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Warum das ganze?

Warum das ganze?

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Ich laufe seit April 2007. Ich laufe gerne. Ich laufe normalerweise 2 - 3 die Woche. Von April bis Dezember habe ich meine Leistung immer ein wenig steigern können. Ich muss dazu sagen, dass ich zu diesem Zeitpunkt 102 KG wog und die Kondition einer Couch hatte. Inzwischen habe ich mich auf durchschnittlich 12 Kilometer pro Lauf bei drei Läufen pro Woche gesteigert. Zwar bin ich noch sehr lahm unterwegs gewesen, aber es hat mir dennoch fast immer Spaß gemacht. Bisherige Höhepunkt war der 10 KM-Silvesterlauf.

Soweit zur Vorgeschichte.

Seit dem Silvesterlauf frage ich mich immer häufiger, warum ich mir das immer wieder antue. Mein Ziel im Mai den HM zu laufen, zweifele ich inzwischen immer mehr an. Es ist nicht nur alleine ein psychisches Problem, auch körperlich merke ich immer mehr Einschränkungen und das trotz Gewichtsabnahme auf 87 Kilogramm. Meine Beine schmerzen, insbesondere im Schienbeinbereich, meine Pulswerte steigen auf Höhen wo ich nie hinwollte und meine Kondition baut zunehmend ab. Und die Zweifel an meinen Leistungen steigen dafür. Ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht so eine "Angst" vor dem HM habe, dass mein Körper anfängt zu streiken. Oder spinne ich nur?

Parallel betreibe ich Krafttraining in meinem Fitnessstudio. Und das ist das einzige wo ich Zuwächse verzeichne. Jedoch fehlt mir auch hier immer mehr die Lust dort hinzu gehen, was nicht nur an der Zeit liegt, ich finde immer mehr Ausreden, heute nicht hinzugehen. An Kursen nehme ich kaum noch teil, ist mir alles irgendwie zu anstrengend, obwohl ich mehr schaffe und die Belastung mir eigentlich nicht so schwer fällt.


Ich überlege ernsthaft ob ich die Laufschuhe nicht in die Ecke schmeisse (bräuchte eh bald neue :zwinker2: ) und mir ein geruhsames Hobby wie Schach zulege. Auf der anderen Seite, immer wenn ich Leute laufen sehe, sei es im TV (war am Freitag eine Reportage über den Sahara-Marathon, Respekt!) oder in freier Wildbahn, dann juckt es in meinem Körper und er will mitlaufen. Aber mit all den Zweifeln und den Zipperleins fällt es mir immer schwer mich zu motivieren und wenn ich dann endlich die Laufklamotten anhabe, schmerzen meine Muskel im Schienbeinbereich so heftig, dass ich maximal 3 bis 8 Kilometer schaffe, wobei es immer mehr zur drei hingeht als zur acht. Können das eventuell Dysbalancen sein, ich trainiere oft meine Wadenmuskeln, zum Teil mit sehr hohen Gewichten 150 - 170 KG. Gibt es ein Ausgleichstraining für die Schienbeinmuskulatur?

Ich weiss genau, dass der von mir eingeschlagene Lebensweg mit mehr Bewegung und besserem Essen und anderen schönen Dingen der richtige Weg ist. Aber zur Zeit ist irgendwie alles zu viel und der Ruf der Couch und der Hamburger wird lauter und ich höre ihn immer öfter. Ich bin so schrecklich inkonsequent. Auf der anderen Seite habe ich auch andere Dinge wie das Nichtrauchen geschafft.

Kann jemand meine konfusen Gedanken und Bedenken nachvollziehen. Entschuldigung dass das ganze zu einem Jammerthread geworden ist, ist sonst nicht meine Art.

Ich freue mich über jeden Beitrag. Mit "zieh die Schuhe an und lauf" ist es aber diesmal nicht getan.

Einen lieben Gruß

Jürgen

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Hallo Jürgen,

"zieh die schuhe an und lauf" ist vielleicht genau das was du mal für eine woche lassen solltest. du schreibst über zusätzliche besuche im fitnessstudio, du hast an kursen teilgenommen und trainierst in der muckibude mit gewichten von 150 - 170kg... :tocktock:

um gottes willen, mir wäre das entschieden zu viel! schraub deine aktivitäten runter! gönne dir mal eine woche ruhe und entspanne dich, geh ins kino oder mach sonst irgendwas, spiele von mir aus schach. schmerzen am körper und dann belastung ist halt nicht gerade gesund, dafür höchst unvernünftig.

für den hm reicht 3 mal laufen/woche aus, 2mal die 12km und am wochenende was längeres, so um die 2 std, aber nicht mit einer bestimtmen geschwindigkeit. sondern so, dass du noch gut unterhalten kannst.

also erst mal pause, ggf. mal zum doc. und dann mit breiter brust raus auf die piste. hoffe du schreibst in welcher zeit und erfahrung du den hm im mai weggeknallt hast! :daumen:

hau rein!
nur ein harter tag war ein guter tag! (sagt frank und der hat echt ahnung)

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liverpool hat geschrieben:

und trainierst in der muckibude mit gewichten von 150 - 170kg... :tocktock:


Ich finde 150 KG für die Waden nicht zu viel. Bin vor einem Jahr mit ca 100 KG gestartet. Mit den Beinen kann ich ne Menge stemmen, bestimmt auch durch das Laufen. Die Gewichte für Arme, Brust, Bauch etc. liegen bei weitem darunter. Keine Sorge, das ganze lass ich regelmäßig durch nen Trainer überprüfen, ob ich ne saubere Technik anwende etc.

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Hallo Jürgen,

ich hab an mir beobachtet, dass nachdem Einstieg in´s Laufen die Oberköpermuskulatur abgenommen hat.
Ganz klar, denn die Freizeit richtet sich nun nach dem Laufen aus und die Muckibude tritt in den Hintergrund.
Der Vorteil des oberen Muskelschwundes hat natürlich für´s Laufen seine Vorteile: Es werden weniger Kilos mit rumgetragen, was die Schnelligkeit und den Spass am Laufen erhöht.

