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Wie laufe ich richtig?

Wie laufe ich richtig?

1
Hallo zusammen,

ich bin ganz neu in diesem Forum und fange auch gerade erst an mit dem Laufen.

Ich habe mittlerweile ein paar Bücher gewälzt und wollte Eure Meinung mal hören. Was ist eigentlich gesünder: mit der Ferse zuerst aufzukommen und nach vorne abzurollen oder mit dem Vorderfuß aufzusetzen? Was ist eigentlich richtig?

Würd`mich freuen, wenn Ihr mir etwas dazu sagen könntet.

Grüße an alle
Sandra

2
Optimaler Weise setzt du den Fuß flach auf und rollst dann ab. Landest du mit der Ferse zuerst kann der Fuß seine natürliche Dämpfung nicht einsetzen.
In der Laufbibel von M. Marquardt ist das sehr schön beschrieben.

4
Hi Sandra :winken:

Helmut hat recht. :daumen:

Schau mal, was Herbert darüber schreibt: Klick

Und dann natürlich eine Frage zurück: Was steht denn in den Büchern, die Du gelesen hast?

Knippi

5
Vielen Dank für Eure Infos!

Hi Knippi, danke auch für Deinen Link.
In dem Buch von Dr. Ulrich Strunz stand z.B., dass man sich den Besuch beim Orthopäden ersparen kann, indem man den Vorderfuß zuerst aufsetzt. Kleine Kinder würden ja wenn sie anfangen zu laufen auch die Vorderfüße aufsetzen. Und bei dem nächsten Buch stand dann, dass man den ganzen Fuß aufsetzen und mit dem Oberschenkel abfedern sollte. Deswegen war ich jetzt etwas irritiert.

Mit Euren Tipps fang ich einfach mal an zu laufen und gucke womit ich am besten zurecht komme.

Danke nochmal und liebe Grüße
Sandra

6
Jeder ist ein anderer Läufertyp und es ist sehr schwer ihn umzutrainieren (außer du bist Leistungssportler, die laufen alle auf dem Vorfuß). Von daher kann man eigentlich keine genaue Angabe machen wie man richtig läuft. Ich persönlich bin Mittelfußläufer und laufe sehr gut damit.

7
ponjio hat geschrieben: (außer du bist Leistungssportler, die laufen alle auf dem Vorfuß)
Das halte ich für ein Gerücht.
If you don't live for something, you'll die for nothing!
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8
hardlooper hat geschrieben:Schau mal, was Herbert darüber schreibt: Klick
Das ist aber wahrscheinlich eine der schlechtesten vorstellbaren Quellen, weil Herbert von Biomechanik leider so viel Ahnung zu haben scheint, wie eine Kuh vom Kreppelbacken. Er mag ja in anderen Bereichen der Trainingswissenschaft kompetent sein, aber was er da schreibt ist nun wirklich eines Inhabers eines naturwissenschaftlichen Diploms unwürdig.


Gruß,
Martin
Die Laufschule Marburg
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Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

9
Hi Martin,
Du magst ja recht haben, aber Sandra ist eine richtige Pfiffikusserin. Die liest mehrere Bücher, fragt in einem Forum nach, setzt sich damit auseinander und probiert dann aus, was für sie das Richtige ist.

Knippi

10
Ich empfinde es als nicht empfehlenswert sich überhaupt nach irgendwelchen Büchern oder ähnlichem zu richten. Wenn man nämlich mal auf die Straße schaut letztendlich läuft jeder so wie er will. Keiner hält sich an irgendwelche Anweisungen, außer vielleicht Anfänger, bis sie merken, dass das so nichts wird. Ich finde jeder sollte so laufen wie er will und wenn er wirklich mal ambitionierter laufen möchte, dann kann man immer noch am Laufstil rummäkeln!!! :meinung:

11
Und bei mir wären wohl die Laufschuhe vor Schreck von den Füßen gefallen, wenn die was von Biomechanik gehört hätten.

Knippi

12
Hallo Sandra!

Wie schaut es denn bei dir aus? Wie landest du auf en Füßen beim Laufen?
Musst du darüber nachdenken beim Laufen?
MeinTipp: Lass es Laufen! Es läuft fast von allein. Wenn du deinen Laufstil ändern willst, bitte zunächst einen erfahrenen Läufer - z.B: in einem Verein oder Lauftreff - dass er sich deine Füße anschauen möge beim Laufen. Meist ist die natürlich BEwegung die beste und eine Korrektur ohne Hilfe von außen nicht zu empfehlen.

