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Wie geht ihr mit (Zwangs-)Pausen um?

Wie geht ihr mit (Zwangs-)Pausen um?

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In dem seit ein paar Tagen aktiven Trink-Thread haben einige geschrieben, dass sie bei langen Läufen irgendwo Verpflegung deponieren oder gezielt Tankstellen oder Geschäfte in die Strecke einplanen, wo sie sich zwischendurch versorgen.

Das klingt eigentlich vernünftig, aber ich konnte mich bisher nicht zu so etwas durchringen, weil ich immer ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich einen Lauf unterbreche. Ich meine, wenn ich 15km laufe, dann die Zeitmessung anhalte, 5 Minuten Pause mache und dann noch einmal 15km laufe - kann ich dann wirklich behaupten, einen langen Lauf hinter mir zu haben oder waren es doch nur zwei mittlere?

Das schlechte Gewissen gilt bei mir auch für Zwangspausen, die zum Beispiel an Ampeln und Bahnübergängen entstehen können. Wenn ich da mehrere Minuten warten muss und deshalb die Zeit anhalte, komme ich mir vor, als hätte ich mich in zweifacher Hinsicht selbst beschummelt - erstens, weil ich die Strecke nicht an einem Stück gelaufen bin und zweitens, weil ich mir eine Zeit notiere, die eigentlich nur eine Addition aus zwei Läufen ist.

Geht es euch auch so oder bin ich zu streng mit mir?
If you don't live for something, you'll die for nothing!
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Derartige Fragen und Gewissensbisse hatte ich bisher noch nicht. Was mich bei derartigen Zwangspausen (Ampel, Strassenüberquerung, Schuhebinden usw.) am meisten stört, ist der gestörte Laufrhytmus. Da kann es dann schon mal eine gefühlte Ewigkeit dauern, bis ich wieder im Tritt bin und alles rund läuft.
27.09.2009 10 km von Röthenbach (10 km) - 38:58
05.04.2010 Osterlauf Scheßlitz (HM) - 1:26:09
11.10.2009 München Marathon (M) - 3:21:47

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Ich habe damit überhaupt kein Problem. Auch nicht, wenn es mal ne Gebüschpause sein muß, oder man mal auf nen anderen warten muß, weil der mal kurz... oder gerade mal ne schlechte Phase hat. Nö, das ist mir Wurscht. Für mich zählen nur Gesamtkilometer und je länger ich mich an der frischen Luft bewege, desto besser... (das gilt nicht für TDLs :zwinker2: )

An einer Ampel hab ich aber auch noch nie 5 min gewartet. So lange brauchts weder für`s Gebüsch, noch für`s trinken... ist doch alles nur Pille Palle.
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

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Ne echte Zwangspause ist für mich eine Krankheit oder verletzung, aber doch nicht so was!! :klatsch:

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HCforlife hat geschrieben:Das schlechte Gewissen gilt bei mir auch für Zwangspausen, die zum Beispiel an Ampeln und Bahnübergängen entstehen können. Wenn ich da mehrere Minuten warten muss und deshalb die Zeit anhalte, komme ich mir vor, als hätte ich mich in zweifacher Hinsicht selbst beschummelt - erstens, weil ich die Strecke nicht an einem Stück gelaufen bin und zweitens, weil ich mir eine Zeit notiere, die eigentlich nur eine Addition aus zwei Läufen ist.

Geht es euch auch so oder bin ich zu streng mit mir?
Bei sowas halte ich die Zeit nicht an. Ich betrachte das als hinzunehmendes Risiko und freue mich, wenns dafür beim Wettkampf schneller voran geht.

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HCforlife hat geschrieben:....wenn ich 15km laufe, dann die Zeitmessung anhalte, 5 Minuten Pause mache und dann noch einmal 15km laufe - kann ich dann wirklich behaupten, einen langen Lauf hinter mir zu haben .....
Hm,

solange Du die Pause nicht gerade bei McD.&Co. verbringst ...... was sind schon 5 Minuten.

Anders ist es IMHO, wenn die Pause dazu verwendet wird, sich mit Kohlenhydraten (auch in flüssiger Form) zu versorgen.
Zumindest so, wie ich den langen Lauf begreife, wäre das dann kein langer Lauf mehr.

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masilu hat geschrieben:Ne echte Zwangspause ist für mich eine Krankheit oder verletzung, aber doch nicht so was!! :klatsch:
find' ich auch!
habt euch nicht so, 'n kleenet päuschen schadet doch nich... erst :prost: und dann kannste weiter sprinten... :megafon: platz da!!!!

