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Laufsüchtig???

Laufsüchtig???

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Hallöchen erstmal!
Ich arbeite als Sekretärin und sitze tagsüber viel.
Ich kann es manchmal kaum erwarten, bis ich nach Feierabend endlich meine Laufschuhe schnüren und laufen kann.MP3 Player an und dann gehts ab...
Ich laufe meistens 5, 6 Tage in der Woche ca. 45 min - 1 Stunde.
Erst danach, wenn ich total verschwitzt in meinem Auto sitze und nach Hause fahre, bin ich erst richtig zufrieden. Und das Gefühl nach einer Dusche ist unbeschreiblich.
Das können nur Menschen verstehen, die auch so laufverrückt sind, denke ich.
Wenn ich mal einen Tag nicht laufen kann, z. B. wenn ich abends noch einen Termin habe, dann werde ich richtig knatschig und ich bekomme auch direkt ein schlechtes Gewissen. Manchmal setze ich mich glaube ich selbst unter Druck. Ich weiß, dass Regeneration sehr wichtig ist. Trotzdem fällt es mir extrem schwer, mal einen Tag nicht zu laufen. Laufen ist einfach mein Ventil, wenn ich Stress hatte auf der Arbeit, wenn ich Streit mit meinem Partner hatte, wenn ich glücklich bin...ich brauche es wie die Luft zu atmen. Hinzu kommt, dass ich einen Tumor in der Brust habe und das Laufen mir an sich sehr viel Kraft gibt. Besonders wenn ich mal wieder Schmerzen habe oder die Angst kommt.
Meine Freundinnen können diese Begeisterung für Sport gar nicht verstehen. Die halten mich für komplett bescheuert, wenn ich bei Wind und Wetter, egal ob früh oder spät, bei Schnee, Regen, Matsch oder Hitze laufe.
Ich kann mir gar nicht vorstellen ohne Sport zu leben. Oft denke ich: Wie machen die anderen das? Wie kann ein Mensch sich wohlfühlen ohne keinen Sport zu machen!?! Bin ich etwa laufsüchtig oder ist das normal? Gehts einigen von Euch denn auch so?
Für Eure Antworten wäre ich sehr dankbar!!! Liebe Grüße und allen ein schönes sportliches Wochenende! :D

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Rennmäuschen hat geschrieben: Bin ich etwa laufsüchtig oder ist das normal? Gehts einigen von Euch denn auch so?
:D
Alles richtig:

1. Du bist laufsüchtig,
2. das ist normal,
3. uns geht's auch so.

Oder etwa nicht?

Fragt Armin, der Wiedereinsteiger

Du bist nicht die Einzige...

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Hi,

mir gehts genau so. Ohne Laufen drückt mich auch das Gewissen,
erst danach bin ich richtig entspannt.
Und aus dem Laufen kann man wirklich richtig viel Kraft schöpfen,
das spüre ich auch.
Mach weiter so!

Lg, Soe

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Der Junkie braucht seinen Stoff , alles ganz normal.....

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# 14 hat geschrieben:Der Junkie braucht seinen Stoff , alles ganz normal.....

Ja, # 14,
wobei ich den Vergleich mit dem Konsum "üblicher" Drogen etwas fragwürdig finde. Laufen (wenn man mal davon absieht, dass man auch diesen Sport bis zu gesundheitsschädlichen Extrembelastungen treiben kann) baut mich auf, während Drogen mich zerstören ...

Grüße von Armin

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HI Mäuschen ;-)

ich kann nicht beurteilen, ob du lauf - oder sportsüchtig bist!

Ich empfehle dir jedoch, dich diesbezüglich schlauer zu machen, was wird unter laufsucht verstanden, wann äussert sie sich, wie und wann sollte man etwas dagegen tun.

denn JEDE SUCHT ist schlecht und schädlich! Und insofern finde ich die Verharmlosung von süchten der Vorschreiber schon bedenklich! (auch als scherz)

ich kann deine Bewegungsfreude voll und ganz verstehen und kann menschen die so gar kein sport machen nicht verstehen. Ich selbst würde auch nie länger darauf verzichten wollen! Aber ich würde mich nie als laufsüchtige bezeichnen, denn ich habe keinerlei negativen psychischen "Erscheinungen" wenn ich mal ein paar tage faul bin;-)


liebe grüsse
krissy
Übers platte Land zu laufen ist laaaaaangweilig und keine Herausforderung!