Keep on!

MTVler

13
Zitat Dr.Stefan Graf aus der Zeitschrift 'Aktiv Laufen' im Artikel der perfekte Laufstil:

"Wer Spitzenläufer leichtfüßig rennen sieht, gerät ins Schwärmen. Nicht selten praktizieren Top-Athleten den Vorfußlauf. Für Breitensportler ist diese Art zu laufen in der Regel die falsche Wahl. Gesünder, leichter zu erlernen und auch effektiver ist das Mittelfußlaufen."

Manchmal ist Vorfußlauf angebracht und macht auch Spaß, aber dauernd möchte ich das nicht praktizieren. Ich bin überwiegend Mittelfußläufer.

Gruß Rono

14
rono hat geschrieben: Manchmal ist Vorfußlauf angebracht und macht auch Spaß, aber dauernd möchte ich das nicht praktizieren. Ich bin überwiegend Mittelfußläufer.
Bei mir geht es auch tierisch auf die Waden, wenn ich mal 15 min auf dem Vorfuß laufe.

15
naish hat geschrieben:Hallo zusammen,
...
Was ist eigentlich gesünder: mit der Ferse zuerst aufzukommen und nach vorne abzurollen oder mit dem Vorderfuß aufzusetzen? Was ist eigentlich richtig?

Würd`mich freuen, wenn Ihr mir etwas dazu sagen könntet.

Grüße an alle
Sandra
Hallo Sandra,
aus meiner (relativ kurzen) Erfahrung kann ich folgendes berichten:
Versuche niemals, Dir mal eben so einen anderen Laufstil anzugewöhnen.
Ich habe das versucht, weil ich Probleme mit den Knien hatte. Der Gedanke, kurz zusammengefaßt, war folgender:
Wenn ich mit dem Vorfuß laufe, stützt die Muskulatur den Bewegungsapparat, die Wade übernimmt die Dämpfung und die Knieprobleme verschwinden.
Das hat auch prima funktioniert, bis sich nach kurzer Zeit die Achillessehne meldete.
Die Schmerzen habe ich nicht sonderlich ernst genommen. Wenn sie im normalen Tagesablauf nicht mehr auftraten, bin ich wieder angefangen zu laufen. Nach wenigen hundert Metern waren sie dann wieder da.
Jetzt, nach ca. neun Monaten täglichen Trainings nach "Methode Knobloch" bin ich wieder schmerzfrei unterwegs.
Ich laufe jetzt so, wie es mir meine relativ flachen, mäßig gedämpften Schuhe nahelegen und versuche, die Schritte vorne kurz und hinten lang zu machen.
Dadurch ergibt sich fast automatisch ein für die Gelenke und Bänder relativ schonender Laufstil. :nick:

Viele Grüße und gesundes, und schmerzfreies Laufen wünscht

blau

16
Zum Thema "Spitzensportler und Laufstil" paßt die Info von Viktor Röthlin, der mit seiner 2:07 schon zu den Spitzenläufern zu zählen ist:

http://www.vicsystem.com/index.asp?lng= ... n=1&tabp=1

Lauftechnik und Laufstil
Ganz grundsätzlich kann man zwischen dem Fersen-, dem Mittelfuss- und dem Vorfusslaufen unterscheiden. Jeder Mensch hat sich aus diesen drei Grundformen heraus, seinen individuell perfekten Laufstil erarbeitet. Alle Muskelschlingen, Sehnen und Bänder aber auch das Knochensystem haben sich auf diesen Laufstil abgestimmt.

Wenn du nun als ausgewachsener Mensch versuchst, von einem Tag auf den anderen deinen Laufstil zu ändern, dann endet dies nicht selten beim Physiotherapeuten! Darum empfehle ich dir, wenn du bis jetzt keine Probleme hattest, keine Laufstilkorrekturen vorzunehmen. Falls du Beschwerden hast oder hattest, rate ich dir zu einer genauen Laufstilanalyse in einem Biomechanischen-Institut. Mit den gewonnenen Erkenntnissen kannst du dann langsam beginnen, deinen Laufstil umzustellen. Diese Korrekturen beschäftigen dich aber über mehrere Jahre.

