Hier mein Bericht zum Bärenfels-Heiligabend-Marathon 24.12.2007:
Ziel des "Experiments" war, den Nachweis zu erbringen, dass ein erfolgreicher Marathonlauf mit dem neuartigen, innovativen vom Verfasser entwickelten Vorbereitungsprogramm möglich ist.
Dieses baut im wesentlichen auf folgenden tragenden Säulen auf, deren wissenschaftliche Grundlage hier natürlich nicht preisgegeben werden kann, da das Programm nun weltweit vermarktet werden soll…
• Wichtigste Grundlage ist ein mindestens 8-wöchiges, TÄGLICHES, Power-Carbo-Loading auf Christstollen- und Weihnachtsplätzchenbasis. Dieses wurde hier, auch dank der tatkräftigen und leckeren Backunterstützung von Frau und Tochter, absolut konsequent durchgeführt.
• Die langen Läufe wurden durch mindestens ebenso lange intensive Weihnachtsfeiern ersetzt – auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr (isotonisch und schäumend) ist hierbei selbstverständlich zu achten.
• Da es trotz größter Anstrengungen diesbezüglich nicht gelungen ist, den Tag auf mehr als 24 Stunden zu verlängern, wurde im Gegenzug das eigentliche Lauftraining –was aber auch eher sekundär ist- zwangsläufig extrem zurückgefahren.
Das Experiment fand, um langsam den Bogen zum sportlichen Teil zu spannen, im Saar-Hunsrück-Kreis im pfälzisch-saarländischen Grenzgebiet statt, wo die Familie Feller und ihre Freunde und Helfer heuer zum zweiten Mal den Heiligabend-Marathon am Morgen eben dieses Tages anboten.
Am Start hatten sich bei klirrender Kälte und Nebel, soweit ich das beurteilen kann, ein großer Teil der regionalen Ultra-Szene eingefunden, sowie einige unerschrockene Flachländer wie eben ich und meine Lauffreunde von der LG MuLi. Insgesamt lösten 68 Teilnehmer die Zeitnahme im Ziel aus.
Der Kurs bestand aus einer ca. 8,5km Runde, die für den Marathon 5 mal zu durchlaufen war. Jede dieser Runden vom Start/Zielbereich hinauf in die Nähe des namensgebenden Bärenfelses, eine großzügige Umrundung desselben und zurück wartete mit ca. 250 HM auf, so dass insgesamt rund 1250 Höhenmeter zusammenkamen, die die Marathonis zu bewältigen hatten. Da sich diese vertikalen Meter erschwerend fast am Stück auf den ersten ca. 3km jeder Runde befanden und mit zunehmender Höhe stetig steiler wurden, kann man den Lauf schon als sehr anspruchsvoll bezeichnen. Lohn war dann jeweils der Abstieg zurück zum Startbereich.
Bei diesem Profil und der beschriebenen „Vorbereitung“ war klar, dass das ganze nur ein Genusslauf werden konnte, denn warum hier um Sekunde oder Minütchen kämpfen?
Lauffreund Thorsten und ich hatten etwa die gleichen Vorstellungen (Landschaft und Stimmung so lange wie möglich genießen und möglichst in einer Zeit von 4:30 – 4:45 h im Ziel eintreffen). So machten wir uns gemeinsam auf den Weg, um –nicht ganz ohne Stolz - die ersten beiden Runden komplett und die dritte fast durchzulaufen. Natürlich nicht ohne insgesamt einige Minuten an der von Tochter und Mama Feller liebevoll betreuten Verpflegungsstelle, die auf jeder Runde 2 mal tangiert wurde, zuzubringen mit –na klar- Christstollen-Carbo-Reloading ! Die größten Probleme hatten die beiden mit der ständig in den Bechern gefrierenden Cola.
Die beiden letzten Runden waren dann erwartungsgemäß mit einigen bergan-Wanderpassagen gespickt, so dass diese auch gegenüber den ersten 3 um ca. 6 und 8 Minuten langsamer waren.
Interessant war zu beobachten, dass wir mit Verlauf des Laufes unterschiedliche Lieblings- sowie Hasspassagen entwickelten, uns aber letztlich immer wieder trafen (spätestens bei den beiden netten Fellerinnen ). Auf der letzten Umrundung hatte ich noch mal die letzte Luft und war vielleicht 1-2 Minuten vor Thorsten, der mit sich anbahnenden Krämpfen zu kämpfen hatte. Um nicht auszukühlen, machte ich mich dann alleine an den Abstieg ins Ziel, bedauernd, dass wir nach tollen 4 gemeinsamen Stunden nicht zusammen durchs Ziel laufen würden.
Schnellster von uns MuLis war in tollen 3:56:06 und dem 2. Platz der M20 Michael, gefolgt von Steffi in ebenso zu bewundernden 4:12:25 und 2. W30 und in der weiteren Folge ich in 4:33:01 und Thorsten in 4:36:22 (3. und 4. M30) sowie Erich mit dem 9. Platz der M50 in 4:56:25.
Diese tolle Veranstaltung und Jahresabschluss kann ich nur wirklich jedem absolut ans Herz legen, etwas Lauferfahrung sollte man jedoch wohl schon in die Waagschale werfen können. Aber die organischen Nachwirkungen (Muskelkater etc), die ich wirklich gefürchtet hatte, waren weitaus geringer als bei flachen Marathons in der Vergangenheit. Und wenn man etwas Vernunft walten lässt, sind die –zumindest für mich im Vorfeld - unvorstellbaren Höhenmeter wirklich zu bewältigen.
Sehr angenehm, im Vergleich zu den Stadtmarathons ist die fehlende Hektik, man fühlte sich eher wie auf einem Treffen unter Freunden, nach dem Starthupen (ja, so war das hier ) ging es gemächlich und ohne Gedrängel einfach los. Man hatte immer ein freundliches Wort füreinander übrig und und und.
Ich freue mich jedenfalls schon auf eine Wiederholung in nächsten Jahr!
Experiment Christstollen-Power-Carbo-Loading
110km PB 44:32 (2006)
15km PB 1:09:17 (2006)
20km PB 1:32:42 (2004)
HM PB 1:39:55 (2005)
25km PB 2:16:21 (2003)
M PB 3:55:21 (2005)
Es ist nichts großartiges, besser zu sein als jemand anders - wahre Größe bedeutet es, besser zu sein, als man selbst vorher war (...wie ich finde, das einzige Motto, dass 95% aller Läufer motiviert)
15km PB 1:09:17 (2006)
20km PB 1:32:42 (2004)
HM PB 1:39:55 (2005)
25km PB 2:16:21 (2003)
M PB 3:55:21 (2005)
Es ist nichts großartiges, besser zu sein als jemand anders - wahre Größe bedeutet es, besser zu sein, als man selbst vorher war (...wie ich finde, das einzige Motto, dass 95% aller Läufer motiviert)