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Laufen und Betablocker

Laufen und Betablocker

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Hallo! Ich würde gerne im Herbst einen HM laufen, nehme allerdings Betablocker zur Migräneeindämmung. Passt das zusammen - Laufen und Betablocker? Muss man irgendetwas beachten? Meine Freundin meint, dass man sich zu leicht überfordert, weil die Herzfrequenz nicht mehr stimmt, und dass ich gaaaaaaaaaaaaaaaanz sehr aufpassen soll. Jetzt habe ich natürlich Bedenken.
Freue mich über jede Info.
Gruß
Christine

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Mach ich seit einigen Jahren. Anfangs eine Zeit der Umgewöhnung aber zunehmend nach einigen Wochen keinerlei Einschränkung der Leistungsfähigkeit, nur eine um etwa 20 Schläge niedrigerer HF.
Der Körper und das Herz "gewöhnen" sich drann, d.h. am Anfang wirst Du stärker "ausgebremst" was die HF angeht, der Körper bildet zum Einen dann mehr Betarezeptoren, zum Anderen gewöhnt sich das "System" an dieses Medikament.Somit wird vieles innerhalb kurzer Zeit normaler!
Ich komme heute nach anfänglichem Schock ( regelmäßig ein Medikament schlucken zu müsen) prima zurecht und kann ohne Einschränkung laufen. Halbmarathon absolut problemlos, ausser die Vorbereitung war schlecht, hat aber somit nichts mit dem B-Blocker zu tun.
Eins vergißt man gerne, ein Betablocker ist nie Stoffwechselneutral, d.H. der Betablocker verändert gewisse physiologische Vorgänge im Stoffwechsel, es gibt gute Studien darüber daß die Gefahr der Gewichtszunahme um 1-2 kg groß ist! Also obacht mit der Kalorienzufuhr :D

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Hallo Moppy,
danke für die schnelle Antwort. Nimmst Du Betablocker wegen Migräne oder wegen Bluthochdruck? Ich frage, weil ich die Betablocker ja wegen Migräne verschrieben bekomme und in den letzten Wochen trotz "blutdrucksenkendem Medikament" einen erhöhten Blutdruck habe (140 zu 90 bzw. 130 zu 90). Sonst hatte ich immer eher zu niedrigen Blutdruck, meist so um 110 zu 70 herum. Das alles stimmt mich schon bedenklich, ich will ja nicht mit dem Schinken nach der Bratwurst schmeißen...
Gruß
Christine

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Ich habe Betablocker zur Migräneprophylaxe genommen und wurde dadurch so stark gebremst, daß ich mich ständig am Limit fühlte. Mit steigender Dosis kam dann noch Schwindel hinzu, so daß ich das Medikament abgesetzt habe. Ich habe heute 10 kg weniger auf den Rippen als vor ca 6-8 Jahren, als ich das schon mal nahm. Damals bin ich noch nicht gelaufen. Damals habe ich es gut vertragen und die Migräne war quasi weg. Probier mal aus, wie du dich damit fühlst. Ich bin eher Hypotonikerin und hatte oft nen Puls unter 50 mit dem Zeug.

Betablocker, Migräne und Laufen

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Hallo!

@bonsai ... und wie funktioniert es jetzt ohne Betablocker - ist die Migräne wieder da? Davor habe ich nämlich Angst: Dass ich die Betablocker absetze (ausschleiche), und die Migräne wiederkommt.

@ alle nimmt noch jemand von Euch Betablocker ein und läuft? Gibt es bei Euch irgendwelche Einschränkungen?

Welche Alternativmöglichkeiten gibt es, Migräne zu behandeln, evtl. auch Hausmittelchen?!

