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Fußabrolltechnik führt zu "Beton-Schienbeinen"

Fußabrolltechnik führt zu "Beton-Schienbeinen"

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Hallo allerseits!

Nach einer Pause von einem halben Jahr hab ich wieder mit dem Laufen angefangen und ein altes Problem taucht wieder auf:

Eine Zeitlang geht es gut, und ich bin in der Lage, brav mit dem Hacken aufzusetzen und abzurollen. Aber meine Schienbeinmuskeln reagieren auf jede Veränderung/Steigerung, indem sie steinhart werden. Egal, ob ich statt 2x auf 3x die Woche laufen gehe, von 3-4 auf 5 km erhöhe, versuche etwas schneller zu laufen oder der Untergrund uneben ist (z.B. Wurzeln, oder jetzt im Herbst muss man ja auch mal wg. der Kastanien die Beine etwas mehr anheben):
Früher oder später merke ich wie sie langsam immer weniger geschmeidig sind und wenn ich nicht alle paar Meter Geh- und Stretchpausen einlege, sind sie irgendwann hart wie Beton und nichts läuft mehr. Ich kriege die Zehen überhaupt nicht mehr hoch und trampele wie ein Elefant mit dem ganzen Fuß auf, Abrollen unmöglich.

Ich weiß einfach nicht, woran das liegen kann, zumal ich immer gründlich dehne und auch fast nie Absatzschuhe trage (beim Laufen sowieso nicht ;-), d.h. meine Sehnen dürften eigentlich nicht extrem verkürzt sein. Die Laufschuhe hab ich im LEX-Fachgeschäft gekauft, mit ausführlicher Beratung und "Vorführlaufen" bis die Verkäuferin zufrieden war mit meiner Fußsstellung. Leistungssteigerungen habe ich auch immer schön langsam angehen lassen.

Bin mit meinem Latein langsam am Ende und wollte daher hier mal in die Runde fragen, ob jemandem noch was einfällt, vielleicht hat auch eine(r) einfach eine Dehnungsübung, die er/sie empfehlen kann - bin für alle Tipps und Hinweise dankbar!

Gruß,
P.

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2
Hi,

ich bin weder Arzt noch hab ich eine medizinische Ausbildung. Ich kann Dir nur sagen dass ich vor einigen Jahren exakt das gleiche Problem hatte und es bei mir definitiv am Schuh lag. Der Arzt meines geringsten Misstrauens hatte damals eine Knochenhautreizung diagnostiziert. Laufpause eingelegt, anderen Schuh gekauft --> Problem ist nie wieder aufgetreten.

Gruß,
Robert

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3
Original von PUMA:
Hallo allerseits!


Eine Zeitlang geht es gut, und ich bin in der Lage, brav mit dem Hacken aufzusetzen und abzurollen. Aber meine Schienbeinmuskeln reagieren auf jede Veränderung/Steigerung, indem sie steinhart werden.

Gruß,
P.

Hi Puma,
aus den zitiereten Sätzen könnte ich mir vorstellen daß du krampfhaft versuchst, eine bestimmte Lauftechnik anzuwenden, also brav lehrbuchmäßig abzurollen. du beschäftigst dich gedanklich nur mit deinen füssen, und damit du`s ja richtig machst verkrampfst du dich.
Versuch einfach mal "schlampig" zu laufen, vergiss deine Füsse, denk an was anders, nimm dir Musik mit, schau dir die Gegend an , lern Vokabel oder ...., vielleicht hilfts.......vielleicht lieg ich auch völlig daneben

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Pfiat di :hallo: :hallo:

M@x


Schüttelreim
KLavierschülerin
Sie achtet nicht auf Notenregeln,
und klimpert nur mit roten Nägeln.

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Hallo Puma,
also wenn keine Verletzung/Entzündung vorliegt (?), würde ich zu folgenden Maßnahmen raten:

wie M@x schon gesagt hat, laufe schlampig; schließlich ist das "auf den Hacken aufkommen" nicht der Weisheit letzter Schluß.

Variiere die Schrittlänge und -frequenz und schau mal, was sich dabei ergibt; also einfach mal ganz kleine Schritte aber in hoher Frequenz.

