Hallo
Ich wollte euch fragen wie weit die Theorie mit der Praxis übereinstimmt.
Ich möchte heuer meinen 1. Marathon laufen und habe zu diesem Zweck verschiedene Rechner im WWW herangezogen. Diese prophezeien ein Marathonzeit so zwischen 3:35 und 3:40. Je nachdem ob ich mit 10km Bestzeit oder HM Bestzeit rechne. Mir ist schon klar das ich auch brav trainieren muss, nur wie weit ist diese Theorie auch praxistauglich.
Wer von euch konnte die theoretischen Zeiten auch praktisch bei eurem 1. Marathon erreichen oder wie seit ihr vorgegangen um eine realistische Endzeit zu berechnen.
lg
Silent
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Es ist wohl möglich, mir ist es fast gelungen (nach M. Steffny-Formel: 10-er Zeit * 4,666). Die meisten (ich glaube, sogar alle, die ich kenne) sind beim 1. Marathon aber deutlich langsamer.silent hat geschrieben:Wer von euch konnte die theoretischen Zeiten auch praktisch bei eurem 1. Marathon erreichen
Ich habe mich vorher selbst verrückt gemacht, indem ich hin und her gerechnet habe, meine angedachte Zeit weiter nach unten geschraubt und mich selbst unter Druck gesetzt habe. Einige Tage vor dem Marathon habe ich dann, um den Kopf frei zu bekommen, einen Schnitt gemacht, jegliche Zielzeit vergessen und mir vorgenommen, zügig, aber immer locker zu laufen. Das klappte prima, und ich kam sogar auf einen negativen Split. Die schließliche Endzeit sprang also ohne Planung derselben heraus.silent hat geschrieben:oder wie seit ihr vorgegangen um eine realistische Endzeit zu berechnen.
Bernd
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Wenn ich mit meinen damaligen 46:40 auf die 3:37 angelaufen wäre beim Düsseldorf Marathon 2006 mit 25C° wäre ich definitiv ein Fall für den Notarzt geworden. Es sind auch so genügend umgekippt und die Aussteigerrate war riesig. Ich bin mit 4:03 an meinen geplanten sub4 gescheitert, aber das macht nix, das kann man nachholen!burny hat geschrieben:Es ist wohl möglich, mir ist es fast gelungen (nach M. Steffny-Formel: 10-er Zeit * 4,666). Die meisten (ich glaube, sogar alle, die ich kenne) sind beim 1. Marathon aber deutlich langsamer.
Mit 3:37 wäre ich niemals ins Ziel gekommen! Diese Hochrechnungen können auch gefährlich sein.
Beim Debut +15min wird oft empfohlen und ich halte das für richtig!
gruss hennes
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Auf was +15min?? Ich will Mitte April nen HM in sub 1:30h laufen, laut Daniels wäre ich bei ca. 3:06h auf´m Marathon. Ich habe mir aber für das Debüt folgende Rechnung gemacht:Hennes hat geschrieben:Beim Debut +15min wird oft empfohlen und ich halte das für richtig!
gruss hennes
2x HM-Zeit+15 min= ca. 3:15h
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Auf die Ergebnisse der "gängigen Rechner".ponjio hat geschrieben:Auf was +15min??
Bei mir kommen z.B. 3 bestimmte Rechner (derzeit) auf 3:33 +/- 30sec. Da wäre dann 15min draufzupacken. Der erste kann/sollte m.E. auch nicht auf biegen & brechen auf "Bestzeit" gelaufen werden.
http://www.rogerkaufmann.ch/time.htm
kommt z.B. nur auf 3:10:16 (wobei nur 1 Wert natürlich für erhebliche "Unsicherheit" sorgt) - da 15min drauf, wärest Du bei 3:25....
http://www.mcmillanrunning.com/mcmillan ... ulator.htm
kommt auf 3:09:49
Deine Rechnung kann klappen.... da: Ausnahmen bestätigen die Regel
ERGÄNZUNG: Der Greif-Rechner liegt auch bei 3:09/3:10
Carstens Seite sagt auch:
3:15? optimistisch!Zu den Fragen, die viele Läufer am meisten interessiert, gehört die Vorhersage der Marathonzeit aus einer Zeit über eine kürzere Distanz. Hierfür halte ich diesen Rechner nur sehr bedingt für geeignet. Genauer: Die Marathonzeiten hier sind sehr optimistisch. Ich ziehe dafür pauschalere Formeln wie
M-Zeit = 10km-Zeit x 5 - 10min
(ergibt hier 3:13:15) oder auch
M-Zeit = HM-Zeit x 2.11
(ergibt hier 3:09:54) vor, und auch das natürlich nur bei ausreichendem Training.
gruss hennes
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deswegen trainier ich ja mit nem 3:45:00 PlanHennes hat geschrieben: Beim Debut +15min wird oft empfohlen und ich halte das für richtig!
gruss hennes
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Ja, das paßt als Orientierung ganz gut.Hennes hat geschrieben: Beim Debut +15min wird oft empfohlen und ich halte das für richtig!