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Ach, und da fällt mir ein, als ich meine ersten langen Läufe machte, da hab ich noch nach 20 km eine Rauchpause gemacht... Ja ja, und ich hatte nicht mal ein schlechtes Gewissen dabei... :hihi:
☼ ☼ ☼
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Kathrinchen hat geschrieben:...da hab ich noch nach 20 km eine Rauchpause gemacht...
Hut ab, als ich noch geraucht habe wäre ich keine 20km weit gekommen.

Viele Grüße
Wolf Dieter
Viele Grüße
Wolf Dieter

**Offizieller Sponsor der Bundesregierung**

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oko_wolf hat geschrieben:Hut ab, als ich noch geraucht habe wäre ich keine 20km weit gekommen.
Hehe, wieso? Hast Du dann schon nach 10 km die erste Pause gemacht? Nee, im Ernst, beim Marathon war`s dann richtig hart, 4 Stunden nicht rauchen können - deshalb hab ich mich auch ein bischen beeilt damals :zwinker2:
☼ ☼ ☼
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Kathrinchen hat geschrieben:Hehe, wieso? Hast Du dann schon nach 10 km die erste Pause gemacht? Nee, im Ernst, beim Marathon war`s dann richtig hart, 4 Stunden nicht rauchen können - deshalb hab ich mich auch ein bischen beeilt damals :zwinker2:

Deine Ehrlichkeit ist absolut erfrischend, Kathrin! :daumen:

Ich dachte beim Lesen des Threadtitels übrigens auch an Zwangspausen wegen Verletzung, Krankheit o.Ä.
:winken: Hase


I am vegan because I feel that other sentient beings are not mine to use.

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running-rabbit hat geschrieben:Ich dachte beim Lesen des Threadtitels übrigens auch an Zwangspausen wegen Verletzung, Krankheit o.Ä.
Sorry für das Missverständnis. Ich hatte sowas befürchtet, aber mir fiel leider keine sprachliche Unterscheidungsmöglichkeit zwischen kurzen und langen Pausen ein, jedenfalls keine, die nicht die Überschrift gesprengt hätte.
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masilu hat geschrieben:Ne echte Zwangspause ist für mich eine Krankheit oder verletzung...
Bei dem Threadtitel hatte ich auch an so was gedacht.

In der Regel sind so ´ne Pausen eher im Sekundenbereich und keine 5min.
Und ich sehe es auch als zusätzlichen Trainingseffekt, weil ich das Anlaufen und wieder in den Lauf kommen viel anstrengender finde als gleichmäßig durchzulaufen :nick: .
Aber am Ende stehen die Kilometer insgesamt, bei einem Marathon macht man doch auch (kurze) Trinkpausen und hat am Ende 42km bewältigt.
Radiergummi-Liga
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HCforlife hat geschrieben:....aber mir fiel leider keine sprachliche Unterscheidungsmöglichkeit zwischen kurzen und langen Pausen ein.....
Wie wär's mit Trink-Pinkel-Ampel-Pause? :D

Auf langen Läufen nehme ich was zu trinken mit und trinke während des Laufens, weil ich nicht so viel auf einmal trinken kann, ohne daß ich dann Bauchschmerzen bekomme. Alle anderen Mini-Zwangspausen sind ja nicht zu verhindern, da hab' ich auch kein schlechtes Gewissen, die gehören für mich einfach dazu.
Ich treffe auch schon mal Bekannte und halte dann manchmal sogar an um zu quatschen, ganz freiwillig.
The Wycked Lady
METAL BANDCAMP

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Erdbeerkeks hat geschrieben:In der Regel sind so ´ne Pausen eher im Sekundenbereich und keine 5min.
Naja, soo kurze Pausen meine ich nicht, da halte ich weder die Uhr an noch mache ich mir einen Kopf. Ich meine wie gesagt Pausen in der Größenordnung, wie sie vor einem Bahnübergang oder beim Getränkekauf entstehen. Da sind 5 Minuten nicht unrealistisch.
Aber am Ende stehen die Kilometer insgesamt, bei einem Marathon macht man doch auch (kurze) Trinkpausen und hat am Ende 42km bewältigt.
Ich bin zwar noch keinen Marathon gelaufen, aber bei meinen bisherigen Wettkämpfen bis Halbmarathon wäre ich nie auf die Idee gekommen, anzuhalten. Zum Trinken verlangsame ich ein bisschen, mehr aber nicht. Genau darin wurzelt mein schlechtes Gewissen: Ich denke mir, beim Wettkampf will ich auch durchlaufen ohne anzuhalten, also ist es gemogelt, wenn ich es beim Training tue.

