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Auswirkungen falscher Schuh?

Auswirkungen falscher Schuh?

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Hallo Leute!

Es geht um die Frage, welche Auswirkungen ein falscher Schuh haben kann.

Vor ca. 3 Jahren habe ich mir Asics Kayano gekauft. Dazu war ich in einem Sportgeschäft und habe mich brav beraten lassen (alte Schuh mitgenommen und Videoanalsyse gemacht). Ich - das sind stolze 70 kg auf 1,65 m verteilt, normale Füsse (Rist) und normales Abrollverhalten (keine Pronation) :hallo: .

Mit dem Kayano habe ich mich auch super wohl gefühlt und habe damit meine ersten Halbmarathons bestritten :geil: .

Dieses Frühjahr war wieder ein extra an Motivation angesagt, was bei mir der Kauf neuer Schuhe bedeutet. Also wieder in ein Fachgeschäft und wieder Analyse. Und wie ich meine alten Kayano präsentiere, sagt mir der Verkäufer, dass das ein Stützschuh ist und das eigentlich der falsche Schuh für mich ist! :confused:

Zunächst war ich einmal baff, weil in allen möglichen Online-Tests, wird der Kayano auch für Normalläufer empfohlen. Das es ein Stützschuh ist, ist mir nicht aufgefallen.

Meine Frage: welche Auswirkungen kann ein falscher Schuh haben? Konkret, wenn ein Normalläufer mit einem Stützschuh läuft. Irgendwann einmal habe ich gelesen, dass durch den ständigen Druck nach aussen, die Muskeln und Bänder überbeansprucht werden.

Was meint ihr? Muß ich wirklich meine geliebten Kayano aufgeben?

Liebe Grüße
Sabine
Man lernt nie aus

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Der Fuß kann sich mit dem Laufen verändern - zumindestens hat er das bei mir, so dass ich von der Pronotionsstütze weggekommen bin und bei Betrachtung meiner Schuhe geht es inziwschen wohl eher in Richtung leichte Supination.

Das hatte den Effekt, dass der Trailschuh, den ich einige Jahre im Winter lief, inzwischen Knieschmerzen verursachte. Falsche Schuhe verursachen Probleme und Schmerzen. Das man über jedoch Jahre mit bestimmten Schuhen problemfrei läuft und von einen auf den anderen Tag irreperabele Probleme wegen dieser Schuhe bekommt, halte ich jedoch für ein Gerücht.

Wenn du mit deinem Schuh keine Probleme hast, sehe ich daher keinen Grund ihn zu wechseln. Natürlich besteht das Restrisiko, dass du den alten Schuh dir passend getreten hast. Auf jeden Fall sollte man mit etwas Lauferfahrung seinem Körper nicht weniger vertrauen als einem Schuhverkäufer.

Jörg
Neue Laufabenteuer im Blog

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Es muss nicht unbedingt immer was passieren wenn man den theoretisch falschen Schuh für einen trägt. Ich hatte zB meinen ersten Laufschuh 1 Jahr mit starker Stütze getragen obwohl ich einen neutralen brauche. Geschadet hat es nicht, zumindest nicht bei meinem damaligen Laufumfang.
Wo ist denn Dein Schuh an der Sohle abgelaufen? Wenn die Sohle zB mittig ( lange Seite des Schuhs ) aussen sehr abgenutzt ist könnte man darauf schließen das die Stütze zu stark war.

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19joerg61 hat geschrieben: Auf jeden Fall sollte man mit etwas Lauferfahrung seinem Körper nicht weniger vertrauen als einen Schuhverkäufer.

Jörg
Hi Jörg, diesen Satz sollte man golden einrahmen. :wink:

LG

Robert
Ich versuche durch Training schneller schnell zu werden als durchs Alter langsam :)

PB: 5k: 19:07 // 10k: 40:04 // HM: 1:28.58,8 // M: 3:17:39
Ziele: 5k: 18:59 // 10k: 39:59 // HM: 1:29:59 // M: 3:14:59

http://www.feelinggood24.de/page-rauchstop.html

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rost66 hat geschrieben:Hi Jörg, diesen Satz sollte man golden einrahmen. :wink:
LG
Robert
Das hört sich gut an, aber nach wie vor würde es mich brennend interessieren, ab wann mal als "erfahrener Läufer" gilt.

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bravado hat geschrieben:Das hört sich gut an, aber nach wie vor würde es mich brennend interessieren, ab wann mal als "erfahrener Läufer" gilt.
Nicht das jetzt wieder die Diskussion losgeht: wann ist man Läufer, wann Jogger... :D
Eine Antwort auf die Frage, wer ein erfahrener Läufer ist, ist schwierig. Meiner Meinung nach ist derjenige ein erfahrener und unabhängiger Läufer, der sich nicht von angeblichen "Tests"/Berichten/Schreckensmeldungen a la RW beeinflussen lässt, auf seinen Körper hört und schon ein paar Jahre laufend erlebt hat.
Ein Laufschuhberater im Fachladen sollte als kompetenter Gesprächspartner und "Berater" angesehen werden. Nicht als Gott.
rost66 hat geschrieben:Hi Jörg, diesen Satz sollte man golden einrahmen. :wink:
LG
Robert
Wenn dann aber richtig geschrieben: Auf jeden Fall sollte man mit etwas Lauferfahrung seinem Körper nicht weniger vertrauen als einem Schuhverkäufer.

