Würde mich über Erfahrungsaustausch freuen zu der Talfahrt, die ich in den letzten 3 Monaten erlebt habe:
Am 21. Oktober 2007 lief ich in Dresden einen Marathon. Es war zwar schon mein 7. M., aber meiner mein erster flacher Citymarathon und ich wollte natürlich eine bestmögliche Zeit laufen.
In der Vorbereitung lief ich dann um die 70 km / Woche. Drei Wochen vorher verletzt, musste reduzieren - daher unter den Möglichkeiten geblieben, obwohl am Anschlag gelaufen (3:48 bei HM-PB von 1:41)
Die ersten Wochen hab ich nur halbherzig regeneriert, weil ich die Form halten und vielleicht noch den ein oder anderen WK machen wollte. Ich verlor dann aber doch etwas die Lauflust und schraubte ab Mitte November den Umfang auf rund 20-30 km / Wo zurück.
Ab etwa Ende November bekam ich verstärkt folgende Symptome:
- Gefühl von Zittern bei leichter Anstrengung (z.B. beim Paketepacken in der Firma) - fühlte sich wie Unterzuckerung an
- Herzrhythmusstörungen, die ich vorher schon leicht hatte, verstärkten sich, Herzklopfen
- leichte stechende oder ziehende Schmerzen in der Herzgegend
- Schlafstörungen, z.T. bedingt durch die vorigen zwei Symptome
- rapider Leistungsverlust beim Laufen, 20% Geschwindigkeit, manchmal Seitenstechen, was ich sonst gar nicht kenne
- Erschöpfungszustände auch ohne Laufen
- Gewichtszunahme 5kg
- erhöhter Puls, insbesondere Erholungspuls
Dazu muss ich sagen, dass ich in der Vorweihnachtszeit und auch um den Jahreswechsel viel Stress und Sorgen als Selbständiger hatte. Nachts weckt uns fast immer unser Kleinster und dann bin ich oft mitten in der Nacht in die Firma gefahren, weil ich nicht schlafen konnte.
Von Ende Dezember bis Mitte Janar lief ich weniger als 10km/Woche, weil ich dachte, Erholung sei das Gebot der Stunde.
Ärtzliche Behandlung bisher:
- Über den Jahreswechsel eine Antibiose (vom Notdienst verschrieben), weil leicht erkältet und ich eine Herzmuskelentzündung ausschließen wollte
- vom Hausarzt EKG, Blutuntersuchung und Belastungs-EKG. Befund: Beim normalen EKG so ein zusätzlicher Haken. Beim Belastungs-EKG einige Zusatz-Systolen und vor allem ein erhöhter Erholungplus (minutenlang bei 120).
Der Hausarzt meinte, ich solle mehr laufen. Es sei problematisch, dass ich das Pensum zurückgeschraubt bzw. pausiert habe. Wenn ich mehr trainieren würde, würde sich der Erholungspuls und auch alles andere wieder normalisieren.
Außerdem Kalium- und Magnesium-Zufuhr.
Nachdem ich das Training wieder forciert (und Kalium und Magnesium zugeführt) habe, geht es mir wieder besser, Leistung geht bergauf, keine Herzschmerzen oder Erschöpfungszustände mehr. Erholungspuls rasch wieder unter 100.
Aber dieses seltsame Zittergefühl - wie Unterzuckerung - habe ich immer noch oft. Ich hoffe, dass es keine sich anbahnende Diabetes ist, denn zu viel Insulinproduktion würde sich vermutlich auch so äußern.
Noch eine Vermutung wäre, dass ich zu viele schlechte Fette (Pommes und Chips) verspeise und zu wenig gute (Fisch etc.). Denn schlechte Fette in den Zellmembranen stören auch den Zuckerstoffwechel.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann sonst etwas Kompetentes dazu sagen?
Grüße,
Werner
Herzprobleme nach Marathon durch Regeneration?
1Garmin: betanien, Strava: https://www.strava.com/athletes/10542641