Nachdem ich Anfang Januar reichlich entnervt die Laufschuhe asthmabedingt an den Nagel hängen musste (sieht komisch aus so ein Nagel mit Laufschuhen im Flur!), kam Sonntagabend der Wunsch auf, es doch einfach wieder zu probieren. Psychotrick 1 = Verabredung mit zwei Laufgefährtinnen für Montagabend. Ca. 30 Minuten vor dem Laufen hab ich mir zwei Hübe aus der Salbutamol-Buddel „genehmigt“, ohne gehts nicht. Im Vorfeld ein wenig emotionaler Stress. Meine Laufklamotten sitzen eng. Enger als eng. Eigentlich zu eng. Wurstig fühle ich mich. Eingeengt. Dreh vorm Spiegel meine Körper hin und her und davon wird die Laune nicht gerad besser. Sind da Dellen? Was für Beulen! Beulenpest? Celulite? Kreisch!!! Die nächsten Minuten erspar ich euch, haben ja auch nichts mit dem Laufsport zu tun, eher mit dem fehlenden Laufsport. Zugenommen? Ja!! Bin relativ sicher, dass ich durch die Sprays Wasser eingelagert habe. (Keine Ausrede, wirklich wahr!) Und die fehlende Bewegung tut ihr Übriges. (Naja und ein bisschen „Nun-ist-eh-scheissegal-Stimmung“ war schon auch dabei! ) Marshmallow noch ner Crashdiät, aber will nicht rumjammern. Hab gar keine Zeit, muß los. Außerdem ist bald Frühling.
Also, trotz etwas beengter Klamotten zum Treffpunkt fahren. Dort vorsorglich (Psychotrick 2) den Mädels sagen, dass das wahrscheinlich wegen Luftmangel eh nix wird. (Druck herausnehmen, für mich ganz wichtig!) Und dann? Langsam loslaufen. Mmh. Die Beine fühlen sich schwabbelig an. War das immer schon so? Nee, bestimmt nicht. Na, klasse. Voll ätzend. Und ansonsten? Werd langsam warm. Wir unterhalten uns. Macht keine Probleme. Es ist Abend, es ist 5 Grad kühl, die Luft ist klar und tut gut. Sie ist feucht, aber das scheint meinen Bronchien gerad gar nichts auszumachen. Brave Bronchien, weiteratmen bitte. Danke. Wir plaudern über dies und über das. Über-die-Dellen-und-Beulen-und-wie-doof-und-das-muß-anders-werden-und-was-macht-Dein-Freund-denn-so-und-wohin-fahrt-ihr-noch-mal-in-Urlaub? Und dabei immer einen Fuß vor den anderen. Zu Anfang denke ich: „Mmh. Und das hat Dir die letzten Jahre so viel Spaß gemacht?“ Grübel. Und dabei immer einen Fuß vor den anderen. Langsam wird mir warm. Ich höre auf zu quatschen, konzentrier mich auf mich und meine Atmung. Nach ca. zehn Minuten schwabbelt nichts mehr, oder es ist mir egal. Ich bin nur noch eins mit mir und der Luft. Wir laufen quer durch die Botanik, huch, die Strecke kenn ich noch gar nicht. Wie schön. Und das im Dunkeln. Ab und zu hat jemand ne Laterne für uns hingestellt, wir sehen also ein bisschen, müssen nicht strumpeln. Felder, Wiesen, paar Bäume. Marion meint: „Hey, Du hältst aber gut durch, war mir schon klar, dass Du das packst.“ Mensch, mir war gar nichts klar. Aber tut gut. Ich fühle wie meine Füße ganz automatisch laufen, bin eins mit mir und meinem Körper, fühle mich lebendig. Das ist der Grund, warum ich laufe. Dieses Gefühl zu haben. Einfach glücklich sein, den Moment genießen. Die letzten Minuten laufen wir einen Teil meiner bisher längsten Laufstrecke (über 15km, noch gar nicht lange her). Erinnerungen werden wach. Erzähl den Mädels davon wie toll es „damals“ war, wie stolz ich hinterher in die Wanne gefallen bin. Dann merk ich, dass die Luft doch etwas knapp wird. Also die letzte Strecke wieder konzentrieren. Und dann habe ich’s geschafft. Wir waren 48 Minuten unterwegs und haben ca. 6km zurückgelegt und selten war mir meine Laufgeschwindigkeit so egal wie Montag. Ich war/bin stolz, dass ich es geschafft habe und mich immer wieder motivieren kann, auch wenn es mir manchmal sehr schwer fällt. Am Liebsten würd ich jetzt jeden Tag laufen, aber mein Körper signalisiert mir deutlich seine Grenze. Ich werde langsam wieder loslegen und auch wieder öfter ins Forum gucken. Freu mich, dass ich wieder dabei bin.
Liebe Grüsse,
Petra
Erster Lauf nach Zwangspause.
1Fängt nie an aufzuhören und hört nie auf anzufangen.
Oktober 2009 2. HM in Kölle. Ziel: Ankommen und lächeln und nicht so humpeln wie letztes Jahr. ICH HAB DAS ZIEL ERREICHT!!! Ich lächel auf allen Fotos debil in die Kamera. Und ich hab nicht gehumpelt. 2.30.58 - also nah dran an Mocki...okay. Halbe Strecke für mich, aber ich wieg auch fast doppelt so viel!
Oktober 2009 2. HM in Kölle. Ziel: Ankommen und lächeln und nicht so humpeln wie letztes Jahr. ICH HAB DAS ZIEL ERREICHT!!! Ich lächel auf allen Fotos debil in die Kamera. Und ich hab nicht gehumpelt. 2.30.58 - also nah dran an Mocki...okay. Halbe Strecke für mich, aber ich wieg auch fast doppelt so viel!