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Laufstilverbesserung bringt doch nix, oder?

Laufstilverbesserung bringt doch nix, oder?

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Immer wieder lese ich hier im Forum, aber auch in Zeitschriften, das eine Verbesserung des Laufstils richtig was bringt. Zum einen soll ein guter Laufstil vorbeugend Verletzungsrisiken minimieren und zum anderen die Laufzeiten verbessern.

Dabei kann ich mir schon vorstellen, dass ein schlechter Laufstil, gerade bei langen Einheiten, durch eine größere Beanspruchung von Muskeln, Sehnen und Gelenken zu einer Verletzung führen kann. Aber der Tempogewinn will mir nicht ganz einleuchten. Oder erreiche ich durch die Verbesserung des Laufstil nur etwas in Bezug auf das Tempo, wenn alles andere bereits ausgereizt ist? Ist demnach das Lauf-ABC nur etwas für Profis, die um die 'letzten Sekunden' feilschen?

Ich selbst habe in letzter Zeit sporadisch Übungen aus dem Lauf-ABC in mein Training mit eingebaut. Abgesehen davon, das ich mir manchmal ziemlich blöde vorkomme, wenn mir ein Jogger entgegen kommt, wenn ich gerade meine Übungen praktiziere, frage ich mich immer häufiger, ob mir das wirklich einen Tempovorteil bringt.
Bin ich im Rennen wirklich schneller, wenn ich im Training regelmäßig das Lauf-ABC intergriere? Ich kann das fast nicht glauben. Oder anders gefragt: Wie lange und wie oft muss ich das Lauf-ABC einbinden, damit ich im Rennen tatsächlich schneller werde?
Gibt es da Erfahrungswerte? Kann jemand bestätigen, dass er durch das Lauf-ABC richtige Fortschritte gemacht hat. Wie gesagt immer in Bezug auf Tempo, nicht im Zusammenhang mit Verletzungen.

Wird eine Laufstilverbesserung nicht häufig viel zu hoch bewertet?

Wäre für Tips und Erfahrungswerte dankbar. Es wäre doch schade, wenn man viel Zeit und Disiplin für den Laufstil aufbringt und der Effekt gleich Null wäre.

Im Voraus vielen Dank für eure Antworten
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Bessere Lauftechnik/Laufstil - weniger Belastung für den Bewegungsapparat - weniger Verletzungen - mehr/härteres Training möglich - bessere Zeiten im WK

Ich denke mal Laufstil, Belastung für den Bewegungsapparat, Trainingsintensität/umfang und WK-Zeiten hängen alle irgendwie miteinander zusammen. Von daher ist es glaub ich ziemlich schwierig einen einzelnen Baustein isoliert zu betrachten.
27.09.2009 10 km von Röthenbach (10 km) - 38:58
05.04.2010 Osterlauf Scheßlitz (HM) - 1:26:09
11.10.2009 München Marathon (M) - 3:21:47

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Ich denke, die meisten fangen an sich darüber Gedanken zu machen, wenn Probleme/ Verletzungen etc. auftreten. Das liegt wohl in der Natur des Menschen. Manchen gelingt es, diese zukünftig dadurch zu vermeiden, indem sie an ihrem Laufstil arbeiten.
Vielleicht gelingt es denen, die diese Übungen prophylaktisch machen, Verletzungen gar nicht erst entstehen zu lassen? Weiß ich nicht.

Wenn ich bei meinen Läufen bewußt an meinem Laufstil arbeite, zum Bsp. am Kniehub oder darauf, den Schritt nach hinten lang zu machen, merke ich bzw. sehe es auf dem Forerunner, dass ich unbewußt schneller laufe. Würde ich also dies automatisch immer tun, wäre ich vermutlich schneller. Denk ich mir zumindest.

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Laufstilverbesserungen bringen eine Menge, wenn Du sie denn nötig hast. Es geht darum, die Kraft effizient zum Vortrieb zu nutzen und keine Kraft zu vergeuden.

Beispiele (sehr naiv und unsortiert dargestellt):

- Sitzt Du beim Laufen, können Deine Beine dich nicht optimal nach vorne bringen, weil Du zuviel Gewicht darauf legst.

- Die Pendelbewegungen der Arme steuern direkt die Beinbewegungen. Eine hohe Trittfrequenz bedingt eine hohe Frequenz der Armbewegungen. Schnell ist man, wenn man den Fuss knapp vor/unter dem Körper-Schwerpunkt aufsetzt, sich dann abdrückt und das Bein dabei streckt. Genauso muss dann auch die Armbewegung aussehen. Parallel ist zu bedenken, dass du auch durch die Armbewegung Schwung erzeugen kannst. Wirfst Du die Arme schwungvoll nach vorne, erzeugt das mit jedem Schritt auch wieder einen Extra-Vortrieb.

- Mit den Armen balancierst du Dich zusätzlich aus. Damit läufst Du gerade, und gerätst nicht ins Taumeln.

- Die Hüftstreckung sorgt allgemein dafür (ähnlich Pkt 1), dass die Beine sich freier unter der Hüfte bewegen können.

- Mit der Fussarbeit sorgst Du dafür, dass Du die Laufenergie nicht vertikal in den Boden rammst und damit leicht bremst, sondern dass Du diese durch die Fussgelenksarbeit in Vortrieb umsetzt. Dafür ist es wichtig, die Knie leicht anzuheben, damit die diesen kraftvoll erzielen kannst.

- Setzt Du den Fuss zu weit vor dem KSP auf, bremst Du Dich selbst.

Diese Liste läßt sich wunderbar fortsetzen. Deine Frage dürfte damit aber schon lange beantwortet sein.