Gruß
Christine :hallo: :hallo: :hallo: :hallo: :hallo:

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Hallo Christine,

die Frage, ob eine Therapie mit Betablockern oder Alternativen angezeigt ist solltest du am besten mit deinem behandelnden Neurologen abklären.
Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten der Migränetherapie/- prophylaxe (evtl. auch in der eigenen Lebensführung), aber das kann der Arzt vor Ort wesentlich besser mit dir besprechen als wir hier im Forum. Von daher ab zum Doc.
Ich gehe mal davon aus, dass der verordnende Neurologe weiß, dass du Läuferin bist und sich schon was dabei gedacht hat, dass er Betablocker verordnet hat und nichts anderes.

Lieber Gruß
Krümelmonster
"Quäl dich du Sau"

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Hallo Christine,
weißt du, ob deine Migräne hormonabhängig ist?
Bei mir kommt sie immer im Rahmen der Periode. Aber seit einem halben Jahr bin ich sie los,
weil ich mein Verhütungsmittel im Dauerzustand nehme. (Nuvaring, alle drei Wochen) :daumen:
Meine Frauenärztin hat mir das empfohlen und ich bin sehr zufrieden. Da bleibt nämlich
meistens auch die Periode weg. Allerdings hab ich schon drei Kinder und will keine mehr. :D
Wie das bei evtl Kinderwunsch ist, weiß ich leider nicht.
Ich glaube aber, dass das die bessere Lösung ist. Betablocker sind meines Erachtens gefährlicher. Außer dem hat man schlimmere Nebenwirkungen.

Viel Erfolg, hoffentlich gibts eine Lösung,

Maie :winken:

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Ich hatte den Betablocker zum dritten mal genommen, die Anfälle sind deutlich seltener und schwächer als früher. Klar hab ich wieder Anfälle, aber wenn ich mich momentan entscheiden muß, sind die Anfälle nicht so arg, daß ich lieber ohne Medikamente auskomme. Aber ich würde das mit deinem Neurologen auf jeden Fall besprechen.

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Hallo! Ob die Migräne hormonabhängig ist, weiß ich nicht - ich bin 41, habe 2 Kinder (und dabei soll's auch bleiben), und ich habe noch nie einen Hormonspiegel bestimmen lassen. Vielleicht ist das mal eine Idee...

Gruß
Christine

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Hallo Christine,

das mit der Hormonabhängigkeit der Migräne lässt sich auch "einfacher" eingrenzen- beobachte einfach mal, ob sich die Anfälle zu bestimmten Zyklusphasen (Eisprung, Periode) gehäuft wiederholen oder völlig unabhängig davon auftreten.
Wenn tatsächlich das Zyklusgeschehen für die Migräne verantwortlich ist wäre es tatsächlich eine Lösung eine Pille im Langzeitzyklus zu nehmen (wenn das für dich in Frage kommt.)

Lieber Gruß
Krümelmonster
"Quäl dich du Sau"

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ich musste über einen zeitraum von ca. 2 monaten betablocker einnehmen. hatte aber, was das laufen angeht, keine gravierenden veränderungen ausmachen können. ansonsten fühlte ich mich schlapper und müder als vorher und mein ruhepuls war das einzige was sich wirlich gesenkt hatte, dafür nahm ich 3 pfund zu :klatsch: . deswegen setzte ich die dingen wieder ab. ich nahm beloc-zoc-mite 3 mal 1 (1/1/1).
nur ein harter tag war ein guter tag! (sagt frank und der hat echt ahnung)

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Hallo!

Die beloc-zoc-mite hatte ich auch, inzwischen sind es aber die Metaprolol 50 mg, ich nehme 1,5 Stück am Tag.
Schlapp und müde fühle ich mich auch oft, und ich werde beim Laufen auch immer langsamer. Ob das natürlich alles von den Betablockern kommt, wage ich zu bezweifeln bzw. zumindest in Frage zu stellen.
Meine Pulswerte klettern selten über 130, das liegt aber sicher nicht am Trainingszustand!!! Daher ist eine Leistungsbeurteilung für mich sehr schwierig - bevor ich außer Atem bin, habe ich schon Minuten (Stunden?) vorher schwere und brennende Muskeln.
In 3 Wochen will ich aber in Bad Staffelstein laufen, mal sehen, ob das klappt. Würde mich sehr ärgern, wenn ich nicht laufen könnte, weil ich schon jedes Mal (4. Auflage dieses Jahr) dabei war.
Naja. Ihr merkt, ich bin etwas gefrustet momentan.
Gruß
Christine