Ich kann dir ebenfalls von anderen ehem. BB´lern berichten, die stark daran interessiert waren ihr Gewicht zu senken, nachdem sie mit dem Laufen angefanken haben. Denn auch bei denen hat das hohe Gewicht große Belastungen für die Gelenke gebracht.

Ich für meinen Teil fange nun wieder mit ein bisschen Fitness an. Weniger ist mehr, also geht auch die Wiederhohlungsraten beim Drücken nach oben und der Oberkörper wird somit auch auf die Ausdauer ausgerichtet.

Viel Spass beim Laufen weiterhin.
Putzer!
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Sporenberg hat geschrieben:



Können das eventuell Dysbalancen sein, ich trainiere oft meine Wadenmuskeln, zum Teil mit sehr hohen Gewichten 150 - 170 KG. Gibt es ein Ausgleichstraining für die Schienbeinmuskulatur?



Jürgen
Ja , sofort das Gewichte-Training für die Wadenmuskulatur einstellen ,bevor die
Knie auch noch den Geist aufgeben :geil:
Liebe Grüße aus Duisburg:hallo:


http://www.heme45.de

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Hallo Jürgen,

der Silvesterlauf markiert einen tiefen Einschnitt bei dir. Du hast die Laufphase der raschen Erfolge und steten Verbesserungen mit einem Wettkampf abgeschlossen. Du bist nicht der erste Läufer, der nach so etwas in den Keller saust. Woran das liegen kann - da kann man natürlich nur spekulieren.

Sicher spielt mit, dass dir bewusst wird, wie aufwändig es alleine ist eine bestehende Leistung zu halten, geschweige ein neues Ziel anzusteuern. Vielleicht solltest du dich nicht mit einem Halbmarathon unter Druck setzen, sondern zur schönsten Laufzeit im Frühling den einen oder anderen weiteren Zehner laufen. Sozusagen als Belohnung. Vielleicht solltest du für eine Weile tatsächlich einmal etwas weniger laufen und zwar nicht, weil dein Körper oder Kopf dich durch Unlust dazu zwingt, sondern ganz absichtlich - also geplant! Es wird dir leichter fallen und mag den Spaßfaktor wieder mehr aktivieren. Letztlich gibt es doch keinen Grund, warum es dir nicht wieder denselben Spaß machen sollte, wie vor ein paar Monaten.

Wenn du Beschwerden im Schienbeinbereich hast, dann solltest du sofort etwas dagegen unternehmen. Lass das doch einmal von einem Orthopäden anschauen. Eine einfache Übung für die Schienbeinmuskualtur, die man immer mal zwischendurch machen kann, habe ich eben in Marquardts "Laufbibel" nachgeschlagen. Er schreibt: "Wenn Sie Zeit sparen wollen, können Sie als Training auch zweimal täglich drei Minuten beim Zähneputzen mit angezogenen Fußspitzen auf der Ferse stehen. Anfangs noch mit kleinen Pausen zur Erholung, stärken Sie so die Schienbeinmuskulatur nebenbei."

Kauf dir die neuen Schuhe. Das ist ein Signal: "Ich gebe nicht auf, was mir gut tut und von dem ich weiß, dass es großen Spaß machen kann!" - Außerdem mache ich selbst immer wieder die Erfahrung, dass nagelneue Treter mich einfach zum Laufen reizen. Die stehen so nett und adrett, so sauber und einladend vor der Tür und rufen in einem fort "Komm Udo, beweg uns ein bisschen ..." :wink:

So weit die Motivation.

Dein Krafttraining möchte ich im Hinblick auf das Laufen dann noch gehörig in Frage stellen. Mir ist unklar, wieso du mit so hohen Gewichten traininerst. Zumindest im Bereich der Beine tust du dir damit keinen Gefallen. Es geht schließlich nicht um Muskelaufbau sondern um Kräftigung der vorhandenen Muskelgruppen. Dazu reichen drei Serien zu je 15 bis 30 Wiederholungen, also mit relativ geringen Gewichten.

Ich wünsche dir eine baldige Stimmungswende. Geh uns nicht verloren :daumen:

Mensch schau mal raus: Über 10°C im Februar und die Sonne brennt! Also ich geh jetzt laufen ...

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Sporenberg hat geschrieben:Ich finde 150 KG für die Waden nicht zu viel
Ist ja auch nicht zuviel ,für ein Gewichtheber .
Liebe Grüße aus Duisburg:hallo:


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U_d_o hat geschrieben:
Mensch schau mal raus: Über 10°C im Februar und die Sonne brennt! Also ich geh jetzt laufen ...
Ich weiss Udo, ich war schon draussen, ganze drei Kilometer lang, :peinlich: dann ging nix mehr (s.o.)

Danke für Deine Tipps :)

Danke auch an alle anderen. :)

Besonders für die schnellen Antworten :daumen:

Lieben Gruß

Jürgen

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Heme45 hat geschrieben:Ist ja auch nicht zuviel ,für ein Gewichtheber .
Nun ein Gewichtheber bin ich nicht, aber habe ich nicht an vielen Stellen gehört und gelesen, dass der Muskel ständig einen erhöhten Reiz braucht um sein Niveau zu halten? Wenn ich mit weniger trainiere, sinkt der Muskelumfang und Muskeln brauch ich zum Laufen oder?