Gruß
Andre

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Stell sich ganz einfach die Frage:
Wie schlecht oder gut ist dein derzeitiger Laufstiel
Je schlechter umso größer das Verbesserungspotential
Und es dauert mindestens Monate bis sich eine Verbesserung in Zeiten auch bemerkbar macht. Es muss erst mal die Muskulature ausgebildet werden, um eine Verbesserung dann auch wirklich durchziehen zu können

-running-

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Max Power hat geschrieben:Bessere Lauftechnik/Laufstil - weniger Belastung für den Bewegungsapparat - weniger Verletzungen - mehr/härteres Training möglich - bessere Zeiten im WK

Ich denke mal Laufstil, Belastung für den Bewegungsapparat, Trainingsintensität/umfang und WK-Zeiten hängen alle irgendwie miteinander zusammen. Von daher ist es glaub ich ziemlich schwierig einen einzelnen Baustein isoliert zu betrachten.
Hallo,

prinzipiell hast du schonmal recht. Manchmal geht es aber ganz gut, einen einzelnen Baustein zu betrachten und das bessere Resultat zu beobachten, vor allem wenn ein Fehler schnell korrigiert werden kann. Wenn Fehler im Laufstil korrigiert werden, merkt man u. U. SOFORT, dass die gleiche Geschwindigkeit so mit weitaus weniger Anstrengung gelaufen werden kann, also mit gleichem Aufwand eine meßbar höhere Geschwindigkeit.

Allerdings können Korrekturen am Laufstil oft lange dauern, daher vermischen sichen in den Resultaten natürlich meist die Folgen von dem "normalen" Training und dem besseren Laufstil. Vor allem, wenn man noch viele Fehler macht, oder sich die Fehler schon durch jahrelanges Training in schlechtem Sti
manifestiert haben, braucht es seine Zeit, bis man die wichtigsten Fehler beseitigen kann.
Lange Zeit muss man sich in vielen Übungen und Läufen bewusst auf die entsprechenden Probleme konzentrieren, bis man irgendwann ohne nachzudenken besser läuft.

Und das Laufen erlernt man am besten unter versierter Anleitung von einem guten Trainer. Ohne das Korrektiv ist es sehr schwierig. Eine Videoaufzeichnung kann eine Notlösung sein, ist aber eher eine Ergänzung und sollte zusammen mit dem Trainer analysiert werden.

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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MidnightRunner hat geschrieben:Parallel ist zu bedenken, dass du auch durch die Armbewegung Schwung erzeugen kannst. Wirfst Du die Arme schwungvoll nach vorne, erzeugt das mit jedem Schritt auch wieder einen Extra-Vortrieb.
Ich widerspreche Dir ja ungern, aber das hört sich fast so kreativ an wie dieser Pose-Scheiß.

Mit den Armen steuerst Du die Schrittfrequenz und balancierst den Oberkörper aus - den Vortrieb musst Du schon aus den Beinen erzeugen.

Michael

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Besserer Laufstil:

=> idealer Bewegungsablauf

=> geringerer Energieverbrauch bei gleicher Laufleistung / Lauftempo

=> bei gleichem "Einsatz" kann der Läufer schneller und / oder weiter laufen.
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Wir Zwerge sind eher geborene Sprinter. Mordsgefährlich auf kurzer Distanz.
Gimli, völlig ausser Atem bei der Verfolgung der Hobbits Merry und Pippin

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stachelbär hat geschrieben:Ich widerspreche Dir ja ungern, aber das hört sich fast so kreativ an wie dieser Pose-Scheiß.

Mit den Armen steuerst Du die Schrittfrequenz und balancierst den Oberkörper aus - den Vortrieb musst Du schon aus den Beinen erzeugen.
Mit Pose möchte ich absolut nicht in Verbindung gebracht werden.

Das mit den Armen habe ich IIRC bei Steffny und Marquardt gelesen. Dadurch muss es ja nicht stimmen. Das ist schon klar. Ich habe aber den Eindruck, dass ich durch einen kräftigen Armeinsatz, in Laufrichtung(!!) vorgetragen, in der Flugphase einen zusätzlichen Vortrieb erzeuge. Das ist also auch meine subjektive Empfindung.

Hier mag ich falsch liegen, aber werfen nicht sogar Weitspringer beim Absprung aus dem Grund die Arme nach vorne und Hochspringer nach vorne-oben? Sprinter machen das ganz explosiv. Haben die denn alle eine solche Armmuskulatur, nur damit sie den Körper ausbalancieren? Das will mir alles als Laie nicht einleuchten.

Andre

Guter Laufstil ist wie Tretroller fahren

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Ein optimaler Laufstil (was immer das auch ist) hat einen sehr hohen Wert.
Leider wird das von sehr vielen verkannt.

Ich hab den Eindruck, dass das gerade von den sehr guten Läufern oft in Abrede gestellt wird. Die sind in der Regel so talentiert, dass ein "richtiger" Laufstil für die selbstverständlich und somit eine Verbesserung nicht wirklich möglich ist.

Was den Laufstil beeinflusst, wurde hier schon gesagt. Dem gibt es fast nichts hinzuzufügen.

Eine große Problematik, glaube ich aber erkannt zu haben:
Schnell laufen kann man nur mit den entsprechenden und richtigen Körperhaltungen und -bewegungen.
Diesen notwendigen Laufstil bekommt man aber kaum bei geringer Geschwindigkeit hin.

Und hier beißt sich die Katze in den Schwanz.
Gerade für Anfänger ist diese Hürde oftmals unüberwindbar. Und so wird dann jahrelang mit einem 7-Minuten-Tempo gelaufen, ohne sich zu verbessern obwohl der Wille dazu vorhanden ist (die, die es nicht wollen, beneide ich fast).

Ich glaube auch (aus eigener Erfahrung), dass diese Hürde im Bereich des 6-Minuten-Tempos liegt, also an der immer wieder gerne genommenen Schwelle zwischen Jogger und Läufer. Es scheint etwas dran zu sein.