Aber ich sehe angesichts der überwältigenden Mehrheit eurer Kommentare schon, dass ich da wohl etwas zu verbissen bin und lockerer werden muss.
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Hallo HCforlife,

als Du das Laufen angefangen hast, wo hast Du da unterschrieben, dass als Lauf nur die Strecke zählt, die tatsächlich gelaufen wird, dass Zwangspausen unschön/unfein/unsportlich usw. sind? Na? Nirgends. Wem bist Du Rechenschaft schuldig, ob Du jetzt 30 km durchgelaufen bist oder mal ein Gehpäuschen eingelegt hast? Na? Niemandemem? Wer degradiert Dich zum Walker, wenn Du mal ein paar Schritte gehst? Na? Niemand. Mach' es einfach, wie es kommt.

Vor 20 Jahren habe ich auch einen Trainingslauf abgebrochen, wenn ich einmal gehen musste, selbst wenn ich dann 5 km zum Ausgangspunkt zurückmarschiert bin. In meinen Trainingsaufzeichnungen wurden dann die km (auch die gelaufenen) nicht gezählt (zur Strafe), der Lauf wurde als ABGEBROCHEN eingetragen. Irgendwann habe ich dann eingesehen: Beim Laufen gibt es keine Regeln, außer die, die Du Dir selber machst.

Zwangsbefreite Grüße Zwangsläufer

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Pausen gehören einfach dazu, zum Lauf. Da ich meistens von meiner Wohnungstür direkt loslaufe muss ich auch mehrere Straßen überqueren um auf meine Hausrunde zu gelangen und in 95% der Fälle muss ich dabei auch anhalten. Mich stört das meistens nicht, nur wenn ich wirklich eine TDL mache und aus dem Tritt komme, aber das ist ja nur 1-2x die Woche.

Also take it easy. Dir wird keiner den Kopf abreißen, bloß weil du eine längere (Geh-) Pause machst (obwohl ich Läufer die gehen meist auch nicht grüße :zwinker2: ). Bei langen Läufen fällt das auch nicht so ins Gewicht.

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masilu hat geschrieben:Ne echte Zwangspause ist für mich eine Krankheit oder verletzung, aber doch nicht so was!! :klatsch:
So habe ich die Überschrift des Threads auch verstanden. Zu dem Thema könnte ich auch aktuell etwas schreiben. Aber so, egal....
Gruß
Schmelli

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Mal ein bisschen anders gefragt, rein für die Statistik: Bis zu welcher Pausenlänge würdet ihr noch von einem Lauf sprechen und ab wann von zwei getrennten Läufen? Fünf Minuten sind nach den bisherigen Äußerungen hier offenbar unerheblich, aber was ist bei einer Unterbrechung von beispielsweise einer Stunde?
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Also bei einer stunde ist es bei mir auf jeden Fall eine Unterbrechung. Also bei mir ist bei ner Viertelstunde Schluss. Wenn ich z.B. Intervalle laufe dann mach ich zwischen den Serien auch ma 5 min Pause, aber bei 15 min sind es meiner Meinung nach 2 Läufe.

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HCforlife hat geschrieben:Aber ich sehe angesichts der überwältigenden Mehrheit eurer Kommentare schon, dass ich da wohl etwas zu verbissen bin und lockerer werden muss.
Ja, werde lockerer. Stell dir vor, du triffst nen alten Kumpel während deinem langen lauf. Einen den du seit Jahren nicht gesehen hast. Da kannst du nicht einfach weiter ohne dich ein wenig mit ihm zu unterhalten.

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Hmm, also Ampelpausen mag ich nicht. Grund: ich komme da immer aus dem Rhythmus. Manchmal bin ich aber auch froh, wenns ne Ampelpause gibt :D

Bei Pinkelpausen hab ich beim Langen Lauf/ "normalem Lauftraining" kein schlechtes Gewissen; ich vermeide es allerdings - wenn irgend möglich - beim Tempotraining. Mein Tempotraining ist mir heilig.