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Hallo,
meiner Meinung nach machst Du zuviel. Du läufst noch nicht sehr lange, aber Dein Kopf sagt Dir, dass es immer linear aufwärts gehen muss. Kann es aber nicht. Eine vernünftige Trainingsplanung sieht Be- und Entlastungsphasen vor, aber letztere, so sinnvoll sie sind, scheinen Dir ein schlechtes Gewissen zu bereiten. Ein Trainingsreiz kann aber nur dann seine Wirkung entfalten, wenn er in einer angemessenen Ruhephase danach umgesetzt werden kann. Immer nur powern führt auf Dauer zu Schmerzen und abnehmender Kondition. Dein Körper will Dir signalisieren, dass er mal Ruhe braucht. Kauf Dir ein geeignetes Buch (z.B. Herbert Steffny "Das große Laufbuch"), wo alles umfassend erklärt wird. Ist gleichzeitig auch ein interessanter Schmöker, der Lust auf mehr macht, aber auch dafür sorgt, wie man es mit dem nötigen Weitblick und richtig macht.
Wenn Du die Signale Deines Körpers nicht beachtest, wirst Du bald merken, wer am längeren Hebel sitzt. Du schreibst, dass Du im April 2007 konditionstechnisch bei Null angefangen hast. Seitdem anscheinend ständig zunehmende Belastung. Das ist wie Vollgas geben bei nicht eingefahrenem und kaltem Motor und endet im technischen Bereich mit Motorschaden, im sportlichen Bereich mit ner handfesten Verletzung, die sich u.U. vorher durch körperliche Beschwerden ankündigt. Und dann ist erst mal Sense und Zwangspause angesagt.
Sieh es positiv: Einerseits bist Du in der Lage, von der Couch herunter nach nicht mal einem Jahr drei mal die Woche 12 km zu laufen. Das ist ne ganze Menge, aber körperlich unvernünftig. Wenn Du jetzt noch diese Deine Möglichkeiten durch angemessene Ruhephasen in geordnete Bahnen lenkst, ist noch ne ganze Menge drin. Aber Be- und Entlastungsphasen müssen sich abwechseln, sowohl im Kleinen (Wochenrhythmus) wie auch im Mittleren (Wochen- /Monatsplanung) und im Großen (Jahresplanung).
Darüber hinaus bist Du diszipliniert (Rauchen aufgegeben) und motiviert :daumen: . Und alles was Du tun musst, ist die Schuhe mal stehenzulassen. Das dürfte leichter sein als sich zu härterem Training aufzuraffen, was manchmal das Problem anderer Leute hier im Forum ist.
Opa Krawuttke: "Dat janze moderne Zeuch hatten wir vor´m Kriech auch nich..."

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U_d_o hat geschrieben:
Vielleicht solltest du für eine Weile tatsächlich einmal etwas weniger laufen und zwar nicht, weil dein Körper oder Kopf dich durch Unlust dazu zwingt, sondern ganz absichtlich - also geplant! Es wird dir leichter fallen und mag den Spaßfaktor wieder mehr aktivieren. Letztlich gibt es doch keinen Grund, warum es dir nicht wieder denselben Spaß machen sollte, wie vor ein paar Monaten.

Da ist was wahres dran, ich laufe, weil heute Sonntag ist und mein Trainingsplan mir sagt: heute stehen 12 KM auf dem Programm. Und Morgen 8 x 400 m Tempoeinheiten mit 6 Min/KM usw. Spass macht das wirklich keinen. Zumindest im Moment nicht.

Es ist vielleicht bekloppt, aber wenn ich ohne Zeit- oder Streckenziel einfach drauflos trabe, bin ich im Nachhinein überrascht wenn Googlemaps mir sagt: das waren 10 KM, wenn ich aber plane: "heute laufe ich 10 KM" ist es manchmal furchtbar und die Zeit / Strecke geht nicht um.

Ich lese Deine Beiträge immer sehr gerne und finde sie sehr fundiert, ich werde mir deine Worte zu Herzen nehmen.

Danke

Jürgen :danke:

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Sporenberg hat geschrieben:Wenn ich mit weniger trainiere, sinkt der Muskelumfang und Muskeln brauch ich zum Laufen oder?
Für jede Sportart braucht es auch Muskeln, aber in jedem Sport andere Schwerpunkte. Ein 100m-Sprinter hat aber ganz andere körperliche Merkmale als ein Marathonläufer.
Guck Dir ein Foto von Haile Gebrselassie an: Als Muskelpaket wäre der keinen Weltrekord gerannt. Mit Hailes Statur würde aber wiederum ein Klitschko im Ring alt aussehen.
Opa Krawuttke: "Dat janze moderne Zeuch hatten wir vor´m Kriech auch nich..."

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Hallo Jürgen,

das mit der Unlust und den körperlichen Problemen hatte ich auch, sogar 2x. Das erste mal war es zu meinem Laufbeginn im September 2006 und die nächsten Wochen/Monate, habe mich aber "durchgebissen", trotz körperlichen Beschwerden, da ich ja den 10km-Lauf beim Karstadtmarathon letztes Jahr vor Augen hatte. Danach war nix mehr drin, Laufen hatte seinen Reiz verloren und ich bin 3 Wochen gar nicht draußen gewesen. Dann hat's mich aber doch wieder gereizt, dachte mir aber, ich muß das anders anpacken als vorher, also nochmals ganz von vorne begonnen, mit Anfängerplan etc. und siehe da: es ging, machte Spaß und tat ja gar nicht weh :confused: :D .

Dann kam, was kommen mußte, ich wollte mal wieder zu viel, hab's übertrieben und prompt hat mir mein Körper einen Warnschuß verpaßt, es tat weh! Habe ich auch erst ignoriert, dann aber 5 Wochen Urlaub gemacht und bin dort gar nicht gelaufen. Und siehe da: seit November lief's besser als vorher.

Was habe ich daraus gelernt? Manchmal muß man auch Pause machen. Und was die Motivation betrifft: ich hätte zur Zeit mehr als genug davon, kannst meine auch noch haben :nick: , ich brauche sie grade nicht :sauer:

Laß es mal eine Weile ruhiger angehen, dann wird es schon wieder werden.

Gruß
Sabine

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Sporenberg hat geschrieben:Nun ein Gewichtheber bin ich nicht, aber habe ich nicht an vielen Stellen gehört und gelesen, dass der Muskel ständig einen erhöhten Reiz braucht um sein Niveau zu halten? Wenn ich mit weniger trainiere, sinkt der Muskelumfang und Muskeln brauch ich zum Laufen oder?
Ja ,aber keine Muskelpakete . :nene:
Dein Körper bastelt dir beim Lauftraining schon die richtigen Muskeln .

