Berichte schreiben ist zwar nicht mein Ding, doch ich will doch ein wenig schildern, wie es mir im Kraichgau ergangen ist.
Ansich bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, es (fast) alles so gelaufen wie geplant. Jetzt aber der Reihe nach.
Nachdem um 8:45Uhr und 9 Uhr die S-Distanz und um 9:30Uhr die L-Distanz gestartet wurde, war es um 9:37 bei uns soweit. Mit Erschrecken musste ich feststellen, dass die M-Distanz das größte Starterfeld und somit sehr viele Menschen im Wasser waren. Kurz bekam ich richtig Angst und war froh darüber, dass in Roth in Wellen gestartet wird! Naja, aber was sollte ich tun. Ganz hinten einordnen wollte ich mich nicht, da ich im Vergleich zum letzten Jahr verbessert hatte. Deswegen ordnete ich mich etwa im vorderen Feld des letzten Drittels ein. Die ersten 600m waren furchtbar! Ich fand keinen Rhythmus, überall Leute, habe die Atmung nicht auf die Reihe gebracht. Als es nach der zweiten Boje jedoch wieder Richtung Land bzw. Landgang ging, fing es an, gut zu laufen. Ich konnte schön durchziehen und atmen und merkte zu meiner Überraschung, dass ich relativ gerade schwimme, weswegen ich nicht ständig nach vorne schauen musste. Ich schwomm bis ich den Boden unter den Händen spüren konnte und erst dann richtete ich mich auf zum kurzen Landgang, den ich sehr gemütlich angehen ließ. 19min für die erste Runde. Einige gingen schon viel früher im Wasser und auch nach dem Landgang, doch auch da schwamm ich relativ schnell wieder los. Die zweite Runde lief wesentlich besser, an den Bojen wurde es etwas eng, doch es ging. Als es Richtung Ausstieg zuging, dachte ich mir, da geht noch was und habe ein bisschen mehr durchgezogen. Nach 39:45min und 2000m und 62. Frau von 112 (habe auch noch ein paar Männer hinter mir gelassen) ging ich aus dem Wasser. Ich wäre gern 38min geschwommen, doch mit dem Landgang war das nicht drin. 1. Disziplin mit Zufriedenheit geschafft.
Also weiter! (Kurze Anmerkung: Letztes Jahr in Wiesbaden habe ich für 1,9km und viel leichtere Schwimmstrecke 48:52min gebraucht
)
1. Fazit: Schneller schwimmen zu können hat auch Nachteile, denn man ist mittendrin. Letztes Jahr bin ich immer nur hinterher geschwommen...
Wechseln hat super geklappt. Neo ausziehen ging ohne Probleme. Schnell Radschuhe an und Pumpe eingesteckt, dann gings zum Rad. Doch wo isses denn? Kurzes Orientierungsproblem, das aber zugleich gelöst wurde. 3:39min hat dieser Spaß gedauert.
Auf dem Rad gleich mal ziemlich Gas gegeben, da es ja zumindest anfangs flach ist. Wusste aber, dass sich das bald ändert. Und natürlich gleich mit Kalorienzufuhr begonnen. Ich habe mich ja nun für Malto als Einzelversorgung auch in Roth entschieden. Im Training hatte ich es schon getestet und Kraichgau sollte nun die wirkliche Generalprobe werden. Leider gab es das später ein paar Probleme, die noch ausführlich besprechen will. Ich hatte mir fürs Rad vorgenommen, alles mir mögliche zu geben. Weiß nicht, ob ich das wirklich getan habe. Bergab auf jeden Fall, Spitze 74,5km/h.
Ich liebe es! Bergauf hätte ich ruhig ein wenig mehr aufstehen und leiden können. Das Radfahren hat mir auf jeden Fall viel Spaß gemacht. Wenn nur nicht noch das Laufen wäre, dachte ich mir ein paar Mal... Ich wurde zwar von einigen M-Distanzlern überholt, doch das hat mir nicht so viel ausgemacht, weil es mir gezeigt hat, dass ich ganz gut geschwommen bin. Die Strecke war 60,5km lang, auf meinem Tacho stand später allerdings 61,xkm. Naja. Sonst zeigt er immer zu wenig an. Sie führt durch den schönen Kraichgau mit der ein oder anderen Steigung, sodass auf 60,5km 728Hm kommen, eine ganz schöne Hausnummer. Doch so schlimm fand ich das alles nicht, konnte das Radfahren wirklich genießen bis auf 3km vor der Wechselzone! Da ging es in Östringen im Wohngebiet steil bergab, gefolgt von einer 90 Grad-Kurve. Nach dieser Kurve machte mein Rad plötzlich komische Geräusche. Ich dachte als erstes an einen Platten (hatte ja erst insgesamt 3 innerhalb von 4 Wochen im Training gehabt
), doch das wars nicht. Also hielt ich an und merkte, dass mein Hinterrad blockierte. Ich schlug dagegen, sodass es erst mal okay war, dann drehte ich und es merkte, es schleift schon wieder. Ein Achter!