Bernd
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also ich habe meine theoretischen zielzeiten immer so um die 5 minuten verfehlt, auch schon beim debut.
lieber laufend leben, als stehend sterben
2009: einfach abhaken und vergessen
2008: 10 km - 0:41:15 PB; HM - 1:29:46 PB; M - 3:18:43 PB
2009: einfach abhaken und vergessen
2008: 10 km - 0:41:15 PB; HM - 1:29:46 PB; M - 3:18:43 PB
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Aber genau das ist ja so easy beim 1.Hennes hat geschrieben:... Der erste kann/sollte m.E. auch nicht auf biegen & brechen auf "Bestzeit" gelaufen werden.
....
Ich für meine Person hatte immer so die 3:45 im Kopf und nachdem was ihr geschrieben habt, denke ich das ich da gar nicht so schlecht liege.
Ich werde noch 1 Monat vor dem Marathon einen HM bestreiten, dann sehe ich ja noch zusätzlich wo ich stehe.
lg Silent
Du möchtest laufen - Was machst du dann hier
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Ja, das geht auch, und man kann auch noch dichter herankommen (Gebrselassie hat seine "rechnerische" Marathonbestzeit beim 1. Mal praktisch erreicht), aber ich bin hier mehr bei Hennes und empfehle, sich gerade fürs erste Mal nicht zu viel Streß zu machen und, wenn man unbedingt auf Zeit laufen will, eher mehr draufzupacken.schoaf hat geschrieben:also ich habe meine theoretischen zielzeiten immer so um die 5 minuten verfehlt, auch schon beim debut.
Warum eine höher angesetzte Zielzeit vorteilhafter ist, macht man sich leicht folgendermaßen klar:
Läuft man "zu langsam" an, dann kann man immer noch auf den letzten 5, 10 oder 15 km beschleunigen und 'ne Menge Zeit herausholen (Hennes: Wegberg, gell?)
Läuft man zu schnell an, ist man am Ende platt, quält sich und verliert viel mehr Zeit als im ersten Fall.
Hab übrigens nochmal bei Steffny nachgesehen. Der differenziert beim Aufschlag proportional. Das heißt konkret:
maximal mögliche M-Zeit zwischen 2:45 und 2:50: Aufschlag 10 min
zwischen 3:00 und 3:10, dann + 15 min
3:22:30, dann + 20 min
3:35:00, dann + 25 min
4:00:00, dann + 40 min
Das kann man sicher auch in eine Formel packen ,wenn man will.
aus: Manfred Steffny, Marathontraining
Bernd
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@Bernd
dem widerspreche ich auch gar nicht. ich hatte meine erwartungen auch bei den ersten zwei marathons auch deutlich unter die mögliche zielzeit gesetzt und bin die marathons auch dementsprechend vorsichtiger angegangen. so habe ich immer relativ wenig auf dem 2. hm verloren (max 2%, beim debut hatte ich sogar ein negative splitting), bin zwar langsamer gewesen als die theoretisch möglich zeit, aber immer noch schneller als meine erwartete zeit! ;-))
in berlin im herbst beim 3. marathon hatte ich dann meine endzeit auch erwartet, weil ich schon eine gewisse sicherheit hatte.
dem widerspreche ich auch gar nicht. ich hatte meine erwartungen auch bei den ersten zwei marathons auch deutlich unter die mögliche zielzeit gesetzt und bin die marathons auch dementsprechend vorsichtiger angegangen. so habe ich immer relativ wenig auf dem 2. hm verloren (max 2%, beim debut hatte ich sogar ein negative splitting), bin zwar langsamer gewesen als die theoretisch möglich zeit, aber immer noch schneller als meine erwartete zeit! ;-))
in berlin im herbst beim 3. marathon hatte ich dann meine endzeit auch erwartet, weil ich schon eine gewisse sicherheit hatte.
lieber laufend leben, als stehend sterben
2009: einfach abhaken und vergessen
2008: 10 km - 0:41:15 PB; HM - 1:29:46 PB; M - 3:18:43 PB
2009: einfach abhaken und vergessen
2008: 10 km - 0:41:15 PB; HM - 1:29:46 PB; M - 3:18:43 PB
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Wenn Du die Tendenz aus Deiner Signatur fortsetzt, dann ist das wohl möglich!silent hat geschrieben: Ich für meine Person hatte immer so die 3:45 im Kopf und nachdem was ihr geschrieben habt, denke ich das ich da gar nicht so schlecht liege.