Was du brauchst ,wenn du ein "guter Läufer" werden möchtest ist viel Geduld .
Laufe so das du dich gut unterhalten kannst(Könntest) und dir das Laufen Spaß
macht ,das ist das Erfolgsrezept für gute Läufer .
Ein zuviel bringt Verletzungen und Frust . Viel Spaß :daumen:
Liebe Grüße aus Duisburg:hallo:


http://www.heme45.de

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Hallo Sabine, danke für Deinen Beitrag. Geht es dir wieder besser?

Jürgen

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Naja, besser wäre übertrieben. Muß mir jetzt einen neuen Orthopäden suchen (der alte hat die weitere Zusammenarbeit mir mir "verweigert" und mich an meinen Hausarzt zurückgegeben :tocktock: ) und zusehen, daß ich 'nen OP-Termin für's Kreuzband (und den Rest) bekomme. Zumindest habe ich aber keine Schmerzen mehr, nur die Instabilität des Knies merke ich schon ein wenig. Man hat einfach Schiß, bestimmte Bewegungen zu machen, weil das Knie ja wieder nachgeben könnte. Saublödes Gefühl.

Und ich darf halt nicht laufen gehen :sauer: (und so wie's aussieht, auch nach der OP noch laaaaange nicht). Aber mit :sauer: GEDULD :sauer: (die ich nicht wirklich habe, aber jetzt wohl oder übel lernen muß) wird es wohl wieder werden.

Gruß
Sabine

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Hallo.

Die Unlust von Körper und Geist könnte in den Laufstrecken begründet sein.

1. neue Schuhe kaufen. Motiviert ungemein.

2. Strecken variieren. Anstatt 3x12km z.B. 1x5km schnell, 1x10km langsam und 1x15km langsam laufen.
Und dann auch mal 1x5km langsam, 10km schnell und 15km langsam.

3. Das mit der Patellasehne (Schienbeinschmerzen) gibt sich mit der Zeit, kann ein paar Wochen schmerzen. Übungen hierfür kenne ich keine

4. Wadenheben mit 150 kg ist nicht ungewöhnlich, in meiner Fitness-Studiozeit trainierte ich (wie Tom Platz) mit bis zu 225kg.

5. 3xlaufen + 2xFitness-Training ist vielleicht zu viel des Guten. Wechsle doch in 2xlaufen + 2xStudio mit 3xlaufen und 1xStudio
Als Trainingsaholic kannst Du auch 2x ins Studio gehen und jeweils verschiedene Muskelgruppen trainieren.
z.B. 1x Oberkörper, Arme, Rücken, Schultern, am anderen Tag Beine, Bauch, unterer Rücken.
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Wir Zwerge sind eher geborene Sprinter. Mordsgefährlich auf kurzer Distanz.
Gimli, völlig ausser Atem bei der Verfolgung der Hobbits Merry und Pippin

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Also: Erstmal hast Du mein Mitleid. Ich kann mir seit 2002 (seitdem ich laufen lernte...) nichts Schlimmeres vorstellen als die Lust am Laufen zu verlieren. Doch, da fällt mir ein: noch schlimmer ist es natürlich, aus gesundheitlichen Gründen nicht laufen zu können.

Mir kommt es allerdings auch so vor, als ob Du zuviel tust. Dafür sprechen besonders Deine Schienbeinprobleme. Aus der Ferne diagnostizieren soll man nicht, kann man nicht - aber ich hatte auch Probleme vorne am Schienbein, als ich in meiner Sturm- und Drangphase 2003 einfach zuviel zu schnell getan hatte.

Obwohl ich jetzt auch schon ein knappes Jahr Krafttraining (bei Kieser) mache (wegen meines Bandscheibenvorfalls), schaffe ich es nur knapp, 150 kg mit meinen Waden zu bewegen. Ich bin sicherlich nicht der supersportliche Typ und auch schon etwas älter, aber ich glaube nicht, daß es für einen Läufer nötig ist, seine "Hauptmuskeln" zu trainieren. Wichtiger wären - wenn schon - die Muskeln, die die Beine seitlich bewegen (also zusammenpressen bzw. auseinanderdrücken der Oberschenkel). Die trainiert man als Läufer nicht schon von selbst, braucht sie aber - wie ich auch schon mal schmerzhaft erfahren mußte.

Ich glaube aber, daß die Hauptursache in Deinem Trainingsansatz liegt. Wieso trainierst Du jetzt schon 8x400 m Tempotraining? Wieso hast du überhaupt einen Trainingsplan? Wieso meinst Du, einen HM laufen zu müssen, wenn Du das offensichtlich eigentlich nicht willst? Laß das sofort sein. Nach Deiner Laufpause, die Du aus den Gründen, die Udo ausführte, sowieso machen solltest, laufe einfach so, wie es Dir gefällt. Laufe neue Strecken, laufe durch den Wald, laufe aus Genuß, singe vor Freude (wenn gerade keiner zuhört), schere Dich nicht ums Tempo, laufe im Zweifel langsam.

Das habe ich am Anfang auch gemacht (einschließlich Singen), und ich will ja nicht angeben, aber die Erfolge waren dabei recht ordentlich. Der wichtigste Erfolg war davon: Laufen hat mir immer Spaß gemacht, und so ist es noch heute.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, daß Du die Kurve kriegst. Disziplin ist wichtig, aber manchmal muß man es laufen lassen.
Run As Thou Wilt.