Versuche, aktiv zu laufen; viele Läufer verlassen sich auf die Dämpfung in ihren Schuhen so sehr, dass ohne Rücksicht auf Verluste auf den Boden geknallt wird.

Dann müsste es klappen

Viel Erfolg

Manzoni

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...ein Langer Lauf beginnt
mit dem ersten Schritt.
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Hi Puma,

genau diese Ursache habe ich für mich auch für meine bisher zweimal aufgetretene Schienbein-Problematik ausgemacht. Da diese Problematik erst nach mehreren Monaten in den eingelaufenen Schuhen auftrat, denke ich nicht, daß es bei mir ein Schuhproblem ist. Auch ein Schnürproblem kann ich ausschließen.

Die Strecke, die ich bei diesen beiden Malen auf den ersten 2 km absolvierte, geht leicht bergab. Wenn ich versuche dort "schön" zu laufen, also auf der Ferse aufzukommen, ziehe ich die Füße ganz automatisch vorne hoch. Nach 1 km bekomme ich Verkrampfungen, die nach einer Weile selbst das normale Gehen quasi unmöglich machen.

Meine Lösung: diese Strecke erstmal meiden, zunächst zum Warmlaufen auf flachem Boden laufen und jawohl: schlampig laufen ... ich sag dazu zwar eher "Füße locker lassen", aber im Endeffekt kommt es aufs selbe heraus.

Versuche so zu laufen, als ob du bei jedem Schritt die Füße eigentlich auslockern würdest. Keine Angst, man kommt nicht aus Versehen plötzlich mit einer Fußseite auf oder knickt um - so "intelligent" ist der Körper von allein. Je weniger du darüber nachdenkst, desto natürlicher läufst du.

Idealerweise klappt das mit Laufpartnerin. Wenn man quasselt und lacht, denkt man an alles mögliche, aber nicht daran, möglichst auf der Ferse aufzukommen. :D

Probier es einfach aus.

Gruß von Ella

*dieschlampigläuft*

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Bild
Nichts im Leben ist hoffnungslos tragisch - selbst eine Träne, die die Wange hinabrinnt, kitzelt.

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das Problem hatte ich auch mal, bei mir hat geholfen mich vorher besser zu dehnen und man sollte bei den kühlen Temperaturen mit langer Laufhose laufen gehen, das war unter anderem auch ein weiteres Problem bei mir...

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@ Max: Ich weiß, was du meinst, aber wenn ich "schlampig" laufe, berühren die Fersen den Boden gar nicht mehr, ich versuche dann auf dem Mittelfuß aufzukommen, das ist halbwegs ok, aber wenn ich gar nicht mehr drauf achte, lande ich auf den Ballen vorne, und zu Onkel Strunz wollte ich eigentlich nicht überlaufen.
Jedenfalls ist das Bein in keiner Phase der Bewegung gestreckt - ich dachte das sollte es aber?

Ja, "aktiver" laufen bewirkt auf jeden Fall eine Besserung, während kleinere Schritte und höhere Schrittfrequenz das Problem eher verschlimmern, da die entsprechenden Muskeln noch häufiger belastet werden (= sie verhärten noch schneller).

Vielleicht sollte ich doch auch mal andere Schuhe in Erwägung ziehen (argh! Wo ich schon pleite genug bin!)

Danke für die Tipps!

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Mir wurde gestern auch gesagt, dass ich dazu neige auf dem Ballen zu laufen. Jetzt mache ich es so, dass ich einfach alle paar Minuten mal daran denke:

"Ach ja, Hummelchen, du wolltest ja deinen Laufstil verbessern!"

Hoffe, dass es auf die Dauer was bringt. Die ganze Zeit könnte ich gar nicht daran denken. Würde mir auch die Lust am Laufen nehmen, glaube ich. Ich denke ja über Gott und die Welt nach, aber um Himmels Willen nicht andauernd über meine Füße.

Als Dehnübung wurde mir folgendes empfohlen:

Schienbeine liegen auf dem Boden und mit dem Hinterteil dann auf die Fersen setzen.

Hoffe, dass ich dir ein wenig helfen konnte...