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Ich bin mir realtiv sicher, daß es mit den Betablocker zusammenhängt. Das ist genau das, was ich verspürt habe. Mein Betablocker war Propranolol. Nach ausschleichen war das nämlich vorbei mit der Schlappheit, Müdigkeit, Langsamkeit. Da mich der Betablocker auch im Alltag zu arg eingeschränkt hatte, habe ich die Behandlung abgebrochen.

Wie lange sollst du das Präparat nehmen? Ich habe es immer für ca. 6 Monate genommen und hatte dann für ca. 2-3 Jahre Ruhe mit Migräne. Vielleicht solltest du währenddessen Wettkämpfe sausen lassen und nur so laufen, wie es dir gut tut.

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Hallo Bonsai,
ich habe keine Ahnung, wie lange ich das Medikament nehmen soll, ich habe es als Dauermedikation verschrieben bekommen. Aber vielleicht könnte ich ja mal versuchen, es auszuschleichen. Wenn die Migräne heftig wiederkommt, kann ich immernoch wieder einsteigen. Die Wettkämpfe sind kein Problem, weil ich dort nicht anders laufe als sonst (und deswegen meist recht weit hinten liege, was mir überhaupt nichts ausmacht). Und dieses Mal laufe ich mit einer Freundin, die langsamer ist als ich, deshalb wird das eh kein Problem werden. Ich nehme Wettkämpfe eher als Motivationshilfe, um rauszugehen und zu laufen. Ich bin schon ansatzweise ein Lebensläufer, aber mit einer Laufveranstaltung so ab und an fällt es mir leichter.
Gruß
Christine

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Hallo Christine,

frag doch mal deinen Heilpraktiker, was er gegen die Migräne tun würde....

Lieber Gruß
Krümelmonster
"Quäl dich du Sau"

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Hallo Christine,

ich habe eine zeit lang vor jeder Trainingseinheit Betablocker gegen meine Herzrythmusstörungen nehmen müssen (halbe Nebilet-Tablette). In Ruhe hatte ich auch unter der einschläfernden Wirkung zu leiden, aber in den Trainingseinheiten hat sich meine Ausdauerfähigkeit merklich verbessert.
Dies lag bei mir an meinem sonst sehr hohem Puls, bei Belastung auch gerne mal über 190 und spätestens ab da fängt das Herz an ineffizient zu arbeiten, da die Aufnahmefähigkeit des Sauerstoffes in den Blutkreislauf darunter leidet (sorry kann das nicht viel besser erklären).
Es ist also sehr individuell wie man auf Betablocker reagiert (diese stehen auch auf der Dopingliste), und am besten erkundigst du dich bei deinem behandelnden Arzt. Außerdem gibt es Unterschiede, wie stark die verschiedenen Betablocker den Puls beeinflussen.

LG Esther

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Hallo Esther,

auch Dir - und natürlich allen anderen - danke für die Antwort. Dass Betablocker auf der Dopingliste stehen, wusste ich nicht - vielleicht sollte ich mich jetzt zu einem HM anmelden??? :teufel: :teufel: :teufel: Nein, im Ernst, ich habe nicht den Eindruck, dass Betablocker leistungssteigernd sind.
Ich quäle mich vielmehr ziemlich damit - meine allgemeine Fitness nimmt nicht wirklich zu. An manchen Tagen habe ich das Gefühl, jetzt ist der Knoten geplatzt, dann sind wieder Tage dabei (und das ist die Überzahl), an denen praktisch nichts geht bzw. läuft. Natürlich ist es einfach zu sagen: Das liegt an den Betablockern, aber Fakt ist, dass ich ohne dieses Zeugs früher (vor 4 oder 5 Jahren) bis zu 3 Stunden laufen konnte, daran ist jetzt nicht einmal im Traum zu denken!!! :confused: :confused:
Vielleicht nehme ich alles auch zu ernst?
Liebe Grüße
Christine