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Hallo Jürgen,
auch mich hat es erwischt mit der Unlust.Habe zur Zeit Probleme mich zu motivieren und meine Ziele weiter so zu verfolgen wie bisher.
Aber ich glaube da steckt jetzt der Reiz über diese Phase hinweg zu kommen.Über den Winter habe ich alleine 6 Crossläufe gemacht.Sollen die alle für die Katz sein.Heute war ich 8km laufen und es ist sehr schwer gefallen.Ich kann mir nicht vorstellen das es mir bald wieder Spaß macht.Aber irgendwie glaube ich einfach fest daran das ich diese Phase überstehe und bald wieder Spaß habe und meine Ziele wie zu Anfang weiter verfolge. :nick:

Bei dir ist es noch ein wenig anders.Die Verletzung mußt du behandeln lassen.Das kann einem natürlich in solcher Phase den letzten Mut nehmen.Aber bleibe die Zeit im Training.Gehe schwimmen und danach in die Sauna.Massagen sind sicherlich auch ein guter Weg.
Ich bin mir sicher wenn du die Sache richtig angehst und erst einmal deine Verletzung auskurierst bist du irgendwann mit alter Begeisterung wieder dabei.Wie gesagt bei mir kann ich es mir auch momentan nicht vorstellen aber auch da bin ich mir sicher das es wieder kommt :nick:

LG Joachim

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Hallo Jürgen,

Du läufst noch kein ganzes Jahr - das ist für nen Läufer an Grundlage echt wenig. Dir Fortschritte, die Du gemacht hast, können sich echt sehen lassen - und dabei 15km runter :respekt:
Motivationsprobleme kommen und gehen beim Laufen - gerade, wenns mal nicht so gut läuft. Und wenn dann noch ungeliebte Tempoeinheiten auf dem Programm stehen - klar. Aber man muss ja auch gar nicht das ganze Jahr durch Tempoeinheiten machen. Wenn Du Dir nicht gerade für die nächste Zeit ein konkretes Ziel gesetzt hast (was ich nicht glaube - weil das tut auch Wunder für die Motivation), kannst Du auch mal versuchen, die Tempoeinheiten wegzulassen. Eigentlich bietet sich der Winter dafür an - einfach etwas Abwecshlung ins Training (z.B. mit ein paar Crossläufen).
Wenns bei mir nicht gut läuft, dann versuch ich über lockere lange Läufe wieder rein zu kommen - einfach Strecke machen. Schaun, dass ich locker laufe, dass das Laufen Spass macht. Und irgendwann - in der Regel ziemlich schnell - läufts dann wieder. Ich würd an Deiner Stelle das Tempo erstmal vergessen, und vielleicht die Strecken etwas ausdehen. Schneller wirste davon nicht, aber es gibt ne gute Grundlage. Und wenns dann wieder Spass macht dann gehen auch die Tempoeinheiten viel besser.
Zum Krafttraining haben ja schon einige was geschrieben. Ein Basis-Krafttraining ist für's Laufen sicherlich nicht schlecht (speziell Rücken, Bauch und Schultern). Richtig Muskeln über Krafttraining aufzubauen jedoch eher Kontraproduktiv. Die Belastung ist einfach ne andere. Aber wenn Du Spass am Muskelaufbau hast, dann soll Dich das nicht stören - Du willst ja vermutlich nicht nen Weltrekord brechen.

Die Idee mit den neuen Laufschuhe ist vermutlich wirklich gut :teufel: Und die wollen ja auch vernünftig eingelaufen werden :zwinker2:

Also, Du packst das schon :daumen:

Gruß Thomas

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Sporenberg hat geschrieben: Soweit zur Vorgeschichte.

Seit dem Silvesterlauf frage ich mich immer häufiger, warum ich mir das immer wieder antue. Mein Ziel im Mai den HM zu laufen, zweifele ich inzwischen immer mehr an. Es ist nicht nur alleine ein psychisches Problem, auch körperlich merke ich immer mehr Einschränkungen und das trotz Gewichtsabnahme auf 87 Kilogramm. Meine Beine schmerzen, insbesondere im Schienbeinbereich, meine Pulswerte steigen auf Höhen wo ich nie hinwollte und meine Kondition baut zunehmend ab. Und die Zweifel an meinen Leistungen steigen dafür. Ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht so eine "Angst" vor dem HM habe, dass mein Körper anfängt zu streiken. Oder spinne ich nur?


Einen lieben Gruß

Jürgen
Für mich steht so ziemlich außer Frage, dass Du Dich in einem akuten Übertraining befindest und da gibt es nur eins, runterfahren und laangsam wieder aufbauen.

Ich habe -ähnlich- wie Du vor knapp einem Jahr mit der Lauferei begonnen und in der Anfangseuphorie ähnlich ehrgeizige Ziele definiert. Ergebnis- von September bis November Laufpause wegen heftiger Schmerzen. Nach dem Neuanfang KEINE konkreten Ziele, sondern Lauf nach Lust und Laune und siehe da, es macht mehr Spass denn je!

Übrigens -so meine schmerzliche Erfahrung- sind gelegentliche Schienbeinschmerzen oftmals auf schlecht ausgebildete Schienbeinmuskulatur zurückzuführen. Seitdem ich diesen Bereich täglich für ein paar Minuten trainiere, ist Ruhe damit!

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Sporenberg hat geschrieben:Da ist was wahres dran, ich laufe, weil heute Sonntag ist und mein Trainingsplan mir sagt: heute stehen 12 KM auf dem Programm. Und Morgen 8 x 400 m Tempoeinheiten mit 6 Min/KM usw. Spass macht das wirklich keinen. Zumindest im Moment nicht.

Es ist vielleicht bekloppt, aber wenn ich ohne Zeit- oder Streckenziel einfach drauflos trabe, bin ich im Nachhinein überrascht wenn Googlemaps mir sagt: das waren 10 KM, wenn ich aber plane: "heute laufe ich 10 KM" ist es manchmal furchtbar und die Zeit / Strecke geht nicht um.
Hallo Jürgen,

wenn du dich in dieser Situation zu Intervalltraining - für viele ein echter Spaßkiller - zwingst, forderst du die innere Opposition geradezu heraus. Je länger ich Intervalltraining betreibe, über all die Jahre, umso schwieriger fällt es mir mich dafür zu motivieren. Gut fühle ich mich dann nur hinterher, wenn ich mir mal wieder bewiesen habe, dass ich die geforderten Zeiten bringe und merke trotzdem nicht am Ende zu sein. Ich würde mir Intervalle allerdings nicht in mental labiler Zeit abverlangen.

