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20 km fast geschafft

20 km fast geschafft

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Hallo!

Obwohl ich leider nur 19 km geschafft habe, schreibe ich hier einen kleinen Bericht über den heutigen Lauf.

Kurz bevor ich los gelaufen bin, hatte ich mir einen bestimmten Berg vorgenommen ihn zu bewältigen und dann wieder heim zu laufen. Ich habe gestern die Strecke ausgemessen und bin auf etwa 4 km gekommen, wofür ich ca. 30 min einkalkuliert habe.

Gut, ich also in meine Laufklamotten und raus. Kopfhörer in die Ohren. Die Sonne scheint, gefällt mir sehr gut. Bisher habe ich keine Läufe unternommen indem ich direkt Berge angesteuert habe, es war also mein erster größerer Berg. Da ich eine große Anstrengung vermutet habe, so bin ich gleich erstmal etwas langsamer gelaufen um mich auf das Laufen einzustellen und die angestrebte Anstrengung. Ich benötigte nur 10 min. und war dann an besagten Berg angekommen. Nochmal etwas meine Geschwindigkeit gedrosselt, damit ich den Berg auch wirklich schaffe, und der Rückweg steht ja auch noch an.

Nach wenigen Minuten hatte ich bereits den Berg bewältigt. Ich fragte mich, wie lang der Berg wohl sei und welche Neigung er hatte. Nach weiteren Minuten war ich oben. Ich guckte auf meine Pulsuhr, hm, für den kompletten Berg habe ich nur ca. 15 min gebraucht. Neee, also das hat mir gar nicht gefallen. Ich bin noch voller Energie!

Ich will ja net so sein, also auf der anderen Seite den Berg wieder runter laufen und den Skihang ansteuern. Ich dachte darüber nach, wie das Gefühl war den Berg zu bewältigen. Mir ist schon wärmer geworden und die Neigung (nur 17° gefälle) hat mir gefallen, so Bewegungstechnisch.
Unten am Skihang angekommen, machte ich mich auf. Normalerweile geht man ja einen Skihang von oben nach unten und nicht von unten nach oben. Der Gedanke gefiel mir. Bald viel mir auf, das die Wiese bergauf anstrengender ist als auf Asphalt. Umso weiter ich hoch komme, umso steiler wurde er. Zumindest hatte ich so das Gefühl. Der Berg hat mich dann auch doch etwas herausgefordert, sodass ich als ich oben angekommen war, mir eine halbe Minute stehen gegönnt habe. Leider wusste ich jetzt nicht genau, welchen Weg ich oben gehen musste. Oben waren zwei Wege, und ich wollte den Weg nehmen bei dem ich eine von mir geplanten Strecke zurücklaufen konnte. Ich war umgeben von Wald. Also wählte ich einen von beiden aus, und stellte dann fest, das ich den falschen Weg genommen habe. Ich bin wieder bei meinen asphaltierten Berg etwa in der Mitte angekommen. Ok, dachte ich mir, das macht nichts. Ich laufe ihn einfach nochmal hoch, ich bin noch voller Energie. Ich empfande großen Spaß den Berg hochzulaufen, auch wenn er mir viel zu kurz schien. Irgendwie dachte ich, das er länger war. Zumindest hatte ich früher bei den Berg Probleme. Naja. Ich wieder hoch. Mir viel diesmal auf, das die Straße ganz schön viel hitze abstrahlt. Aber mir gefiel die Hitze und auch die Sonne. Ich Schwitze gerne wenn ich Laufe.
Als ich oben angekommen bin, begegnete ich einer Läuferin. Ich freute mich sie zu sehen und tauschte mit ihr ein Kopfnicken aus. Auch oben an den Berg wusste ich nicht so genau wie mein weiterer Weg zurück ging den ich geplant hatte. Irgendwie stehen hier auf einmal Häuser die ich nicht kannte. Bin aber dann nach meiner Intuition gelaufen, die mich auch dann auf den richtigen Weg führte bei dem ich mich wieder auskannte.
Der letzte Kilometer kommt immer näher. Ich bin noch immer voller Enegie und genieße einfach den Lauf durch den Wald und wie die Sonne durch die Bäume scheint. ich bin stark beim überlegen, vielleicht doch noch eine weitere kleinere Runde zu laufen. Oder vielleicht doch eine größere? Es läuft sich gerade so gut. Ein Blick auf die Uhr, verriet mir das bereits 45 min Uhr unterwegs war. Hm, ich müsste zumindest bei dieser Hitze was trinken. So entschied ich mich doch für eine größere Runde (12 km) bin kurz nach Hause, habe einen kräftigen Schluck genommen und bin gleich wieder weiter.