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10
[quote]
Original von PUMA:
@ Max: Ich weiß, was du meinst, aber wenn ich "schlampig" laufe, berühren die Fersen den Boden gar nicht mehr, ich versuche dann auf dem Mittelfuß aufzukommen, das ist halbwegs ok, aber wenn ich gar nicht mehr drauf achte, lande ich auf den Ballen vorne, und zu Onkel Strunz wollte ich eigentlich nicht überlaufen.

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Hallo Puma,

wenn ich dich richtig verstehe, willst du deinen Laufstil ( mit dem Mittelfuß aufkommen bzw. Vorfußlaufen) nur deswegen nicht beibehalten, nur weil "Onkel Strunz" es auch so empfielt?

Statt dessen versuchst du, mit der Ferse aufzuknallen und wunderst dich dann, dass deine Schienbeine protestieren?

Sei mir nicht böse, aber ich glaube, du bist auf dem falschen Dampfer.
Laufe mal eine Zeit, so wie es Max vorgeschlagen hat. Und wenn du dann keine Schmerzen mehr hast, dann weißt du, was ich meine.

Ich dachte, die Zeiten, in denen das Abrollen von der Ferse bis zu den Zehenspitzen als das Nonplusultra gepriesen wurde, sind rum.


Viele Grüße aus KO:rotate:

Ebi
scio non sciens

[ Dieser Beitrag wurde von wirdschon am 25.10.2003 editiert. ]

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Zitat:
wenn ich dich richtig verstehe, willst du deinen Laufstil ( mit dem Mittelfuß aufkommen bzw. Vorfußlaufen) nur deswegen nicht beibehalten, nur weil "Onkel Strunz" es auch so empfielt?

Nein, das hast du falsch verstanden:
Mein "ursprünglicher" Laufstil, der auch immer bis zur nächsten Leistungssteigerung gut lief, war eher ein sanftes Abrollen von der Ferse her, auf dem Mittel- bzw. Vorfuß bin ich zwangsweise gelandet, weil die Schienbeinmuskeln nicht mehr mitmachten.

Zum Vorfußlaufen möchte ich nicht überlaufen, weil mich die Argumente dafür nicht überzeugen, erst recht nicht die von Dr. Strunz.
("Das Reh läuft auch auf dem Vorfuß." - Und der Hirsch röhrt auf der Lichtung dazu. Ich bin aber nicht Bambi.)

"Aufknallen mit der Ferse" strebe ich nicht an, habe auch nicht den Eindruck, dass die Schmerzen vom "Aufknallen" herrühren, sondern daher, dass ich die Zehen "hochziehen" muss. Die Knochen selbst schmerzen nicht, schmerzen tut eigentlich gar nichts, es sind die Muskeln, die verhärten.

Ich werde ein paar eurer Tipps befolgen und weiter rumprobieren.
Danke!

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Hi Puma
Ich Kann dir nur raten schnell beim Sportartz / Orthopäde ein termin zu machen. Denn gerade wenn die Belastung hoch ist (leistungs steigerung) lassen sich kleine orthopädische Probleme bemerken. Ein angepasste Einlegesöhle hat bei mir unheimlich geholfen.
Und hilfreich zur verletzungs vermeidung ist ein abwechslungsreiche Trainingsplan z.B nicht nur laufen sondern auch Sprunge mit integrieren, und auch ein bischen Krafttraining, und radfahren. Aber in erste linie wird ich zum artz gehen und dich erst mal richtig durch checkenlasssen.
Auf jeden fall wunsch ich dir viel glück und viel erfolg

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Hallo,

wenn ich deinen Beitrag so lese, überkommt mich eine große Ratlosigkeit?( ?( .

Sollte alles falsch gewesen sein, was ich bisher so in Sachen Laufen angestellt habe.

Ich fing an zu laufen und lief zu dem Zeitpnkt noch "normal" wie man halt so rumrennt. Dann bekam ich ein "Strunz-Buch" in die Hände und trainierte mir an, auf dem Vorfuß zu laufen. Zu dem Zeitpunkt laborierte ich aber schon mit Schmerzen im Knie rum, die dann auch nicht besser wurden. Ich lief dann so eher über den Mittelfuß.

Wegen der Schmerzen im Knie entschloss ich mich zum Kauf von neuen Schuhen und besuchte hierzu ein ausgesuchtes Fachgeschäft, ca. 50 km von meinem Wohnort entfernt. Auf dem Laufband sollte ich nun "vorlaufen", war sehr ungewohnt, mache ich sonst nicht :nene: .

