Banner

Halbmarathon 2 Wochen vor Marathon?

Halbmarathon 2 Wochen vor Marathon?

1
Ich will am 4.5. in Regensburg Marathon laufen. 4 Wochen davor, am 6.4., lief ich bereits einen Halbmarathon (in 1:25:xx). Ich habe im wesentlichen nach Steffny auf den Bereich 2:50 bis 3:00 trainiert.

Jetzt überlege ich, am kommenden Sonntag, den 20.4., nochmals einen Halbmarathon, aus Spass am Halbmarathon und auch zur endgültigen Standortbestimmung zu laufen.

Greif:
Laut Greif gilt dies als größtmöglicher Fehler :wink: . Allerdings teile ich seine Begründung nicht: Greif meint, dadurch würde man in den letzten 3 Wochen nicht mehr ernsthaft trainieren, da man die letzten beiden Wochen tapert und die Woche vor dem HM-Wettkampf dann schon für den HM tapert...

Meine Erfahrungen mit Greif-Trainingsplänen (Countdown) waren bisher durchaus sehr positiv, allerdings finde ich im Nachhinein, dass ich zu nah am Marathon noch zu hart trainiet habe, z. B. der letzte 35er nur 8 Tage vor dem Marathon erschienen mir immer schon grenzwertig. Zwei Wochen vor dem Marathon, also am Tag meines evtl. Halbmarathons, hat Greif den letzten 35er mit 15 km Endbeschleunigung, also eine wirklich harte Trainingseinheit! Ich tippe mal, dass auch ein nahezu voll gelaufener Halbmarathon nicht "schlimmer" ist als diese Greif-Einheit. Ich habe heute auch noch 4 x 2 im Marathon- Renntempo oder im Halbmarathon-Renntempo geplant. Somit kann mir Greif keine 3 Wochen "Schonung" vorwerfen. :daumen:

Steffny:
Laut Steffny-Plänen ist am vorletzten Sonntag (= mein evtl. HM-Tag) ein 35- bzw. 36-km-Lauf, allerdings ohne schnelles Tempo. Ich habe schon ca. 7 Läufe über 30 km in diesem Jahr gemacht, teilweise 2 Tage nach harten Tempeinheiten. An sich habe ich mit der Streckenlänge keine Probleme.

Steffny hat in der vorletzten Woche immerhin noch 3x5=15 km im Marathon-Renntempo im Plan. Auch da scheint mir mein schneller Halbmarathon einige Tage vor dieser Einheit kein Fehler zu sein. (Natürlich mache ich, sollte ich den HM laufen, nicht 3 Tage danach 3 x 5 im Renntempo!).

Fazit:
Ich habe den Verdacht, Greif und Steffny als ehemalige richtig schnelle Läufer (vor allem Steffny; aber auch Greif war ja für seine Voraussetzungen durchaus flott..) gehen bei einem Halbmarathon-Rennen davon aus, dass man sich dabei von der ersten bis zur letzten Minute schindet und am Limit läuft. So ein Rennen mache ich sicherlich nicht. Mir fehlt eher die Härte gegen mich selbst, so dass ich schon deswegen den Halbmarathon evtl. für sinnvoll halte. 2 Wochen müssten doch dann zum Tapern bis zum Marathon reichen?!

Habe ich irgendwas übersehen, was die verbreitete Meinung, dass der HM 2 Wochen vor dem M ein großer Fehler ist, unterstreicht?

Gruß
Manfred
"Glücklich ist der, der mehr Träume hat als die Realität zerstören kann. (Marie Ebner-Eschenbach?)" Passt irgendwie auf viele Marathonläufer.

2
subjektiv hat geschrieben: Habe ich irgendwas übersehen, was die verbreitete Meinung, dass der HM 2 Wochen vor dem M ein großer Fehler ist, unterstreicht?
Hi,
einen voll gelaufenen, also wirklich am Anschlag gelaufenen HM, würde ich vermutlich bis zum M nur "mit Glück" regeneriert haben, mir wäre dies deutlich zu riskant, da kurzfristig vor dem eigentlichen Ziel dem M noch zu überziehen und das Training damit "wegzuwerfen". Du willst hier zwar auch nur 97,856439% statt 100% geben, aber ist das dann für dich an dem Tag nicht immer noch fast "volle Pulle".

Was ist denn mit der Idee den HM im MRT zu laufen? Das dann noch mit 2-3km Ein- und 2-3km Auslaufen und das ist eine schöne TE, die wenn die Selbsteinschätzung stimmt, m.M. auch gut für den M motiviert, da man sieht wie "leicht" einem das MRT im WK auf der halben Distanz fällt. Ich habe das die letzten beide Jahre (aus der Not) so gemacht, und war damit zufrieden und m.M. auch 2 Wochen später gut erholt.

