Hollenmarsch, aber Blasen :-(

Ich finde das ja nett, dass sich die ganzen martinwalkt-Blogg-bekannten Hollenmarschierer HIER im Forum tummeln!

Da muss ich mich wohl erstmal kurz vorstellen: René, 39 Jahre, Nümbrecht (im Oberbergischen).

In diesem Jahr starte ich erstmals auf die 101km-Strecke beim Hollenmarsch. Trotz teilweise etwas karger Vorbereitung fühle ich mich mehr undmehr in der Lage, die Strecke auch in einer ansprechenden Zeit zu bewältigen. Eine Sache habe ich bislang erfolgreich verdrängt, aber eine andere drückt mich sehr: Blasen!
Gib mir doch mal jemand einen wirkungsvollen Tipp, was ich dagegen machen kann, bitte! An schlechten Tagen reichen 10km aus, damit ich mir die erste Blase laufe. Zig Sachen habe ich schon ausprobiert, Cremes, verschiedene Schuhe, Magnesia usw. - bis auf Sockenwechsel hat nichts Wirkung gezeigt. Und bei gewechselten Socken hatte ich nach 33km dann trotzdem drei kleine Blasen. Für den Hollenmarsch habe ich mich jetzt mit sechs Paar Socken eingedeckt. Was ich noch nicht ausprobiert habe, ist Hirschtalg.
Habt ihr vielleicht irgendwelche anderen Vorschläge?! So langsam wird mir die Zeit etwas kanpp.

Ja, und die zweite Sache, die verdrängte, ist die Dunkelheit. So richtig vorstellen, dass ich zumindest zeitweise mutterseelenalleine durchs stockfinstere Sauerland stolper, kann ich mir noch nicht so recht vorstellen. An euch Erfahrene: Mögt ihr mal bitte einen kleinen Erfahrungsbericht abgeben?

Ja, dann bin ich mal sehr auf eure Antworten gespannt. Lesen werden wir uns dann sehr bald hier und sehen spätestens zum großen Showdown ;-)

René

Hallo René,

willkommen im Forum.

Ich habe den Hollenmarsch einmal versucht und musste leider am Rhein-Weser-Turm aussteigen, da mein Körper meinte, gut 50 Kilometer seien genug mit frischem Bandscheibenvorfall... Die Nachtstrecke habe ich allerdings noch miterlebt. Ich fand das gar nicht so dramatisch. Irgendwie fand sich immer jemand, mit dem ich mich unterhalten konnte, insbesondere an den Verpflegungsständen. Die Strecke selbst ist ganz hervorragend markiert (mit reflektierenden Pfählen im Boden) - verlaufen ist beinahe unmöglich.

Blasen sind bei längeren Strecken immer ein Thema - da kann man machen, was man will... Regelmäßig Socken zu wechseln ist schon eine äußerst gute Idee. Ich habe auch immer eine Familienpackung Compeed Blasenpflaster dabei. Sobald ich merke, an welcher Stelle eine Blase entstehen wird, klebe ich den Fuß damit ab. Dann hat das Blasenwachstum zumindest an der Stelle abrupt ein Ende.

Gruß
Georg

Moin Rene
willkommen auch von mir.

Tja Blasen....
Vielleicht tröstet dich dieses Bildvon gestern Abend. Passiert also auch Wanderprofis wenn sie vergessen das kleine Zehen abtapen blöde ist.
such mal hier im LA Archiv nach dem Stichwort Blasen. Du wirst ne Menge finden. Es gibt viele Tips und Ratschläge. Probier es mal mit Wrightsocks. Das sind doppellagige Socken. Und teste mal gewohl Fußcreme (die originale silberne) probier mal Vaseline, nimm mal Fußpulver. Nimm mal verschiedene Schuhe. Einfach mal probieren.

Gruß Martin

Morgen, ihr beiden!

Find ich klasse! Wer sich im Internet nach dem Hollenmarsch umsieht, stößt zwangsläufig auf Martins Blog - ob ihr's wollt oder nicht, wer sich über den Hollenmarsch informiert, kennt Martin und Sumowalker Ihr seid berühmt

Und vor diesem Hintergrund ist es zwar nicht hilfreich, aber ungeheuer solidarisch, dass ihr euch ebenfalls mit der Seuche an den Füßen plagt. Bleibt mir wohl weiter nichts, als zu probieren.