Ich rollte also wegen der ungewohnten Situation deutlich über die Ferse ab.

Der Verkäufer meinte nun, dass ich schleunigst an meiner Technik arbeiten solle. "Nicht über die Ferse abrollen!!!" und schickte mich mit meinen alten Schuhen wieder nach Hause.

Ich besuchte dermaßen belehrt dann ein Laufseminar und auch dort wurde erarbeitet, dass ein Landen auf der Ferse tunlichst zu vermeiden ist und stattdessen eine Landung auf dem ganzen Fuß angestrebt werden soll.

Dies wurde mit Videoaufzeichnung erarbeitet und immer wieder selbst überprüft.

Das Gefühl dabei war sehr gut. Man merkte eine Beanspruchung der Wadenmuskulatur, die einen Großteil der Dämpfungsarbeit für das Knie übernahm.

Also, wie gesagt, ich bin nun sehr verwirrt, dass hier offensichtlich das Fersenlaufen als "ideal" angesehen wird. Ich würde mich aber gern belehren lassen, wenn jemand damit gute Erfahrungen gemacht hat. :idee:

Viele Grüße



Martina

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@iwels:
wenn ich mich recht erinnere bist du doch diejenige, die wegen ewiger Schmerzen das Laufen zwischenzeitlich aufgegeben hatte!?!
So wie du es beschreibst, dürfte in deinem Fall der berühmt-berüchtigte "morbus strunz" vorgelegen haben. Das ist eine durch die von Herrn Strunz propagierte Lauftechnik verursachte Verletzung, bei Orthopäden unter diesem Namen bekannt. Die Verletzung wird unter anderem auch dadurch befördert, dass die meisten am Markt erhältlichen Laufschuhe auf Grund ihrer Konstruktion geradezu nach Fersentechnik schreien.

Wenn du dich mal auf Laufveranstaltungen umsiehst wirst du feststellen, dass der weitaus überwiegende Teil der Leute mehr oder weniger über die Ferse/den Mittelfuß abrollt.

Ich denke schon, dass man an der Lauftechnik (Beinheben/Schrittlänge/Schrittfrequenz/aktives Auftreten) arbeiten kann. Das über Jahrzehnte erlernte Abrollverhalten ist aber schwer zu ändern und führt eher zu Problemen bei einer Änderung.

Eine Parallele aus dem Radsport: Jan Ullrich kann in seinem Alter auch nicht mehr auf Armstrong-Technik umstellen; trotzdem hat ihm seine erlernte Technik ermöglicht, die Tour einmal zu gewinnen und mehrere Male Zweiter zu werden.

Ich denke, eine Devise dieses Herrn Strunz kann man aber bedenkenlos weiterempfehlen: einfach mal loslaufen, ohne groß darüber nachzudenken!

@Puma: wenn die Probleme weiterhin andauern, kann ich die nur den Besuch eines qualifizierten Orthopäden ans Herz legen

Grüße
Grüße

Manzoni

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...ein Langer Lauf beginnt
mit dem ersten Schritt.
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@manzoni

Ja, ich bin die mit den ewigen Knieproblemen, aber im Herzen halt immer noch Läuferin. Es stimmt, ich habe in der Vergangenheit so viel an meinem Laufstil herumexperimentiert, dass ich schon gar nicht mehr in der Lage bin, normal und ohne mich ständig zu kontrollieren, zu laufen.

Aber die Tatsache, dass ich das lt. eurem Rat nun tun soll, lässt mich wieder hoffen.

Im Moment bin ich schon sehr motiviert, für meinen Geschmack zu motiviert, um es langsam angehen zu lassen.....aber normal über die Ferse abzurollen....klingt gut.

Liebe Grüße

Martina


PS: der Anblick des Frankfurt-Marathons im Fernsehen, hat meiner Motivation nicht unbedingt Abbruch getan

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Original von PUMA:
"Aufknallen mit der Ferse" strebe ich nicht an, habe auch nicht den Eindruck, dass die Schmerzen vom "Aufknallen" herrühren, sondern daher, dass ich die Zehen "hochziehen" muss. Die Knochen selbst schmerzen nicht, schmerzen tut eigentlich gar nichts, es sind die Muskeln, die verhärten.
Zum Thema "Zehen hochziehen" und "Unterbein-Probleme" kann Greeni glaube ich einiges beitragen!!!





