

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mountaineer hat geschrieben:Die Mannschaftssportarten sind trainingsmäßig dagegen Pipifax
Ich habe jahrelang Mannschaftssport (Handball) betrieben und durchaus hart traininert. Ich nehme an, du hast diese Erfahrung noch nicht gemacht, sonst würdest du dies nicht so überheblich schreiben.

Grüße,
3fach

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3fach hat geschrieben:OT: Dein Fussballvergleich hinkt gewaltig: Es scheint nun doch so zu sein, dass die richtig guten vom Fussball abgehalten werden. Zumindest wenn man das Wales-Spiel als Maßstab heranzieht ... :teufel:

Der musste sein, Grüße,
3fach
Der hinkt aber auch. Es ist weithin bekannt, dass wir zweiter werden wollten, damit wir jetzt bei der EM Endrunde in eine schwache Finalgruppe gelost werden können.

Zum Beispiel gemeinsam mit
  • Niederlande - begeisternder 1:0 Sieg über Luxemburg und erst nach hartem Kampf den Weißrussen 1:2 unterlegen

    Italien - behielten gegen die gefährlichen Faröer-Inseln 3:1 die Oberhand

    Frankreich - konnten sich 2 Niederlagen gegen die Schotten leisten
Wäre das wieder ein Losglück für die getunten DFB Recken.

Vielleicht müssen wir uns aber auch mit Russland messen, die sich in letzter Sekunde durch ein überzeugendes 1:0 gegen Andorra, das Mutterland des Fussballs, qualifizieren konnten. Also ich meine, das Mutterland wird fehlen in der Endrunde. Oder mit den Schweden, die sich in so mitreißenden Schlachten gegen die großen Fußballnationen Lettland und Liechtenstein durchgesetzt haben.

:)
Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden. (John Ruskin)
http://www.shakalryan.welt.ms

28
weitmeister hat geschrieben: Oder mit den Schweden, die sich in so mitreißenden Schlachten gegen die großen Fußballnationen Lettland und Liechtenstein durchgesetzt haben.

:)
Endlich mal jemand der unser Potential richtig einschätzt :hihi: :hihi: :hihi:
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

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weitmeister hat geschrieben:Der hinkt aber auch. Es ist weithin bekannt, dass wir zweiter werden wollten, damit wir jetzt bei der EM Endrunde in eine schwache Finalgruppe gelost werden können.

Zum Beispiel gemeinsam mit
  • Niederlande - begeisternder 1:0 Sieg über Luxemburg und erst nach hartem Kampf den Weißrussen 1:2 unterlegen

    Italien - behielten gegen die gefährlichen Faröer-Inseln 3:1 die Oberhand

    Frankreich - konnten sich 2 Niederlagen gegen die Schotten leisten
Wäre das wieder ein Losglück für die getunten DFB Recken.

Vielleicht müssen wir uns aber auch mit Russland messen, die sich in letzter Sekunde durch ein überzeugendes 1:0 gegen Andorra, das Mutterland des Fussballs, qualifizieren konnten. Also ich meine, das Mutterland wird fehlen in der Endrunde. Oder mit den Schweden, die sich in so mitreißenden Schlachten gegen die großen Fußballnationen Lettland und Liechtenstein durchgesetzt haben.

:)
Der hinkt nicht, der ist gut! :daumen: :zwinker2: :daumen: :zwinker2:

Grüße,
3fach

30
3fach hat geschrieben:Der hinkt nicht, der ist gut! :daumen: :zwinker2: :daumen: :zwinker2:

Grüße,
3fach
Sorry, wir wollen übers Laufen lesen und nicht über die sch*** Fußballer.
Übrigens, der Artikel ist schon sehr interessant.

Gruß
Rolli

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Fast ein Jahr ist vergangen...

leichtathletik.de-Analyse - Sprint Männer [04.10.2008] - News-Details - Newsarchiv - News - leichtathletik.de
leichtathletik.de-Analyse - Sprint Frauen [03.10.2008] - News-Details - Newsarchiv - News - leichtathletik.de
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leichtathletik.de-Analyse - Langstrecke (Fr) [16.10.2008] - News-Details - Newsarchiv - News - leichtathletik.de

Die letzte Analyse dürfte wohl die erfreulichste sein.
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

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Danke für die links :daumen:

Ich bin besonders gespannt wie sich Tobias Sautter, den ich in einigen Volksläufen hier in der Gegend bewundern konnte, nächstes Jahr weiter entwickelt.
Liebe Grüße,
Volker
Gesperrt

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