Möglicherweise erhältst Du massgeschneiderte Einlagen für Deine Laufschuhe. Auch an diese muss man sich langsam gewöhnen! Mach also nicht gleich vom ersten Tag an den vollen Trainingsumfang, falls Du auf Einlagen oder andere Laufschuhe wechselst.

Welchen Laufstil hat Viktor Röthlin
Ich selber passe meinen Laufstil an die Geschwindigkeit an. Bei lockeren Trainings rolle ich über die Ferse ab und bei schnelleren Einheiten treffe ich auf dem Mittelfuss auf. Beim Marathon mache ich mir dann beide Laufstile zu Nutze, so dass ich zwischendurch immer wieder für einige Kilometer lang über die Ferse rolle. So kann ich die Belastung für mein Muskelsystem ein wenig verteilen.


HTH,
Andre

17
naish hat geschrieben: Was ist eigentlich richtig?
Das kann man so pauschal nicht sagen, richtig ist zunächst mal Dein natürlicher Bewegungsablauf.

Laufanfänger haben sowieso genug damit zu tun, überhaupt eine möglichst längere Distanz hinter sich zu bringen, Technik und Fußaufsatz können in dieser Phase m.M.n. noch gar keine große Rolle spielen.

Später kann man durch Technik-Training (Lauf-ABC!) und andere Maßnahmen wie antizipierender Fußaufsatz, richtige Schrittlänge, aktiver Fußabdruck u.a. wesentlich dazu beitragen Verletzungsrisiken zu mindern, den Laufspaß zu vergrößern und letztlich auch mit einer geringeren Anstrengung flotter unterwegs zu sein. Das braucht aber Zeit und kann nicht alles auf einmal erlernt werden.

Man kann den eigenen Bewegungsablauf verfeinern und optimieren, aber jeder Versuch ihn zu komplett zu ändern endet meist mit unangenehmen Folgen.

18
Vorläufer hat geschrieben:Das kann man so pauschal nicht sagen, richtig ist zunächst mal Dein natürlicher Bewegungsablauf.
Völlig richtig. Aber wer kennt schon seinen natürlichen Laufstil? Sicher nicht diejenigen, die sich von findigen Geschäftsleuten dämpfende und stützende Schuhe haben aufschwätzen lassen. Und seien wir ehrlich: Wenn man sich auf den Laufstrecken umsieht, dann weiß man, daß ein Großteil der Läufer zu dieser Gruppe gehört.

Gruß,
Martin (Flachlatschenträger und regelmäßiger Barfußläufer)
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"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

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10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

19
Gueng hat geschrieben:Das ist aber wahrscheinlich eine der schlechtesten vorstellbaren Quellen, weil Herbert von Biomechanik leider so viel Ahnung zu haben scheint, wie eine Kuh vom Kreppelbacken.
Diese Aussage ist das perfekte Beispiel dafür, welche Blüten krasse Selbstüberschätzung treiben kann ... :klatsch:

20
bravado hat geschrieben:Diese Aussage ist das perfekte Beispiel dafür, welche Blüten krasse Selbstüberschätzung treiben kann ... :klatsch:
Im Gegensatz zu Dir (und vermutlich auch Herrn Steffny) sind mir die Originalpublikationen bekannt, die die auf der Steffny-Seite zu lesenden Aussagen bezüglich bestimmter Lauftechniken widerlegen :zwinker4: .
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21
Gueng hat geschrieben:regelmäßiger Barfußläufer)
Hi Martin,

Du bist ja ein richtiger Schlingel. Willst wohl die Frage "wie mache ich das bei dem Wetter?" provozieren. Aber da gebe ich Dir recht. Das mache ich viel zu selten! Ich denke an Dich, aber erst im Sommer, versprochen.

