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Hände schlafen ein

Hände schlafen ein

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Hallo zusammen,

ich laufe seit Ende August und bin heute zum ersten Mal mit dem Vorsatz gelaufen "mal sehen, wie weit ich komme". Klar hab ich mich überschätzt. Die Runde hab ich zwischendurch so gewählt, dass ich dann doch nicht, als es nötig gewesen wäre, aufhören konnte. Ich war noch 3 km von zuhause weg und es war knapp über 0°. Hätte ich da aufgehört, wäre ich erfroren :nick: Naja, mittlerweile ist alles wieder gut und ich bereue gar nichts. Ich hab in 2:04h immerhin 21 km geschafft.

Aber etwas macht mir doch ein wenig Sorgen: Ich bin mit (zugegeben sehr dünnen) Handschuhen gelaufen. Nach 2 km hatten meine Hände auch eine angenehme Temperatur. Da hab ich schon überlegt, die Handschuhe auszuziehen, sie aber doch angelassen. Nach anderthalb Stunden sind dann meine Hände angefangen einzuschlafen. Ich bin mir sicher, meine Arme "relativ" parallel zum Körper geführt zu haben. Ich hab die Arme dann etwas weiter "auf" gemacht - keine Besserung. Ich konnte nicht mal mehr meinen Forerunner bedienen :hihi: Aber ansonsten keine Einschränkung.

5 Minuten nach dem Lauf war alles wieder ok. Aber die Finger waren fast 2 Stunden nachher noch blau.

Jemand ne Idee? Das ganze ging los, als ich angefangen habe, Hunger zu bekommen - kann das ne Erklärung sein?

Grüße,
Markus

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Mal eine blöde Frage - kann es sein, das die Handschuhe irgendwie zu eng sitzen, also möglicherweise das Blut abschnüren? Ansonsten habe ich keinen Ratschlag parat....und die Feststellung, das ich von so einem Phänomen noch nie gehört habe, hilft Dir wohl auch nicht weiter ;)

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Vielleicht hast du dir aufgrund der Kälte den Halswirbel verspannt. Durch die angespannte, "unnatürliche" "Schutz-" Haltung kann das passieren. Versuche beim nächsten Kältelauf den Kopf locker und aufrecht zu halten und die Schultern zu entlasten, indem du sie nicht wegen der Kälte hochziehst. Ich empfehle dir ein heißes Bad und evtl. ein Heiz- oder angewärmtes Körnerkissen in den Nacken zu legen.
What was hard to suffer, is sweet to remember.Seneca

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Könnte an der starken Belastung liegen. Ich habe nach Marathons fast immer taube Hände, egal bei welchem Wetter. Das gibt sich nach wenigen Minuten wieder. Vermulich fehlt es da irgendwie in der Durchblutung.

Achim

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laufbadherrenalb hat geschrieben:Könnte an der starken Belastung liegen. Ich habe nach Marathons fast immer taube Hände, egal bei welchem Wetter. Das gibt sich nach wenigen Minuten wieder. Vermulich fehlt es da irgendwie in der Durchblutung.

Achim
Geht mir nach jedem Marathon auch so, selbst im Sommer!
Hab keine Ahnung, warum das so ist.
Meine Laienerklärung: Das Blut wird woanders gebraucht!

gruß

gadelandrunner

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:confused: Aber wenn kein Blut in den Händen wäre wären sie doch weiß und nicht blau...??

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mvm hat geschrieben:Nach anderthalb Stunden sind dann meine Hände angefangen einzuschlafen.

5 Minuten nach dem Lauf war alles wieder ok. Aber die Finger waren fast 2 Stunden nachher noch blau.
Hallo Markus,

zunächst läge mir daran die Natur des "Einschlafens" deiner Hände nicht misszuverstehen. Wenn bei mir was "einschläft", dann wird es in gewisser Weise "gefühllos" und wenn es wieder "auffwacht" merke ich das an diesem höchst unangenehmen Kribbeln. Ich gehe bei meiner Antwort davon aus, dass du diesen Zustand meinst, obwohl du von "blauen Fingern noch nach 2 Stunden sprachst", was mit dem "Einschlafeffekt" wenig, dafür mit minderer Durchblutung während des Laufens einiges zu tun haben dürfte.