Gute Idee!silent hat geschrieben: Ich werde noch 1 Monat vor dem Marathon einen HM bestreiten, dann sehe ich ja noch zusätzlich wo ich stehe.
Ja, das waren noch Zeitenburny hat geschrieben: Läuft man "zu langsam" an, dann kann man immer noch auf den letzten 5, 10 oder 15 km beschleunigen und 'ne Menge Zeit herausholen (Hennes: Wegberg, gell?)
Für den nichtinformierten Leser, hier gibts die Heldengeschichte
http://forum.runnersworld.de/forum/show ... stcount=18
Man sollte nicht den worst-case ausblenden: DNF! Gerade wenn man beim ersten ist, ist das "schlechte Ende" sehr lang, wenn man sich dafür entschieden hat und man weiss nicht damit "umzugehen". Wenn man ab 30km langsam keine Lust mehr hat....burny hat geschrieben: Läuft man zu schnell an, ist man am Ende platt, quält sich und verliert viel mehr Zeit als im ersten Fall.
Bei (m)einem HM sehe ich gar nicht mehr genug Strecke um dann noch zu sterben - beim Marathon kann das noch arg lang werden. Habe mich bisher immer konservativ zurückgehalten. Beim Angriff auf 3:30 in Düsseldorf werde ich das wohl aufgeben müssen (und hoffentlich nicht mit fliegenden Fahnen untergehen). Ich bin gespannt.
Boaaah, das sind ja Hammeraufschläge - im wahrsten Sinne des Wortesburny hat geschrieben: Hab übrigens nochmal bei Steffny nachgesehen. Der differenziert beim Aufschlag proportional. Das heißt konkret:
maximal mögliche M-Zeit zwischen 2:45 und 2:50: Aufschlag 10 min
zwischen 3:00 und 3:10, dann + 15 min
3:22:30, dann + 20 min
3:35:00, dann + 25 min
4:00:00, dann + 40 min
gruss hennes
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Naja ich bereite mich trotzdem mal mit dem Marathonplan in 3:15h darauf vor. Werde ihn sowieso ummodeln müssen, weil ich in der Vorbreitung noch den Brockenlauf mitlaufe.
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Die Frage ist wohl auch, wie sehr du bei deinen Bestzeiten über die kürzeren Distanzen am Limit gelaufen bist. Wenn du da am Limit warst, würde ich für die Marathondistanz einen Puffer von mind. 15 Minuten einrechnen, kommt natürlich auch darauf an, wie "tempolastig" das vorherige Training ist.
Ich verfolge das Prinzip, einen eher großzügigen Puffer zu setzen, weil es für mich schwierig ist, über 42 KM permament nahe an meinem Limit zu laufen (das mag auch daran liegen, dass ich das Tempotraining eher hasse).
Ich verfolge das Prinzip, einen eher großzügigen Puffer zu setzen, weil es für mich schwierig ist, über 42 KM permament nahe an meinem Limit zu laufen (das mag auch daran liegen, dass ich das Tempotraining eher hasse).
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Die Läufe wo ich nur "just for fun" -ganz ohne Zielzeit- gelaufen bin waren die allerbesten!
Viel Erfolg!
Marion
Viel Erfolg!
Marion
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Naja das HM-Training ist sehr tempolastig, weil ich den ja auf PB laufen will. danach kommt erstmal ne ganze Weile nur unwichtige Wettkämpfe, die nicht an der Grenze gelaufen werden sollen und dann will ich im September nen 10er auf PB hin laufen und halt den Marathon überstehen. Also die Länge dürfte eher weniger das Problem sein da ich schon seit Oktober 2007 regelmäßig Läufe zwischen 25- 35km absolviere. Von daher muss ich jetzt nur noch das Tempo auf die Strecke bringen.loops hat geschrieben:Die Frage ist wohl auch, wie sehr du bei deinen Bestzeiten über die kürzeren Distanzen am Limit gelaufen bist. Wenn du da am Limit warst, würde ich für die Marathondistanz einen Puffer von mind. 15 Minuten einrechnen, kommt natürlich auch darauf an, wie "tempolastig" das vorherige Training ist.