Knippi

22
Hallo Sandra,

lauf einfach - und mach Dir keine Gedanken darüber, ob es richtig ist zuerst mit der Ferse oder dem Vorderfuß aufzukommen.
Wichtig wäre eine Analyse des Laufstils mit Hilfe einer Laufbandanalyse oder durch Tipps von erfahrenen Läufern, die Dich beim Laufen auf Fehler aufmerksam machen. Ich empfehle auch immer zuerst unter fachkundiger Beratung passende Laufschuhe zu kaufen. Wie schon erwähnt am Besten gleich in Verbindung mit einer Laufstilanalyse.

Viel Spaß

hemiga

23
Gueng hat geschrieben:Im Gegensatz zu Dir
was für eine Überheblichkeit ...

24
Gueng hat geschrieben:Im Gegensatz zu Dir (und vermutlich auch Herrn Steffny) sind mir die Originalpublikationen bekannt, die die auf der Steffny-Seite zu lesenden Aussagen bezüglich bestimmter Lauftechniken widerlegen :zwinker4: .
Du meinst: die Thesenpapiere ...

25
hardlooper hat geschrieben:Du bist ja ein richtiger Schlingel. Willst wohl die Frage "wie mache ich das bei dem Wetter?" provozieren.
Hi Knippi,

klar, im Winter kommt die Barfußrennerei etwas kürzer als sie kommen sollte. Bei Temperaturen unter 5°C wird das nämlich - zumindest für mich - wirklich unangenehm :frown: . Aber auf den Sommer braucht man damit nicht wirklich zu warten, denke ich.

Gruß,
Martin
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bravado hat geschrieben:Du meinst: die Thesenpapiere ...
Dann wäre ich ein schlechter Experimentalphysiker. Ich meine natürlich Messungen nach seit Jahrzehnten anerkannten Methoden - exakte Wissenschaft eben. Nicht mehr und nicht weniger.
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naish hat geschrieben:In dem Buch von Dr. Ulrich Strunz stand z.B., dass man sich den Besuch beim Orthopäden ersparen kann, indem man den Vorderfuß zuerst aufsetzt.
lebt der noch??????????????????

wenn du dich an die ratschläge hältst, kannst du gleich präventiv nen termin beim ortho vereinbaren...es gib sogar nen namen für die erkrankung, google doch mal nach
morbus strunz

mein tipp: lauf einfach mal los, und mach dir nicht zu viele gedanken drüber......wir menschen rennen schon seit tausenden von jahren durch die gegend, so kompliziert ist das nicht
(bei mir wechselt es übrigens je nach tempolage auch von fersen- über mittelfuß- auf vorfusslauf, ganz ohne darüber nachzudenken)
Grüsse von Manzoni :)

*****************
May your moccasins make happy tracks in many snows,
And may the rainbow always touch your shoulder

*****************
Wettkampfplanung 2009
  • 22.03. Rom-Marathon sub 3:45
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28
Hi Leute, hier ist die Pfiffikusserin ;-)

also ich war heute erstmal bei Runnerspoint und hab mir neue Laufschuhe gekauft. Die Beratung war übrigens 1A. Der Verkäufer hat sich sehr viel Zeit genommen und mit mir eine Laufanalyse gemacht. Ich laufe auf dem Mittelfuß, wobei die Betonung mehr auf dem Vorderfuß liegt. Die Schuhe werd ich morgen früh direkt mal ausprobieren.

Übrigens Ponjio, ich find Bücher lesen eigentlich ganz ok. Mann muß sich ja nicht nach allem richten, was drin steht, aber man kann ja das beste für sich raussuchen und umsetzen. Wenn Du Dir z.B. einen Hund kaufst, wirst Du auch erstmal ein paar Bücher lesen, damit Du weißt was gut für Deinen neuen Freund ist.