Zweimal im Jahr lasse ich Trainingsplan Trainingplan sein und schenke mir das Erlebnis des läuferischen Zufalls. Für ein paar Wochen im Sommer und im Dezember überlasse ich dann meine Läufe der Tagesform und ein paar Zufällen. Natürlich weiß ich auch so, dass mir in einer Woche vielleicht noch ein Tempolauf fehlt und wenn's grad passt, dann flitz ich halt los. Aber wenn stattdessen eine andere Strecke reizvolleres Laufen und Schauen ermöglicht, dann lass ich mich lieber darauf ein. Wenn diese "easy going Wochen" vorbei sind, dann hab ich wieder Lust mich zu schinden - länger, schneller, härter.

Vielleicht ist es für dich an der Zeit Trainingspläne erst einmal zu vergessen. Wenn du weiter läufst, wirst du wenig einbüßen, nur weil du es einstweilen mit weniger Planung tust.

Ich hoffe es wird besser :daumen:

Gruß Udo

Ps: Frust haben andere auch. Zum Beispiel ich. Nach 6 Tagen Zwangspause (Fieber gehabt) hab ich heute den dritten Versuch hinter mir. Seit Jahren bin nicht mehr so saft- und kraftlos durch die Gegend gewackelt, wie in den letzten drei Tagen ... Ich hoffe es wird bald besser.
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Thomas Naumann hat geschrieben:

Ich glaube aber, daß die Hauptursache in Deinem Trainingsansatz liegt. Wieso trainierst Du jetzt schon 8x400 m Tempotraining? Wieso hast du überhaupt einen Trainingsplan? Wieso meinst Du, einen HM laufen zu müssen, wenn Du das offensichtlich eigentlich nicht willst? Laß das sofort sein.
Wieso ich einen Trainingsplan habe? Aus zwei Gründen: erstens "zwingt" er mich zur Disziplin. Wenn ich ohne Plan laufen würde, würde ich das Laufen oft ausfallen lassen. So verschiebe ich zwar schon mal eine Einheit von Samstag auf Sonntag, aber ich lasse sie selten ausfallen, höchstens schon mal verkürzen. Zweitens: Ich will mich relativ gezielt auf den HM vorbereiten und ich denke ohne Trainingsplan wäre ich immer noch bei meinen 8 Kilometern.

Den HM "muss" ich nicht laufen, wie Du schreibst, ich will ihn laufen. Warum will ich ihn laufen? Nun ein Bergsteiger würde auf die Frage warum er auf den Mount Everst will sagen: Weil er da ist. Ich möchte den HM laufen um mir zu beweisen, dass ich es schaffe mein Leben, dass ich 40 Jahre hab schleifen lassen, umkrempeln kann. Ich habe keine Luste mit 45 oder 50 oder 60 mit irgendwelche Leiden irgendwo rumzusitzen. Und bisher habe ich alles dafür getan, damit ich krank werde. Zum Glück habe ich gute Gene, war nie ernsthaft krank. Nur mit dem Übergewicht dass ich hatte, dem Nikotin- und Fettkonsum und meiner Unsportlichkeit wäre ich niemals 50 geworden. Letztes Jahr im Mai, nach zwei Monaten leichten Joggen und Walken, stand ich am Ziel des HM in Herne und bewunderte die Leute die ins Ziel kamen. Nicht nur den Jüngling, der den HM gewann, nein auch die älteren und dickeren, die nach zwei - drei Stunden ins Ziel kamen. Dies ist mein HM. Dies ist meine Strecke. Ich kenne jeden Meter dieser Strecke, ich kenne viele Menschen, die an der Strecke wohnen. Ich will ihn laufen. Nur meine Zweifel, ob ich es schaffe oder ob mich der Druck kaputt macht, wachsen. Körperlich müßte es, vorausgesetzt mein Schienbein spielt mit, klappen. Psychisch weiss ich es nicht. Aber ich denke, wenn ich es schaffe, bin ich ein Held, zumindest für mich. Gut ich werde 2,5 Stunden brauchen, gut ich werde schnaufen wie eine Dampflok, ich werde noch laufen, wenn andere schon wieder auf dem Heimweg sind. Aber ich werde ankommen. Dies ist der Grund ihn zu laufen.

Bekloppt oder?

Jürgen

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Hallo Jürgen,

ein Trainingsplan kann auch so aussehen:

Dienstag: Laufen
Donnerstag: Laufen
Samstag: Laufen
Sonntag: Laufen

Er braucht nicht mit exakten Inhalten gefüllt sein, die dich schon Anfang der Woche innerlich aufstöhnen lassen.

Ich verstehe, warum du den HM laufen möchtest. Allerdings sehe ich eine Riesengefahr darin: Es wird ein Aufbäumen, ein Wahnsinnskraftakt und du wirst es sicher schaffen. Es schaffen, dich all die Wochen im Training zu besiegen und dir dann auch noch den Lorbeer des HM holen. Und danach? Bist du dann nicht ausgebrannt, nicht kaputt, fällst nicht noch tiefer als nach Silvester und kriegst du den Arsch dann überhaupt noch hoch?

Kann ich nicht wissen, aber ich kann es zu bedenken geben :hallo:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:
Und danach? Bist du dann nicht ausgebrannt, nicht kaputt, fällst nicht noch tiefer als nach Silvester und kriegst du den Arsch dann überhaupt noch hoch?
Das könnte passieren, ja. Gut ich verschiebe das ganze um ein halbes Jahr und laufe halt in Köln oder New York oder sonst wo im Herbst. Aber ist die Gefahr nicht nur verschoben? Ich schrieb ja, ich empfinde den Karstadtmarathon als "meinen", weil er in meiner Heimat, dem Ruhrgebiet, stattfinden und in meiner Heimatstadt Herne endet. Ich denke ich nehme das Risiko auf mich. Wenn ich jetzt kneifen würde, und so würde ich es empfinden, würde ich es bestimmt nie wieder versuchen.

