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Brauche dringend Empfehlungen/Rat von hier anwesenden Ärzten

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Hallo Leute,
diesmal hat`s nichts mit mir oder dem Laufen zu tun, sondern mit meinem Vater (69 Jahre alt), es wird diesmal etwas länger

Kurz zur Vorgeschichte:
lebenslänglich Sport mit Radfahren/Laufen etc.
Kein Übergewicht
vor drei Jahren einen leichten Schlaganfall ohne bleibende Folgen

So, und jetzt zum Problem:
Seit Mai hat er heimlich eine Prostataentzündung mit sich rumgeschleppt (kein Tumor). Als nichts mehr ging, Gang zum Arzt.
Zunächst über zwei Monate lang medikamentöse Behandlung ohne nennenswerten Erfolg; es wurde ein künstlicher Blasenausgang gelegt.
Dann vor ca. vier Wochen Prostataoperation (Abschleifen von 7 Gramm); eine Woche später wurde er schon wieder entlassen.

Auf ärztlichen Rat ging er viel spazieren (kein Sport, aber trotzdem bis zu drei Stunden lang); soweit schien alles prima.

Vor vierzehn Tagen fing er dann an, immer schwächer zu werden, immer schlechter Luft zu bekommen....doch mit seiner Ärztephobie verschleppte er es wieder.
Letzte Woche Besuch beim Hausarzt, der Mittel gegen Bronchitis verschrieb.
Am Montagmorgen ist er dann in der Küche umgefallen und es gab das komplette Programm mit Notarzt, Blauchlicht etc.

Stand der Dinge heute ist, dass er eine schwere Lungenembolie hat; die Embolie ist verteilt auf mehrere Pfropfen in der Lunge.
Er befindet sich auf der Intensivstation mit Sauerstoffmaske und dem ganzen Programm, dort wird er wohl auch noch eine Weile bleiben müssen.

Jetzt zu meinen Fragen (soweit sie mit diesen Infos zu beantworten sind):
Wie ist der längerfristige Heilungsverlauf?
Welche Langzeitprognose wird solchen Patienten i.d.R. gestellt?
Ist danach ein Kuraufenthalt angesagt?
Wird die Lungefunktion wieder einigermaßen hergestellt werden?


Ich bin dankbar für jede neutrale Info.
Da ich in den kommenden Tagen nicht so furchtbar oft ins Forum werde schauen können, schon mal vorab mein Dank an alle, die Tipps geben können.

Wünsche euch allen einen schönen Abend und bleibt gesund

Manzoni

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...ein Langer Lauf beginnt
mit dem ersten Schritt.
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2
Hallo Manzoni,

erstmal wünsch ich deinem Vater natürlich gute Besserung.

Die Vorgeschichte ist leider symptomatisch für den Krankheitsverlauf mit Lungenembolie.

Relativ langer Krankenhausaufgenthalt mit verschleppter Beinvenenthrombose die sich dann löst und zur Lungenembolie führt.

Die Prognose steht und fällt mit der Grösse der betroffenen Lungenareale. Dein Vater scheint jetzt schon riesiges Glück gehabt zu haben.

Jetzt wird im Krankenhaus versucht die Thromben aufzulösen, die Medikamente sind in ihrer Wirkung jedoch auch gefährlich, grade bei der Vorerkrankung Schlaganfall...

Eine Prognose ist schwer zu stellen, würde jedoch behaupten das die nächten Tage entscheidend sind.

Ein Bekannter von mir hat auch eine Lungenembolie überlebt, das wünsch ich deinem Vater auch...

In diesem Sinne alles Gute

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3
Hallo Manzoni!
Vorab: Ich bin keine Ärztin, aber möchte dir und deinem Vater trotzdem feste die Daumen drücken, dass alles wieder i.O. kommt. Ich kann deine Sorge natürlich gut nachvollziehen...
Ich war "früher" Krankenschwester (habe aufgrund der allgemein bekannten Situation des Pflegepersonals das Handtuch geschmissen) und kann dir auf jeden Fall sagen, dass dir hier im Forum kein Arzt eine konkrete Aussage über Rekonvaleszenz und Prognose machen kann. Wahrscheinlich sogar von den behandelnden Ärzten...
Dein Vater ist auf jeden Fall ein absoluter Risikopatient und muss sich nach seiner Genesung auf eine "Überwachungssituation" einstellen. Häufige Arztbesuche, tägliche Vitalzeichenkontrolle etc. werden auf ihn zukommen, wenn ihm sein Leben lieb ist.
Über die Lungenfunktion können nur die Ärzte im KH eine halbwegs taugliche Aussage machen. Es kommt darauf an, wieviel Lungengewebe wie stark durch die Embolie beeinträchtigt wurde.
Ich denke schon, dass er in Kur gehen wird - die Krankenkassen werden diesbezüglich ja immer geiziger, aber bei solch einem Fall gehört das - denke ich mal - zum Programm.