Wenn einem diese Zusammenhänge klar sind, kann man mit sanfter Gewalt und einem kräftigen Tritt in den eigenen Hintern diese Schwelle überwinden.
Man muss aber viele Monate bewusst dran arbeiten.
Das ist die Auffahrt vom Feldweg auf die Autobahn.

Von den vielen Details, die hier genannt wurden, halte ich Folgendes für ganz wesentlich:

Nicht auf das vorschwingende Bein konzentrieren und mit diesem raumgreifend laufen.
Nein, dieses Bein ganz aus dem Gedächtnis streichen, dieses Bein gibt es nicht, mit diesem muss nichts gemacht werden, das pendelt von ganz alleine nach vorne.

Das ganze Training muss dem hinteren Bein gelten.
Mit diesem muss ich mich abdrücken, so fest und so lange wie möglich.


Wie beim Tretroller fahren.

Und nachdem ich mich abgedrückt habe, schwingt dieses Bein nicht weit nach vorne, sondern setzt ziemlich schnell wieder unter dem Körperschwerpunkt auf.
Wie beim Tretroller fahren.

Wenn das erstmal klappt und dann alle anderen "Kleinigkeiten" auch noch umgesetzt werden, ergibt sich ein Laufstil, wie bei den Kenianern, aber leider erst so richtig bei den ganz hohen Geschwindigkeiten.
siehe links das Bild.

Ich werde das nie erreichen, aber ich arbeite trotzdem dran.
:geil:

In diesem Sinne
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

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Na - das war doch mal ne Erklärung für nen Laien wie mich. Werde mich also mal auf das andere Bein konzentrieren. Klingt sehr logisch, aber da muss man natürlich erst mal drauf kommen.
Grüße,

Markus

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Das Laufen kann so einfach sein ...
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

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bernann hat geschrieben:Eine große Problematik, glaube ich aber erkannt zu haben:
Schnell laufen kann man nur mit den entsprechenden und richtigen Körperhaltungen und -bewegungen.
Diesen notwendigen Laufstil bekommt man aber kaum bei geringer Geschwindigkeit hin.
Das sehe ich auch so. Zumindest lernt man eine gute Technik am besten bei hohen Geschwindigkeiten. Deswegen denke ich, daß auch Laufanfänger gelegentlich mal sprinten sollten und versuchen sollten, möglichst viel von der dabei angewandten Technik ins Laufen mit geringerer Geschwindigkeit "hinüberzuretten". Mir hat in dieser Hinsicht das Leichtathleitktraining beim Unisport sehr gut getan. Ein guter Trainer ist dabei natürlich hilfreich.

Gruß,
Martin
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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hallo Sportsfreunde,
erst einmal herzlichen Dank für die ausführlichen Antworten.

Meine Fragestellung war ja schon recht provokant. Jetzt möchte ich auf eure Antworten ebenfalls noch einmal provokant reagieren. Bitte seid mir nicht böse.
Vieles ist mir einfach zu theoretiesch. Klar ist der Erfolg einer Laufstilverbesserung schwierig zu messen. DerC beschreibt ja auch, das der Erfolg eine Mischung aus 'normalem' Training und Laufstilverbesserung ist.

Aussagen wie: "Je schlechter der Stil, desto größer das Verbesserungspotential", kann ich gut nachvollziehen. Aber wie schlecht ist denn mein Stil? Ich laufe in keinem Verein und habe keinen Trainer. Keiner meiner Laufkollegen kann meinen Laufstil wirklich objektiv bewerten.

Die ganze Theorie ist mir verständlich, aber der Erfolg durch die Umsetzung ist für mich fraglich. Wie kann ich erkennen, ob sich der Laufstil verbessert? Wieviel muss ich investieren, damit sich Erfolge einstellen. Kann ich eine Laufstilverbesserung überhaupt erreichen, ohne eine Kontrolle durch einen fachkundigen Trainer?
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Die gleiche Fragen stelle ich mir auch - auch wenn ich erst 3 Monate laufe und weit von Deinen Zeiten entfernt bin. Ich denke immer, was ich mir jetzt "verkehrt" angewöhne lässt sich in einem späteren Stadium nur schlecht wieder korrigieren. Wenn es allerdings bei niedrigem Tempo so gut wie unmöglich ist, "richtig" zu laufen, wie soll ich es dann üben?

Ein Verein oder Trainer kommt für mich schon aus Zeitgründen nicht in Frage - also bin ich da auch auf mich allein gestellt. Aber ich hoffe mal, dass schon viel damit erreicht ist, dass man sich überhaupt bewusst macht, wie man läuft und das es natürlich immer Verbesserungspotential gibt.

Grüße,

Markus

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SlowMo,

ich habe die positive Erfahrung gemacht, dass der Erfolg nicht fraglich ist.
Lies noch mal meinen Beitrag und arbeite am Beineinsatz.
Du musst einige Monate investieren.
Es wird am Anfang deutlich anstrengender sein als mit dem gewohnten Schlappschritt.
Aber wenn Du das Prinzip verstanden hast, wird es funktionieren.
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

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MidnightRunner hat geschrieben:Mit Pose möchte ich absolut nicht in Verbindung gebracht werden.
Uff, *schweißabwisch*.
Ich habe aber den Eindruck, dass ich durch einen kräftigen Armeinsatz, in Laufrichtung(!!) vorgetragen, in der Flugphase einen zusätzlichen Vortrieb erzeuge.
Sorry, ich hatte Doch wahrscheinlich über- bzw. falsch interpretiert. Ich meinte nur, dass Du keinen Vorwärtsschub erzeugen kannst, indem Du die Masse deiner Arme nach vorne schleuderst - irgendwie in dem Sinn, dass sie Dich dann nach vorne ziehen wie eine aus einer Kanone abgeschossene Kugel, an der Du hängst. Anders gesagt: Du kannst, wenn Du in Schlittschuhen auf dem Eis stehst, nicht allein durch das Nach-vorne-Schleudern der Arme einen Vortrieb erzeugen.