Gruß
Sandra

29
Hallo Sandra!
Meines Erachtens sollte jeder Läufer variabel in seinen Laufstil sein, man sollte gemäß der Laufdistanz, dem Streckenprofil und Schnelligkeit seinen Laufstil anpassen können. So läuft man kurze schnelle Strecken am besten mit der Vorfusstechnik; man kommt dabei besonders schnell vorwärts, benötigt aber wesentlich mehr Kraft, als bei Mittelfuss oder Fersenlauf. Läuft man dagegen längere Distanzen, z.B. Marathon wird eine gelenk- und kraftschonender Lauftechnik wie der Mittelfuss- oder Fersenlauf vorgezogen. Neben orthopädischen Faktoren spielt bei der Lauftechnik auch das Gewicht des Läufers eine Rolle. So laufen leichtgewichtige Spitzenläufer wie die Kenianer hauptsächlich Vorfuß, währendessen mittel- oder schwergewichtige Läufer Mittelfuss oder Ferse laufen. Ein Tip von mir. Probier einfach mal beim nächsten Laufen die verschiedenen Laufstile nacheinander bei verschiedenen Geschwindigkeiten und Streckenprofilen aus. Lass Dich nicht von den Lehrbüchern beeinflussen, sondern such selbst für Dich Deinen zu Dir passenden Laufstil. Wenn Du dabei Probleme haben solltest, kann Dir ein Laufseminar oder ein paar Tips erfahrener Läufer Deines Lauftreffs sicher weiterhelfen. Viel Spass beim Laufen! Jens

30
ich hab mir mal wegen eines knieproblems (patellaspitzensyndrom) den vorfusslauf angeeignet. es dauert seine zeit, weil die waden dadurch mehr belastet werden, aber jetzt kann ich 20km und mehr mit vorfuss laufen und das knieproblem ist übrigens auch weg.

meiner meinung nach sind die meisten schuhe für den vorfußlauf schlecht geeignet, da sie eine unnötige dämpfung bei der ferse haben, die stört. leichte schuhe (nike free 3.0) sind optimal.

man braucht wie gesagt stärkere waden als beim fersenlauf.
aber der energieverbrauch sollte geringer sein, da die achillessehne beim aufsetzen energie wie eine feder speichert und beim absprung wieder abgibt. der fersenlauf sollte energetisch unökonomischer sein, auch wenn man beim vorfußlauf als ungeübter eben mehr anstrengung aufgrund von schlecht trainierten waden verspürt.

31
mind hat geschrieben: man braucht wie gesagt stärkere waden als beim fersenlauf.
aber der energieverbrauch sollte geringer sein, da die achillessehne beim aufsetzen energie wie eine feder speichert und beim absprung wieder abgibt. der fersenlauf sollte energetisch unökonomischer sein, auch wenn man beim vorfußlauf als ungeübter eben mehr anstrengung aufgrund von schlecht trainierten waden verspürt.
Für richtig lange Strecken ist der Ballenlauf schlechter geeignet als Mittelfußlauf, weil zu anstrengend und zu belastend. Deswegen hat auch Haile Gebreselassie seine Technik umgestellt, wie es auch Steffny erwähnt hat. Unter den SpitzenläuferInnen im Marathon läuft so gut wie niemand auf dem Vorfuß. Die wissen schon warum. :zwinker5:

Bei den Leistungssportlern ist die Grenze in etwa bei den 10000m. Die werden meist noch auf dem Ballen gelaufen. Die Straßenspezialisten laufen dann meist auf dem Mittelfuß oder setzen mit der Ferse auf.

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Gueng hat geschrieben:Das ist aber wahrscheinlich eine der schlechtesten vorstellbaren Quellen, weil Herbert von Biomechanik leider so viel Ahnung zu haben scheint, wie eine Kuh vom Kreppelbacken. Er mag ja in anderen Bereichen der Trainingswissenschaft kompetent sein, aber was er da schreibt ist nun wirklich eines Inhabers eines naturwissenschaftlichen Diploms unwürdig.


Gruß,
Martin
In jedem Fall sollte man den eigenen Laufstil nicht dogmatisch betrachten.

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Gueng hat geschrieben:Hi Knippi,

klar, im Winter kommt die Barfußrennerei etwas kürzer als sie kommen sollte. Bei Temperaturen unter 5°C wird das nämlich - zumindest für mich - wirklich unangenehm :frown: . Aber auf den Sommer braucht man damit nicht wirklich zu warten, denke ich.

Gruß,
Martin
Wie praktizierst du denn das Barfuß laufen? Gehst du da auf einen Fußballplatz? Oder nur auf die grüne Wiese? Machst du dann bestimmte Übungen?

