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Beckenschiefstand- Schmerzen rechte Achillessehne+ Wade außen

Beckenschiefstand- Schmerzen rechte Achillessehne+ Wade außen

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Hallo,
bin ganz neu hier im Forum. Ich laufe seit ca. 5 Jahren regelmäßig. Vor ca. einem Jahr wurde bei einem Orthopäden ein Beckenschiefstand bei mir diagnostiziert, nachdem ich starke Schmerzen ab ca. 30 Minuten beim Laufen in meiner rechten Wade und Achillessehne verspürte. Pause gemacht, Einlagen bekommen, Gewicht reduziert, anderes Schuhwerk ausprobiert, Magnesium und Kieselsäure genommen, beim Physiotherapeuten gewesen, Muskelaufbautraining im Bereich Bauch-, Rücken- und Rumpfmuskulatur gemacht, Ultraschall für die AS bekommen, eine professionelle Laufbandanalyse machen lassen.... alles ohne Erfolg. Ich laboriere an der Geschichte jetzt schon über ein Jahr herum und habe meinen Glauben in die Medizin und die nachgeordneten Bereiche so ziemlich verloren. Es muss doch heutzutage möglich sein, einem 30 Jährigen dahingehend zu helfen, dass er 3-4 Mal in der Woch so ca. 10 km schmerzfrei laufen kann. Es geht mir nicht um irgendwelche Wettkämpfe o.ä. Nun meine Fragen:

1. Hat jemand Erfahrungen mit ähnlichen Problemen? Wenn ja, wie kann man sie lösen?
2. Kennt jemand einen Orthopäden/Sportarzt im Raum Nürnberg, Weußenburg, Roth, Ansbach, der vielleicht soger selbst Läufer ist?

Danke für eure Antworten
Gruß
Udi

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Du läufst seit 5 Jahren regelmäßig, aber max. 30 Min.? :confused: Oder konntest Du auch schon mal längere Zeit laufen? Wenn ja, wie oft und wie lange bist Du gelaufen, bevor Deine Schmerzen auftraten?

Könnte es an einer Überbelastung bzw. zu schnellen Steigerung liegen? Der Beckenschiefstand wird ja schon vorher dagewesen sein oder?

Wielange hast Du ausgesetzt und hast Du dann ganz langsam wieder angefangen?

Gruß Reinhard
Laufplanung:

Laufen um Fit zu bleiben,
solange es geht.
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Ich versuche zu präzisieren:
1. Ich bin natürlich länger als 30 min im Stande zu laufen. Normalerweise laufe ich immer so zwischen 70- 100 Minuten.
2. Die Schmerzen traten auf, nachdem ich den Umfang meiner Läufe erhöht hatte. Das Tempo würde ich als langsam bezeichnen.
3. Ich habe nach der Diagnose "Beckenschiefstand" mit dem Laufen für ca. 12-15 Wochen ganz ausgesetzt. Schwimmen, Spazierengehen und Radfahren waren angesagt.

Gruß
Udi

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Hallo Udi,
ein Beckenschiefstand kann funktionell sein durch eine Beinlängendifferenz.
Die kann funktionell sein durch ein blockiertes Hüftgelenk.
Da hilft dann keine der Maßnahmen die du aufgeführt hast.

Insbesondere die Einlagen können, so es denn nur funktionell wäre, die ganze Sache verschlimmern da sie die Fehlhaltung ja noch etablieren.

Meine Empfehlung (auch aus eigener Erfahrung) sind: einen Chiropraktiker , besser noch einen Osteopathen aufsuchen.
Manchmal ist nur eine Muskellockerung und ein kleiner "Knacks " nötig.. :)
LG Rolf
13.5.07 : HM des Karstadt-Marathon : 2.14 h
02.12.07 : HM Bertlicher Straßenlauf : 1.58h
18.05.08 : HM des Karstadt-Marathon: 2:04h
30.11.08 : Marathon in Bertlich : 4:34h
12.09.10 : Münster Marathon : 4:28h

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udi hat geschrieben:Ich versuche zu präzisieren:
Die Schmerzen traten auf, nachdem ich den Umfang meiner Läufe erhöht hatte.
Gruß
Udi
Ich habe keinerlei Ahnung zum Thema Beckenschiefstand, aber Wadenschmerzen verbunden mit Achillessehnenschmerzen und das nach Erhöhung der Laufumfänge erinnert mich sehr eigene Probleme. Eine Ursache könnte m.E. eine zu schnelle Steigerung sein!!
Gruß Reinhard :winken:
Laufplanung:

Laufen um Fit zu bleiben,
solange es geht.
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udi hat geschrieben:...professionelle Laufbandanalyse machen lassen...
@Udi,
was war denn das Ergebnis der Laufbandanalyse und was wurde dir geraten?