Und nun ein Erklärungsversuch für das "Einschlafen": Laufen ist in einigen Bereichen des Körpers ein sehr statischer, ein Haltevorgang. Zum Beispiel hält man die Arme ganz automatisch in einem unveränderten Winkel über längere Zeit. Und die Haltemuskulatur des Rumpfes versucht die aufrechte Haltung, die senkrechte Körperachse, während der gesamten Laufzeit zu stabilisieren. Gesteuert wird dies alles über Nerven, die an den jeweiligen Muskelzellen auslaufen. Ich kenne nun selbst den Effekt, dass bei sehr langen anstrengenden Läufen die Finger an einer Hand zu kribbeln beginnen, weil die dazugehörigen Nervenbahnen durch das extrem lange Halten einer Position ein wenig eingeklemmt werden. Wo das genau passiert, ob irgendwo im Bereich des Ellbogengelenks oder schon beim Austritt der Nerven im Bereich der Halswirbel weiß man natürlich nicht. Wie bei dir, ist das nach ein paar Minuten Ruhe wieder beseitigt.

Du solltest dir über diesen Effekt einstweilen keine weiteren Gedanken machen, er dürfte bei Gewöhnung an so lange Strecken verschwinden. Erst wenn es sich verstärkt, wenn es immer wieder passiert, etwa auch bei kürzeren Läufen, dann würde ich die Sache einem Ortopäden/Neurologen vorstellen.

Alles Gute und Gratulation zum superlangen Lauf :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hi,
balle mal nach 1 Stunde Laufen die Hände zu einer kräftigen Faust und halte das 1 Minute.
MfG

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U_d_o hat geschrieben:Wenn bei mir was "einschläft", dann wird es in gewisser Weise "gefühllos" und wenn es wieder "auffwacht" merke ich das an diesem höchst unangenehmen Kribbeln.
Ja, genau das meinte ich. Ich konnte wie gesagt, die Finger nicht mehr einzeln "ansteuern". Und nach 5 Minuten Ruhe halt Kribbeln und nach weiteren 2 Minuten alles ok.
U_d_o hat geschrieben:obwohl du von "blauen Fingern noch nach 2 Stunden sprachst", was mit dem "Einschlafeffekt" wenig, dafür mit minderer Durchblutung während des Laufens einiges zu tun haben dürfte.
Die blauen Finger hab ich selbst gar nicht bemerkt, sondern meine Freundin - 30 min nach dem Duschen, also Minimum 50 min nach dem Lauf. Das fing dann 2 Stunden nach dem Lauf an abzuklingen. Meine Laienhafte Erklärung wäre jetzt, das Blut ist nach der Dusche in die Finger "zurückgekehrt" und die waren halt noch unterkühlt und wurden dann mit dem zurückströmenden Blut blau. :gruebel:
U_d_o hat geschrieben:...weil die dazugehörigen Nervenbahnen durch das extrem lange Halten einer Position ein wenig eingeklemmt werden. Wo das genau passiert, ob irgendwo im Bereich des Ellbogengelenks oder schon beim Austritt der Nerven im Bereich der Halswirbel weiß man natürlich nicht.
Naja, dass ich mich ein wenig verkrampft habe, bei dem Bestreben, mit ruhigem Oberkörper zu laufen, ist natürlich gut möglich. Irgendsowas wird es gewesen sein...
U_d_o hat geschrieben:Alles Gute und Gratulation zum superlangen Lauf :daumen:
Danke, danke - aber das war im Nachhinein vielleicht doch nicht sooo vernünftig. Zum Orthopäden sollte ich jetzt nämlich vielleicht doch mal wegen meiner Knie - aber das wird morgen entschieden...

Grüße (und Danke natürlich auch für alle anderen Antworten),
Markus

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mvm hat geschrieben: Ich konnte nicht mal mehr meinen Forerunner bedienen :hihi:
Diese Krankheit haben viele - das ist nix besonderes :teufel:

Ansonsten sagen Dir Dein Hände: Gib endlich Gas ich will nach Hause!

gruss hennes
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