Ach ja, es fällt dir dabei dann vielleicht schwer "so langsam" zu laufen, gerade wenn du von Läufern überholt wirst, die du in diesem Moment eigentlich locker überlaufen könntest. Ich würde aber trotzdem nicht schneller laufen, das ist dann auch eine gute Schulung für das Tempogefühl und den eigenen Willen.

Grüße,
Torsten

3
ToMe hat geschrieben:
Was ist denn mit der Idee den HM im MRT zu laufen? Das dann noch mit 2-3km Ein- und 2-3km Auslaufen und das ist eine schöne TE, die wenn die Selbsteinschätzung stimmt, m.M. auch gut für den M motiviert, da man sieht wie "leicht" einem das MRT im WK auf der halben Distanz fällt. Ich habe das die letzten beide Jahre (aus der Not) so gemacht, und war damit zufrieden und m.M. auch 2 Wochen später gut erholt.
Hallo Torsten,

Dein Vorschlag gefällt mir gut! Aber:

1. Ich dachte an sich eher an: 1. Hälfte im MRT, um ja nicht zu überziehen, und dann voll.
2. Den ganzen HM im MRT zu laufen wäre wohl kein so starker Trainingsreiz, wie 2 Wochen vorher noch sinnvoll oder notwendig.
3. Wie ich mich kenne: Beim ganzen HM im MRT kann ich mich wohl nicht bremsen. Und: Gerade ab der Hälfte des HMs wäre es sicherlich motivierend, wenn man dann noch richtig beschleunigen kann! Ups, hört sich ja nach Greif mit Endbeschleunigung an..:-)

Gruß
Manfred
"Glücklich ist der, der mehr Träume hat als die Realität zerstören kann. (Marie Ebner-Eschenbach?)" Passt irgendwie auf viele Marathonläufer.

4
subjektiv hat geschrieben: nochmals einen Halbmarathon, aus Spass am Halbmarathon und auch zur endgültigen Standortbestimmung zu laufen.
Wie wäre es, wenn du dich vor dem HM 14 km im Tempo der langen Läufe nach Greif einläufst, pünktlich zum Startschuss erscheinst und auch die ersten 6 km im gleichen Tempo absolvierst und die letzten 15 km aufdrehst und läufst was drin ist. Das macht Spaß, du wirst nur noch überholen, hast nach Plan traininert und trotzdem am HM teilgenommen und eine Standortbestimmung isses sicher auch. :nick:

LG
Sinchen (die sowas schon mal gemacht hat)

5
Ich habe ebenfalls nach beiden trainiert: einige Male nach Greif, da wäre es mir in der Tat nicht eingefallen, 2 Wochen vorher einen HM zu laufen. Sonst hab ich mich an (Manfred) Steffny angelehnt und bin entweder 2 Wochen vor dem M HM oder 1 Woche vorher 10 km gelaufen.

Ich bin damit jeweils gut gefahren, wobei ich beim HM 1 - 2 min langsamer als möglich gelaufen bin. Das bewegte sich etwa in deinem Plantempo, z. B. HM 1:23:42 und M 2:51:06 2 Wochen später.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

6
sinchen hat geschrieben:Wie wäre es, wenn du dich vor dem HM 14 km im Tempo der langen Läufe nach Greif einläufst, pünktlich zum Startschuss erscheinst und auch die ersten 6 km im gleichen Tempo absolvierst und die letzten 15 km aufdrehst und läufst was drin ist. Das macht Spaß, du wirst nur noch überholen, hast nach Plan traininert und trotzdem am HM teilgenommen und eine Standortbestimmung isses sicher auch. :nick:

LG
Sinchen (die sowas schon mal gemacht hat)
Hallo Sinchen,

auch eine nette Idee, aber irgendwie käme mir das schon verrückt vor, vor einem HM-Rennen 14 km warmzulaufen. :teufel: und außerdem

a) so besonders viele Teilnehmer sind nicht bei dem vorgesehenen HM, dass ich da dauernd überholen könnte... :wink: , dafür ist der aber bei mir um die Ecke (20 km Anfahrt, ich bin gerne faul...).

b) ich will ja eben nicht so hart trainieren wie laut Greif. Letztes Jahr hatte ich 6 bis 8 Wochen nach dem Marathon (es war dann Dezember!) eine tolle Form, so dass ich im Training den HM mehrmals in rund 1:28 gelaufen bin, also schneller als meine damalige Marathon-Durchgangszeit. Für mich, der nie Trainingsweltmeister sein wollte und will, war das nicht erfreulich, sondern eher befremdlich. Nochmal will ich nicht das Gefühl, zu lange zu hart trainiert zu haben. Da schon ich mich lieber länger und bin ausgeruht am Marathonstart.