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Kathrinchen hat geschrieben:Ach, und da fällt mir ein, als ich meine ersten langen Läufe machte, da hab ich noch nach 20 km eine Rauchpause gemacht... Ja ja, und ich hatte nicht mal ein schlechtes Gewissen dabei... :hihi:
Boah, Hut ab- wenn ich nach 20km eine rauche wird mir so :kotz2: übel, dass ich ans Weiterlaufen gar nicht mehr zu denken bräuchte.
Essen, trinken, gerne sofort nach dem Laufen, aber rauchen- da brauchts ne gute Stunde, bis das wieder geht.
Wäre ne Taktik um endlich damit aufzuhören- wenn ich so recht darüber nachdenke. :D

@HC: Wenn dir die Ampel- und sonstigen Pausen so gegen die läuferische Ehre gehen (wobei ich mich da der Mehrheit anschließe, dass das ein bissl zu verbissen ist), dann versuchs doch mal mit auf der Stelle weiterjoggen- oder lauf drei Meter an der Ampel auf und ab, bis es grün wird :zwinker5:

Gruß
Krümelmonster
"Quäl dich du Sau"

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Kruemelmonster hat geschrieben:Boah, Hut ab- wenn ich nach 20km eine rauche wird mir so :kotz2: übel, dass ich ans Weiterlaufen gar nicht mehr zu denken bräuchte.
Essen, trinken, gerne sofort nach dem Laufen, aber rauchen- da brauchts ne gute Stunde, bis das wieder geht.
Wäre ne Taktik um endlich damit aufzuhören- wenn ich so recht darüber nachdenke. :D
Wollt grade sagen höre doch ganz auf. Verstehe sowieso nicht wie man 20 km mit Raucherlunge laufen kann. War auch mal Raucher (die Jugend :hihi: ) und da sind meine Leistungen voll in Keller gegangen. Vielleicht hat sich bloß nicht Belastungsasthma mit rauchen und Leistung vertragen :confused: . Naja jetzt bin ich schon viele Jahre rauchfrei und bin sehr froh drüber.

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HCforlife hat geschrieben:Ich meine wie gesagt Pausen in der Größenordnung, wie sie vor einem Bahnübergang ...
Gilt nicht, bei uns gibt es eine Unterführung :zwinker2: , wurde von uns erst letzte Woche genutzt.
...oder beim Getränkekauf entstehen.
Getränke kann man mitnehmen, im Wald gibt es sowieso nichts zu kaufen :teufel: .
... wäre ich nie auf die Idee gekommen, anzuhalten. Zum Trinken verlangsame ich ein bisschen, mehr aber nicht.
Ich habe es auch so gehandhabt :nick: . Aber: bei einem HM bin ich beim Trinken weitergelaufen, während ein mein Tempo laufender Läufer dabei gegangen ist. Er hatte mich dann relativ bald wieder eingeholt, um dann gleichmäßig wieder 2 Schritte vor mir zu laufen. Man verliert also nicht wirklich Zeit dabei.
...dass ich da wohl etwas zu verbissen bin und lockerer werden muss.
Genau :daumen: . Mach dir nicht so viele Gedanken, das kommt allein. Am Anfang habe ich es auch verbissener gesehen.
Radiergummi-Liga
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ponjio hat geschrieben:Verstehe sowieso nicht wie man 20 km mit Raucherlunge laufen kann. War auch mal Raucher (die Jugend :hihi: ) und da sind meine Leistungen voll in Keller gegangen.
Naja, dass es nicht gut und aufhören eigentlich die einzig akzeptable "Dauerlösung" ist, das brauchen wir glaube ich nicht zu diskutieren- aber man kann schon damit laufen, man kann (was unser Kathrinchen ja auch ganz unvorbildhaft vorgemacht hat, wenn ich das richtig verstanden habe) damit auch 42km weit laufen- der menschliche Körper ist schon manchmal zu seltsamen Dingen in der Lage :nene:
"Quäl dich du Sau"

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HCforlife hat geschrieben:Mal ein bisschen anders gefragt, rein für die Statistik: Bis zu welcher Pausenlänge würdet ihr noch von einem Lauf sprechen und ab wann von zwei getrennten Läufen? Fünf Minuten sind nach den bisherigen Äußerungen hier offenbar unerheblich, aber was ist bei einer Unterbrechung von beispielsweise einer Stunde?
Da kann ich mit Erfahrungen aufwarten. Beim Rückweg auf einem langen Lauf (30+ km) von San Francisco aus habe ich tief unten eine kleine Bucht gesehen, von deren Sand ich etwas in meiner Sammlung haben wollte. Also beim nächsten mal wieder über die Brücke, und dann runter. Ziemlich steil und weglos, eher Kletterpartie. Runter und rauf incl. Sand eintüten hat tatsächlich fast ne Stunde gedauert. Dann wieder laufen, weiter und zurück. Sand musste ich ja auch tragen. Beim ersten Kiosk auf der Stadtseite der Brücke habe ich zwei Dosen Cola gekauft und an Ort und Stelle in mich geleert. Dann weiter, nicht mehr bis zum Hotel, nur zum Bus. Wenn ich diesen Lauf nicht als EINEN Lauf auffassen würde, müsste ich einen an der Waffel haben.
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