Gruß Ralf und Charly

Der Weg ist das Ziel.
Marathondebut: 05.09.04 Münster

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... also ich muss jetzt auch mal was sagen...
wie mein name schon sagt, lauf ich ausschliesslich auf dem vorfuß - ich habe mir das nicht antrainiert, ich laufe halt so.
ich verstehe nicht ganz warum man an seinem laufstil herumexperimentier. ich finde es extrem schwierig anders als "naturgegeben" zu laufen - hauptsache ist doch man läuft überhaupt.
ich kann mir schon vorstellen, dass wenn die gedanken nur bei den füßen sind man doch ziemlich verkrampft läuft.

noch was zu den laufstilen:
bei dem laufseminar (bei dr. t. wessinghage) wurden wir per video analysiert. so wie ich es in erinnerung habe soll jeder laufen wie er halt läuft. fehlstellungen können durch passende schuhe korrigiert werden.

noch was zu dr. strunz:
ich bin zwar kein anhänger von doc strunz - aber viele seiner tips finde ich schon nicht schlecht. vorfußlaufen schadet nicht - kann ich aus erfahrung sagen. ich komm sogar bergab mit den zehen zuerst auf - aber wie gesagt - bei mir ist das angeboren.

so und jetzt muss ich was arbeiten - laufen leider erst heute abend...

gruss aus dem frostig - nebligen süden

gaby

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Hallo,

also wenn ich jedesmal die Zehen hochziehen müsste, bevor ich den Fuß aufsetze, bekäme ich wohl auch verkrampfte Muskeln.

Mit den ganzen Büchern und Fachmeinungen ist das so eine Sache. Jeder Autor wird für seine These schlagende Beweise anführen, ohne die Gegenargumente genügend zu würdigen. Das gibt es bei den Themen Laufen, Diät, gesundes Leben, .... . Jeden Tag wird halt ne andere Sau durch den Ort getrieben. Ich laufe von Natur aus auf dem Vor- und Mittelfuß. Meine Ferse berührt nur minimal den Boden. Ich kann gar nicht anders und hatte bislang keine Probleme.

Die Lehren von Dr. Strunz mögen viele Vor- und Nachteile haben. Und natürlich will er mit seinen Büchern und Produkten Geld verdienen. Das wollen alle anderen, deren Bücher man kaufen kann, aber auch. Mich hat sein Buch, dass ich geschenkt bekam, zum Laufen gebracht. Und das ist doch was.

Freundliche Grüße!


Matthias

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Hallo Puma !

Jetzt vergiss erst mal die ganze Diskussion wie der Fuß aufsetzt oder abrollt. Um was geht es uns beim Laufen primär ?
1. um eine vernünftige Schrittlänge
2. eine ausreichend hohe Schrittfrequenz.

Damit du aus beidem das für Dich optimale erreichst ist es wichtig den gesamten Schrittzyklus zu betrachten und nicht nur die Abrollphase.
Der häufigste Fehler der begangen wird ist der, daß beim Aufsetzen des Fußes die Vorwärtsbewegung gebremst wird. D. h. Du setzt den Fuß zu weit vor dem Körper auf, begünstigt durch die von Dir gewählte Abrolltechnik.
Wenn Du jetzt darauf achtest, daß Du möglichst unter dem Körperschwerpunkt aufsetzt, wirst Du merken daß ein ausgeprägtes Abrollen über die Ferse fast nicht mehr möglich ist. Um jetzt die als kurz empfundene Schrittlänge auszugleichen wirst Du als nächstes schnellere Schritte machen. Und dann bist Du schon auf dem richtigen Weg das Problem für Dich zu lösen. Achte viel mehr auf Deine Körperhaltung und Deine Schrittlänge und weniger auf das Abrollen.

Noch was zum Nachdenken für alle die gerne extrem über die Fersen abrollen :

Wenn der natürliche Laufstil des Menschen das Abrollen über die Fersen sein sollte, wären wir alle mit Dämpfungssystemen in der Ferse auf die Welt gekommen. Lauf mal Barfuß, dann siehst Du wie der natürliche Laufstil der menschl. Anatomie angepasst ausschauen müßte.