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Rennmäuschen hat geschrieben:Hallöchen erstmal!

1. Ich kann es manchmal kaum erwarten, bis ich nach Feierabend endlich meine Laufschuhe schnüren und laufen kann: +++

2. Erst danach, wenn ich total verschwitzt in meinem Auto sitze und nach Hause fahre, bin ich erst richtig zufrieden. Und das Gefühl nach einer Dusche ist unbeschreiblich: +++

3. Wenn ich mal einen Tag nicht laufen kann, dann werde ich richtig knatschig und ich bekomme auch direkt ein schlechtes Gewissen: ---

4. Manchmal setze ich mich glaube ich selbst unter Druck: +

5. Trotzdem fällt es mir extrem schwer, mal einen Tag nicht zu laufen: 0

6. Laufen ist einfach mein Ventil, wenn ich Stress hatte auf der Arbeit, wenn ich Streit mit meinem Partner hatte, wenn ich glücklich bin...ich brauche es wie die Luft zu atmen: als +++

7. Hinzu kommt,... dass das Laufen mir an sich sehr viel Kraft gibt. Besonders wenn ich mal wieder Schmerzen habe oder die Angst kommt: +++

8. Ich kann mir gar nicht vorstellen ohne Sport zu leben: ++
Nein, Krissy, ich teile deine Meinung nicht. Ich habe nochmal Rennmäuschens Argumente für das Laufen zusammengestellt. Lediglich eines ( Nr. 3) halte ich für bedenklich. Ein schlechtes Gewissen braucht niemand zu haben, wenn er/sie mal nicht läuft. Unter Druck setzen kann man sich dagegen schon mal - um den inneren "Schweinehund" zu überwinden, die eigene Bequemlichkeit, gerade in dieser Jahreszeit. Alles andere ist wunderbar, und es baut auf, körperlich und seelisch - im Gegensatz zu Drogen, die uns zerstören. Ob du es nun als Sucht bezeichnest oder nicht, das ändert daran prinzipiell überhauot nichts. Ich würde es eher als liebe Gewohnheit bezeichnen, auf die man ungern verzichtet, einfach, weil man sich eben viel wohler fühlt, wen man sie ausübt.

Ich frage mich dagegen, ob nicht ein übertriebener Wettkampftourismus (bei Freizeitsportlern) Suchtmerkmale hat. Aber wahrscheinlich ist das eher krankhafter Ehrgeiz als Sucht ...

Grüße von Armin

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armin hat geschrieben:Ja, # 14,
wobei ich den Vergleich mit dem Konsum "üblicher" Drogen etwas fragwürdig finde. Laufen (wenn man mal davon absieht, dass man auch diesen Sport bis zu gesundheitsschädlichen Extrembelastungen treiben kann) baut mich auf, während Drogen mich zerstören ...

Grüße von Armin
Hallo Armin , so war`s ja nun nicht gemeint. Drogen-Drogen und Sport als Droge sind schon 2 unterschiedliche Paar Laufschuhe. Ich wollte damit nur sagen wie wichtig das Ausüben unseres Hobbys ist. Schliesslich wird dadurch unser inneres Gleichgewicht / Zufriedenheit mitbestimmt.

Aber das musste ich jetzt nicht extra erklären , oder ?

Die richtigen Drogen wurden für Verlierer hergestellt.

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armin hat geschrieben:Nein, Krissy, ich teile deine Meinung nicht.
Grüße von Armin

moin armin...welche meinung von mir meinst du denn?

..dass rennmäuschen sich mal genau informieren sollte, um abzuchecken, ob eine sucht(gefährdung) vorliegt ??
..dass jede sucht schädlich ist?

zu 1.: ich habe ja geschriebe dass ICH das nicht einschätzen kann ..ich denke keiner hier ..es sei denn er ist suchtexperte o.ä.
zu 2.: es liegt in der natur einer sucht, dass sie schädlich ist ..sonst wäre es ja keine sucht! ;)

hab ein schönes we..
liebe grüsse krissy

habe euch mal die mühe der recherche ein büschen abgenommen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sportsucht
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 517414.htm
Übers platte Land zu laufen ist laaaaaangweilig und keine Herausforderung!

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tauch_nixe hat geschrieben:HI Mäuschen ;-)

Und insofern finde ich die Verharmlosung von süchten der Vorschreiber schon bedenklich! (auch als scherz)
Diesen Satz meinte ich, Krissy.