VG und viel Glück sowie gute Besserung an deinen Vater!
Tanja

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4
Hallo Manzoni,
da ich selber auf einer I-Station arbeite und meine Patienten atemtherapeutisch (auch passiv, unter Beatmung) behandele, erlaube ich mir auch einen Kommentar, auch wenn ich "nur" KG bin :look:
Eine LE in verschiedenen Arealen, wie du sagst, die auch verschleppt worden ist, bedeutet, dass nachfolgend durchblutetes Lungengewebe nicht ausreichend oder gar nicht mehr durchblutet wurde, daher die Atemnot. Das Herz wird dann ebenfalls überbeansprucht, da ja zuwenig Sauerstoff im Körper kursiert.

Das Problem ist halt, dass das ganze ja schon länger bestand, also auch Gewbe abgestorben sein wird. Auf jeden Fall zeigt die Intensivmed. Betreuung, dass es ohne Masken- oder Intubationsbeatmung z.Zt. nicht geht. Ist dein Vater wach und ansprechbar? Atmet er selber oder wird er beatmet?

Ich kann mich nur anschliessen, dass die nächsten Tage entscheidend sind.
Eine umfangreiche Reha im Anschluss an den Stationsaufenthalt gehört aber m.E. auf jeden Fall dazu, eine so umfangreiche LE ist schliesslich nichts, womit man mal eben so weitermachen kann wie bisher.

Ich wünsche dir und deinem Vater vor allem alles Gute und viel Kraft!

Liebe Grüße, Tanja

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Wenn man im Kopf nicht will, läuft es auch in den Beinen nicht..

[ Dieser Beitrag wurde von T-Lo am 29.10.2003 editiert. ]

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hallo manzoni
es trifft immer die falschen, so oder ähnlich wirst du im moment sicherlich denken. durch mich gut nachzuvollziehen, wenns den eigenen vater betrifft gehts doch erheblich an die nieren.
was die prognose betrifft sicherlich schwer eine halbwegs vernünftige aussage zu treffen. die tatsache, dass dein vater die akute situation überlebt hat ist eigentlich ein günstiges zeichen, der weitere verlauf bleibt wie man so schön sagt abzuwarten. mit den bisher vorhandenen informationen bin ich zumindest verhalten positiv. wichtig wäre natürlich als arzt näheres zu erfahren: wird dein vater beatmet, wie sind die blutgaswerte unter oder ohne beatmung, wie gross waren die betroffenen gebiete usw. im günstigen fall bleibt eine narbe praktisch auf der lunge zurück, d.h. die atemkapazität wird wohl beschränkt bleiben. nach einer entsprechenden reha und unter entsprechender medikation kann der zustand durchaus lange stabil bleiben.
zunächst alles gute für deinen vater wünscht
klemens

biking is like paradise
running is like heaven

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6
@allen Antwortern: Vielen Dank!!!!

Momentan lassen die Ärzte einfach recht wenig raus, mit ein Grund f+r meine Anfrage hier.

Seine gegenwärtige Situation ist so, dass man sich mit ihm langsam unterhalten kann. Er bekommt Sauerstoff (Maske), atmet aber selbständig.
Ohne Maske geht nichts.

Danke für die Guten Wünsche, ich melde mich wieder.

Passt auf euch auf

Manzoni

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Hallo Manzoni
bin weder Arzt, noch hab ich irgendeine med. Ahnung.
Bekomme schlimme Erinnerungen bzg. meinem Vater und möchte deshalb Deinem Vater und Dir alles Gute und viel Kraft wünschen!
Ich drück Euch die Daumen!!
Liebe Grüße und lass Dich von den Ärzten nicht verrückt machen!

*slowly* Heike

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Hallo Manzoni,

medizinisch kann ich wenig dazu sagen, trotzdem möchte ich deinem Vater von Herzen gute Besserung wünschen. Thrombosen und Embolien sind was ekelhaftes, insbesondere dann, wenn sie aus heiterem Himmel und ohne Vorwarnung kommen. Ich musste diese Erfahrung allerdings weit weniger dramatisch auch schon machen und kann daher ein klein bisschen nachfühlen, wie es euch gerade geht.