Das ausgeprägte " über die Ferse abrollen " ist erst dann ein Thema geworden, als die Laufschuhhersteller immer mehr auf stark ausgeprägte Dämpfungssysteme im Fersenbereich gesetzt haben. Vorher war diese Lauftechnik gar nicht erst möglich, ohne sich die Füße dabei kaputt zu machen.

Ich bin übrigens kein Freund von Strunz. Aber es hat schon seine Gründe warum die meisten erfolgreichen Läufer alle überwiegend Mittelfuß laufen. Nur der Weg dorthin ist natürlich alles andere als leicht.

Ich hab meinen Laufstil selbst umgestellt und weiß von mir wie schwierig es für mich war. Eine zu radikale und schnelle Umstellung kann natürlich auch mit Schmerzen und Überlastungssymptomen einhergehen, das ist nicht ungewöhnlich.

Gruß

Tom

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Verwirrung noch nicht ganz gelungen!

Gut, dann gebe ich doch auch noch was zum besten.

Ich hatte ähnliche Probleme (Schienbeinkantensyndrom) und habe von Dr. Wessinghage ein der RW mal nen Bericht darüber gelesen woher das kommt und wie man es in den Griff bekommen kann.
Das Syndrom ist keine Knochenhautreizung im eigentlichen Sinn, sondern es ist vielmehr so, daß an der Knochenhaut viele Muskeln ansezten (Zehenbeuger usw.) welche, wenn man sehr über die Ferse abrollt, in der (sag jetzt ich mal so) Flugphase angespannt sind und beim Aufsetzen der Ferse und dem nach vorne "klappen" des Fußes in Sekundenbruchteilen gedehnt werden. Das verursacht die Überlastung, bzw. den Schmerz.
Er führte hier Dehnungs- und Kräftigungsübungen an, wie z. B. den Fersensitz (Knieend auf dem Fußrist, die Zehen nach hinten und mit dem Gesäß auf den Fersen) oder Bein hinter dem Gesäß hoch ziehen und zwar, indem man die zehen packt und hinter dem Gesäß nach oben zieht, hier merkt man dann schon den Dehnungsschmerz im Bereich des Schienbeins.
Als Kräftigung empfahl er sich auf einen Tisch zu setzten und am Fuß ein kleines Gewicht zu befestigen und dann den Fuß nach oben zu ziehen.

Die Dehnungsübungen halfen mir sehr, dauert aber schon ein paar Wochen bis der ERfolg für einen selber richtig merklich ist. Desweiteren, da ich keine Lust hatte eine Laufpause zu machen, stellte ich meinen Laufstil um und versuchte nicht mehr mit der Ferse aufzukommen, sondern mit dem ganzen Fuß. Und siehe da ich konnte ziemlich schmerzfrei laufen, was vorher nicht möglich war. Bis die Umstellung vollzogen ist, soll heißen, bis man den Fuß ganz aufsetzt ohne ständig sein "auftreten" zu kontrollieren dauert es schon eine Weile (hat Tom ja gerade beschrieben) und am Anfang meint man schon, daß man sehr verkrampft läuft, aber mit der Zeit merkt man einfach den Erfolg.

Die Sache mit den Schuhen möchte ich hier jedoch nicht ganz ausschließen.

Also probiers aus, aber denke daran, daß es nicht sofort besser wird, sondern ein Prozess ist der ein paar Wochen dauern kann, dir aber dann ein schmerzfreies Laufen ermöglicht.

Servus Moorbilato



Lächle und sei froh denn es könnte schlimmer kommen
Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer
Bild

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So, jetzt trage ich auch noch was zur Verwirrung bei:
Ich denke einerseits, dass in den hier zumeist vertretenen Leistungsbereichen nicht unnötig an Vorfuß/Rückfuß rumgedoktert werden sollte. Eine Umstellung führt bekanntermaßen sehr häufig zu stärkeren orthopädischen Problemen.