MfF
Roland

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Hallo,

kann mich Heiler nur anschließen :

"Insbesondere die Einlagen können, so es denn nur funktionell wäre, die ganze Sache verschlimmern da sie die Fehlhaltung ja noch etablieren."

Die Idee mit dem Chiropraktiker/Heilpraktiker ist wirklich nicht schlecht, hat bei mir auch geholfen.

Gute Besserung
Ha-Jue
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Der von mir gern zitierte Dr. Packi aus Freiburg, dessen Übungen (genauer: die Rückneigeübung) mir so einfach bei meinen Leistenproblemen geholfen haben, ist der Meinung, dass es in Wirklichkeit kaum einen Beckenschiefstand gibt, sondern dass das fast immer eine Dysbalance der (Rücken-?)Muskulatur ist! Such Dir doch bei Interesse meine Statements zu Dr. Packi bzw. zur Seite Holistische Medizin (http://www.Holistische-Medizin.info).

Gute Besserung
Manfred
"Glücklich ist der, der mehr Träume hat als die Realität zerstören kann. (Marie Ebner-Eschenbach?)" Passt irgendwie auf viele Marathonläufer.

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Guten Morgen,
ich freue mich, so viele Antworten erhalten zu haben. Danke. :daumen:
@GastRoland
"was war denn das Ergebnis der Laufbandanalyse und was wurde dir geraten?"
Hier das Ergebnis:
1. Zustandserhebung:
Schmerzen im Rechten Hüftgelenk, Schmerzen im Bereich des Tractus iliotibialis links; Beschwerden verursacht ebenfalls die insertion der AS rechts; Beschwerden treten greifen nach längerem Lauf auf den lateralen gastrocnemiuskopf über;
Schwielenbildunagn den Großzehenr, echtss tärkera ls links.
Der Haltungstypi st hyperton,d ie Wirbelsäulenkrümmungesnin d eher abgeflacht.
Die Palpationu nd Betrachtunge rgab eine Tieferstellungd er SIAS und SIPS links.
Das rechte ileum ist rechts rotiert.
Die bisher getrageneno rthopädischenE inlagenm it Fersenerhöhungli nks 5 mm führten
zu keiner nennenswerten Verbesserung.
Die geringstenB eschwerdenb eim Laufenf indens ich beim Tragenv on Schuhenm it
halbgebogenemL eistenu nd Pronationsstütze.
Im Alltag hat sich ein Schuho hne Fersenkappeb ewährt.
2. Analyse
Herr xxx zeigt das Bild eines geschulten Läufers.
Der Fußaufsatz ist sowohl mit als auch ohne Schuh flach, die Spurbreite ist regelgerecht, beide Hüften werden ausreichend gestreckt.
Erkennt man im Standbild noch varische Beinachsen, links stärker als rechts, so sind diese in Bewegung kompensiert.
Die Pronationsbewegung bietet keinen Grund zur Annahme, für die Beschwerden der Achillessehne ursächlich zu sein.
Der Verlauf der Kniebewegungskurve entspricht dem Bild bei varischer Beinachse.
Als Ansatzpunkt für weitere Maßnahmen ist das Becken zu sehen.
Hier erkennt man ein deutliches Absinken zur Spielbeinseite bds.
Da Herr xxx derzeit mit Laufschuhen mit Pronationsstütze (die normalerweise nicht erforderlich wäre) am besten zurechtkommt, ist bei den orthop. Einlagen besonders darauf zu achten, dass die mediale Längsgewölbestütze im Schuh keinesfalls zu hoch ist.
Im nächsten Schritt besteht die Möglichkeit, über neuromuskuläre Prozeptorsohlen (NPS) auf die Haltemuskulatur Einfluss zu nehmen und so den Oberkörper in eine lotgerechte und entspannte Haltung zurückzuführen und auf diese Weise Spannung aus der Wade und somit der Achillessehne zu nehmen.

Gruß
Udi

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subjektiv hat geschrieben:...ist der Meinung, dass es in Wirklichkeit kaum einen Beckenschiefstand gibt, sondern dass das fast immer eine Dysbalance der (Rücken-?)Muskulatur ist!
Ich war in den letzten Jahren immer mal wieder bei verschiedenen Physiotherapeut/innen. Erst die letzte Therapeutin vor 1 1/2 Jahren "beseitigte" meinen durch Dysbalancen bedingten Beckenschiefstand und damit die funktionelle Beinlängendifferenz.

Ich habe dabei auch erfahren, wie viele unterschiedliche Arten von Physiotherapie es gibt. Vielleicht hilft dir auch eine andere Art von Therapie oder Therapeut.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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@burny
Schön zu hören, dass es dir wieder besser geht, Bernd.

