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Erster Marathon~Enttäuschung oder Freude?

Erster Marathon~Enttäuschung oder Freude?

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Nachdem ich jetzt wieder ein bisserl herumgeschmökert hab hier im Forum und es ja recht viele Leute gibt die nach dem perfekten Trainingsplan, der perfekten Motivation, usw. für den ersten Marathon suchen, interessiert mich mehr wie es vom Empfinden her während/nach dem ersten Marathon und in weiterer Folge für die Planung der nächsten Wettkämpfe ist/war.

Also wie ich meinen ersten und bis dato einzigen Marathon gelaufen bin in Wien (4:19) war ich die ersten 21,1km hochmotiviert. Ich dachte, "super, wird ne Zeit unter 4 Stunden", und bin weiter gelaufen. Dann ab KM 27 wurde mir das ganze irgendwie zu "uninteressant". Bitte nicht falsch verstehen. Einen Marathon durchzulaufen fordert einen ausdauernden Körper und Geist. Ab Km 34 bin ich schon absichtlich langsamer gelaufen damit mein Bruder bis ins Ziel aufholen konnte und wir dann gemeinsam ins Ziel kamen.

Jetzt im Nachhinein muß ich auch sagen, ich würd mir nie mehr einen Marathon nach ein paar Monaten Training "antun", sondern möchte 2008 nutzen um mich auf 10km und HM zu verbessern und dann 2009 wieder einen Marathon zu wagen.

Wie ist das bei euch? Bin ich der Einzige, einer der wenigen denen während eines Marathons die Lust darauf vergeht? :confused: Bedeutet das, daß ich dann eigentlich eher die Kurzzeitmotivation suche? Oder ist das gar nicht so abnormal?

Schreibt... :)
snfu
21,1km
01:37:34

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snfu hat geschrieben: Wie ist das bei euch? Bin ich der Einzige, einer der wenigen denen während eines Marathons die Lust darauf vergeht? :confused: Bedeutet das, daß ich dann eigentlich eher die Kurzzeitmotivation suche? Oder ist das gar nicht so abnormal?
Nirgendwo steht geschrieben: "Du musst einen Marathon laufen". Die Motivation dafür ist mit Sicherheit sehr unterschiedlich. Ich tippe mal, 20% der Läufer laufen den, damit man sagen kann, man ist einen gelaufen und den sozusagen im Lebenslauf stehen hat. Insbesondere als Laufanfänger ist ein Marathon natürlich ein tolles Ziel, auf das man hinarbeiten kann, so war es auch bei mir. Aber das Gefühl, jetzt ewig Marathon laufen zu wollen (müssen), muss sich darüber nicht zwangsläufig einstellen.

Das hat es sich bei mir auch nicht. Nach jetzt 6 Marathons habe ich mittlerweile völlig konträre Ziele entwickelt: eine PB auf 15 KM von sub 1:00 und eine 100 KM Zeit von sub 12 h. Ein Marathon reizt mich garnicht mehr, es sei denn, einer mit sehr vielen Höhenmetern, aber weitab von klassischen Städtemarathons.

Ich bin eigentlich vom Typ her kein Zeiten-, sondern eher ein Weitenjäger. Trotzdem habe ich höchsten Respekt vor Sportlern, die z.B. 10 KM sehr schnell laufen und weiß, dass das Training dafür herausfordernder sein kann als für einen Marathon im "Jedermann"-Tempo. Solche Strecken können ein tolles Ziel sein. Man muss sich nur darüber im klaren sein, dass man am Stammtisch mit der Aussage "Ich bin neulich die 10 KM in xx Minuten gelaufen" sehr wahrscheinlich nur Stirnrunzeln oder Schulterzucken erntet, während man sich beim Schwärmen vom Marathon-Finish (egal ob in 2:30 oder in 5:30) vor Schulterklopfen kaum noch retten kann.

Aber ich laufe ja nicht für andere, sondern für mich, und daher kann ich garnichts "schlimmes" daran finden, wenn du keine Lust mehr auf einen Marathon hast. Und das gute auf Kurzstrecken: du kannst ca. alle 2 Wochen zufrieden im Ziel stehen, während ein Marathonläufer das nur ca. 2 Mal im Jahr erlebt.

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also ich habe durchwegs positive erfahrungen mit meinem ersten marathon gemacht. trotz nicht ausgeheilter sehnenscheidenentzündung am linken fuß und dementsprechend zuwenig langen läufen, konnte ich meine eigenen erwartungen (sub 4:00) mit 3:46:35 deutlich übertreffen und bin noch dazu, trotz einbruch nach km 36, ein negative splitting gelaufen (mein einziges bisher). das ganze war in wirklichkeit auch mein erster großer wettkampf, vielleicht daher die motivation.
lieber laufend leben, als stehend sterben
2009: einfach abhaken und vergessen
2008: 10 km - 0:41:15 PB; HM - 1:29:46 PB; M - 3:18:43 PB

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Ja, aber gerade "während" eines Marathons? Ich mein, vorher oder nachher, ok. Ich hätt ja locker bei KM 30 aussteigen und in den Zoo fahren können, als wär nix gewesen.

