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Knorpelriss im Knie - wie gehts weiter?

Knorpelriss im Knie - wie gehts weiter?

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Hallo an alle Läufer,
Komme gerade aus dem Krankenhaus zurück und habe mit hochgelegtemm Bein, Knie unter Eisbeutel und Notebook auf dem Schoß jetzt ausgiebig Zeit zum Schreiben.
Zur Vorgeschichte:

Bin 50 und laufe ernsthaft seit gut 10 Jahren. 30 bis 50 km/Woche und 2 bis 4 Marathon im Jahr, meist so zwischen 3:40 und 3:50. Bin mit 90 kg bei 1,85 leider zu schwer. Vielleicht ist das die Wurzel des Dilemmas.

Es ging los im Dezember letzten Jahren mit diffusen leichten Knieschmerzen, die ich nicht lokalisieren konnte. Mal hinten in der Kniekehle, mal seitlich und oft auch im oberen Bereich des Unterschenkels. Keine richtigen Schmerzen, sondern eher so ein Gefühl von Druck und Spannung oder Schwere. Nach längerem Sitzen etwas steif und beim Gehen lockerte es sich dann. Laufen war noch kein Problem, aber am Tag danach waren die Symptome eher stärker.
Erstmals ernste Symptome nach einem 10 km Silvesterlauf mit 4 km Bergauf und dann wieder 4 km Bergab. Bergab Tempo gebolzt, das geht natürlich in die Knie.

Erster Besuch bei einem renommierten Sportorthopäden, zu dem ich großes Vertrauen habe, Mitte Januar. Röntenbilder unauffällig. Kernspinaufnahmen zeigten keinen Verdacht für Knorpelschaden, eher auf leichten degenerativen Verschleiß im Innenmeniskus im altersgemäß üblichen Rahmen. Verdacht des Orthopäden auf Reizungen im Bereich der hinteren großen Sehnen und eventuell Innenmeniskusschaden; aber wirklich nur Verdacht. 10 Tage Behandlungen mit so einer Tonerdepampe (nächtliche Wickel) brachten nix.
Eine Laufbandanalyse zeigte eine leichte Rotationsbewegung des Knies, die am anderen Knie nicht war, aber eigentlich noch recht unauffällig. Wobei offen bleibt, ob das Ursache oder Folge der Knieprobleme ist.
Bin dann zunöchst mal weitergelaufen. Beim Laufen selbst keine Probleme, aber am Tag danach, wobei die Erholungsphasen zunehmend länger wurden.
Nachdem der leichte Schmerzustand aber gar nicht mehr verschwand, habe ich Mitte Februar ganz aufgehört. Gehen, auch weite Strecken, waren weiterhin kein Problem.

Nochmal zum Orthopäden dann Ende Februar. Sein Verdacht auf Innenmeniskusproblem wurde stärker, zumal ich bei bestimmten Rotationsbewegungen dafür typische Schmerzen empfand. Er sprach mir dann die Empfehlung zur verbindlichen Abklärung und eventuellen Behandlung durch eine Kniearthroskopie aus.
Das ist jetzt vorgestern gemacht worden und ich bin jetzt wieder zuhause. Die Arthroskopie habe ich live auf dem Monitor mitverfolgt und der operierende Arzt hat mir erklärt, was er macht.

Die beiden Menisken waren o.k. Abgesehen von geringfügigem altersüblichem Verschleiß, der Knorpel war in seiner Gesamtheit im Sinne der Dicke auch o.k., wies aber einen größeren und kleineren Riss auf, die man auf der Kernspinaufnahme nicht sehen konnte.

Auf dem OP-Bericht steht:
Diagnose: Initiale Gonarthrose mit 3.o Chondromalazie retropatellar und im Bereich der medialen Femurkondyle links

Therapie: Arthroskopie des Kniergelenks mit Osteotomie und Pridiebohrung am medialen Femurkondylus

Diese Bohrung soll also dazu beitragen, dass sich neuer Faserknorpel aus dem Knochen bei dem größeren Riss bildet.
Die eigentliche Ursache der Knorpelrisse konnte ermir auch nicht sagen. Verdacht mit dem Laufen liegt natürlich nahe, muss aber nicht sein. Im letzten Herbst war ich 3 Marathon in 10 Wochen gelaufen. Ob das zuviel war??

Für die nöchsten 6 Wochen ist jetzt Krankengymnastik angegesagt und Gehen mit Krücken bei allmählicher Steigerung des Drucks auf dem Bein bis zur Vollbelastung nach 6 Wochen.

In 10 Tagen habe ich auch den ersten Termin bei meinem Orthopäden wegen weiterer begleitender Behandlung. Mal abwarten, was der jetzt vorschlägt.

Nun meine Fragen:
Wer hat eine ähnliche Geschichte hinter sich? Was darf ich erhoffen, bzw. was muss ich befürchten? Langlauf ade? Das wäre ne Horrorvorstellung für mich.
Die Ärzte im Krankenhaus machen mir durchaus Hoffnung, dass ich wieder ans Laufen komme, aber die extrem langen Sachen wohl doch besser lassen soll.
Ich weiß, Fahrrad fahren ist viel besser bei so was, aber ich mach´s halt nun mal nicht gern.

Was kann ich unterstützend noch tun? 10 kg reduzieren, das habe ich fest vor. Und wenn ich die Perspektive habe, wieder lange Touren durch den Wald machen zu dürfen, schaffe ich das auch.

Was mich derzeit am meisten schmerzt. Meine Frau hat mir zum 50.-gsten ein langes Berlin-Wochenende mit Teilnahme am Berlinmarathon am 28.9. geschenkt. Ich könnte heulen, wenn ich dran denke, dass ich das abschreiben muss.

Über Tipps, Meinungen und Erfahrungen würde ich mich freuen.

Gruß an alle Läufer und bleibt gesund!!

Edgar

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Ich kann überhaupt nichts dazu beitragen, möchte nur ein :traurig: rüber geben und Dir Glück wünschen.

Herzlich Willkommen hier im übrigen. :hallo:

Anja
He says things that annoy me. He gives me good advice. (Oscar Wilde)
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ja, von mir gibts auch seelischen Beistand. Das ist echt eine bescheidene Situation...

Habe auch Probleme mit dem Knie und das hindert mich brutal am Laufen. Mensch ist das frustrierend.. insofern kann ich Deine Situation recht gut nachvollziehen...
Alles Alles Gute!!!

Stephan

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Hallo, ein Knorpelschaden muss nicht das ENDE sein, ich bin 26 Jahre alt, habe seit ca. 3 Jahren einen Knorpelschaden 4 Grades im Kniegelenk... Ich bin noch immer Handballprofi und trainiere jeden Tag!!!!
Muskelaufbau ist das wichtigste!!!!!!
Gesperrt

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