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Werde ich auf diesem Weg schneller?

Werde ich auf diesem Weg schneller?

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Hallo,
ich laufe nun schon seit Jahren. Es kommt immer mal wieder zu Pausen, aber nach einiger Zeit schaffe ich wieder meine Strecken.

Mein Problem ist nur, dass ich es zwar schaffe länger zu laufen, aber nicht, schneller zu werden. Ich hab schon versucht, einmal die Woche 5km flotter zu laufen und zweimal ne längere Strecke in meinem gewohnten Schneckentempo. Nach diesen 5 km war ich immer völlig im Eimer und wirklich gebracht hat es nichts. Wenn ich langsam und schneller auf einer längeren Strecke abgewechselt habe, habe ich mich nur noch gequält und von Spaß war keine Spur mehr.

Jetzt bin ich auf folgende Idee gekommen. Mein Ziel ist es, 10 km in einer Stunde laufen zu können. Macht es Sinn, wenn ich einmal die Woche in genau diesem Tempo laufe und die Strecke nach und nach verlängere, wenn es gut klappt (zusätzlich kämen dann noch zwei längere Läufe in meinem Schneckentempo dazu)?
Ich schätze mich mal so ein, dass ich dies Tempo vielleicht einen km (also 1000 lächerliche Meter) lang durchhalten kann und ich müsste mich dann in 500m Schritten langsam, vorarbeiten. Also nach und nach 1,5 km, dann 2, dann 2,5 und so weiter.
Könnte das funktionieren? Von meinen drei Laufeinheiten die Woche, würde dann eine am Anfang nur sechs Minuten dauern :zwinker2: . Aber ich krieg immerhin schon mal ein Gefühl für meine Zielgeschwindigkeit.

Liebe Grüße
Manuela

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Hi,
Manuela1 hat geschrieben: habe ich mich nur noch gequält und von Spaß war keine Spur mehr.
Willkommen im Laufsport :teufel:

Ich würde vielleicht einmal die Woche ein Fahrtspiel machen. Und wenn du kannst einmal mehr die Woche laufen. Mir persönlich helfen ganz langsame Einheiten um die 2 Stunden enorm weiter.

Grüße

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ich glaube eher, dass es dir noch an grundlagenausdauer fehlt, um schnellere läufe gut durchzuhalten.
ich würde daher noch einige zeit darauf verwenden ein wenig die umfänge pro woche zu steigern und erst danach hin und wieder ein schnelleres läufchen (auf kürzere distanz, das ist schon ok) einzuplanen.
deine idee, eine von ohnehin nur 3 laufeinheiten derart kurz zu gestalten, halte ich für wenig zielführend.
lieber laufend leben, als stehend sterben
2009: einfach abhaken und vergessen
2008: 10 km - 0:41:15 PB; HM - 1:29:46 PB; M - 3:18:43 PB

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Hallo Manuela,

gerade heute habe ich wieder mal in einer nicht ganz unbekannten Laufzeitschrift ( :wink: ) gelesen, es mache wenig Sinn auf Tempo zu trainieren, bevor man nicht 60 Minuten am Stück langsam laufen könne. So rigoros und undifferenziert würde ich das nun nicht feststellen, dennoch musst du dir erst eine stabile Grundausdauer erarbeiten. Wenn es für dich kein Problem mehr darstellt 45 bis 60 Minuten langsam zu laufen - das heißt, dass du dich danach nicht heftig erschöpft fühlst - dann kannst du dran gehen an deinem Tempo zu arbeiten.

Aber das nicht mit der Holzhammermethode wie zuletzt: 5km bis zum schieren Exitus. Bevor du ein variantenreiches Training in verschiedenen Tempozonen (bzw. mit Pulsmesser in unterschiedlichen Herzfrequenzbereichen) beginnen kannst, solltest du übergangsweise mit dem Lauftempo spielen. Du läufst dich 5-10 Minuten nach Gefühl ein und variierst dann während der nächsten 20-30 Minuten laufend das Tempo. Am Ende läufst du dich noch 5 Minuten bei laaaaangsamstem Tempo aus. Mach das einmal in der ersten Woche bei insgesamt mindestens drei Trainingsläufen. Dann je zweimal in Woche 2 und 3 und schließlich noch einmal in Woche 4. Je nachdem wie schwer es dir fällt das schnellere Tempo zu halten, steigerst du die Geschwindigkeit entweder nicht allzu sehr, oder läufst nur kurze Stücke in diesem Tempo. Dein Körper hat das letzte Wort! Wenn er langsamer laufen mag, dann lässt du ihn langsamer laufen. Spiel mit dem Tempo (= Fahrtspiel), aber spiel nicht mit deinem Körper. Der sitzt am längeren Hebel!