Wahrscheinlich liegen unsere Standpunkte auch gar nicht so weit auseinander. Jede Sucht ist schädlich , da gebe ich dir Recht. Und natürlich kann ich Rennmäuschens Situation letztlich nicht beurteile, da ich erstens kein Fachmann bin ud zweitens weil dies aus der Fene ohnehin nicht möglich ist. Aber eines ist für mich zumindest erkennbar: Ihre hier geäußerten Gedanken lassen nicht auf eine Sucht schließen. Mir ist übrigens auch noch kein Fall von "Sportsucht" bekannt geworden, wohl aber krankhafter Ehrgeiz, machmal nicht nur von den Sportlern selbst, sondern auch von den Eltern sporttreibender Jugendlicher, was dann auch zur Einnahme von Medikamenten und zu Doping im weitestens Sinne führen kann, aber immer noch nicht bedeutet, dass die Ausübung dieses Sports an sich bereits eine Sucht darstellt.

Herzliche Grüße von Armin

:O)

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Hi, Mäuschen.
Dein Beitrag hat mich sehr bewegt. Es geht mir ganz ähnlich. Ich habe traumatische Dinge zu verarbeiten und das könnt ich mir ohne Laufen gar nicht mehr vorstellen. Das Laufen gibt meinem Leben Halt und Struktur. Ich wüsste nicht, was ich tun würde ohne Sport. Ich kann Dich sehr gut verstehen. Sucht klingt so negativ. Nenn es Liebe, nenn es positive Besessenheit. Fakt ist: Das Laufen tut Dir gut, tus einfach. Das Einzige - wurde von Vorrednern auch schon erwähnt - was ich nicht so toll finde ist, dass Du ein schlechtes Gewissen hast, wenn Du nicht laufen gehen kannst. Wer so viel läuft wie Du/ich braucht das keineswegs zu haben. Dann läuftste halt mal nicht.
Ganz wichtig ist mir, Dir für Deine Gesundheit alles erdenklich Gute zu wünschen! Der Sport setzt positive Energie frei, Endorphine - ich glaube, dass das für Deine Heilung von Vorteil ist. Meiner Seele tuts gut. Auch wenn es manchmal trotzdem nicht leicht ist.
Knuddel you.
Petra

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Hi,
Du sprichst mir aus der Seele, Petra. Ich würde für mich nur noch die Tatsache anfügen, dass neben Halt und Struktur auch eine unbändige Freude vor und während des Laufens eine Folge sein kann. Was gibt es schöneres als zwischendurch einmal einen unvernünftig schnellen Abschnitt zu rennen (vielleicht noch angetrieben durch passende Rythmen) - so dass man sich hinterher fragt: "was war das denn gerade?", während innerhalb dieses Abschnittes eigentlich alles egal ist, nur die Bewegung ... :-)
Ich für meinen Teil erlebe diesbezüglich immer wieder Überraschungen, insbesondere an solchen Tagen, an denen ich mich im Vorwege gar nicht so richtig mit dem Gedanken an's Laufen anfreuden konnte. Da merkt man dann mal wieder, dass der Körper seinen "eigenen Kopf" hat ;-)

Das war meine erste "Zurwortmeldung" hier, viele Grüße an alle!

Holger

:O)

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Hallo Holger,
diese unbändige Freude - ich würde es kindliche Freude nennen - habe ich auch beim Laufen. Ich liebe dieses Gefühl und auch das Gefühl der Natur so nah zu sein. Ob Regen oder Sonne - ich finde es toll das so intensiv zu spüren.
Schön, dass Du das erste Mal gepostet hast. Vielleicht lesen wir ja noch mal voneinander.
Petra

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Holger: Dieses Bedürfnis, während eines längeren Dauerlaufs bei mäßigem oder langsamem Tempo immer mal wieder einen schnellen Laufabschnitt einzulegen, Wettkampftempo bis submaximal, das kenne ich auch. Und als ich vor einigen Monaten, nach 20 Jahren Pause, wieder mit dem Training begonnen habe, da war dieses Gefühl schon nach wenigen Wochen wieder da, auch wenn sich alles bei mir jetzt noch viel langsamer abspielt als damals.