Tina

[ Dieser Beitrag wurde von TinaS am 30.10.2003 editiert. ]

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Alles, alles Gute für Deinen Vater wünscht Pedro!
Wenn der Verlauf weiterhin positiv ist, dann wünsche ich Deinem Vater auch, dass er mit der neuen Lebenssituation und den erforderlichen Anpassungen umgehen kann.
Mein Vater hatte vor ca. 3 Jahren einen starken Vorderwandinfarkt. Er hat nie Sport gemacht und raucht gelegentlich und ist stark adipös - er hat so gut wie NICHTS an sich verändert: Raucht noch ab und an und hat nicht die gut 30 Kg zuviel runter sondern sogar noch zugelegt.
Auf das uns unsere Lieben noch recht lange erhalten bleiben!!

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Hallo Manzoni,

erst einmal auch von mir die besten Genesungswünsche an Deinen Vater und Dir wünsche ich Kraft und Geduld.
Ich bin zwar keine Ärztin, aber Krankenschwester mit einer Spezialisierung für den Fachbereich Anästhesie und Intensivpflege. Ich kann Dir nur von dieser Warte aus allgemeine Informationen über die Erkrankungen Deines Vaters geben, leider aber auch keine präzise Prognose. Dein Wunsch nach einer Aussage über die Zukunft kann ich aber sehr gut aus eigener Erfahrung nachempfinden.
Eine Prognose der Lungenembolie hängt aber von verschiedenen Punkten ab:
1. Schweregrad der Lungenembolie
2. Alter Deines Vaters und Vorerkrankungen
3. Zeitpunkt von Diagnose und Therapie
4. Komplikationen und evtl. Rezidive
und- aus meiner Sicht- nicht zuletzt von der Geduld, Disziplin und dem Lebenswillen Deines Vaters.
Das war jetzt nur eine Zusammenfassung über die Punkte, die eine Prognose ausmachen. Bei weiteren Fragen Deinerseits bin ich gerne bereit Antworten zu geben, soweit ich das kann. Besprich Dich aber mit den Ärzten auf der Intensivstation und wenn diese nicht verfügbar oder ansprechbar sind ( kenne ich aus Erfahrung, was aber nicht persönlich zu nehmen ist! ) an das Pflegepersonal, das Deinen Vater täglich betreut und Befindlichkeit und Belastbarkeit Deines Vaters unmittelbar erlebt.

Alles Liebe
Heike/ haidée

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@all:
vielen dank für all die infos und die aufmunterung/unterstützung.

Er ist seit Freitag aus der Intensivstation raus und richtet sich jetzt auf einen längeren Aufenthalt mit anschließender reha ein.

Wie ich es sehe, ist er nochmal mit zwei blauen augen davongekommen.
Die Embolie wurde leider verschleppt, so dass auch das herz was abbekommen hat; die prostataoperation ist nach wie vor nicht einwandfrei verheilt, und mit einer der nieren gibt`s auch noch ein problem.

sein größtes problem wird aber trotzdem die moral sein, denn er muss jsich jetzt klar sein, dass er ein ziemlich kranker Mann ist. (bin letztes jahr noch zehn kilometer in ner stunde mit ihm gelaufen).

Sorry, wollte hier nicht jammern, aber zumindest mal nen zwischenbericht abgeben.

Nochmals danke an alle, die mir so ausführlich und nett geantwortet haben.

Bis bald

Manzoni

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Danke, Steif für den Wink mit dem Gartenzaun :D :D !!

@all, die mitgelesen, mir Tipps gegeben, mich per PM unterstützt haben, usw usw usw.

Meinem Vater geht`s wieder wesentlich besser!

Er ist der "Musterschüler" im Krankenhaus und sie können`s dort alle nicht fassen. Seit einigen Tagen kommt er fast völlig ohne zusätzlichen Sauerstoff aus. Morgen raus aus dem Krankenhaus; danach mindestens drei Wochen Reha.

Aber das alles ist ziemlich harmlos im Vergleich zu den bei seiner Einlieferung gestellten Prognosen!!

Aber da sieht man mal wieder, dass die alte Sportlerweisheit zutrifft:
"Sportler leben nicht länger, aber sie sterben gesünder!"

Ohne seine "Rossnatur" (Zitat Chefarzt) wäre in seinem Alter eine derartige und schnelle Zustandsverbesserung gar nicht möglich gewesen.

Also, alle schön weiter trainieren!!!!!!!

Manzoni

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