Wie ich lese - oder eben nicht - ihr seid für dieses Jahr gar nicht angemeldet! Martin, du schriebst mir im Herbst per Mail, dass du eventuell die Horizontale gehen willst... ist das der Grund? Und Georg, du auch nicht? Auch nicht 67km oder 42km?

Ganz eigennützig fänd ich es schön, die "berühmten" Hollenmarschierer live und vor Ort zu treffen.

Schöne Grüße
René

Moin Rene,
ich habe gerade ein volles Powerprogram: Letztes Wochenden 100km beim Bärenhunderter in Berlin. Nächstes Wochende quer durch den Harz 51 km und dann die Woche drauf 100km 7-Seen Wanderung. Ein paar Wochen drauf dann die Horizontale die halt auch sehr schön ist. Horizontale und Hollenmarsch ist beides zu knapp hintereinander. Man muss sich entscheiden...

Aber wenn du den 100er Virus erst mal hast treffen wir uns schon noch....

Hallo Martin,

Hut ab! Mannomann, da hast du aber wirklich volles Programm. Zunächst mal habe ich mir "nur" den Hollenmarsch vorgenommen. Soll mein ganz persönliches Olympia für 2008 sein ;-) ... Bödefeld statt Peking sozusagen :-)))

Aber, wo ich dich schonmal an der Strippe habe...
du hast kürzlich mit den "Walkinggirls" trainiert und schreibst im Blog, dass die Mädels einen 08:30er Schnitt gegangen seien. Wenn ich mir die Bilder dazu ansehe, dann steigt mir ja die Schamesröte ins Gesicht! Ich will denen ja nichts unterstellen, aber da sind -rein optisch- ein paar Damen älteren Baujahres dabei. Die sind wirklich 7km/h über 4std gegangen?! 28km?! Wenn ich das vergleiche... letztlich ging ich 32km von Nümbrecht zur Burg Windeck und zurück - über 6,8km/h bin ich da aber nicht hinaus gekommen. OK, das Gelände ist vielleicht ein wenig hügeliger als das Alstertal - dafür ging ich aber mit Stöcken, was mir gefühlsmäßig einen besseren Vortrieb verleiht. Und du bist doch auch nicht schlecht zu Fuß... beim 2006er Hollenmarsch schreibst du von einer Zielzeit von 17:01std... inkl. Päuschen entspricht das knapp 6km/h. So werde ich beim jetzigen Trainingsstand wohl auch enden, aber - ich muss es jetzt doch fragen - können die Angaben zu den Walkinggirls SO stimmen???

Ach so, noch ne Frage: Weißt du noch, wie lange der Schnellste beim Hollenmarsch 2006 gebraucht hat? Der Däne war nicht der Schnellste - oder doch?

Schöne Grüße
René

HI Rene,
das älteste Walkinggirl ist über siebzig und macht den Marathon noch in ca. 5Stunden 30. Wir trainieren immer im ruhigen 7km/h Tempo. Im Wettkampf darf es etwas schneller sein.

Das Walkinggirltempo ist also nichts besonderes. 17h für einen 100er sind sehr sehr schnell. Das wirst du schon noch merken. Rechne mal lieber mit zwei Stunden mehr. Mit 17 Stunden bist du unter den allerersten die ankommen bei so einer Strecke.

Bei der Horizontalen (etwas so schwer wie der Hollenmarsch waren wir mit 17 Stunden ca. 30e von 800 gestarteten Leuten. 17 Stunden bei der Dodentocht in Belgien war vielleicht der 1000e Platz von 8000 Startern (ca. 4000 im Ziel)

Bei den geführten 100ern geht man eher von 22-23 Stunden aus die man so mit Einkehrpausen braucht.

Hallo René,

als ich vor zwei Jahren den Hollenmarsch gemacht habe, bestand mein Hauptproblem auch in der Blasenbildung an den Fersen, aber auch an der Zehenunterseite. Ich kannte das Problem vorher nicht, obwohl ich schon eine große Anzahl von Marathons (blasenfrei) gelaufen war. Ich habe sämtliche Sockenmarken und Fußpflegemittel, Hirschtalg und Melkfett ausprobiert, die Blasen entstanden trotzdem nach ein paar Stunden - besonders, wenn ich schneller unterwegs war.
Heute weiß ich, dass ganz einfach die orthopädische Einlage in den Schuhen nicht absolut passgenau war und an dem kleinen Spalt rieb sich die Ferse bzw. die Zehen solange, bis sich Blasen bildeten. Das beste Mittel für mich bestand damals darin, die mir ja bekannten Stellen vor der Tour mit Leukoplast gut abzukleben und damit kann man schon relativ sicher sein, an diesen Stellen keine Blasen zu bekommen. Du kannst das Abkleben am Weserturm ja wiederholen und das Leukoplast erneuern, zumindestens aber überprüfen.