Aber natürlich hast Du völlig recht, dass die Armbewegung im Rahmen Deiner Gesamtbewegung einen wesentlichen Anteil am Vortrieb hat. Und damit einen Einfluss auf die Effizienz Deines Bewegungsablaufs. Irgendwie war ich durch Deine Formulierung auf die Pose-Schiene geraten und der plötzliche Anstieg des Blutdrucks hat mir die Sinne vernebelt ...

Michael

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SlowMo hat geschrieben:Wie kann ich erkennen, ob sich der Laufstil verbessert? Kann ich eine Laufstilverbesserung überhaupt erreichen, ohne eine Kontrolle durch einen fachkundigen Trainer?
Nach Martin/Coe, Mittel- und Langstreckentraining (so aus dem Kopf)
- der Fußaufsatzpunkt wandert näher an den Körperschwerpunkt, dadurch weniger Bremsbewegun beim Aufsatz (bei gleicher Schrittlänge)
- der Körperschwerpunk macht weniger Bewegung in die vertikale (auf und ab) dadurch weniger Energie Verlust


Ansonsten:
Dann gibt es noch optische Dinge, welche ein Trainer sehen kann - wie "treffe" ich meinen Körperschwerpunkt, Hüftsteckung, ......

Feinheiten zu verbessern wird ohne Trainer sicher schwer, auf der anderen Seite ist der Körper sehr gut "selbst optimierend", daher findet er oftmals alleine den "besten" Laufstil

-running.

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SlowMo hat geschrieben:Aussagen wie: "Je schlechter der Stil, desto größer das Verbesserungspotential", kann ich gut nachvollziehen. Aber wie schlecht ist denn mein Stil?
Gute Frage. Ich hatte es da etwas einfacher:
Beim Triathlon habe ich (nach schlechtem Schwimmen) beim Radfahren immer reichlich überholt, wurde beim Laufen aber von vielen wieder zurück-überholt.
Von daher war mir schon einige Zeit klar, dass ich eigentlich schneller laufen können müsste, dies aber wohl an einer unökonomischen Technik scheiterte.
Eine Zeit lang hoffte ich, dass sich das mit der Zeit von selbst bessert, das hatte aber nur mäßigen Erfolg.
Also habe ich mich doch mal theoretisch dem Thema gewidmet und bin u.a. auf Matthias Marquardt gestoßen.
Kann ich eine Laufstilverbesserung überhaupt erreichen, ohne eine Kontrolle durch einen fachkundigen Trainer?
Ich konnte das. Vielleicht aber auch nur, weil ich vorher so grottenschlecht unterwegs war. Praktisch über Nacht habe ich ohne irgendwelche Übungen meine Technik umgestellt, was sich auch sofort in deutlich höherer Geschwindigkeit niederschlug. Bis ich diese Geschwindigkeit über längere Zeit halten konnte, hat dann aber ein paar Monate gedauert. Alles ohne ABC etc.

Meine wesentlichste Änderung war übrigens das deutliche Anfersen, das praktisch automatisch zu höherer Schrittfrequenz und Laufgeschwindigkeit führt. Vorher bin ich wohl eher durch die Gegend geschlurft (hab leider kein Video davon). Auch der Fußaufsatz hat sich geändert. Hin zum "aktiven", auch wenn der Begriff hier immer noch umstritten ist. Mir scheint, auch das war eine mehr oder weniger automatische Folge des Anfersens.

Dass bei Dir noch ähnliches Potenzial schlummert, erscheint mir nicht sooo wahrscheinlich, aber wer weiß...

Gerade habe ich übrigens noch diesen sehr interessanten Lauftechnik-Artikel gefunden:
http://balance-of-force.de/training/tra ... 68009.html

Quelle ist zumindest teilweise Dr. André Albrecht, von dem auch die empfehlenswerte DVD "Besser Laufen" stammt:
http://www.intro-wolfsburg.de/dvd.shtml

Das wichtigste Video daraus (leider auf englisch) gibt es aber auch irgendwo (legal!) kostenlos im Internet. Weiß gerade nicht mehr wo, wurde auch schon mal hier im Forum gepostet...

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SlowMo hat geschrieben: Wird eine Laufstilverbesserung nicht häufig viel zu hoch bewertet?
Warum traineren Fußballer nicht nur mit dem Ball ?!
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

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-running- hat geschrieben: Feinheiten zu verbessern wird ohne Trainer sicher schwer, auf der anderen Seite ist der Körper sehr gut "selbst optimierend", daher findet er oftmals alleine den "besten" Laufstil

-running.
Das oftmals würde ich an dieser Stelle nicht bejahen, oder warum laufen viele mit einem schlechten unökonomischen Laufstil. Am besten zu beobachten beim Zieleinlauf.
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

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Hallo SlowMo,
aus eigener Erfahrung kann ich sagen das eine Laufstiländerung bei mir mit wenig Aufwand sehr gut gewirkt hat.
Mein Laufstil war beispielsweise kleinschrittig. Dadurch stellten sich diverse Überlastungen des Unterschenkels ein, außerdem habe ich in einem anderen Thread "gejammert", daß ich nicht schneller werde.

Nachdem ich zufällig drauf kam, daß ausführliche Dehnübungen dazu führten das meine Schritte größer und mein Laufstil "runder" wurde, habe ich das regelmäßig gemacht. Ich war ziemlich baff das sich daraus, ohne subjektiv mehr Belastung, eine Zeitersparnis von 3-5 Minuten auf 5 Km ergab.

Für mich war das ziemlich viel.