Was genau hat dann deine letzte Therapeutin vollführt, dass du jetzt wieder i.O. bist? Bitte nähere Angaben. :wink:

Gruß
Udi

p.s.: Habe nämlich auch Schmerzen/Probleme/Verspannungen im Rücken, rauf bis zum Nacken.... vor allem bei einer ungünstigen Sitzposition auf dem Rad und nach dem Laufen... :frown:

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udi hat geschrieben:Was genau hat dann deine letzte Therapeutin vollführt, dass du jetzt wieder i.O. bist? Bitte nähere Angaben.
Da muß ich etwas ausholen.

Vor 4 Jahren hatte ich (Überlastung) Achillessehnenbeschwerden. Abhilfe: Einlagen mit Höhenausgleich links (wg. Beckenschiefstand), Therapeut A: Dehn- und Kräftigungsübungen für Bein- und Fußmuskulatur, dauerte lange, war irgendwann okay.

Vor 1 1/2 Jahren Extremschmerz im Rücken, Laufen unmöglich,
Therapie: Physio + Akupunktur, half aber nicht,
dann Orthopädenwechsel, Diagnose Blockade Iliosakralgelenk, verordnet wurde manuelle Therapie
Einschätzung der Therapeutin: Unbeweglichkeit der Wirbelsäule, Einwirkung auf Nerven im Oberschenkelbereich, angewendete Therapie: z. T. manuell (ca. 1/3), z. T. Übungen zur Kräftigung und Lockerung der Muskulatur (Rücken- und Beinbereich) und zur Beweglichkeit der Wirbelsäule. 10 + weitere 6 Sitzungen. Das hat geholfen. Den Längenausgleich trage ich überhaupt nicht mehr, und die Einlagen (Senk-, Spreizfuß) wechsle ich (mal mit, mal ohne).

Um das Ganze noch zu verkomplizieren, habe ich zusätzlich noch eine Rolfing-Therapie gemacht. (Die verschriebene Therapie überschnitt sich mit der Empfehlung eines Lauffreundes, und nach Klärung, daß sich beide nicht behindern, sondern ergänzen, habe ich beides gemacht.) Die Rolfing-Therapie zielte auch stark auf die Herstellung der Beweglichkeit ab, allerdings der Gesamtmuskulatur. Das ist auch so eine Wissenschaft für sich. Aber ich glaube, beide Therapien haben sich in der Tat gut ergänzt. Jedenfalls war ich die Rückenbeschwerden nach ca. 2 1/2 Monaten endlich los.

Die Übungen beider Therapeuten habe ich sehr gewissenhaft gemacht, konnte in der Zeit ja sowieso nicht laufen, sondern bin nur Rad gefahren. Gedauert haben die Übungen ca. 30 - 45 min pro Tag. Die Durchführung hier zu beschreiben ,wäre zu kompliziert. Was ich an der Therapeutin geschätzt habe, ist, daß sie die Übungen nicht nur erklärt hat, sondern auch die korrekte Umsetzung überprüft und teils korrigiert hat.

So, vielleicht kannst du daraus einige Erkenntisse ziehen.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Schön, dass das Thema hier mal diskutiert wird.

Ich bin vor 2 Wochen wegen gelgentlich auftretender wechselseitigen Hüftschmerzen ab längerer Laufdauer einen Orthopäden/Osteopathen aufgesucht. Der hat dann aufgrund einer 3 minütigen Untersuchung auch einen Beckenschiefstand diagnostiziert und wollte mich gleich zurechtbiegen, verbunden mit einem 6 wöchigen Laufverbot. Da die Schmerzen momentan nicht akut sind, hab ichs erstmal gelassen und habe mit ihm vereinbart, mich erstmal durchzuröntgen, bevor irgendwas gemacht wird. Ich bin unsicher, inwiefern eine Schnelluntersuchung ausreicht, eine solche Diagnose zu stellen und inwieweit dann umgehendes Zurechtbiegen ratsam sind? Ich denke, ich werde mich von ihm röntgen lassen und dann nochmal eine zweite Meinung einholen.

Verfolge den Thread jedenfalls mit Interesse und ggfalls berichten, wies mir erging.

Gruß,
Chris

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@Chris

Schön, dass du dich eingeklinkt hast. Ich werde folgendes tun:
1. Osteopathen aufsuchen (Zahlt das die Kasse? Bin privat versichert..?)
2. Rezept beim Arzt holen
3. mal sehen..., was sich bei euch tut. Ich hoffe nur Gutes :wink:

Gruß
Udi
Gesperrt

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