Heute bekomme ich keine Blasen mehr, weil ich sicher gestellt habe, dass die Einlagen gut in die Schuhe passen und dass die Schuhe passen und bequem sind. Dennoch klebe ich mir noch gerne die kleinen Zehen mit Leukoplast ab, weil der Zeh bei mir meist in den "Ringzeh" gedrückt wird und dort auf Dauer Scheuerstellen entstehen.

Bei den letzten drei 100ern habe ich keinerlei Blasen zu verzeichnen gehabt, obwohl die Schuhe unterwegs teilweise auch feucht bis nass geworden sind - und das ohne vorheriges Eincremen oder Sockenwechsel unterwegs.

Fazit: Das A und O sind gut passende Wohlfühlschuhe !

Viel Spaß beim Hollenmarsch. Das ist wirklich eine sehr gut organisierte, tolle Tour und ein schönes Erlebnis.

Hallo und guten Morgen Kurt,

...der dritte Promi

Das ist schon sehr seltsam, denn eigentlich trage ich angenehme, gemütliche Schuhe - seien es Laufschuhe, mit denen ich selbst einen Marathon blasenfrei absolviert habe oder spezielle Walkingschuhe. Mit meiner Schuhgröße 43 habe ich ja eine umfangreiche Auswahl quer durch sämtliche Sportschuhabteilungen.

Im Zusammenhang... mir würden knöchelhohe Trekkingschuhe in der Art von Laufschuhen gut gefallen, aber ausser einem "Adidas Terrex Mid" habe ich in dieser Art noch nichts gefunden - der kostet online 119 EUR und die hiesigen Sportschuhgeschäfte führen in überhaupt nicht - so kann ich ihn ja gar nicht anprobieren! Wenn jemand also einen Tipp für mich hat, wäre ich dafür sehr dankbar.

Wenn ich mich auf den Weg mache, liegen meine Füße in meinen Schuhen wie in einem Bett (einem Fußbett), die heiklen Punkte zeigen sich erst nach einer gewissen Strecke. Egal, welche Schuhe ich trage, als erstes spüre ich die beiden Fußballen direkt hinterm dicken Zeh sowie die Außenseite der rechten Ferse. Dort entstehen dann auch die Blasen. Sobald ich diese Stellen merke, kann ich auch nachvollziehen, dass es dort minimal reibt. Aber was soll ich dagegen tun, dass der Fuß sich in höchst geringem Umfang im Schuh bewegt?! Es ist ja nicht so, dass ich in den Schuhe rutsche.

Nach glatten Pflastern (ohne das weiche Material zum Blut-Auffangen) habe ich mich in den vergangenen Tagen schon beiläufig umgesehen. Leider in den einschlägigen Drogerien nichts passendes gefunden, aber wenn du meinst, dass "Leukoplast" das Richtige ist, dann will ich das mal ausprobieren. Am Samstag/Sonntag müsste ich mal wieder 40km machen.

Vielen Dank für deine Hilfe
René

Folgende Lösungsmöglichkeiten:
Entweder mit Leikoplast oder mit speziellem Tapeband die Stelle abtapen. bischen Puder drüber dann klebt es nicht so blöd später.
oder gleich ein spezielles Blasenpflaster von Compeed oder so drauf machen.
oder Vaseline drauf und sobald es reibt noch mal nachschmieren und auch Socken nach der Hälfte mal wechselen.
Meines Erachtesn braucht man zum Wandern auch keine halbhohen Schuhe. (Früher dachte ich da auch anders drüber.) Eine Alternative wären vielleich noch Wandersandalen z.B Teva Circuit

Hallo Martin,

die halbhohen Schuhe fänd ich nicht wegen der Blasen gut geeignet, sondern weil ich hin und wieder mal mit dem Fuß umknicke - nicht oft, vielleicht zweimal im Jahr, dann aber schmerzhaft. Deshalb vermute ich in einer halbhohen Schnürung einerseits mehr Stabilität, andererseits einen rutschfesten Halt im Schuh... am Ende also doch auch etwas in Richtung Blasen bzw. Unterbinden der Reibung. Ich spreche aber nicht von "gewöhnlichen Wanderschuhen", die habe ich bereits (für Bergtouren), sondern von einem halbhohen "Laufschuh" - leichtes Material, gute Belüftung, dämpfende Sohle.