Also ganz subjektiv halte ich den Laufstil für ziemlich ausschlaggebend.
Mountainrunner hat meiner Meinung nach auch recht.
Wenn der optimierte Laufstil dazu führt, daß du effizienter läufst, sparst du entweder Energie, oder wirst wenn du die gleiche Energie aufwendest schneller.

Gruß Rolf
13.5.07 : HM des Karstadt-Marathon : 2.14 h
02.12.07 : HM Bertlicher Straßenlauf : 1.58h
18.05.08 : HM des Karstadt-Marathon: 2:04h
30.11.08 : Marathon in Bertlich : 4:34h
12.09.10 : Münster Marathon : 4:28h

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Wahrscheinlich kommt es ganz darauf an, was man sich vom Laufen, bzw einem anderen Laufstil erhofft.

Es wurde ja schon angesprochen, ein sauberer Laufstil ist sicherlich eine gute Verletzungsprophylaxe. Und auch der beste Weg zu neuen Erfolgen.

Es stellt sich nur die Frage, was will ich dafür investieren? Die einen sagen sich, da hänge ich lieber noch eine Trainingseinheit an und werde so schneller, der andere geht in die Muckibude um das selbe zu erreichen und andere verändert ihren Laufstil hin zu einem ökonomischeren Bewegungsablauf und werden dadurch schneller. Jeder wie er es mag.

Jörg

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Athabaske hat geschrieben:
Es stellt sich nur die Frage, was will ich dafür investieren? Die einen sagen sich, da hänge ich lieber noch eine Trainingseinheit an und werde so schneller, der andere geht in die Muckibude um das selbe zu erreichen und andere verändert ihren Laufstil hin zu einem ökonomischeren Bewegungsablauf und werden dadurch schneller. Jeder wie er es mag.

Jörg
Ja, so sind wir Läufer auch nur Menschen und unterschiedlich gestrickt. Imho kommen wir an ein wöchentliches Lauf-ABC nicht vorbei, gerade wenn schon ein paar Laufjahre auf der Habenseite stehen. Es läßt sich immer in einen GA 1 Lauf integrieren, und man muss nach 100 m Rückwärtslaufen oder Anfersen ja nicht stehenbleiben, sondern trabt auf seiner Hausrunde einfach weiter bis zu nächsten Übung.
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

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Alfathom hat geschrieben: [...] sondern trabt auf seiner Hausrunde einfach weiter bis zu nächsten Übung.

... und erinnern uns wehmütig an die 70er Jahre, wo es noch so viele 'Trimm-Dich Pfade' gab :zwinker2: .

Grüße
Andreas

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nochmals vielen Dank für die reichlichen und ausführlichen Antworten.

Viele eure Antworten geben wir die erforderliche Motivation meinen Laufstil zu optimieren. Ich bin begeistert, wenn ich lese, das z.B. LidlRacer durch intensiveres Anfersen richtige Erfolge erzielt. Ebenso bemerkenswert finde ich die Antwort von Heiler, der 'mit wenig Aufwand' auf 5km 3-5 Minuten schneller geworden ist.

Das von LidlRacer angesprochene Video interessiert mich natürlich. Leider konnte ich es hier im Forum über die SF nicht finden. Dafür habe ich auf myvideo folgendes Video gefunden: klick
Wahrscheinlich ist es ein anderes Video (deutsch), aber es ist sicherlich sehenswert.

Ebenso bemerkenswert finde ich die Antwort von bernann. Vielen Dank dafür. mvm hat ja auch bereits darauf hingewiesen, das die 'Technikübung' sehr schön für Laien beschrieben ist. Ich werde mich im nächsten Training mal ganz auf mein 'hinteres Bein' konzentrieren. Das ist mal endlich eine schöne Beschreibung eines Teils einer Laufstiloptimierung, bei der ich auch erkennen kann, dass es Sinn macht diese in Training zu integrieren.

Auch wenn ich hier nicht auf jede Antwort im einzelnen eingehen möchte, danke ich allen, die hier ihre Tips und Meinungen geäußert haben. Vielen Dank, ihr seid Spitze! :daumen:
Ich fühle mich durch die Antworten bestärkt, das Techniktraining nicht aufzugeben. Zudem habe ich neue wertvolle Tips erhalten, wie ich mein Training effektiver gestalten kann. Ich freue mich bereits auf die heute Abend anstehende Trainingseinheit. :hallo:
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stachelbär hat geschrieben:Aber natürlich hast Du völlig recht, dass die Armbewegung im Rahmen Deiner Gesamtbewegung einen wesentlichen Anteil am Vortrieb hat. Und damit einen Einfluss auf die Effizienz Deines Bewegungsablaufs. Irgendwie war ich durch Deine Formulierung auf die Pose-Schiene geraten und der plötzliche Anstieg des Blutdrucks hat mir die Sinne vernebelt ...
Sooo schlimm? :zwinker5: Aber dann ist es ja gut. :winken:

André

Jetzt gehts los

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SlowMo hat geschrieben:...
Ich werde mich im nächsten Training mal ganz auf mein 'hinteres Bein' konzentrieren. Das ist mal endlich eine schöne Beschreibung eines Teils einer Laufstiloptimierung, bei der ich auch erkennen kann, dass es Sinn macht diese in Training zu integrieren.
...
Ich freue mich bereits auf die heute Abend anstehende Trainingseinheit.
Prima, das ist der Anfang.
:daumen:
Alles Andere ist dem untergeordnet.

Ein immer wieder auftauchendes Element des Laufstils ist die Hüftbewegung.
Daran alleine zu arbeiten, ist völlig nutzlos.
Die Hüftbewegung dient einzig und alleine dazu, das hintere Bein richtig durchzustrecken, also sämtliche Energie bis hin zur letzten Muskelfaser auszunutzen.