Außerdem habe ich die 31 Euronen schon bezahlt. :klatsch:

Ich werde ab morgen die Easy-Going-Wochen ausprobieren, mein Ziel bleibt mir ja erhalten, das muss ich ja nicht aus dem Auge verlieren.

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U_d_o hat geschrieben:
ein Trainingsplan kann auch so aussehen:

Dienstag: Laufen
Donnerstag: Laufen
Samstag: Laufen
Sonntag: Laufen
Ist so nicht die Gefahr gegeben, dass ich alles so laufe, wie es immer gelaufen bin, nämlich langsam? Ein Grund für die Pläne war ja auch meinen Umfang zu steigern und auch ein wenig meine Geschwindigkeit. Mir ist klar, dass ich dies auf einem HM nicht als Ziel haben kann, aber ich würde schon gerne endlich mal die 10 KM unter einer Stunde schaffen.

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Hallo Jürgen,

ein solcher Plan enthält jedwede Art von Gefahr, öffnet der "Schlamperei" Tür und Tor. Aber ist es nicht genau das, was du jetzt brauchts?

Außerdem: Ich trainiere zur Zeit auch nach so einem Plan und weiß doch ganz genau, was in die Woche rein gehört - entsprechend meinem Ziel. Du weißt, was in deine Laufwoche reingehört, dem Prinzip nach. Was Schnelles Kurzes, was mittelschnell Mittleres und was langsam Langes. Dieses Wissen wirst du immer mit dir Rumschleppen und es wird dir sicher schon genug schlechtes Gewissen bereiten, bis du den "Kopftrainingsplan" letztlich abgearbeitet hast.

Vielleicht geht's auch schief und es lässt dich vollends abstürzen. Ich kann das nicht wissen. Ich gebe den Anstoß lediglich in deine Obhut, um ihn mit dir selbst zu diskutieren ... :nick:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Sporenberg hat geschrieben: Den HM "muss" ich nicht laufen, wie Du schreibst, ich will ihn laufen. (...) Ich möchte den HM laufen um mir zu beweisen, dass ich es schaffe mein Leben, dass ich 40 Jahre hab schleifen lassen, umkrempeln kann. (...)

Bekloppt oder?

Jürgen

Nein, völlig vernünftig. Das waren genau die gleichen Gründe, warum ich auch zu laufen anfing (allerdings minus Nikotin, dieses Laster habe ich ausgespart). Siehe hier. Allerdings hatte ich mir nicht vorgenommen, gleich einen Halbmarathon zu laufen. Für mich war schon eine Stunde Durchlaufen ein hehres Ziel, vermessen geradezu. Und ich habe auch relativ lange gebraucht, das zu erreichen (ein halbes Jahr, und das war nicht ohne).

Wahrlich, wahrlich, ich sage Dir:

Nimm Udos Trainingsplan.

Der ist sehr überzeugend. Er enthält alle nötigen Elemente: Er zwingt Dich, an bestimmten Tagen zu laufen, und er überfordert Dich nicht. Glaube mir, ich kenne die Anfangsschwierigkeiten sehr, sehr gut aus eigener Erfahrung, und ich kann Dich trösten: Du brauchst in Deiner läuferischen Phase kein Tempotraining. Du wirst automatisch schneller werden, einfach durchs Laufen. Das ist mir jedenfalls so gegangen. Meinen ersten Halbmarathon habe ich in 1:54 h gelaufen, und ich habe kein einziges Tempotraining gemacht. Ich wußte gar nicht, was das war, damals. Ich bin einfach nur gelaufen, und nach den ersten sechs Monaten (die wie gesagt, sehr hart für mich waren - zu Beginn konnte ich nur 3 Minuten laufen, eine Minute gehen etc.) bin ich auch ganz gern gelaufen, aber längst nicht so wie heute.

Also: Tempotraining ist für Dich nicht erforderlich. Einen HM in 2:30 h schafft man auch ohne. Da genügt es, Kilometer zu schrubben, egal, wie schnell oder langsam. Sogar dreimal in der Woche sollte reichen, wenn Dir viermal zuviel vorkommt. Im Wettkampf wirst Du dann ohnehin so schnell sein, wie Du es nie von Dir gedacht hättest.
Run As Thou Wilt.

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Ich habe mir auch nicht "gleich" vorgenommen einen HM zu laufen. Ich bin wie alle erst mit 30 Minuten Laufen angefangen, was ich nach mehreren Wochen erst erreicht habe. Dann im Sommer den ersten 5er. Silvester den ersten 10er - und zwischendurch immer weiter versucht mich zu verbessern. Das ist ja gerade das was mich so frustiert, dass seit Wochen sich meine Fähigkeiten verschlechtern, als verbessern - dies nur zur Richtigstellung.

Ich finde Udos Vorschläge sehr gut und werde sie in meinen "trainingsplan" einbauen :hihi: . Oder hab ich da was falsch verstanden :wink:

Danke an alle für die interessanten Beiträge.

schönen Sonntagabend noch

jürgen

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Sporenberg hat geschrieben: Ich möchte den HM laufen um mir zu beweisen, dass ich es schaffe mein Leben, dass ich 40 Jahre hab schleifen lassen, umkrempeln kann.
Bekloppt oder? Jürgen

Ja, bekloppt, eindeutig!

Denn Deine Entscheidung, Dein Leben umzukrempeln, also zum Positiven hin zu verändern, macht sich nicht an DIESEM HM fest.
Mit einer soliden, maßvollen Vorbereitung, ohne daß Du Dir den Stress machst, den Du jetzt schon aufgebaut hast, beweist Du die Ernsthafigkeit und Nachhaltigkeit Deiner Absicht viel besser, als wenn Du Dich auf dem Weg zu einem "besseren" Leben kaputt trainierst.

Viel Erfolg und vor allem SPASS beim zukünftigen unstrukturierteren Laufen ohne all diese selbst auferlegten Zwänge.

Walter
You can only fail if you give up too soon

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viermaerker 707 hat geschrieben:Ja, bekloppt, eindeutig!