Pflaster mit Gewebeoberschicht scheint mir stabiler und mithin sinnvoller als Blasenpflaster. Letzteres habe ich vor einerzeit mal bei einer 42km-Tour regelrecht zertreten. Was meinst du? Vaseline direkt auf den Fuß und dann Pflaster drüber? Birgt das nicht die Gefahr, dass ich trotz Plasterabdeckung rutsche? Wäre zwar auch nur wenig, aber wie gesagt: das reicht meinen Füßen ja schon.

Ich werde mal schauen, ob ich die 40km-Tour am Wochenende hinbekomme. Dann versuche ich es mal mit "Abtapen" und berichte vom Erfolg oder Mißerfolg. Dann schauen wir weiter.

Übrigens hat sich von gestern auf heute Flemming Nielsen zum Hollenmarsch angemeldet. Das ist der himmelblaue Däne mit dem Regenschirm - oder?

Besten Dank und schönen Gruß
René

Nun MUSS ich mich ganz herzlich und vielfach bei euch bedanken! Im Nachhinein sagt man zwar "da hätte ich auch selbst drauf kommen können", bin ich aber nicht - trotz aller Versucherei.

Die Lösung waren bzw. sind die Pflaster. Vom Laufen bzw. Brustwarzenabtapen hatte ich noch einen Restbestand Plaster auf der Rolle. Übrigens "Sensitive" - das ist besonders dünn und besteht quasi nur aus weißem Gewebe. 27,3km, keine Blase, nicht mal im Ansatz. Keine Socken gewechselt, was ich aber beim Hollenmarsch sicher machen werde und auch die Füße nicht eingecremt. Die Blasenhemmung beruht somit definitiv ausschließlich auf den Pflastern.

27,3km, das entspricht in etwa der Entfernung Bödefeld bis Kahler Asten (28km, vgl. Karte Hollenmartsch). Wie zu erwarten ungefähr 4std gebraucht. Also so etwa 6,9km/h bei vergleichbarem Höhenprofil. Kurzum: Die kommenden 4 Wochen wird noch fleissig marschiert und dann kann's von mir aus losgehen

Vielen Dank nochmal!
René

Hallo René,

das liest man ja gern, dass du dein Blasenproblem nun offensichtlich in den Griff bekommen hast. Das "Tapen" funktioniert zwar immer, aber trotzdem ist es noch besser, Schuhe zu haben, an denen absolut nichts scheuert oder drückt. Aber der Hollenmarsch sollte aus dieser Sicht kein Problem darstellen - aus konditioneller Sicht schon gleich gar nicht.

Da wünsche ich ganz einfach jetzt schon "Gutes Gelingen"!

HI Rene,
prima das das mit dem Pflaster klappt. Aber teste ruhig noch weiter. 100km ist schon länger als deine teststrecke und es wäre besser wenn alles optimal klappt. Es gibt auch spezille Tapepflaster von der Rolle. Kriegst du in der Apotheke. Nimm auf die Tour auf die richtigen Blasenpflaster mit wenn doch was wunscheuert dann gleich drauf damit.
Das mit der Vaseline nicht vor dem Verplfastern machen! Das Pflaster hält sonst nicht. Vaseline kannst du einfach so dünn auf den Fuß auftragen oder dann wenn es anfängt irgendwie zu reiben oder zu brennen (auch am Po, da auch vorher sicheheitshalber gut schmieren...) Alternativ wie gesagt: Gewohl Fußcreme. (Die gibt es seit dem Feldzug 1870/71 gegen Frankreich nach dem Rezept)

Gruß Martin

PS am Wochenden 51km davon 30km mit vollig durchnässten verschlammten Schuhen und Socken durch den Harz. Keine Blasen. Methode. CE? Komprssionsstrümpfe und ein zweites Paar Strümpfe darüber.