Mar-der gelegentlich auch mal stützende Schuh trägt-tin

34
ponjio hat geschrieben:Machst du dann bestimmte Übungen?
Hi,

auch wenn ich nicht Martin bin: Nix. Mit Kindern ne Stunde knödeln, irgendwo auf Gras. Und wenn Du die absolute Härte willst: Geh mal über ein Stoppelfeld, am besten handgemäht.

Knippi

35
hardlooper hat geschrieben:Mit Kindern ne Stunde knödeln, irgendwo auf Gras.
In meinem Alter hat man noch nicht so viele Kinder :zwinker5: . Also so wie ich es sowieso schon immer mache: Im Garten barfuß laufen? Laufe mich auch manchmal barfuß aus.
Dachte jetzt das hier sowas kommt wie in manchen Trainingsplänen steht, dass man die Schuhe ausziehen soll und dann 5x quer über den Fußballplatz sprinten soll und sowas.

36
ponjio hat geschrieben: Dachte jetzt das hier sowas kommt wie in manchen Trainingsplänen steht, dass man die Schuhe ausziehen soll und dann 5x quer über den Fußballplatz sprinten soll und sowas.
Warum denn nicht? Probiere es doch einmal aus. Du schreibst ja selber, daß man nicht immer nach Büchern laufen soll. Das mit dem Stoppelfeld habe ich eigentlich nur erwähnt, weil man dann merkt, welche Möglichkeiten es gibt, einen Fuß auf den Boden zu setzen. :teufel:

Eigene Kinder? Ha! Eigentlich wollte ich nur zuschauen. Die haben mich tatsächlich gefragt, ob ich mitmachen will. Hintergrund war wohl, den alten Sack nass zu machen, was ihnen auch gelungen ist.

Knippi

37
ponjio hat geschrieben:Wie praktizierst du denn das Barfuß laufen? Gehst du da auf einen Fußballplatz? Oder nur auf die grüne Wiese? Machst du dann bestimmte Übungen?
Das ist unterschiedlich. Meistens laufe ich im Garten meines Elternhauses einfach Runden, insgesamt meist zwischen fünf und zehn Kilometer. Manchmal gehe ich dazu auch ins Station. Gelegentlich haben wir auch beim Lauftreff vom Unisport barfuß Lauf-ABC gemacht. Die Hauptsache ist wohl, daß der Fuß gelegentlich beim Laufen unmittelbaren Bodenkontakt bekommt. Das verbessert die Koordination und fördert eine schonende Lauftechnik.

Mar-der gelegentlich auch mal stützende Schuh trägt-tin
Gruß,
Mar - der auch ein Paar stützende Schuhe hat, aber nur, weil die ungestützte Version des selben Schuhs nirgends aufzutreiben war - tin :zwinker5:
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5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

38
Als ich mich vor etwa 4 Jahren aufgerafft habe, das Laufen anzufangen, bin ich erstmal etwa 5min weit gekommen und vermutlich über den Hacken gelaufen.
Diese 5 min Hackenlauf haben erstmal 3 Wochen schmerzende Knie gebracht :klatsch:
Da hatte ich Zeit den Strunz zu lesen und bin auf den Trick mit dem Vorfußlaufen gestoßen.
Nach 3 Wochen habe ich dann zaghaft wieder angefangen mit Vor-/Mittelfußlaufen.
Es hat wunderbar geklappt :)
Habe jetzt mein 5. Laufjahr begonnen und möchte es nicht mehr missen.
In der Laufbibel ist das natürliche Laufen (Mittelfußaufsatz) ja auch wirklich einleuchtend und nachvollziehbar beschrieben :wink:
Irgendwo habe ich mal gelesen, daß auch Spitzenläufer über den Hacken laufen ..... nach Überqueren der Ziellinie .... um herunterzubremsen :hihi:
Viele Grüße
Bucky

39
Hi,

ich habe es am Montag probiert. Falls jemand wissen will, wie es war: 3 Tage lang davor kein Regen, das war wie auf Beton mit Holzwolle. :teufel: Also Vorsicht!