Ein weiteres immer wieder auftauchendes Element des Laufstils ist die Armbewegung.
Auch daran alleine zu arbeiten, ist völlig nutzlos.
Man hört immer wieder, der Schwung der Arme gibt einen Vorwärtsimpuls.
Niemals würde man einen Fahrzeugantrieb mit solch einer Energieverschwendungseinrichtung konstruieren.
Die Armbewegung dient lediglich dazu, die Hüftbewegung zu erleichtern.
In die Armbewegung wird so wenig Energie wie möglich hineingesteckt, gerade soviel, dass die ausgeprägte(!) Bewegung den Hüfteinsatz erleichtert.

Alle zur Verfügung stehende Energie muss in das hintere abdrückende Bein gesteckt werden.
Dabei muss der gesamte Körper so ausbalanciert bleiben (gerade und aufrecht), dass nicht unnötig Energie zur Aufrechterhaltung der Standsicherheit verbraucht wird, also kein schwankender und vornübergebeugter Oberkörper.

Viel Erfolg
... und alles langsam von unten nach oben aufbauen
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

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wow, wirklich brilliant beschrieben.

Ich bin gespannt, ob ich das heute Abend im Training umsetzten kann. Ich kann mir schon vorstellen, dass man sich auf einen starken Abdruck des hinteren Fußes bei einem sehr langsamen Lauf konzentrieren kann. Aber, was ist wenn ich normal schnell, geschweige denn mit Tempo laufe? Ich befürchte da klappt das dann nicht mehr mit der Umsetzung. Im Gegenteil ich befürchte da ja schon fast, das ich da noch auf die Backe fliege :hihi:
Ich bin gespannt, wie es heute Abend 'läuft'.
Nochmals besten Dank :nick:
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Hallo SloMo,

bitte nicht zu schnell zu viel erwarten.
Das geht nur in kleinen Häppchen.

Gerade aber bei höheren Geschwindigkeiten müsste es besser funktionieren.
Und die letzten Sekunden Tempo sollten jetzt ersteinmal zweitrangig sein.
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

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SlowMo hat geschrieben:Das von LidlRacer angesprochene Video interessiert mich natürlich. Leider konnte ich es hier im Forum über die SF nicht finden. Dafür habe ich auf myvideo folgendes Video gefunden: klick
Wahrscheinlich ist es ein anderes Video (deutsch), aber es ist sicherlich sehenswert.
Sehr gut! Das ist genau das richtige Video von der "Besser Laufen" DVD - und sogar auf deutsch! :bounce:
Der Rest der DVD mit Lauf-ABC, Dehn- und Kräftigungsübungen interessierte mich nicht, andere vielleicht schon.

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Ich hab natürlich auch versucht, gestern abend direkt auf mein hinteres Bein zu achten und komme auch zu dem Schluß, dass das bei höheren Geschwindigkeiten (die ich kräftemäßig noch gar nicht zu laufen im Stande bin) einfacher sein müßte. Bei meinem Lauf gestern (10,7km in 1:00:30) hab ich gemerkt, dass ich das hintere Bein nie voll durchgestreckt hatte. Ich bin gelaufen wie immer, aber es fühlte sich an, als würde ich auf meinen Beinen "sitzen".

Wenn ich dann mal versucht habe, beim Abdrücken das hintere Bein durchzustrecken, war ich direkt so schnell, dass ich das höchstens für 500m oder so durchgehalten hätte.

Klar werd ich in Zukunft mehr drauf achten. Aber wenn ich immer so intensiv abdrücken soll, kann ich wieder mit "5min laufen / 2min Gehpause" anfangen, weil ich das länger gar nicht durchhalte. Und mit der Technik so langsam zu laufen, das man ne Pace von z.B. 6min/km und mehr (langsamer) hat, halte ich für sehr schwierig.

Grüße,

Markus

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mvm hat geschrieben:...
Wenn ich dann mal versucht habe, beim Abdrücken das hintere Bein durchzustrecken, war ich direkt so schnell, dass ich das höchstens für 500m oder so durchgehalten hätte.
...
Siehste, der Effekt war doch beeindruckend, das ist doch schon mal ganz gut.
Beim nächsten mal hältste 600 m durch und dann 700 m und dann 1000 m.
Und in einem Monat 5 km und in einem Jahr 10 km.
:geil:

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.
:D
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

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Andi_Fant hat geschrieben:... und erinnern uns wehmütig an die 70er Jahre, wo es noch so viele 'Trimm-Dich Pfade' gab :zwinker2: .

Grüße
Andreas
Ja, ab und zu sehe ich nochmal rudimentäre Überreste verwitterter Baumstämme, die als Übungsbank erhalten mussten
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

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...Im gelobten Land, bei den helvetisch Konföderierten gibt es sie noch an allen Ecken. Vitaparcours heißen sie dort. Aber wahrscheinlich gilt bei einer Milizdemokratie wehtechnische Ertüchtigung auch noch mehr. :teufel:

Jörg

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bernann hat geschrieben:Siehste, der Effekt war doch beeindruckend, das ist doch schon mal ganz gut.
Beim nächsten mal hältste 600 m durch und dann 700 m und dann 1000 m.
Und in einem Monat 5 km und in einem Jahr 10 km.
:geil:

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.
:D
Also wenn ich Dich richtig verstehe, lauf ich am besten immer in dem Stil, auch wenn das bedeutet, dass ich nach 500m meine erste Gehpause machen muss? Dann laufe ich irgendwas knapp unter 5min/km und versuche die Distanz, die ich durchhalte langsam zu erhöhen. Das, obwohl ich jetzt mit meinem "Geschlurfe" und ner Geschwindigkeit von 6min/km immerhin auch schon eine bis anderthalb Stunden durchhalte?