Und auch diese unbändige oder kindliche Freude, von der ihr beide sprecht, die kann ich wirklich bestätigen. Eigentlich kenne ich nur eine Sportart, bei der ich ähnliches erlebt habe: DasTanzen. Wobei ich mich oft gefragt habe, ob es die knisternde Erotik ist, oder eher die Freude an der Bewegung an sich. Ich glaube, es ist beides. Und gerade bei den schnellen Tänzen, bei denen die Belastung die eines Mittelstreckenlaufes erreichen kann, beim Jive etwa, da steht die Freude an der Bewegung wahrscheinlich sogar vor der Erotik im Vordergrund.

Grüße von Armin

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und ich dachte es sind immer nur die Triathleten die so laufsüchtig sind ... bin zutiefst beeindruckt!

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Hallo Ihr Lieben!
Mensch, ich verstehe das noch nicht so ganz mit dem Forum hier. Dachte, ich bekomme jedes Mal eine Email, wenn eine neue Antwort auf meine Frage/Beitrag hier steht. Ich danke Euch allen für die vielen, ausführlichen Antworten! Besonders Dir, liebe Petra möchte ich ganz lieb Danke sagen für deine liebe Mail! Vielleicht habe ich mich ein bißchen falsch hingestellt. Also magersüchtig oder so bin ich nicht. Obwohl ich durch meinen Tumor in der Brust schon sehr abgenommen habe und heute Kleidergröße 34 habe. Ja, ich weiß, manche beneiden mich vielleicht darum. Aber wenn man die Hintergründe kennt...ich hätte lieber 100 kg, die würde ich ablaufen, das, was ich in mir habe, geht leider nicht so einfach weg. Das Laufen ist halt einfach mein Ventil. Wenn ich laufe, fühle ich mich frei. Ich kann dann alle Gefühle "rauslassen". Mich zur Musik vom MP3 Player zu bewegen macht mir unendlich viel Spaß. Ich danke Euch allen für die vielen Antworten! LG, Euer Rennmäuschen!!!

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Rennmäuschen hat geschrieben:Hallo Ihr Lieben!
Mensch, ich verstehe das noch nicht so ganz mit dem Forum hier. Dachte, ich bekomme jedes Mal eine Email, wenn eine neue Antwort auf meine Frage/Beitrag hier steht. Ich danke Euch allen für die vielen, ausführlichen Antworten! Besonders Dir, liebe Petra möchte ich ganz lieb Danke sagen für deine liebe Mail! Vielleicht habe ich mich ein bißchen falsch hingestellt. Also magersüchtig oder so bin ich nicht. Obwohl ich durch meinen Tumor in der Brust schon sehr abgenommen habe und heute Kleidergröße 34 habe. Ja, ich weiß, manche beneiden mich vielleicht darum. Aber wenn man die Hintergründe kennt...ich hätte lieber 100 kg, die würde ich ablaufen, das, was ich in mir habe, geht leider nicht so einfach weg. Das Laufen ist halt einfach mein Ventil. Wenn ich laufe, fühle ich mich frei. Ich kann dann alle Gefühle "rauslassen". Mich zur Musik vom MP3 Player zu bewegen macht mir unendlich viel Spaß. Ich danke Euch allen für die vielen Antworten! LG, Euer Rennmäuschen!!!

ich kenne mich da leider nicht so aus, aber ich hoffe das mit dem Tumor hält sich im "positiven" Rahmen! Umso mehr alle Achtung für Deinen Einsatz!

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Hallo ihr Lieben
laufsüchtig? Ist jemand, der 6 - 7x die Woche läuft (trainiert!) laufsüchtig? Wenn er bei Sturm und Regen, bei Schnee und Nebel oder bei Dunkelheit seine Runden dreht, ist er dann laufsüchtig? Wenn er 2,5 Stunden-Läufe macht um sich auf den Marathon vorzuberiten, ist er dann laufsüchtig? Wenn er es geniesst, durch Matsch zu laufen und pliddernass nach Hause kommt zur heissen Dusche, ist er dann laufsüchtug?
Ich mene : Ja!!aber ....im positiven Sinne, und es ist weniger Laufsucht als vielmehr die Bewegung an der frischen Luft, das spüren der Natur in allen Facetten. Es ist positiv für Körper und Seele.

Die negative Seite gibt es auch, aber sehr selten. Wenn jemand läuft, obwohl er verletzt/krank ist und keinen Tag aussetzen kann, ohne unzufrieden zu sein, wenn sich seine Gedanken nur noch ums Laufen drehen und er soziale Kontakte vernachlässigt, wenn er also seinen Körper und seinem Umfeld Schaden zufügt, dann wird es bedenklich.

Mit einem Lächeln
DieTanne
Gesperrt

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