Nach dieser Übergangsphase kannst du versuchen deine Trainingswochen auch mit etwas schnelleren Dauerläufen (am besten kontrolliert mit Pulsmesser) zu gestalten. Aber das höhere Tempo immer deutlich kürzer als deine langsamen Läufe bisher waren. Und vergiss auch in dieser Zeit nicht das Fahrtspiel. Das kann man immer einsetzen, um an der Geschwindigkeit zu arbeiten. Zudem ist es abwechslungsreich, macht also mehr Spaß als stur ein Tempo zu laufen. Wenn du hügeliges Gelände hast (hügelig nicht bergig, also sanfte Steigungen) dann kannst du die Buckel sehr gut im Fahrtspiel einbauen. Aufwärts gleich schnell wie auf der Ebene oder bergab, das jagt den Puls nach oben ...

Alles Gute und hab Spaß am Laufen :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:dennoch musst du dir erst eine stabile Grundausdauer erarbeiten. Wenn es für dich kein Problem mehr darstellt 45 bis 60 Minuten langsam zu laufen - das heißt, dass du dich danach nicht heftig erschöpft fühlst - dann kannst du dran gehen an deinem Tempo zu arbeiten
Ich bastele auch noch an der "stabilen Grundlagenausdauer" und verfolge die Antworten in diesem Thread daher mit Interesse.
In meiner "langen Einheit" auf dem Laufband laufe ich 45 Minuten lang und schaffe 6,1 km. Für die Profis unter Euch ist das nicht besonders toll; ich hingegen freue mich darüber, 45 Minuten am Stück laufen zu können :D
Ab wann kann man Eurer Meinung nach sagen, daß man eine ausreichend stabile Grundlagenausdauer erworben hat, und mit dem Tempotraining beginnen kann?

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@bambussprosse
ich würde mal sagen, dann wenn deine langen einheiten deutlich über 10 km sind und du diese einheiten bestens im griff hast, ohne allzu große erschöpfungszustände! :-)
lieber laufend leben, als stehend sterben
2009: einfach abhaken und vergessen
2008: 10 km - 0:41:15 PB; HM - 1:29:46 PB; M - 3:18:43 PB

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Hallo,

vielen Dank für die Antworten.
Ich kann problemlos eine Stunde am Stück laufen (ich brauch ja allein für 10km schon 1:20) :peinlich: .

Ich habe es schon ausprobiert, mit dem Tempo zu spielen und während einer Strecke mal langsamer und mal schneller zu laufen. Aber ich fühl mich dabei einfach nicht wohl. Ich brauch ewig, um mich von einer schnelleren Einheit zu erholen und krieg dann Probleme, die Strecke zu schaffen.

Deswegen suche ich einfach nach einer Alternative zum Fahrtspiel.

Liebe Grüße
Manuela

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Ach, Manuela
Du sprichst mir aus dem Herzen!
Ich laufe schon etliche Jahren mindestens 2 x die Woche, wenn es geht auch 3x und schaffe die 10 km nie unter 1 h.
Ich habe jetzt auch angefangen einen Lauf in der Woche zu verlängern (bisher waren es immer so 45 min) und hoffe darauf, dass ich im Frühjahr einfach mehr laufen kann.
Im Winter, bei Regen und in der Dunkelheit klappt es leider bei mir nicht mit der Motivation.
Ich drück Dir jedenfalls die Daumen, dass Du noch hilfreichere Tipps bekommst!

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Manuela1 hat geschrieben:Ich kann problemlos eine Stunde am Stück laufen (ich brauch ja allein für 10km schon 1:20) :peinlich: .

Ich habe es schon ausprobiert, mit dem Tempo zu spielen und während einer Strecke mal langsamer und mal schneller zu laufen. Aber ich fühl mich dabei einfach nicht wohl.
Hallo Manuela,

zunächst möchte ich noch mal ganz klar eines sagen: Wenn du in einer Laufeinheit schnellere Phasen einlegst, dann sollte diese KURZ sein. Kurz heißt in deinem Fall sicher nicht mehr als 30 Minuten. Und von diesen 30 Minuten spielst du anfänglich höchstens 15 Minuten lang mit dem Tempo. Wenn du das in in einem Stundenlauf versuchst, dann bist du schon zu erschöpft und setzt noch eins oben drauf. Kein Wunder, dass du dann länger brauchst, um dich zu erholen.

Wenn du sagst, du "fühlst dich dabei nicht wohl", dann kann ich damit wenig anfangen. Nicht wohl fühlen ist eine Kategorie, die alle möglichen Ursachen haben kann. Schneller laufen ist anstrengend. Vielleicht hast du ja keine Lust dich anzustrengen und fühlst dich deshalb nicht wohl. Oder wird dir dabei schlecht und es ist Unwohlsein, dass dich in den Zustand "nicht wohlfühlen" versetzt. Wenn ich Tempotraining mache, dann fühle ich mich oft auch nicht wohl. Mein Körper sagt aufhören, setzt Widerstand entgegen und ich muss Willen aufbieten, um das Tempo gegen mich selbst durchzusetzen. Wenn das "nicht wohlfühlen" von dieser Art sein sollte, dann ist das eben so. Man wird nur schneller, wenn man sich anstrengt.