Grüße, Manfred
"Glücklich ist der, der mehr Träume hat als die Realität zerstören kann. (Marie Ebner-Eschenbach?)" Passt irgendwie auf viele Marathonläufer.

7
Natürlich laufe ich nicht in deinem Leistungsbereich, aber:
ich bin 3 Wochen vor Marathon (vergangenen Samstag) einen HM voll gelaufen.
Laut Steffny ja günstig. Für mich eher schlecht!

Die dritte Woche vor Marathon ist ja in allen Plänen nochmal eine harte Woche.
In die kommt man nach einem - voll gelaufenen - HM nur schwer wieder rein und das Programm ist danach idR zu hart.
Wenn ich den HM jetzt erst kommendes WE gehabt hätte, wäre dies für mich persönlich sicher günstiger gewesen.
Dann wäre der HM der letzte lange und harte Lauf und danach nur noch runterfahren bis Marathon. Vorausgesetzt, man hat seine langen Läufe schon vorher erledigt!

Fände ich so ungünstig nicht!


Eva

8
Dein selbstgewählter Ansatz, den HM in 2 unterschiedliche Phasen einzuteilen, scheint mir am Sinnvollsten. So übertreibst Du nicht und hast trotzdem mit dem schnelleren 2. Teilstück einen Trainingsreiz. Auslaufen wäre danach ja immer noch drin. :D

So bin ich am 12.04 in Köln auch einen HM gelaufen. Die Strecke hat dabei aber auch gelaufen, da die Runde 2x zu laufen war.
Obwohl jetzt an diesem WE der Bonn-Marathon ansteht, aber den laufe ich nur mit max. 85-90%, da dieser ebenfalls nur als Vorbereitungslauf dient.


Grüße
Michael
2014: RBW; Bonn; JUNUT; TTdR; PTL -> "La mission GeMiNi"; SUT100;

www.kleiner-kobolt.de
www.wibolt.de NEU!!

Finish: 68x M., davon 28x Ultra-M.
Jenseits des Marathon gewinnt die mentale Fitness an Bedeutung.

9
evimaus hat geschrieben:Natürlich laufe ich nicht in deinem Leistungsbereich, aber:
ich bin 3 Wochen vor Marathon (vergangenen Samstag) einen HM voll gelaufen.
Laut Steffny ja günstig. Für mich eher schlecht!

Die dritte Woche vor Marathon ist ja in allen Plänen nochmal eine harte Woche.
In die kommt man nach einem - voll gelaufenen - HM nur schwer wieder rein und das Programm ist danach idR zu hart.
Wenn ich den HM jetzt erst kommendes WE gehabt hätte, wäre dies für mich persönlich sicher günstiger gewesen.
Dann wäre der HM der letzte lange und harte Lauf und danach nur noch runterfahren bis Marathon. Vorausgesetzt, man hat seine langen Läufe schon vorher erledigt!

Fände ich so ungünstig nicht!
Eva
Da ich ja auch Regensburg laufen will, habe ich u. a. auch Deinen Rennbericht vom HM interessiert verfolgt. Wenn ich mich so schinden könnte wie Du, wäre ich schon zufrieden. :wink:

Ich habe mal nachgeschaut: Auch mir steckte der HM bis zu 4 Tagen in den Knochen bzw. Muskeln. Spricht für Deine Aussage, dass in der drittletzten Woche bei Steffny nicht mehr allzuviel Training durchgeführt werden kann....

D.h. wir stellen jetzt einfach mal die Theorie auf: Genau 2 Wochen vor dem M ist ein HM, fast aus dem Training heraus gelaufen ein wirksamer Trainingsreiz! Voraussetzungen: a) der HM ist genauer gesagt ein Mittelding zw. 10-km-Lauf und HM, da dieser in der 1. Hälfte nicht voll gelaufen wird; b) der HM wird nur mit 2-3 Tagen Schonung vorher gelaufen, damit die drittletzte Woche nicht zuwenig trainiert wird.

Jetzt muss der Theorie nur noch der Praxisbeweis folgen. Allerdings wissen wir ja alle, dass es in der Praxis meist anders kommt, als die Theorie vorgibt.... Begründungen suchen wir dann nachher. Es stehen ja viele zur Auswahl: Wind, Regen, Sonne, Kleidung, lange Anfahrt, keine passende Gruppe usw. :teufel:

Gruß, Manfred
"Glücklich ist der, der mehr Träume hat als die Realität zerstören kann. (Marie Ebner-Eschenbach?)" Passt irgendwie auf viele Marathonläufer.