Hätte nix gemerkt ...

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Also ich habe beim Laufen nichts gemerkt, dass das ein stützender Schuh ist. Letztes Jahr habe ich damit rund 1000 km zurückgelegt und keine Probleme gehabt.

Allerdings hatte ich vor 1 1/2 Jahren einen Muskelfaserriß in der linken Wade. Obwohl ich eher denke, dass die Verletzung von einem falschen Laufstil und zuviel Übermut ausgelöst wurde, bleibt eine Verunsicherung ob die Schuhe eine Rolle gespielt haben.

Abgelaufen ist der Schuh ganz regelmäßig, also keine besonderen Spuren innen oder aussen.

Auf dem Videoband bin ich sowohl mit Kayano als auch mit "Normalschuhen" gelaufen und beides war ganz normal und ok.

Ich habe mich dann für einen Brooks Glyerin entschieden. In meiner Laufschuh-Auswahl befindet sich aber nach wie vor noch ein Kayano zum Wechseln :teufel:

liebe Grüße
Sabine
Man lernt nie aus

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Vorarlberg hat geschrieben:(...) bleibt eine Verunsicherung ob die Schuhe eine Rolle gespielt haben. (...)
Das halte ich für sehr unwahrscheinlich.

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marcmarl78 hat geschrieben: Eine Antwort auf die Frage, wer ein erfahrener Läufer ist, ist schwierig. Meiner Meinung nach ist derjenige ein erfahrener und unabhängiger Läufer, der sich nicht von angeblichen "Tests"/Berichten/Schreckensmeldungen a la RW beeinflussen lässt, auf seinen Körper hört und schon ein paar Jahre laufend erlebt hat.
Deswegen greife ich das ja so gerne auf.
Das was Du schreibst ist halt alles ziemlich subjektiv und - und das ist das Kernproblem - abhängig von der Selbsteinschätzung.
Die ist aber nicht immer ein guter Ratgeber.
Nur weil man das "Journal of Biomechanics" unfallfrei aufschlagen kann ist man noch lange kein Experte und nur weil man seit 5 Jahren läuft hat man noch nicht automatisch Ahnung.
Ich kenne Läufer, die haben einen Marathon absolviert und geben schon den großen Experten, weil sie ja Erfahrung haben. Die glauben das wirklich.

Auf was ich hinaus will:
ich laufe seit über 20 Jahren (24 um genau zu sein, also seit meinem 14. Lebensjahr und daher kann ich sicherlich auch was zum Thema "Erfahrung" sagen). Der größte Teil dieser Zeit war geprägt von der Philosophie, dass ein Schuh möglichst viel "Technik" beinhalten solle. Gut gedämpft, gut gestützt etc.
Erst sein einigen Jahren geht der Trend in Richtung weniger Dämpfung, weniger Sprengung, weniger Stütze.
Ich hatte auch mit den gestützten Schuhen nie gravierende Probleme, aber heute zeigt sich, dass es nach aktuellem Stand der Erkenntnisse nicht nötig gewesen wäre und nach einer kurzen Umgewöhnung laufe ich heute zufrieden mit straffen Neutralschuhen.
Noch vor - sagen wir - 10 Jahren hätte ich (als auch damals schon "erfahrener Läufer") einem Neueinsteiger eher einen Stabilschuh empfohlen.

Insofern finde ich es schon angemessen, wenn man sich selbst hinterfragt.

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Die Erde dreht sich weiter. Auf jeden Fall. Es gibt immer wieder Trends, neue Erkenntnisse etc. Wichtig ist es nur die wirklich sinnvollen Neuerungen rauszufiltern und den Rest aussen vorzulassen.

Es gibt viele "Lehren" über Ernährung, Bewegung, Lauftechnik etc. Das passende muss man für sich rausfiltern.
Wenn man in einem Lauftreff oder eine Gruppe läuft bekommt man viel mit was wie auf andere Läufer wirkt, wie Fortschritte gemacht werden können, was hinderlich ist etc. Ähnlich wie hier im Forum. Eine absolute "Weisheit" gibt es nicht, auch nicht in 100 Jahren. Auch da wird es ständig Neuerungen geben.

Ich habe selbst in einem Laufsportfachgeschäft gearbeitet und war immer wieder überrascht wie viele Läufer reinkommen, wenig Ahnung haben und sich blind beraten lassen und alles glauben würden. Nein, ich habe das nicht ausgenutzt. Spätestens am nächsten Tag wacht der Kunde auf und ärgert sich das er sich was aufschwatzen lassen hat = Kunde weniger.
Eine gesunde Portion Selbstvertrauen, Hintergrundwissen und "nicht alles glauben" was in "Fachmagazinen" steht hilft schon weiter.