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Hallo Christine,

was mir bzgl. der Migräne gerade noch durch den Kopf gegangen ist- nimmst du irgendwelche hormonellen Verhütungsmittel?
Falls ja wäre evtl. zu überlegen, ob da nicht zumindest der Versuch des Wechsels auf ein anderes Präparat die Migräne positiv beeinflussen könnte und damit die Betablocker überflüssig machen würde.
Nebenbei frage ich mich noch immer, warum Neurologen bei Ausdauersportlern immer noch Betablocker als erste Wahl der Migräneprophylaxe anzusehen scheinen- sprich ihn doch mal drauf an, ob in Anbetracht deines sportlichen Hintergrundes nicht Alternativen die bessere Wahl wären.

Lieber Gruß
Krümelmonster
"Quäl dich du Sau"

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Hi,

ich sollte aufgrund meines hohen Blutdrucks vor ca. 12 Jahren Betablocker nehmen. Da ich die Wirkung nicht gut vertragen habe, habe ich sie abgesetzt und damals mit dem Laufen begonnen. Heute habe ich ohne BetaBlocker einen Blutdruck von 125 / 75.

Mein Tip ist, wenn du dich unsicher fühlst, lass von einem Arzt ein BelastungsEKG machen. Das sollte dir dann wesentlich mehr Aufschluß geben.

Viel Erfolg.
chris

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Ich werde bei meinen Betablockern bleiben, die ich schon lange nahm, bevor ich mit Laufen begann. Ich fühle mich damit wohl. Gelegentlich ändere ich die Dosierung und beobachte die Effekte. Diese sind bestimmt sehr unterschiedlich, je nachdem auch, was das Hauptproblem war. Tendenziell ist meine Erfahrung: mit mehr Betablocker habe ich ein geringeres Höchsttempo, aber eine stabilere Ausdauer.

Mein Tipp, lenafabian: probiere es einfach aus, weniger davon zu nehmen. Es hat keine akuten Folgen, und bei Bedarf kannst du ja wieder mehr nehmen.
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

http://artificial-nonsense.blogspot.com/

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@ Krümelmonster: Hormonspirale. Damit komme ich ganz gut zurecht, soll auch nur lokal wirken (ob das stimmt, weiß ich nicht).

@ alle Danke für die ganzen Tipps - ich werde mal den Neurologen darauf ansprechen, wenn ich das nächste Mal hingehe.

Christine

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Hallo Christine,

auch ich laufe und nehme als Betablocker Metoprolol zur Migränephrohylaxe. Nach einer längeren Gewöhnung komme ich gut damit zurecht. Die Migräne ereilt zwar immer noch, aber nicht mehr so häufig und so heftig. Letzte Woche habe ich sogar mal wieder Fahrtspiele so aus Lust und Laune angetestet und selbst da war noch ein bissel Luft drin. Die Spritzigkeit im ganzen ist zwar etwas verloren gegangen, aber vom Wettkampfgeschehen habe ich mich aufgrund meiner Sprunggelenkarthrosen eh verabschiedet.
Eine Gewichtszunahme von drei/vier Kilos kann ich aber auch vermelden.
Dass Betablocker auf der Dopingliste stehen, wusste ich nicht - vielleicht sollte ich mich jetzt zu einem HM anmelden??? Nein, im Ernst, ich habe nicht den Eindruck, dass Betablocker leistungssteigernd sind.
Betablocker als Doping ist zB bei den Biathleten bekannt, um den Puls am Schießstand wieder in den Griff zu bekommen.


LG Monika
Gesperrt

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