Da ich auch kein Laufänfänger bin ist auch nicht dieses "ich muß" an der Tagesordnung. Hab ja keine Torschlusspanik in dieser Hinsicht.
snfu
21,1km
01:37:34

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snfu hat geschrieben:Ja, aber gerade "während" eines Marathons? Ich mein, vorher oder nachher, ok. Ich hätt ja locker bei KM 30 aussteigen und in den Zoo fahren können, als wär nix gewesen.
Was hattest du denn erwartet, was dann nicht eingetreten ist? Was dachtest du, wäre bei KM 30 im Wettkampf anders als beim Training?

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Naja, eher so wie im Training "super, noch ein paar KM und dann hab ichs geschafft" und nicht wie es war "na eigentlich hab ich keine Lust mehr weiterzulaufen, schauen wir mal wo das nächste Dixie ist, Zeit hab ich ja eh"...dann bin ich zum Dixie rüber...
snfu
21,1km
01:37:34

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Tja, da müssen wir mal einen Psychologen befragen :wink: (ich bin leider keiner).

Hobbypsychlogisch betrachtet klingt das für mich so, als hätte für dich zu diesem Zeitpunkt bereits festgestanden, dass du sowieso finishen wirst. Das ist bei vielen Erststartern mit Sicherheit anders, die träumen ein halbes Jahr nur daraufhin, die Steckenlänge zu bewältigen, da kommt dann auch im Wettkampf keine Langeweile auf. Vielleicht falsches Zeitziel gewählt?

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snfu hat geschrieben:Nachdem ich jetzt wieder ein bisserl herumgeschmökert hab hier im Forum und es ja recht viele Leute gibt die nach dem perfekten Trainingsplan, der perfekten Motivation, usw. für den ersten Marathon suchen, interessiert mich mehr wie es vom Empfinden her während/nach dem ersten Marathon und in weiterer Folge für die Planung der nächsten Wettkämpfe ist/war.

Also wie ich meinen ersten und bis dato einzigen Marathon gelaufen bin in Wien (4:19) war ich die ersten 21,1km hochmotiviert. Ich dachte, "super, wird ne Zeit unter 4 Stunden", und bin weiter gelaufen. Dann ab KM 27 wurde mir das ganze irgendwie zu "uninteressant". Bitte nicht falsch verstehen. Einen Marathon durchzulaufen fordert einen ausdauernden Körper und Geist. Ab Km 34 bin ich schon absichtlich langsamer gelaufen damit mein Bruder bis ins Ziel aufholen konnte und wir dann gemeinsam ins Ziel kamen.

Jetzt im Nachhinein muß ich auch sagen, ich würd mir nie mehr einen Marathon nach ein paar Monaten Training "antun", sondern möchte 2008 nutzen um mich auf 10km und HM zu verbessern und dann 2009 wieder einen Marathon zu wagen.

Wie ist das bei euch? Bin ich der Einzige, einer der wenigen denen während eines Marathons die Lust darauf vergeht? :confused: Bedeutet das, daß ich dann eigentlich eher die Kurzzeitmotivation suche? Oder ist das gar nicht so abnormal?

Schreibt... :)
Also du bist der einzige von dem ich es hier im Forum höre.Ich hatte mal eine Frage in die Richtung gestellt, warum viele zu früh einen Marathon laufen wollen.
Einer der Antworten war das ich hier im Forum niemand finden würde der das eingesteht.
Siehe da.
Jetzt hoffe ich nur das du weiter machst und wenn der Tag gekommen ist und du besser vorbereitet bist kommt der Spaß von alleine.

Ich selbst laufe meine ersten wenn ich 2 Jahre dabei bin, ab Mai 2009.Bis dahin freue ich mich drauf und versuche die Zeit zu nutzen zum abnehmen und meine 10er PB noch unter 40 Minuten zu bringen.
Vielleicht auch was für dich?
Grüße Joachim

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snfu hat geschrieben:.

Also wie ich meinen ersten und bis dato einzigen Marathon gelaufen bin in Wien (4:19) war ich die ersten 21,1km hochmotiviert. Ich dachte, "super, wird ne Zeit unter 4 Stunden", und bin weiter gelaufen. Dann ab KM 27 wurde mir das ganze irgendwie zu "uninteressant".

Hi!

