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Marathon Berichte !

Marathon Berichte !

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Ich finde in all den Laufberichten hier keinen der vom Leiden ab 20 km berichtet.


Was passiert den wenn einem auf dem Lauf der "Hammermann" begegnet ?

steht er bei 20, 25 oder 35 km ?, ist dann alles aus ? oder geht es weiter ?


fragend

ronald
2008

12.04.2009 Wilhelmsburger Insellauf, Distanz: Halbmarathon

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ronaldhb hat geschrieben:Ich finde in all den Laufberichten hier keinen der vom Leiden ab 20 km berichtet.
Vielleicht, weil alle Laufberichtschreiber sich gut vorbereitet haben und auf den ersten km nicht in den roten Bereich gegangen sind? Vielleicht musst Du aber auch besser suchen...
ronaldhb hat geschrieben: Was passiert den wenn einem auf dem Lauf der "Hammermann" begegnet ?

steht er bei 20, 25 oder 35 km ?, ist dann alles aus ? oder geht es weiter ?
Ist mir bisher einmal passiert; bin zu schnell losgelaufen (Puls von Anfang an bei 90%). Ab km 27 merkte ich, dass ich Tempo rausnehmen muss, sonst würde ich nicht ankommen, ab km 32 war es ein Gefühl, als ob meine Beine aus Beton wären und ich auf Gummi laufen würde. Die Moral war im Keller. Beobachter meinten, ich wäre in "Kackstellung" ins Ziel gelaufen (für die letzten 2,195 km brauchte ich mehr als 14 Minuten). Aus ist es dann nicht, nur es wird zur Qual, man zählt jeden Meter. Gehen würde ich trotzdem nicht, laufen tut genauso weh und ist definitiv schneller.

Meine 3 anderen Ms waren halbwegs bis zum Ende ein wohl sehr anstrengendes aber trotzdem insgesamt vergnügliches Unternehmen. Wenn schnellere Läufe über 20 km automatisch mit Leiden verbunden wären, wäre Laufen definitiv nicht mein Sport.

Gruß, Rumbi

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Ich habe gehört, dass er ab ca. km 30 vorkommen kann. Bin selbst noch keinen Marathon gelaufen und möchte ihm dann auch nie begegnen. Von daher werde ich in meiner Vorbereitung jede 2. Woche einen Lauf bis 35 km einbauen, um diesem Phänomen vorzubeugen.

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ponjio hat geschrieben:Ich habe gehört, dass er ab ca. km 30 vorkommen kann. Bin selbst noch keinen Marathon gelaufen und möchte ihm dann auch nie begegnen. Von daher werde ich in meiner Vorbereitung jede 2. Woche einen Lauf bis 35 km einbauen, um diesem Phänomen vorzubeugen.
Du schreibst es selbst: ... dass er ab km 30 vorkommen kann - was machst Du, wenn er Dir bei km 37 begegnet? Da nutzen die 35-km-Läufe gar nix!!! Diese sind aus orthopädischer Sicht in der Regel absolut kontraproduktiv, gerade bei Marathon-Einsteigern!!!
Viel wichtiger: das richtige Marathon-Tempo - und zwar ab dem Start!!!! Wer ab km 35 beim ersten Mal noch was drauf hat, der soll/kann nochmal anziehen - sonst einfach nur genießen!!
Ziele 2020:
Ultra-Rodgau 50 km - 30 km gepackt
Altweilnauer Waldcrosslauf - 1. Platz in der AK 👍
Saison-Aus
HM Frankfurt - abgesagt
Marathon Deutsche Weinstraße - abgesagt
diverse RTFs - abgesagt
IM FRANKFURT - ABGESAGT
Wer immer das tut was er kennt, wird immer bleiben was er ist.