Knippi

Zitat:

40
blau hat geschrieben:Hallo Sandra,
aus meiner (relativ kurzen) Erfahrung kann ich folgendes berichten:
Versuche niemals, Dir mal eben so einen anderen Laufstil anzugewöhnen.
Ich habe das versucht, weil ich Probleme mit den Knien hatte. Der Gedanke, kurz zusammengefaßt, war folgender:
Wenn ich mit dem Vorfuß laufe, stützt die Muskulatur den Bewegungsapparat, die Wade übernimmt die Dämpfung und die Knieprobleme verschwinden.
Das hat auch prima funktioniert, bis sich nach kurzer Zeit die Achillessehne meldete.
Die Schmerzen habe ich nicht sonderlich ernst genommen. Wenn sie im normalen Tagesablauf nicht mehr auftraten, bin ich wieder angefangen zu laufen. Nach wenigen hundert Metern waren sie dann wieder da.
Jetzt, nach ca. neun Monaten täglichen Trainings nach "Methode Knobloch" bin ich wieder schmerzfrei unterwegs.
Ich laufe jetzt so, wie es mir meine relativ flachen, mäßig gedämpften Schuhe nahelegen und versuche, die Schritte vorne kurz und hinten lang zu machen.
Dadurch ergibt sich fast automatisch ein für die Gelenke und Bänder relativ schonender Laufstil. :nick:

Viele Grüße und gesundes, und schmerzfreies Laufen wünscht

blau
Hallo blau,

was ist die 'Methode Knobloch'? Bzw. wo finde ich Informationen dazu?
Habe nämlich auch Probleme mit dem Knie und weiß nicht so recht, wie ich weiterlaufen soll.

LG Nina

41
Bucky hat geschrieben:Da hatte ich Zeit den Strunz zu lesen und bin auf den Trick mit dem Vorfußlaufen gestoßen.
in welchem antiquariat haste denn den ausgegraben??

nunja, es gibt nicht viele laufbuchautoren, nach deren namen einer läuferverletzung benannt wurde
Grüsse von Manzoni :)

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Zitat:

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blau hat geschrieben:Hallo Sandra,
aus meiner (relativ kurzen) Erfahrung kann ich folgendes berichten:
Versuche niemals, Dir mal eben so einen anderen Laufstil anzugewöhnen.
Ich habe das versucht, weil ich Probleme mit den Knien hatte. Der Gedanke, kurz zusammengefaßt, war folgender:
Wenn ich mit dem Vorfuß laufe, stützt die Muskulatur den Bewegungsapparat, die Wade übernimmt die Dämpfung und die Knieprobleme verschwinden.
Das hat auch prima funktioniert, bis sich nach kurzer Zeit die Achillessehne meldete.
Die Schmerzen habe ich nicht sonderlich ernst genommen. Wenn sie im normalen Tagesablauf nicht mehr auftraten, bin ich wieder angefangen zu laufen. Nach wenigen hundert Metern waren sie dann wieder da.
Jetzt, nach ca. neun Monaten täglichen Trainings nach "Methode Knobloch" bin ich wieder schmerzfrei unterwegs.
Ich laufe jetzt so, wie es mir meine relativ flachen, mäßig gedämpften Schuhe nahelegen und versuche, die Schritte vorne kurz und hinten lang zu machen.
Dadurch ergibt sich fast automatisch ein für die Gelenke und Bänder relativ schonender Laufstil. :nick:

Viele Grüße und gesundes, und schmerzfreies Laufen wünscht

blau
Hallo blau,

was ist die 'Methode Knobloch'? Bzw. wo finde ich Informationen dazu?
Habe nämlich auch Probleme mit dem Knie und weiß nicht so recht, wie ich weiterlaufen soll.

LG Nina

43
Der Strunz war mein erstes Laufbuch und hat mich total motiviert. (ist etwa 4 Jahre her)
Für einen Anfänger mit 0 Ahnung vom Laufen ist der Schinken tatsächlich dazu angetan, das Laufen wirklich mal auszuprobieren :zwinker2:
Ich hatte den Grinsemann auch nie im FS gesehen - ich kannte ihn überhaupt nicht :wink:
Mein Laufbücherregal ist inzwischen ganz gut gefüllt für die Zeit zwischen den Läufen :wink: :D
Viele Grüße
Bucky
Gesperrt

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