Wenn Du Dir nochmal einen Marathon antun möchtest, kannst Du ja einen in einer anderen Stadt machen. Das ist dann sicher auch noch ein kleiner Anreiz und kann je nach Stimmung selbst nach 30 Kilometern noch Spaß machen. Aber es kann natürlich auch sein, dass Du vom Typ her eher der Mittelstreckler bist. Ist ja auch nichts Schlimmes dabei, oder? :winken:

Brigitte
Entscheidend im Leben ist nicht so sehr zu siegen, sondern anständig zu kämpfen (Baron Pierre de Coubertin)

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²berschee.... :)

Ja, ich will mal eine richtig gscheite Grundlage aufbauen bei der ich mir dann keinerlei Gedanken machen möcht ob ich die Marathondistanz überhaupt schaff. Ich hätts zwar schon beim ersten Mal geschafft, nur wars halt eher so ein lalala-Laufen. Nachher im Ziel dachte ich sofort: "Gut, mind. 500 Laufkilometer mehr drauftun, mind. 60km/Woche dafür aufwenden und noch den ein oder andern längeren Lauf am WE.

2008 soll zumindestens in den 40er Bereich vorgedrungen werden beim 10KM und nahe an die 1:30 beim HM und erst dann wird entschieden wann ich den nächsten Marathon renn. Den nächsten Marathon möcht ich dann natürlich ambitioniert auf jeden Fall in Richtung 3:30 rennen, aber bis dahin laufen, laufen, laufen.
snfu
21,1km
01:37:34

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snfu, deine Beschreibung erinnert mich verzerrt an etwas, was Greif geschrieben hat, nämlich, daß man sich beim Marathon nicht nur ein einziges Ziel setzen sollte - bei ihm war die Begründung, daß man sonst, wenn man dieses Ziel nicht mehr erreichen kann, sämtliche Motivation verliert, überhaupt noch weiterzulaufen. Vielleicht war bei dir etwas ähnliche im Spiel, nur daß dich dein einziges Ziel soweit unterfordert hat, daß es keinen Spaß mehr gemacht hat?

Persönlich war ich von meinem ersten Marathon nicht enttäuscht, auch wenn ich meine ersten beiden Ziele nicht erreicht habe (siehe auch Laufbericht), da waren die alternativen Ziele auch wichtig. Kurzfristig war es vielleicht enttäuschend, nicht im ersten Anlauf 4 Stunden geschafft zu haben, aber ich denke langfristig war es eine gute Motivationsspritze, auch in Zukunft Marathonläufe anzupeilen, da ich einsehen mußte, daß mein Ziel doch nicht trivial ist.
Alle vor mir sind erbärmliche Knochenschinder, alle hinter mir bedauernswerte Jogger.:D

Versäg den Fischer - bis Ende 2011 HM 1:37, M 3:41.

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snfu hat geschrieben:. Ab Km 34 bin ich schon absichtlich langsamer gelaufen damit mein Bruder bis ins Ziel aufholen konnte und wir dann gemeinsam ins Ziel kamen.
Irgendwie hast du denn Sinn eines Wettkampfes nicht so ganz verstanden.
Warum hast du nicht das letzte aus dir rausgeholt und deinen Bruder mit einem Getränk im Ziel empfangen?
Kein Wunder das dir langweilig wird wenn du nicht alles gibst.
http://www.gpsies.com/mapThumb.do?username=vailant

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Hallo,
ich bin meinen Ersten 2007 auch in Wien gelaufen auf ankommen und war mit 4:44:44 (kein Scherz!) :nick: zufrieden mit mir und habe dieses Jahr Stockholm in Angriff genommen. Eigentlich war ich hochmotiviert und wollte mich verbessern, mußte aber nach 21 km aufhören, da ich mit der Hitze (34 Grad) Probleme bekam. :sauer:
Daraufhin war ich soooooo gefrustet, daß ich eigentich NIE wieder einen Marathon laufen wollte und habe mit Triathlon angefangen (was mich immernoch begeistert!). :D Allerdings hat mich dieses "Níchtfinishen" so gewurmt, daß ich es im Herbst nochmal wissen wollte und mich für München angemeldet habe. Ich war super vorbereitet, habe ettliche Lange Läufe gemacht und war fitter als vor Stockholm und -> wurde krank! :klatsch: Also mußte ich mal wieder meine Ziele anders stecken und bin mit Rotznase nur die Hälfte gelaufen und war -> Super glücklich im Ziel!!! :D
Ich für mich muß sagen, mir langen die 21er genauso, da ist weniger Trainingsaufwand dabei und man kann sich sub besser verbessern.
Gruß Superschnecke

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snfu hat geschrieben:2008 soll zumindestens in den 40er Bereich vorgedrungen werden beim 10KM und nahe an die 1:30 beim HM und erst dann wird entschieden wann ich den nächsten Marathon renn. Den nächsten Marathon möcht ich dann natürlich ambitioniert auf jeden Fall in Richtung 3:30 rennen, aber bis dahin laufen, laufen, laufen.
Das ist der Grund, warum Dir beim Marathon langweilig wird: Du hast eine falsche Vorstellung davon, was ein ambitionierter Marathon ist. Bei einer geplanten 10km-Zeit von 40:00 wäre 3:10 ambitioniert. Schon mit Deiner jetzigen 10km-Zeit, könnte man mit genügend Erfahrung an 3:30 denken.