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Hallo ronald,

die dem als "Hammermann" zu Grunde liegende Änderung der Stoffwechsellage empfindet jeder Läufer anders. Wenn der Brennstoff Kohlenhydrate zu Ende geht, dann kann das je nach Trainingszustand und Veranlagung zu einem schleichenden Kräfteverfall führen oder auch sehr rasch gehen, wie wenn jemand einen Schalter umlegt. Was dann passiert, ob und wie es weiter geht, ist wieder total subjektiv. Da spielt doch auch die mentale Kraft (auch das ist vererbar und zu einem Teil trainierbar) eine große Rolle. Ich habe jetzt 39 Marathon- und Ultraläufe absolviert und bei jenen, wo ich an meine Grenze ging, hab ich sie gespürt, die Schwäche. Mal mit Schaltereffekt, dann aber eher als "Hammermännchen". In diesen Fällen brachte ich den Lauf mit etwas reduzierter Pace zu Ende. Schlimmer waren jene Läufe, und da ist mir vor allem der Marburg Nachtmarathon vom letzten Jahr in Erinnerung, wo ich viel zu schnell angelaufen bin und dann mindestens 25 km dem Ziel entgegen starb ... Danach war ich eine Stunde nicht ansprechbar, konnte nicht mal mehr gehen, saß nur noch auf einem Stuhl, um mich zu erholen. Und trotzdem brachte ich den Lauf mit einer Geschwindigkeit zu Ende, der man vielleicht nicht angesehen hätte, dass ich am Ende bin, auch wenn's noch hell gewesen wäre. Ich gehe nicht, ich bin Läufer! Das ist mein Grundsatz, den ich als mentalen Block im Kopf habe. Was nicht heißt, dass ich andere Läufer, die Gehen für sich vorziehen, geringer schätzen würde. Aber für mich ist es so lange Gesetz, bis mich die Schwäche von den Füßen holt. Ich habe in 2007, kurz vor Marburg, einen 100 km Lauf absolviert. Da überkam mich die Schwäche erst ein paar km vor Schluss, weil noch ein Anstieg zu bewältigen war, mit dem ich nicht mehr rechnete. Wenn du deinen Willen 100 km trainierst nicht stehen zu bleiben, dann wird vielleicht verständlich, wieso ich es auch in Marburg 25 km lang geschafft hab und "nur" beständig langsamer wurde. Das war für mich das härteste "Hammermann-Erlebnis", wenngleich ich es nicht Hammermann nennen würde, weil's halt schleichend, unaufhaltsam vor sich ging über etliche Kilometer.

Und wenn es der klassische Hammermann bei einem Läufer sein sollte, dann kann man nicht vorher sagen, bei welcher Km-Marke er wartet. Je nachdem wie ausgeprägt der Marathoni über seinen Verhältnissen lief kann das bei 28 km sein oder auch erst bei 41,6 .... Im Laufsport gibt es manche Konstante, aber weit mehr Variablen.

Übrigens findest du zu den genannten und auch zu allen anderen Läufen Laufberichte auf unserer Laufseite.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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er steht bei kilometer 36 und ja, du kannst weiterlaufen, wenn du nur willst! besser wäre es, im vorfeld ausreichender zutrainieren! ;-))

Hammermann
lieber laufend leben, als stehend sterben
2009: einfach abhaken und vergessen
2008: 10 km - 0:41:15 PB; HM - 1:29:46 PB; M - 3:18:43 PB

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U_d_o hat geschrieben:Hallo ronald,

die dem als "Hammermann" zu Grunde liegende Änderung der Stoffwechsellage empfindet jeder Läufer anders. Wenn der Brennstoff Kohlenhydrate zu Ende geht, dann kann das je nach Trainingszustand und Veranlagung zu einem schleichenden Kräfteverfall führen

Übrigens findest du zu den genannten und auch zu allen anderen Läufen Laufberichte auf unserer Laufseite.

Gruß Udo
Hallo Udo,
bis jetzt bin ich noch keinen gelaufen auch keinen HM mache ich erst wenn ich 1 Jahr dabei bin mit HM.Nach 2 Jahren dann M.