Und noch eins klar gesagt: Wenn ich in die nächste Trainingseinheit gehe, spüre ich oft auch noch die letzte in den Knochen. Insbesondere dann, wenn eine Tempoeinheit oder ein sehr langer Lauf voraus ging. Die Erholung ist während anstrengender Trainigswochen so gut wie nie komplett. Natürlich nur, wenn man entsprechend häufig läuft. Solltest du nur zweimal die Woche laufen, kannst du die Tempoarbeit auch gleich ganz sein lassen. Eine Verbesserung wird sich nur einstellen, wenn du dreimal pro Woche läufst.

Es wäre gut, wenn du dein "ich fühle mich dabei nicht wohl" näher definieren könntest.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Bambussprosse hat geschrieben:Ab wann kann man Eurer Meinung nach sagen, daß man eine ausreichend stabile Grundlagenausdauer erworben hat, und mit dem Tempotraining beginnen kann?
:confused: Also ich dachte schon, dass ich mich gerade in dieser Hinsicht klar ausgedrückt habe. Hier noch mal die entsprechende Passage:

Wenn es für dich kein Problem mehr darstellt 45 bis 60 Minuten langsam zu laufen - das heißt, dass du dich danach nicht heftig erschöpft fühlst - dann kannst du dran gehen an deinem Tempo zu arbeiten.

Und jener nicht unrenommierte Herr in der nicht unbekannten Laufzeitschrift fixiert das sogar auf 60 Minuten.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
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U_d_o hat geschrieben:Wenn es für dich kein Problem mehr darstellt 45 bis 60 Minuten langsam zu laufen - das heißt, dass du dich danach nicht heftig erschöpft fühlst - dann kannst du dran gehen an deinem Tempo zu arbeiten.
Aber welche Stecke sollte man in den 45 bis 60 Minuten ungefähr zurücklegen, um sagen zu können, daß man eine gute Grundlagenausdauer hat?
So mancher Anfänger ist ja wirklich seeeeehr langsam unterwegs, so daß man meiner Meinung nach die "Grundlagenausdauer" noch etwas näher beschreiben sollte, als nur mit dem Satz "45-60 Minuten am Stück".
Ich schaffe zur Zeit 6km in 45 Minuten und würde das noch nicht unbedingt als stabile Grundlagenausdauer bezeichnen.

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U_d_o hat geschrieben:
zunächst möchte ich noch mal ganz klar eines sagen: Wenn du in einer Laufeinheit schnellere Phasen einlegst, dann sollte diese KURZ sein. Kurz heißt in deinem Fall sicher nicht mehr als 30 Minuten. Und von diesen 30 Minuten spielst du anfänglich höchstens 15 Minuten lang mit dem Tempo.
Ok, 30 Minuten. Dann würde ich 15 Minuten normal laufen und dann vielleicht 1 Minute schnell, 2 Minuten langsam, 1 Minute schnell, 2 langsam usw. Wenn das gut funktioniert, verlängere ich die schnelleren Einheiten und wenns dann gut läuft, verlängere ich die halbe Stunde?
Und dies mache ich dann einmal die Woche plus zweimal die Woche längere Läufe (momentan vielleicht 9km mit Steigungen und 10 km in der Ebene). Wäre das sinnvoll?
U_d_o hat geschrieben:
Es wäre gut, wenn du dein "ich fühle mich dabei nicht wohl" näher definieren könntest.
Naja, z.B. geht nach einer schnelleren Einheit der Herzschlag nicht mehr runter wenn ich langsam laufe und mir wird dann schwummrig. Wenn ich stehen bleiben würde, würde es mich umhauen.
D.h. wenn ich für meine Verhältnisse schneller laufe, hab ich nen Herzschlag von 180-190 und danach mind. 170. Mein Wohlfühlherzschlag beim Laufen liegt bei ca. 160. Das ist glaub ich auch schon recht hoch, oder? Bei einer langweiligen Vorlesung sinkt mein Herzschlag aber unter 60 Schläge, was denke ich, normal ist.
Inzwischen benutze ich meine Pulsuhr aber nicht mehr, da mich die hohen Werte ganz wuschig machen. Ich lauf jetzt einfach nach Gefühl.

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Manuela1 hat geschrieben:ich laufe nun schon seit Jahren. Es kommt immer mal wieder zu Pausen, aber nach einiger Zeit schaffe ich wieder meine Strecken.
Und bist Du auf dem Niveau dann auch mal über einen längeren Zeitraum regelmäßig mindestens drei Stunden in der Woche gelaufen?

Gruß,

Carsten
Gesperrt

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