Gruß,

Carsten

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Hallo snfu,

Mal ganz unabhängig von den anderen Beiträgen - Marathon muss ja nicht jedem Spaß machen und ist auch nichts, was jeder unbedingt mal gemacht haben muss. Und dass ein Marathon ab Kilometer Sonstirgendwas mal langweilig wird, kann auch jemandem passieren, der eigentlich Freude an dieser Distanz hat. Ich bin die letzten 3 Jahre 18 Marathons mit Begeisterung gelaufen, ein paar auf Zeit, die meisten natürlich eher "locker", und hatte da ganz unterschiedliche Erfahrungen. Und langweilig wurde mir bei dem einen oder anderen zwischem km 25 und 35 auch schon mal - aus unterschiedlichen Gründen (langweilige Strecke in der Stadt + wenig Läufer + kaum Zuschauer z.B.).

Ich möchte Dir jetzt nicht zu nahe treten, Deine Beschreibung des Marathons legt jedoch ein wenig den Schluss nahe, dass es ab km 27 einfach nicht mehr schneller ging. Vielleicht lese ich da aber etwas ganz Falsches zwischen den Zeilen.
berschee hat geschrieben:Ich hatte mal eine Frage in die Richtung gestellt, warum viele zu früh einen Marathon laufen wollen.
Einer der Antworten war das ich hier im Forum niemand finden würde der das eingesteht.
Ich habe den Thread nicht gelesen, aber was ist "zu früh"? Jeder verfolgt mit einer Marathon-Teilnahme doch ein anderes Ziel. Ich hätte mit meinem ersten auch noch ein paar Jahre warten können bis die sub40 auf die 10 km gefallen wären. Aber ich wollte damals weder 10 km unter 40 Minuten laufen noch einen Marathon in unter 3:15 h (habe ich bis heute beides noch nicht geschafft), sondern einfach nur einen Marathon durchhalten, wenn möglich sub4.

Ich denke, bei den meisten gibt's da wenig einzugestehen. Außderdem bringt das wenig. Der erste Marathon ist nun mal gelaufen, ob gut oder schlecht, ob zu früh oder zum richtigen Zeitpunkt.
:hallo:

Stefan

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Ich möchte Dir jetzt nicht zu nahe treten, Deine Beschreibung des Marathons legt jedoch ein wenig den Schluss nahe, dass es ab km 27 einfach nicht mehr schneller ging.
Nein, das wär noch gegangen. Ich dachte mir nur "wow, was für ein langsames Tempo. Wo ist der Unterschied zw. Wettkampf und Training."

Ich glaube es liegt an ner Kombi aus dem was der Carsten sagt ~~~> falsche Vorstellung (ich hätt mit 4:10 gerechnet obwohl ich im Training schon schneller unterwegs war, bzw. den HM 4 Wochen vorher in 1:42 gelaufen bin) und dem was ojessen geschrieben hat ~~~> nur 1 Ziel gesetzt zu haben. (wollt einfach nur ins Ziel)

Also, da hab ich bis 2009 noch was abzuarbeiten.

Dafür hol ich mir jetzt gleich die Stirnlampe raus und geh nen 12er drehen :)
snfu
21,1km
01:37:34

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snfu hat geschrieben:Nein, das wär noch gegangen.
Warum bist Du dann nicht schneller gelaufen? Wenn mir bei einem Marathon langweilig wäre und ich weiß, ich kann noch schneller, da sehe ich zu, dass ich so fix wie möglich ins Ziel komme...
Ich dachte mir nur "wow, was für ein langsames Tempo. Wo ist der Unterschied zw. Wettkampf und Training."
Naja, Du läufst im Training ja wohl eher selten 42 km am Stück. Außerdem wirst Du bei einer ordentlichen Marathonvorbereitung 70-80% Deines Trainings ordentlich langsamer laufen als den Marathonwettkampf.

Jedenfalls wünsche ich Dir für Deinen nächsten Marathon viel Spaß und vor allem, dass es nicht so langweilig wird!
:hallo:

Stefan
Gesperrt

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