Jetzt zur Frage.Kann man das vermeiden das der Brennstoff Kohlenhydrate zu Ende geht?Oder ist es eigentlich zu spät wenn man während dem Lauf Kohlenhydrate zu sich nimmt?
Grüße Joachim

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Der Herr Hammermann :)
Ich kenn ihn. Begegnet mir hin und wieder beim Marathon.
Meist so zwischen 28 und 35 km
Ich finds faszinierend. Von einer Sekune auf die andere bin ich völlig erledigt und fühl mich wie in Kaugummi. Aber nach 2 km hab ich mich einigermaßen dran gewöhnt und dann gehts auch wieder.
Veganer sind keine Romantiker, sondern Realisten

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Zitat Berschee
Jetzt zur Frage.Kann man das vermeiden das der Brennstoff Kohlenhydrate zu Ende geht?
Hallo Joachim!
In aller Kürze und daher unvollständig ein paar Gedanken zum Thema: Du kannst (sollst) natürlich mit langen Läufen deinen Körper darauf hintrimmen, möglichst ökonomisch mit seinen Vorräten umzugehen. Das gehört ohnehin zu einer vernünftigen Marathon-Vorbereitung.
Aber für eine komplette Marathondistanz reichen die eingelagerten Kohlenhydratreserven trotzdem oftmals nicht aus. In diesem Fall ist es wichtig, während des Marathons Kohlenhydrate (Banane, Gel etc.) zu dir zu nehmen.
Allerdings nicht erst dann, wenn dir schon das "Gas" ausgegangen ist, sondern z.B. bei km 15, 25, 35, da es seine Zeit braucht, bis der Nachschub als Energie bereit steht.

Die km-Zahlen sind aber bitte nur als Beispiel zu sehen, da der Energiebedarf sehr individuell ist.

Es gibt aber auch andere Meinungen: Der Ernährungsexperte Peter Konopka meint, dass die Aufnahme von Kohlenhydraten und Getränken während eines Marathons überbewertet wird und nur für weniger gut Trainierte notwendig ist. Gut gefüllte Glykogenspeicher vor dem Wettkampf sind seiner Meinung nach weitaus wichtiger. Eine entsprechende Zufuhr von mineralstoffreichen Getränken sieht er bei hohen Temperaturen allerdings sowohl für Profis wie für Amateure als wichtig an.

Das Buch von Konopka "Sporternährung" ist im Verlag BLV Sportwissen erschienen.

Liebe Grüße

Wolfgang

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rennmaus4444 hat geschrieben: Viel wichtiger: das richtige Marathon-Tempo - und zwar ab dem Start!!!! Wer ab km 35 beim ersten Mal noch was drauf hat, der soll/kann nochmal anziehen - sonst einfach nur genießen!!

Aus meiner bescheidenen Marathonerfahrung (ganze zwei Ms bin ich gelaufen) würde ich dieser Aussage zu 100 Prozent zustimmen!

Beim Marathon ist es besonders wichtig, niemals schneller als im MRT anzulaufen!

Und eines ist auch sehr wichtig: in sich hineinhören. Wenn man während des Marathons merkt, dass man das geplante MRT unmöglich über die gesamten 42,195km halten kann, frühzeitig Tempo rausnehmen! Da muss man ein Gespür für bekommen.

Alles andere ist einfach falscher Ehrgeiz.

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Hallo Ronald!
Du willst im April einen Marathon (ich vermute mal deinen ersten) laufen und möchtest lesen, wie man leidet?
Bist du dir sicher? :teufel:

Andererseits ist es sicher gut, wenn man auf alles vorbereitet ist, was da kommen mag.

Ich habe das Erlebnis bei meinem ersten Marathon hier beschrieben.

Übrigens wird es nicht mein letzter Marathon gewesen sein. Ich habe nämlich mit dem so genannten Hammermann noch eine Rechnung offen!
Comeback 27.09.2009 in Bertlich

2008 9.Feb WLS Duisburg 10km 44:14 PB
2008 1.März WLS Duisburg 15km 1:11:13 PB
2008 29.März WLS Duisburg HM 1:40:10 PB
2008 27.April Hermannslauf 31,5km 3:16:35
2008 01.Juni Rhein-Ruhr-Marathon 3:56:02 PB
Gesperrt

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