Diesmal laufe ich meine größere Runde andersherum. So bin ich sie noch nie gelaufen. Aber hätte ich mir vielleicht was zu trinken mitnehmen sollen? Ich wägte ab, ich habe gerade getrunken, noch ca. 1 - 1,5 std... hm könnte klappen. Ich laufe weiter. Ich schwebe vor mich hin.

Lange lief ich unbeschwert. Ich genoss die Musik in meinen Ohren, meinen Laufschritt, die Landschaft, die Sonne die auf mich herabscheint - Die Straße und ich - einfach Toll. Ich lief lange Zeit auf Asphalt, wechselte dann nach einer Weile zu Schotter.
Nach ca. 1,5 std. bemerkte ich ein erstes Schwächeln, wie ich mit den Gedanken spielte vielleicht doch mal eine Pause zu machen oder die Runde abzubrechen. Jetzt wäre das noch Möglich - ich entschied mich weiter zu laufen.
Nach weiteren endlosen Minuten merkte ich jedoch, das meine Beine etwas Schwerer wurden und ich noch einen weiteren Berg zu bewältigen habe. Ich guter Hoffnung, lief ich weiter und weiter. Bis ich schließlich an den Punkt kam, wo ich sagte, die Runde kannst du jetzt nicht mehr abbrechen, jetzt musst du sie durchlaufen.
Ich kam an einen Bach vorbei und habe mich etwas erfrischt. Einfach herrlich bei dieser Hitze und den ganzen Schweiß kaltes Wasser im Gesicht, Kopf und nacken zu haben. Nach dieser Wohltat fragte ich mich, warum ich eigentlich meine Laufjacke mitgenommen habe? Es ist so tierisch warm. Wenigstens öffne ich meine Jacke und es war gleich viel angenehmer.
Bei meinen letzten Berg angekommen, wurde mir klar, wenn ich jetzt nicht langsam tue, werde ich den Rest nicht schaffen und ich bin gerade mal bei fast der hälfte meiner Runde. Ich laufe behutsam die Straße rauf und gehe in meine Einmündung in den Wald.
Ok, der Berg war doch zu anstrengend - 3 Minuten Pause.
Ich laufe weiter, aber was ist das? Der Weg endet hier? völlig überrascht gehe ich wieder den Weg ein Stück zurück zur letzten Abzweigung... Doch ich war mir sicher, auch der andere Weg ist der falsche. Was ist passiert? Habe ich mich verlaufen?
Hm, ich also wieder zurück gehe wieder auf die Asphaltierte Straße und laufe im geiste die Strecke ab. Da müsste ich eigentlich ein Haus sehen... da steht aber keines. Ok, ich bin tatsächlich falsch gelaufen. Ich muss den Berg noch weiter hoch. Freude kommt auf ;)
Ich laufe den Berg nach oben bis ich diesmal den richtigen Weg in den Wald fand. Doch jetzt brauch ich schon wieder eine 3 Minuten Pause. Mein Körper schreit nach Nahrungszufuhr, zumindest was zu trinken! Abbrechen konnte ich den Lauf nicht, und ich wollte diese Runde zu ende bringen! Ich regeneriere mich noch ein wenig und laufe diesmal etwas langsamer weiter. Währenddessen, wechsel ich mal die Musik bei meinen MP3 Player. Ich fragte mich, wie ich meinen Körper zu mehr Kraft verhelfen konnte!? Dieser Abschnitt ist wohl der Schwierigster. Ach ja, und irgendwie reibt da doch was an meinen Fuß? Ich mache mal die Musik lauter, vielleicht hilft das auch ein bisschen.
Nach einer mir endlos erscheinenden Zeit sehe ich ein Auto vorbeifahren. Ich freue mich riesig, endlich an der Straße zu sein die ich überqueren musste. Das heißt, ich komme langsam an die letzten hm ca. 5 Km.