Wenn das nötig wäre, hätte ich da kein Problem mit (schließlich will ich ja nicht innerhalb von einem Jahr nen Marathon schaffen). Aber ich hab halt Bedenken, dass das bei mir darauf hinausläuft, dass ich erstmal ein Jahr "Sprintübungen" (ja, ich weiß, Sprint is was ganz anderes) mache. Ich kann halt nicht das Bein durchdrücken und schon beim Aufsetzen eine ziehende Bewegung im Fuß haben (wie hier beschrieben) ohne für mein Gefühl viiieeel zu schnell zu sein. Eigentlich war mein Plan, erstmal geschwindigkeitsunabhängig Kilometer zu "fressen" und mich in nem halben / dreiviertel Jahr mal um Schnelligkeit zu kümmern. Würde ich mir mit meiner Herangehensweise den Stil dauerhaft versauen?

Grüße,

Markus

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Ich glaube, es wäre vermessen von mir, wenn ich jetzt weiter pseudoschlaue Ratschläge geben würde. Ich bin auch nur Laie und Laufstilbanause.
Allerdings hatte ich ein naturwissenschaftliches Studium und bin gewohnt, analytisch zu denken. Deshalb meine ich, die geschilderten Zusammenhänge erkennen zu können.

Zur Erreichung der Ziele gibt es sicherlich mehrere Wege (Binsenweisheit).
:confused:

Zwei Grundsätzliche Möglichkeiten fallen mir spontan ein.

1) neue Erkenntnisse nur so sachte in des Training einbauen, dass es keinen Rückschlag gibt, d. h meinen mühsamen Weg langsam aber stetig weitergehen
:kruecke:

2) meinen bisherigen Weg ein deutliches Stück zurückgehen bis zur Wegegabelung und dort den direkten Weg zum Highway nehmen.
:geil:
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

38
Zitat von SlowMo
Das von LidlRacer angesprochene Video interessiert mich natürlich. Leider konnte ich es hier im Forum über die SF nicht finden. Dafür habe ich auf myvideo folgendes Video gefunden: klick
Wahrscheinlich ist es ein anderes Video (deutsch), aber es ist sicherlich sehenswert.
Super Tip! Danke! Das Video ist echt gut. Die Stelle mit dem "kurzen pendelbein" scheint mir am aufregendsten. Werd ich heut abend gleich probieren!

Nun zur Frage:
Was muss ich mir unter einer "Hüftstreckung" vorstellen? in welche Richtung? Die Hüfte? :confused:
Das ist mir weder aus Text noch aus dem Viedeo klar geworden. Meine Hüfte kann ich kippen aber wie soll ich sie strecken? :peinlich:

Gruss

39
@bernann: Trotzdem danke für die Erläuterungen. Oft sind gerade die Erklärungen eines Laien (der die Materie so wie Du aber ja durchdrungen zu haben scheint) hilfreicher als Fachgesimpel von Experten. Ich werd mal schauen, wie ich das laaangsam in mein Training einbaue.

Grüße,

Markus

40
Sia hat geschrieben:Nun zur Frage:
Was muss ich mir unter einer "Hüftstreckung" vorstellen?
Das.
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

41
Sia hat geschrieben:Was muss ich mir unter einer "Hüftstreckung" vorstellen? in welche Richtung? Die Hüfte? :confused:
Das ist mir weder aus Text noch aus dem Viedeo klar geworden. Meine Hüfte kann ich kippen aber wie soll ich sie strecken? :peinlich:
Im Hüftgelenk ist das Bein befestigt - vermutlich wusstest Du das schon.
Du sollst also das Bein ordentlich nach hinten strecken, um Dich optimal abzustoßen.

Manche sagen, dass man genau das nicht tun soll - nämlich die Posianer. :tocktock:
Weil man sich angeblich gar nicht abstoßen muss. :tocktock: :tocktock:
Weil einen ja die Schwerkraft ganz von selbst antreibt. :tocktock: :tocktock: :tocktock:

42
Gueng hat geschrieben:Das.
das ist aber auch nicht schlecht :wink:

Tolle Bilder!

Wie bekommst Du eigenes Laufen mit so engagierter Fotografie unter einen Hut?

Jörg

43
Athabaske hat geschrieben:Tolle Bilder!

Fotocommunity ist eine der besten Seiten für tolle Bilder. Abgesehen vom Optischen kann dort noch vieles lernen.

Gruss
TriRunner

44
Athabaske hat geschrieben:das ist aber auch nicht schlecht :wink:

Tolle Bilder!
Danke!
Wie bekommst Du eigenes Laufen mit so engagierter Fotografie unter einen Hut?
Meine jährlichen Wettkämpfe kann man ja meist an einer Hand abzählen. An regionalen und überregionalen Meisterschaften, die mein photographisches Hauptbetätigungsfeld darstellen, nehme ich als Langsamläufer ohnehin nicht teil. Von daher stören beide Hobbies einander kaum.

Gruß,
Martin
Die Laufschule Marburg
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"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

45
mvm hat geschrieben:Also wenn ich Dich richtig verstehe, lauf ich am besten immer in dem Stil, auch wenn das bedeutet, dass ich nach 500m meine erste Gehpause machen muss? Dann laufe ich irgendwas knapp unter 5min/km und versuche die Distanz, die ich durchhalte langsam zu erhöhen. Das, obwohl ich jetzt mit meinem "Geschlurfe" und ner Geschwindigkeit von 6min/km immerhin auch schon eine bis anderthalb Stunden durchhalte?
Du musst nicht in jeder Einheit so hart an deinem Stil arbeiten. Zur Arbeit am Laufstil eignen sich neben dem schon genannten Lauf ABC vor allem folgende Übungen:

Steigerungen/Strides
Strides werden gerade hier in diesem Threaddiskutiert und lassen sich gut in lockere Dauerlauf-Einheiten integrieren. Wie Alfa schon erwähnte, kann man das auch gerne mit Lauf-ABC kombinieren, also z. B. 3-5km laufen, Lauf ABC, Steigerungen, dann wieder 3-5km laufen, Ende.
Wichtig: Übungen für den Laufstil immer gut erholt absolvieren.

