Durch einen Sturm waren mehrere Bäume auf die 2.5km Rundstrecke gefallen so dass wir auf der Strecke des gleichzeitig (!) stattfindenden 10km-Wettbewerbs laufen sollten.
Um 13.00 Uhr fällt der Startschuss für die 10km-Läufer, gerade mal zwei Minuten später sind wird dran.
Ich stehe in der dritten Reihe, vor mir ein paar Kids die (natürlich gleichzeitig!) eine 2.5 km Strecke laufen dürfen.
PENG! dröhnt der Schuss in meinen Ohren und es geht gleich im Sprint los.
Nach gut 200 m ist von den Kids nichts mehr zu sehen und ich laufe in der Führungsgruppe mit.
Es geht um ein paar Ecken durch den Ort, vor uns nur ein Führungsfahrrad.
Nach weiteren 500 m lasse ich sicherheitshalber abreißen, es ist für mich schlichtweg zu schnell.
Den ersten Kilometer passiere ich nach 3:59 und beschließe eine etwas gemütlichere Gangart.
Inzwischen haben wir auch schon die ersten Läufer des 10k-Wettbewerbs eingesammelt, manche quälen sich jetzt schon richtig und haben dennoch keine Chance auf sub60
Es geht nun eine lange, etwas gebogene Straße entlang und kurz nach km2 links aus dem Ort hinaus.
Au weia.
Vor uns liegt eine Autobahnüberquerung, sehr passend für gute Zeiten auf Kurzdistanzen.
Aber egal!
Ein paar Läufer aus der Führungsgruppe haben inzwischen den Elan und das Tempo verloren und werden von mir die Brücke rauf eingesammelt.
Noch 300 m, dann ist der verflixt enge Wendepunkt (in Pylonenhütchen mitten auf dem Weg) erreicht.
Tempo runter, um das Hütchen zirkeln und es geht wieder die Brücke rauf.
Ruckzuck erreiche ich auch schon wieder den Ortseingang und es geht rechts herum wieder die lange, leicht gebogene Straße entlang.
Meine Durchgangszeiten lagen bislang bei angenehm harten, nicht sonderlich belastenden 4:35.
Inzwischen sind die 10km-Läufer durchgezogen und die vor mir liegende Straße fast menschenleer.
Ich überhole immer wieder einen Läufer / Walker aus der MJGD der ebenfalls immer wieder vorbeiläuft, überzieht und Gehpausen einlegen muss.
Irgendwie bringt mich dieses Herumgeeiere aus dem Rhythmus und die nächste Durchgangszeit liegt bei 4:41.
Ich beschließe den Läufer endgültig hinter mir liegen zu lassen und drehe nochmal auf.
Vor mir weit und breit niemand zu sehen, hinter mir in sicherem (?) Abstand eine weitere Gruppe.
Und das Schreckliche geschieht:
Ein Streckenposten fehlt, ich verpasse die Abzweigung nach links und renne kerzengerade in eine Sackgasse hinen.
Zum Glück machen mich die Nachfolgenden durch lautes Rufen auf den Fehler aufwerksam (an dieser Stelle "Danke" u.A. an Bigforche aus dem Forum)
Ich laufe zurück, schließe mich meiner Verfolgergruppe an und mache nochmal Druck.
Bigforche fällt zurück, die beiden anderen liefern sich gegenseitig einen Schlußspurt und als 11. von 42 erreiche ich nach 22:23 das Ziel.
Und völlig unerwartet Altersklassensieger in der M40 (von 6)
Epilog:
Ohne die beiden Autobahnüberquerungen und vor allem ohne das falsche Abbiegen wäre eine sub22 drin gewesen.
Allerding hatte ich auf dem vorletzten Kilometer einige Sekunden vertrödelt, lief auch nicht mehr mit richtigem Druck und hatte die Konzentration vernachlässigt.
Ein weiteres organisatorisches Manko:
Der letzte 5km-Läufer kam um 13:46 Uhr ins Ziel, die Urkunden konnte man aber erst nach 15:15 Uhr abholen.