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bravado hat geschrieben:Das hört sich gut an, aber nach wie vor würde es mich brennend interessieren, ab wann mal als "erfahrener Läufer" gilt.
Vielleicht wenn man sich entgegen seines Gefühls einen Laufschuh hat aufschwatzen lassen und man danach merkt, dass das Gefühl richtig war und der Laufschuh falsch ist.

Allerdings würde ich mich vor einer ernsthaften Diskussion hüten - es gibt immer genügend andere, die mehr Erfahrung haben und gegen die man ein Ahnungsloser ist.
marcmarl78 hat geschrieben:Wenn dann aber richtig geschrieben: Auf jeden Fall sollte man mit etwas Lauferfahrung seinem Körper nicht weniger vertrauen als einem Schuhverkäufer.
:peinlich: - hatte es jetzt auch selbst gemerkt
Neue Laufabenteuer im Blog

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Huhu!
Mir geht es ähnlich - bin ein knappes Jahr mit dem Kayano problemlos gelaufen (bei RP gekauft), in diesem Frühjahr wollt ich nen Zweitschuh dazu haben. Neue Analyse weil 7 kg weniger auf der Waage ergab: Neutralschuh (im Active Sportshop). Ich hab jetzt nen Saucony. Bin damit sehr gut zufrieden!

Ich kann nach Aussage des Schuhverkäufers den Kayano guten Gewissens weiter tragen, da der an sich ziemlich weich gedämpft sein soll, sodass die Stütze mich nicht zu sehr in eine ungünstige Fußstellung zwingen würde.

Ich bin von Natur aus skeptisch, schenke der Geschichte so aber mal Glauben, denn ich habe weder in dem einen noch in dem anderen Schuh Probleme. Und an dieser Stelle vertrau ich auf mein Gefühl!

Leider hält mich schon seit einer ganzen Woche eine dicke Erkältung vom Laufen ab... :motz:

Viele Grüße
die Necke

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Meiner Meinung nach, wird eh vielfach zu schnell und zu fest korrigiert und vom Verkäufer ein Stabil-Schuh verkauft.
Dabei wird meistens vergessen, dass eine kleine Pronotion ja natürlich ist und unser ganzer Beweguns-Apparat sich darauf abgestimmt hat. Wird dann zu fest eingegriffen, kann es zu Beschwerden kommen. Knie etc. ..
Ich selber laufe auch meistens in Neutral Schuhen, greife aber bei einem Marathon zu einem mit einer leichten Stütze.. wieso ?? hm.. gute Frage.. einfach weil ich das Gefühl habe, dass es so für mich stimmt, ich mich im Schuh sehr wohl fühle und noch nie Beschwerden hatte... Denke der erste Eindruck wenn man in einen Schuh schlüpft und ein paar Meter im Laden Test Rennt ist immer noch gleich Bedeutend wie mit der Meinung des Verkäufers....

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Ich denke, das ist ein klassischer Fall von fragwürdiger Beratung. Denn wenn Du "neutral" auf dem Laufband gelaufen bist und die Dir dann, ohne den Schuh zu beschreiben, einen mit Stütze angedreht haben, dann stimmt was mit dem Laden oder zumindest dem Verkäufer nicht.

Solche Geschichten untermauern meine Meinung, daß die meisten Läufer mit einem Neutralschuh erst mal ganz gut beraten wären, es sei denn es gibt offensichtliche Fehlstellungen. Und selbst ein bißchen Pronation ist, wie ja auch Maratonni schon schreibt, kein zwingender Grund korrigierend in den Bewegungsablauf einzugreifen.

Walter
You can only fail if you give up too soon

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Ich denke, das ist ein klassischer Fall von fragwürdiger Beratung. Denn wenn Du "neutral" auf dem Laufband gelaufen bist und die Dir dann, ohne den Schuh zu beschreiben, einen mit Stütze angedreht haben, dann stimmt was mit dem Laden oder zumindest dem Verkäufer nicht.
Sorry - ich hab mich wohl nicht ganz verständlich ausgedrückt. Mir hat keiner was "aufgeschwatzt". Ich habe den Kayano (den ich vor 3 Jahren gekauft habe), am Laufband auspropiert und habe mich sehr wohl gefühlt. Der Verkäufer damals, hat mir nicht gesagt, dass es ein Schuh mit Stütze ist.

Der Verkäufer jetzt, hat mir gesagt, dass der Kayano ein Stützschuh ist, den ich gar nicht brauche.

So weit so gut.

Ich lasse mich beim Schuhkauf gerne beraten, kaufe den Schuh aber nur nachdem ich damit gelaufen bin (Laufband oder sogar eine Runde auf der Straße). Ich fühle mich sowohl mit dem Kayano als auch mit dem Brooks sehr wohl.

Ich wollte nur wissen, ob Probleme entstehen können, wenn ich mit einem Schuh unterwegs bin, der nicht auf meinen Laufstil ausgelegt ist.

So wie es aussieht, ist das aber ein sehr subjektives Thema wo es keine definitiven Aussagen gibt. Fazit ist für mich: ich laufe meinen letzten Kayano noch ca. 1 Jahr, werde aber in Zukunft nur mehr Neutralschuhe kaufen.

lg
Sabine
Man lernt nie aus
Gesperrt

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