Ich hatte am Abend zuvor hinten die Bremsbeläge getauscht und da sie noch recht dick waren, konnte ich die Bremse nicht ganz schließen. Ich habe sie dann zwar noch ganz geöffnet, doch es hat nicht viel gebracht. Also bin ich mit schleifendem Hinterrad die letzten 3km zur Wechselzone geradelt. An Bremsen abmontieren habe ich erst danach gedacht, doch das hätte wohl auch länger gedauert. Leider konnte ich dann nicht so richtig ausrollen und meine Beine lockern, wie ich es mir vorgestellt hatte, sondern musste gegen den Widerstand der Bremsen antreten. Nach 2:18:47h war ich in der Wechselzone und sehr froh darüber, mein Drecksrad abzugeben...
Ein Schnitt von 26,8km/h stand auf meinen Tacho, als ich das letztes Mal geschaut hatte. Auch damit war ich sehr zufrieden! 2:20h wollte ich fahren.
84. Frau von 112.
Den zweiten Wechsel hätte ich sicher ein wenig schneller machen können, doch ich war etwas genervt und hatte auch keine rechte Lust, überhaupt noch zu laufen... Also brauchte ich 3:34min. Und dann ging es auf die Laufstrecke. Zuerst liefs noch ganz okay. Bei km1 kam Oli von hinten, das hat mich gefreut, ihn zu sehen! Doch er war auch gleich an mir vorbeigezogen.
Ich lief in meinem (langsamen) Trott weiter und war ziemlich genervt von mir selber. Ich hatte schon oft beim Laufen dermaßen mentale Probleme, dass ich unbedingt daran arbeiten will bis Roth, damit ich mich auch noch aufs Laufen freue. Nichtsdestotrotz lief ich natürlich weiter, musste jedoch bald feststellen, dass nicht nur die Radstrecke bergig war. Auch die Laufstrecke ist recht wellig (steht auch auf der Homepage, doch damit hatte ich mich gar nicht beschäftigt...). 72Hm auf 14km. Doch es sollten anderen Probleme kommen... Recht bald merkte ich, dass mein Magen rebellierte. Bei der zweiten Verpflegungsstelle entdeckte ich ein Toilettenwagen, dachte mir aber, dass ich es ohne schaffte. Leider nicht, wie sich später rausstellte. Bei km4/5 wurde es schlimmer, ich bekam Magenkrämpfe, konnte nicht mehr laufen, musste gehen. Dabei war doch mein (Minimal)ziel, durchzulaufen. Doch mit dem Magen unmöglich. Dann wieder weitergelaufen, es schien besser zu werden. Ich ließ den Toilettenwagen ein zweites Mal links liegen. Ich war motivierte, weil es kurz danach am Ziel vorbei zur zweiten Runde ging. Doch dann ging leider gar nichts mehr. Zum Glück war an der Strecke ein Straßencafé, dort fragte ich im Vorbeilaufen, ob ich die Toilette benutzen durfte und das tat ich dann auch. Darauf möchte ich nicht näher eingehen, doch es war auf jeden Fall gut, dass ich dort war. Danach konnte ich wesentlich besser laufen und langsam kam auch die Motivation zurück. Hatte glaub noch einen Magenkrampf, der mich kurz zum Gehen zwang, doch dann lief es endgültig gut für meine Verhältnisse. Nach 1:45:33h hatte ich die 14km hinter mich gebracht. Geplant waren 1:40h, doch die Toilettenpause und das Gehen hatte mich "scheitern" lassen. 111. Frau von 112.
GESAMTZEIT: 4:51:15h, 101. Frau von 112.
2. Fazit: An dem Laufen werde ich vor Roth nicht mehr viel ändern können, doch meine Einstellung dazu muss anders werden. Daran werde ich jetzt arbeiten!
3. Fazit: Was war mit meinem Magen los!? 1. Vermutung: Ich hatte mir 80g Malto in den Messbecher gemacht und dann mit Wasser aufgefüllt. Ich glaube aber, dass das gar nicht ein Liter war, da so viel Pulver drin war. War mein Getränk womöglich hyperton? Ich werde das noch mal testen und dann aber nur 70-75g reinmachen. 2. Vermutung: Hatte ich zu viel und/oder zu spät gefrühstückt!? Auch das wollte ich ähnlich wie in Roth machen. Da mein Start schon um 6:20 Uhr ist, werde ich wohl gegn 4 Uhr essen. Also habe ich gestern gegen 7 Uhr gegessen. (Okay, hatte vor dem Losfahren noch einen Muffin). Und zwar 4 Scheiben Roggenbrot mit Nutella. Und eine halbe Stunde vor Start 0,5l Malto. Alles zusammen 193g KH. War das zuviel!? Das muss ich auf jeden Fall noch alles testen.
So, this my side of the story. Oli, du bist nun dran!
Viele Grüße
Sandra
Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer. SENECA