10
Wer lesen kann ist stark im Vorteil.....

Leider habe ich erst gestern abend bemerkt, dass der von mir ins Auge gefasste HM schon am Samstag stattfindet.
Zuvor bin ich schon 4 x 2 im HM-Renntempo gelaufen und dabei den vorletzten im Regen und den letzten im Hagelschauer bei richtiger Kälte! Netterweise wurde ich dadurch eher schneller: 7:37, 7:35, 7:31, 7:25! Die letzten beiden waren auf der Straße, die ersten beiden auf der Bahn. Dort fand dann leider ein Fußballspiel statt, so dass ich ausweichen musste.

Jetzt schaue ich mal, was die Beine am Samstag sagen. Mi Tempo und Sa Rennen ist natürlich schon sehr knapp. Heute morgen habe ich den Eindruck, ich spüre das Tempo kaum noch in den Beinen. In München im Olympiapark wäre noch ein HM am So. Aber rund 25 Euro Startgebühr finde ich ganz schön unverschämt.

Manfred
"Glücklich ist der, der mehr Träume hat als die Realität zerstören kann. (Marie Ebner-Eschenbach?)" Passt irgendwie auf viele Marathonläufer.

11
Der Wetterbericht sagt aktuell für morgen nachmittag 10 Grad und trocken. Meine Beine fühlen sich ganz ok an. Also starte ich morgen wohl den Selbstversuch "HM 2 Wochen vor M".

Manfred
"Glücklich ist der, der mehr Träume hat als die Realität zerstören kann. (Marie Ebner-Eschenbach?)" Passt irgendwie auf viele Marathonläufer.

12
subjektiv hat geschrieben: Halbmarathon und auch zur endgültigen Standortbestimmung zu laufen.
.....also mit 110% Einsatz....
Greif:
Laut Greif gilt dies als größtmöglicher Fehler :wink: . Allerdings teile ich seine Begründung nicht: Greif meint, dadurch würde man in den letzten 3 Wochen nicht mehr ernsthaft trainieren, da man die letzten beiden Wochen tapert und die Woche vor dem HM-Wettkampf dann schon für den HM tapert...
Dann lässt man die Taperwoche einfach vor dem HM weg! Ich habe gerade = am Samstag (3 Wochen vor dem M) einen HM gemacht aus vollem M-Training ohne jedes Tapering. Ist doch kein Problem. PB um fast 5 Minuten verbessert - innerhalb von 10 Wochen. Also wars sicherlich 110% Einsatz!
Meine Erfahrungen mit Greif-Trainingsplänen (Countdown) waren bisher durchaus sehr positiv, allerdings finde ich im Nachhinein, dass ich zu nah am Marathon noch zu hart trainiet habe, z. B. der letzte 35er nur 8 Tage vor dem Marathon erschienen mir immer schon grenzwertig.
Mir auch, daher kürze ich den auf 30 und ziehe ihn "auf Mittwochs vor" - dann sinds noch 10 Tage - ist doch schon besser.
Zwei Wochen vor dem Marathon, also am Tag meines evtl. Halbmarathons, hat Greif den letzten 35er mit 15 km Endbeschleunigung, also eine wirklich harte Trainingseinheit!
Habe ich heute gemacht - genau 6 Tage nach meinem HM mit 110%. War kein Zuckerlecken aber machbar. Hatte vor dem HM nicht getapert und nach dem HM weiter das normale Jokerprogramm gemacht bis heute.
Ich tippe mal, dass auch ein nahezu voll gelaufener Halbmarathon nicht "schlimmer" ist als diese Greif-Einheit.
Greif akzeptiert ja den Ersatz eines 35ers mit (12 bei mir) EB durch einen HM. Aber dann muss der natürlich mit 110% gelaufen werden.
Fazit:
Ich habe den Verdacht, Greif und Steffny als ehemalige richtig schnelle Läufer (vor allem Steffny; aber auch Greif war ja für seine Voraussetzungen durchaus flott..) gehen bei einem Halbmarathon-Rennen davon aus, dass man sich dabei von der ersten bis zur letzten Minute schindet und am Limit läuft.
So isset! Das sagt Greif ja auch - und wenns ne Standortbestimmung sein soll, dann kanns doch nur so gehen!
So ein Rennen mache ich sicherlich nicht. Mir fehlt eher die Härte gegen mich selbst, so dass ich schon deswegen den Halbmarathon evtl. für sinnvoll halte. 2 Wochen müssten doch dann zum Tapern bis zum Marathon reichen?!

Habe ich irgendwas übersehen, was die verbreitete Meinung, dass der HM 2 Wochen vor dem M ein großer Fehler ist, unterstreicht?
Wenn Du nicht volle Pulle läufst, dann ist es evtl. machbar - aber warum dann überhaupt? Dann stehen doch 35er auf dem Plan als ein HM im "verschärftem" Tempo zu "joggen"?

gruss hennes
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“