Ein weiteres Problem stellen die heute hauptsächlich auf dem Markt befindlichen Laufschuhe dar: die meisten Modelle sind auf Grund ihrer Konstruktion nur eingeschränkt für Vorfußlaufen einsetzbar, ein ganz interessanter Link zum Thema:

Schuhe für Vorfußlaufen
Zwar teilweise nicht mehr ganz aktuelle Modelle, trotzdem empfehlenswert (mein Dank an Wiesel für diesen Link)

Schließlich und zum Schluß geht es auch um natürlich laufen. Das bedeutet für die einen wie Gabi eben Vorfuß, für einen Großteil der anderen eben Rückfuß......
....wenn ihr einfach mal nur so kopflos vor euch hinlauft, werdet ihr auch einen interessanten Effekt bemerken (meine Erfahrung):
Je Tempo, desto Vorfuß!

Ich habe festgestellt, dass ich auf langen langsamen Läufen unwillkürlich mehr über die Ferse abrolle, bei schnellen Einheiten eher über Mittel- bis Vorfuß.

Viel wichtiger und m.E. auch für uns Hobbyläufer effektiver sind Verbesserungen der Lauftechnik bezüglich Schrittweite/-frequenz, Lauf-ABC etc.

So, wer trägt noch was zur Verwirrung bei?

Manzoni

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Hi,
Nachdem ich ja kein Naturtalent bin (schnüff) und auch immer an der einen oder anderen Malaise rumgemacht habe, bin ich nach Lektüre verschiedener Ratgeber und eigenem Ausprobieren zu folgendem Schluss gekommen:
Viele meiner Knie-Unterbein-Fuß-Probleme kamen von fehlerhafter "Hüftarbeit", bzw. zu statischen Hüften. Wenn ich größere Schritte mache, dann gehe ich mit der Hüfte weiter vor, so wie das auch beim Lauf-ABC bei diesen Ausfallschritten ("Laufsprünge") geübt wird. Dadurch wird der Schritt größer und gleichzeitig werden die Knie und "Unterbeine" entlastet, der Fuß muss nicht so weit vor dem Körper aufgesetzt werden und ich muß nicht mein ganzes üppiges Körpergewicht über das Knie drüber hieven ...falls jetzt noch jemand versteht was ich meine...:hmm:
Der zweite Vorteil: wenn ich jemanden mit mehr "Hüfte" laufen sehe - ich finde, dass sieht wirklich hübscher aus :rolleyes:

Gute Besserung wünscht
Wiebke

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23
Original von PUMA:

Früher oder später merke ich wie sie langsam immer weniger geschmeidig sind und wenn ich nicht alle paar Meter Geh- und Stretchpausen einlege, sind sie irgendwann hart wie Beton und nichts läuft mehr. Ich kriege die Zehen überhaupt nicht mehr hoch und trampele wie ein Elefant mit dem ganzen Fuß auf, Abrollen unmöglich.
Hallo Puma

Das erinnert mich stark an meine schmerzhaften Erfahrungen: Bei mir war die Ursache ein Logensyndrom/Kompartmentsyndrom. Ich hoffe, bei dir ist die Ursache harmloser...!

Gruss, Roger

--
[Laufzeit Berechnung]

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Hallo Puma,
die Beschreibung Deiner Sympthome erinnern mich äußerst stark an Probleme, die ich von Beginn des Jahres an bis Juni hatte und die seltsamerweise jetzt mit Einsetzen der kalten Jahreszeit wieder auftreten.
Bis Juni konnte ich mir absolut keinen Reim auf die Ursachen machen und meinte wie einige andere, daß Muskelschwäche oder falsche Technik die Ursache sein könnte. So lief ich halt geduldig -oft sogar völlig beschwerdefrei- weiter und glaubte, die Zeit würde es schon richten (Muskelaufbau und Laufstil). Aber Pustekuchen. Eine Muskelansatzentzündung unterhalb des Knies war die Folge.
Nach 2-wöchiger Laufpause genehmigte ich mir auf den Rat eines Verkäufers hin ein Paar neue Schuhe. Er meinte -wie einer der Vorredner auch schon vermutete- daß das Dämpfungssystem des alten Schuhes (Asics Cumulus IV) zu weich und zu üppig sei, weshalb der Fuß nach der Landephase sehr tief in die Dämpfung einsinke, während der Fußhebemuskel bereits gegensteuert und sich in der Anspannphase befindet. Folge sei eine Überlastung des Muskels und des Sehnenansatzes. Derselben Meinung war übrigens auch mein Hausarzt.
Mit den neuen Schuhen (Brooks Glyzerin und später NB751) war das Problem dann tatsächlich schlagartig weg.
Nun taucht es allerdings (bei den Brooks+NB), mal mehr oder weniger stark, wieder auf, was mich vermuten läßt, daß das Problem nicht alleine von den Schuhen herrühren kann, sondern noch andere Gründe mit eine Rolle spielen müssen.
Aus den alten Notizen über meine Laufeinheiten von Jan-Juni läßt sich herauslesen, daß die Probleme umso stärker waren, je niedriger die Außentemperatur war.
Weiterhin waren Läufe in der Frühe oder am Vormittag in der Regel beschwerdefrei, während die Schmerzen bei Läufen am Abend häufiger auftraten.
Außerdem konnte ich beobachten, daß ich nach einer ca. 20-30minütigen Unterbrechnung zur Muskelentspannunhg völlig schmerzfrei weiterlaufen konnte.