Denn Deine Entscheidung, Dein Leben umzukrempeln, also zum Positiven hin zu verändern, macht sich nicht an DIESEM HM fest.
Mit einer soliden, maßvollen Vorbereitung, ohne daß Du Dir den Stress machst, den Du jetzt schon aufgebaut hast, beweist Du die Ernsthafigkeit und Nachhaltigkeit Deiner Absicht viel besser, als wenn Du Dich auf dem Weg zu einem "besseren" Leben kaputt trainierst.

Viel Erfolg und vor allem SPASS beim zukünftigen unstrukturierteren Laufen ohne all diese selbst auferlegten Zwänge.

Walter

:daumen:
Man kann auch ohne minutiösen Trainingsplan einen Halbmarathonlauf anpeilen. Ich laufe mittlerweile des öfteren am Sonntag diese Strecke als langsamen Langen und brauche dafür 2:10 bis 2:20h. Einen Trainingsplan habe ich nie benutzt.

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Ich habe letztes Jahr Schmerzen in den Schienbeinen bekommen, die dann verschwunden sind, als ich in neuen Schuhen gelaufen bin.

Was den HM angeht hast du doch auch noch Zeit, ich würde mich nicht zu sehr festnageln. Lauf einfach ein bisschen nach Lust und Laune und sieh was passiert, ob du dich besser fühlst etc.
Anfang April kannst du dann immer noch entscheiden, ob du ihn laufen möchtest oder nicht.

Ich kann dir von mir sagen, dass ich meinen ersten Versuch einen HM zu laufen lieber gelassen hätte, ich bin ihn halb gegangen ... so hatte ich mir das nicht vorgestellt und ich habe erst zwei Jahre später diese Aktion für mich "wieder gut gemacht". Übrigens habe ich diesen "ersten Versuch" aus genau denselben Motiven heraus gemacht wie du sagst: Ich hatte aufgehört zu rauchen, 10 Kilo angenommen, angefangen zu Laufen neuer Lebensabschnitt (Studium) neuer Freundeskreis, erste Wohnung etc. das musste ihrgendwie noch mit einem HM "gekrönt" werden... hat leider nicht geklappt... weil es noch nicht so weit war. Und es spielt keine Rolle, so lange man weiss, dass man das alles für sich selbst tut. Du weisst, dass du alles schaffen kannst was du willst - schliesslich hast du es geschafft, mit dem Rauchen aufzuhören. Du musst dir einfach nur die Zeit nehmen, die es braucht. Trauere nicht deinem alten Leben hinterher, nur weil die niemand auf die Schulter klopft. Das hat früher auch niemand getan... es war bequemer? Na und, jetzt is es schöner. Du kannst riechen, du kannst schmecken... deine Wohnung und Möbel sind nicht ruiniert... Klopf dir selber auf die Schulter, gönn dir was und ein bisschen Ruhe. Das heisst nicht, dass du in den alten Trott zurück kommst, das heisst, dass du etwas Kraft schöpfst um weiterzumachen.

Sieh die Sache entspannt und lass dir einfach Zeit. Es wird der Tag kommen, an dem du den HM läufst - ob nun im Mai, im Oktober oder nächstes Jahr.

Wichtig ist, dass du Spaß hast! Vielleicht mit neuen Schuhen und ein wenig relaxter.

Alles wird gut :nick: ,
M.
21.05.2010 -- Abendvolksl. Heckershausen, 10km -- 56:14,8
02.07.2010 -- Nachtmarathon Marburg HM -- 2:10:01,8
07.08.2010 -- 17. Brückenlauf Goßfelden, 10km -- 56:54

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Sporenberg hat geschrieben:Nun ein Gewichtheber bin ich nicht, aber habe ich nicht an vielen Stellen gehört und gelesen, dass der Muskel ständig einen erhöhten Reiz braucht um sein Niveau zu halten? Wenn ich mit weniger trainiere, sinkt der Muskelumfang und Muskeln brauch ich zum Laufen oder?
Muskelumfang brauchst Du nicht. Guck Dir doch die Hungerharken an, die Eliteläufer sind :zwinker5:
Als ich angefangen habe zu laufen, hab ich im Fitnessstudio aufgehört irgendwas für die Beine zu machen, denn das macht das Laufen. Inzwischen bin ich da schon lange nicht mehr und bin leistungsfähiger und ausdauernder als je zuvor. Ich denke, dass Du neben dem schon angesprochenen Motivationsloch einfach zu viel, zu hart und in den falschen Schuhen Deine Beine trainierst.

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Hi Jürgen,

das mit der Unlust kenne ich. Ich habe vor Kurzem mit dem Volleyball aufgehört, weil ich nur noch zum Training gegangen bin, weil es Dienstag, Donnerstag oder Freitag war. Nachdem ich da bis zum Ende der Saison noch durchgehalten habe, mache ich nun eine unbestimmte Pause, mit der Option, dass ich jederzeit wieder zum Training gehen kann, wenn ich Lust darauf habe. Das wäre beim Laufen doch viel einfacher, weil Du einfach bei Sonne rauskannst und bei Regen eben auf der Couch bleibst.

Mach doch einfach mal eine Laufpause und nutze die Zeit für andere Dinge. Wenn Du merkst, dass Dir ohne Laufen etwas fehlt, dann ziehst Du Deine Laufschuhe an und es geht wieder ganz langsam los.

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Ich hätte nicht mit soviel Ressonanz gerechnet. Vielen Dank an alle lieben Menschen die soviel Verständnis aufgebracht und mir so gute Tipps gegeben haben. :danke:

Ich habe beschlossen diese Woche nix sportlich zu machen, es sei denn ich krieg den absoluten Jiiipper, dann muss ich es halt versuchen.

Heute war Pasta-Kurs bei der VHS, war eh viel besser als laufen, hab sieben verschiedene Nudel- / Soßen-Varianten probiert. :mahlzeit: Ob meine Waage morgen "Geh Laufen" sagt? :peinlich:

Viel Spass allen beim Laufen und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel (oder war das ne andere Sportart?) :klatsch:

Jürgen
Gesperrt

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