Kurze Wiederholungsläufe.
Sowas wie Intervalle, aber mit längerer Pause und anderem Ziel: Nicht Tempohärte, Schnelligkeitsausdauer und Laktattoleranz sollen hier geübt werden, sondern Kraft, Koordination und Laufstil.
Z. B. 100-400m Tempoläufe mit quasi vollständiger Erholung dazwischen.Je untrainierter du bist, desto kürzere wählst du die Strecke. Die benötige Pause ist je nach Trainingszustand verschieden und sollte im Gegensatz zu herkömmlichen Intervallen dazu dienen, eine fast vollständige Erholung zu ermöglichen. So kann jeder Lauf technisch sauber gelaufen werden und der Technikübung dienen.

Zur Geschwindigkeit: Nie so schnell, dass man verkrampft und nicht mehr locker und "schön" laufen kann. Aber dennoch so schnell, dass es Spaß macht. Das hängt auch wieder vom trainingszustand und der Länge der Strecke ab.

Lockeres Fahrtspiel (in profiliertem Gelände)
Ein Fahrtspiel kann man brutal hart gestalten, aber auch recht locker, in dem man die schnellen Abschnitte nicht zu lang macht und dei Pausen großzügig wählt. bei den schnellen Abschnitten kann man (wie auch bei Strides) spielerich darauf achten, wie sich die Anstrengung beim Laufen verändert, wenn man z. B. den Fußaufsatz ändert oder die Arme stärker einsetzt etc. gerade beim Bergablaufen spürt man die Bremswirkung sehr stark, wenn man mit dem Fuß zu weit vorne aufsetzt.
Oft nutzt man dieses Bremseffekt, ohne darüber nachzudenken, weil man Angst hat, bergab zu schnell zu werden. Analog dazu bekommt man einen sehr deutlichen Geschwindigkeitszuwachs, wenn man bergab mit etwas Vorlage den Fuß richtig aufsetzt. Vorsicht, nicht zu schnell laufen, um aus der Kurve getragen zu werden oder bei schlechten Witterungsbedingungen hinzufallen. :zwinker5:

Nochmal vorsicht: Vor allem Bergab- aber auch Bergauflaufen spüren die Gelenke, Muskeln, Bänder etc recht deutlich. Also wohldosiert einsetzen.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

46
Jau, danke auch nochmal für Deine Tipps - damit komm ich schon mal weiter. Auch wenn sich das für mich sehr ambitioniert anhört und ich nicht weiß, ob ich das alles umsetzen kann. Sowas wie Intervalle oder Fahrtspiel habe ich noch nie gemacht. Ich will auch erstmal eher länger als schneller laufen können, bevor ich mit sowas anfange - ich laufe gerade seit 3 Monaten... Aber den Thread mit den Strides hab ich verfolgt und das klingt nach etwas, was ich ins Training einfliessen lassen könnte.

Davor, dass ich im Gefälle zu schnell werde, braucht niemand Angst zu haben. Ich wohne (und laufe) in Münster - da gibbet keine Berge :D . Wenn ich meine Läufe in ST mit dem Höhenkorrektur-Plugin korrigieren lasse, hat der "gebirgigste" auf ner Strecke von 17km noch 12,5 Höhenmeter...

Grüße,

Markus

47
mvm hat geschrieben:...Sowas wie Intervalle oder Fahrtspiel habe ich noch nie gemacht. Ich will auch erstmal eher länger als schneller laufen können, bevor ich mit sowas anfange - ich laufe gerade seit 3 Monaten...
...da hast Du natürlich recht.

Allerdings wird unter Intervallen oder Fahrtspielen immer nur Tempotraining verstanden, sie sollten aber auch in guter Technik gelaufen werden, daher trainiert man die dabei auch.

Jörg

48
LidlRacer hat geschrieben:Im Hüftgelenk ist das Bein befestigt - vermutlich wusstest Du das schon.
Du sollst also das Bein ordentlich nach hinten strecken, um Dich optimal abzustoßen.

Manche sagen, dass man genau das nicht tun soll - nämlich die Posianer. :tocktock:
Weil man sich angeblich gar nicht abstoßen muss. :tocktock: :tocktock:
Weil einen ja die Schwerkraft ganz von selbst antreibt. :tocktock: :tocktock: :tocktock:
Erstmal kaputtlachen über den ersten Satz. Schöner trockener humor!

Aha!! beinstrecken. ok.

Nach Pose. Das ist glaub ich was ganz schlimmes. Muss ich mich mal schlaumachen.


Danke für die Aufklärung!!!
Gruss

49
Sia hat geschrieben:...Das ist glaub ich was ganz schlimmes...
...es soll zumindest nicht weh tun - bei den meisten :teufel:

Jörg

50
MidnightRunner hat geschrieben: Das mit den Armen habe ich IIRC bei Steffny und Marquardt gelesen. Dadurch muss es ja nicht stimmen. Das ist schon klar. Ich habe aber den Eindruck, dass ich durch einen kräftigen Armeinsatz, in Laufrichtung(!!) vorgetragen, in der Flugphase einen zusätzlichen Vortrieb erzeuge. Das ist also auch meine subjektive Empfindung.
Für micht ist die Verbindung Arm- Beinarbeit auf jedenfall da. Wenn ich die angewinkelten Arme weiter nach hinten führe, verbessert sich die Streckung des Beins hinter dem Körper. Das macht mich auf Anhieb schneller, ist allerdings auch anstrengender.
Gesperrt

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