Zu dumm, das es schon wieder leicht Bergauf geht! Ich entscheide mich, den Berg diesmal nur zu gehen. Oben angekommen, benötige ich wieder erstmal eine Pause. Mir gehen einige Gedanken durch den Kopf... ich habe es soweit geschafft, ich schaffe den Rest jetzt auch noch. Ich fragte mich, ob die Bäume irgendwas fallen ließen oder ob ich Sternchen sehen?? Letzteres möchte ich wirklich nicht, den das wäre ein klarer Fall von Überforderung. Gut, aber ich bin ja jetzt schon ziemlich erledigt. Nach meiner kurzen Pause, ging es dann wieder weiter. Kaum bin ich um die Kurve gelaufen, sehe ich einige Spaziergänger. Haben die eben meine kleine Sünde mitbekommen? Ich laufe stolz weiter als hätte ich keine Schwierigkeiten. Warum waren die Spaziergänger im Wald so fein angezogen?? Hm... Meine Hose ist irgendwie schwerer geworden. Vollgesaugt mit Schweiß? Oder sind meine Beine nur so schwerfällig geworden? Jedenfalls weiß ich, das ich Muskelkater bekomme, den die Beine tun mir schon weh.

Während dem laufen, wechsel ich nochmal die Musik, mache nochmal etwas lauter. Um mich bei Laune zu halten, stelle ich mir vor, ich laufe gerade einen Marathon und es stehen ganz viele Leute am Rand die mir zujubeln. Ja, das ist schon gut :)
Ich Spiele wieder mit dem Gedanken etwas zu gehen. Doch was ist das? Da vorne sind schon wieder Spaziergänger? Und ein alter Lehrer ist auch noch dabei. Na fein, da möchte ich nicht gerade mit gehen anfangen. Also schön vorbeisprinten und allen zeigen wie toll ich das kann. Der Hund kläfft mich an, ich springe zur Seite und bin tierisch erschrocken. Aber weiter gehts. Sobald die nächste Kurve kommt gehe ich ein Stück.
Die nächste Kurve ist vorbei, aber och neee schon wieder Spaziergänger!!! Warum sind heute soviele Spaziergänger im Wald unterwegs? Haben die Sonntags Nachmittags nichts anderes vor als hier rumzulaufen? Es gibt Zeiten, da sehe ich Wochenlang nicht mal ein Reh... ok, ich beschließe wenigsten die mir entgegenkommenden Fußgänger zu überholen und dann zu gehen. Dann fällts wenigstens nicht so auf. Ich habe überholt. Aber ach kraz die fix in weiter ferne sehe ich die nächsten Spaziergänger. Aber jetzt gebe ich auf, ich kann nicht mehr, ich bin am ende und gehe ein Stückchen. Nach ein paar Minuten laufe ich wieder langsam vor mich hin, und überlege, ob ich den LETZTEN Km schaffe. Leider geht mir die Kraft aus und beschließe den letzten Km zu gehen. Sonst kipp ich noch um und ich sollte die Signale meines Körpers nicht ignorieren.
Den letzten Km bin ich dann gegangen und war dann froh nach 2 Stunden und 30 Minuten die Stopptaste betätigen zu können. Irgendwie tun mir jetzt die Füße weh...

Zuhause bemerke ich, das ich mir einen Zeh blutig gelaufen habe. Während dem Lauf aber nicht bemerkt habe.

Und außer das ich morgen wahrscheinlich Muskelkater habe, habe ich
trotzdem 19 Kilometer geschafft!! Die 20 Km sind jetzt nicht mehr weit!

Liebe Grüße
Savi
Gesperrt

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