Fazit für mich bis ich eines besseren belehrt werde:
-Aufwärmphase insbesondere während der kalten Jahreszeit deutlich verlängern; evtl. wärmere Sachen für die (Schien-)Beine anziehen.
-verkrampfte Muskulatur durch leichtes Dehnen VOR dem Laufen lockern
-evtl. Schuhe mit härterem Dämpfungssystem testen.


Einen direkten Rat kann ich Dir leider nicht geben, aber vielleicht helfen Dir meine Schilderungen bei der Bewältigung Deines Problems etwas weiter.
Herzlichen Gruß
Max

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Hallo,

das ganze klingt wirklich nach einem Logen/Kompartmentproblem, ist oben schon genannt worden. Auslöser kann eine ungewohnte Belastung bei tendenziell zu enger Muskelhaut sein. Das lässt sich aber durch langsames Steigern und damit Kraftzunahme des Muskels bei Erweiterung der Muskelhaut in den Griff kriegen :bounce: :bounce:

Und ansonsten zeigen ja alle Beiträge, das jeder eine andere Lauftechnik hat. Die eine läuft Vorfuss, einige Mittelfuss und einige Ferse. Andere wissen gar nicht, wie sie laufen. Aber alle, die daran nicht krampfhaft versuchen was zu ändern, sind im Prinzip zufrieden und haben nicht so viele Probleme. Zu der Einschätzung, das jeder seinen eigenen laufstil laufen muss, kommen auch wessinghage und viel andere seriöse Autoren. :) ) :) ) :) )

leider lässt sich damit aber nicht so viel Geld verdienen, weil das ja nicht Sensaqtionell ist und eh jeder so macht. Also gibt es noch Autoren, die jedes Jahr eine neue Sau (einen neuen Laufstil) durchs Dorf treiben und so alle Welt verunsichern.:stupid: :stupid: .

PUMA, Du musst als erstes von übermässiger Selbstkontrolle und Laufstilumstellungsversuchen entwöhnt werden. Also: Einfach Fun-Laufen ohne Leistungssteigerungs- und Stilkorrekturabsicht, dabei regelmässige Gehpausen. Lass der Muskulatur einfach Zeit, sich an ihr Schicksl zu gewöhnen. Und Zehenhochziehen, um auf der Ferse zu landen, belastet genau die Muskeln für das kompartmentsyndrom. Also schön locker dis Beine laufen lassen, wie sie wollen, und Korrekturversuche sich abgewöhnen. Laufschule ist sicher gut, die hat aber gar nichts mit Fersen- oder Ballenlauf zu tun.:klugscheiss: :klugscheiss: :bounce: :bounce:


Das ganze nicht ideologisch sehen. Zatopek hatte einen unmöglichen Laufstil, aber zu seiner Zeit konnte den keiner schlagen. Wir hätten wohl nie was von ihm gehört, wenn er nach Strunz und Co. versucht hätte, seinen Laufstil umzustellen. Und nur weil Strunz für Zehenspitzenlaufen ist, ist es nicht schlecht für einige, die die Veranlagung dazu haben und es schon immer so machen. Ceep Cool :bounce: :drink: :hallo:

Laufheini, ehemals Neuling
derzeit in Rekonvaleszenz
Gesperrt

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