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Bandscheibenvorfall durch Laufen

Bandscheibenvorfall durch Laufen

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Hallo zusammen,

nach langer Foren-Abstinenz melde ich mich auch mal wieder.
Allerdings leider nach nun schon 5-wöchiger Zwangspause aufgrund eines netten Bandscheibenvorfalles, der immer noch "zwickt". Dabei ist so ideales Laufwetter und Ende Mai wäre der erste diesjährige Lauf, aber da wird nichts draus.

Wie kam es dazu?
Nun, ich denke, das Laufen war "mit schuld" daran. Nach einer (auch wieder) längeren Zwangspause im Winter fing ich im Februar langsam an. Aber nicht mehr so wie als Jungspund, sondern langsam, 3 mal die Woche. Es ging auch relativ schnell wieder gut, trotzdem stimmte es im linken Bein und im unteren Rückenbereich nicht mehr. Die Schmerzen wurden schlimmer und ich ging vor 5 Wochen zum "Einrenker". Das erste Einrenken brachte nichts und nach der Aufforderung, nochmals mit Einrenken die letzte Blockade zu lösen, ging hinterher nichts mehr (das linke Bein konnte ich kaum mehr und nur unter großen Schmerzen bewegen).
Mittlerweile denke ich, daß durch das Laufen eine Dysbalance entstanden ist. D.h. die "Laufmuskeln" sind schneller stärker geworden als die Haltemuskeln im Bauch und Rückenbereich. Damit ging vielleicht eine Beckenschiefstellung einher (deshalb auch das Einrenken) und so kam es dann zu dem, was eben kommen mußte.
Die Diagnose war dann eindeutig (MRT).

Was ist zu machen?
Das ist eben jetzt die Frage. Gut, auf jeden Fall begleitendes Bauch- und Rückenmuskeltraining. Und bei einer gefühlten Verschlechterung dieses intensivieren, bis wieder Beschwerdefreiheit eintritt. In der Ecke steht auch schon der Flexi-Bar, aber zu viel kann ich damit noch nicht trainieren, sonst werden die Beschwerden wieder schlimmer. Also Geduld ist angesagt.

Meine Fragen an Euch:
Tritt nach so einer Sache wieder völlige Beschwerdefreiheit ein?
Wie gut wirkt begleitendes Rumpfmuskulatur-Training, auch mit dem Schwingstab?
Wie gut wirkt Dehnen dieser Problematik langfristig entgegen?
Welche Tips habt Ihr noch?

Ich danke Euch schon mal für Eure Antworten.
Und wünsche allen, daß Eure Scheiben drin bleiben.

Viele Grüße
Andreas

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Hallo Andreas, :hallo:

das tut mir leid ich weiß wie schlimm Laufpausen sind- ich wünsch dir erst mal gute Besserung!

Ich hatte vor ca. 2 Jahren eine Bandscheibenvorwölbung und habe dies mit KG und Wirbelsäulengymnastik wieder gut in den griff bekommen.
Die Übungen habe ich bis jetzt beibehalten und bin eigentlich schmerzfrei, nur wenn ich im Garten arbeite schmerzt der Rücken wieder.
Was übrigens auch gut für den Rücken ist: Klettern (egal ob in einer Halle oder am Berg)
Dehnen hat mir sehr geholfen - den Schwingstab kenne ich nicht.
Such dir einen guten Orthopäden und Physio (am besten einen der auch läuft) und lass dir Übungen zeigen - es hilft :)
... aber warte bis du schmerzfrei bist, nichts übertreiben.

Liebe Grüße

Lisa

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Hallo Andreas,

ich habe auch nicht mehr alle Scheiben im Schrank :D

Das Laufen muß nicht unbedingt mit schuld dran sein. Klar, die Muskulatur schwächt enorm ab, wenn man länger pausiert hat, viel Sitzen, keine Bewegung, da reicht auch ein Nach-Vorne-Beugen und schon ist es passiert. Ich meine hier im Forum auch schon gelesen zu haben, daß es einem Mitglied beim Einrenken (Blockade lösen) den Rest gegeben hat und der Vorfall erst dann eintrat.

"Tritt nach so einer Sache wieder völlige Beschwerdefreiheit ein?"
Ist ein wenig abhängig davon, wie schlimm der Vorfall ist, aber Beschwerdefreiheit ist durchaus drin. Ist nur etwas empfindlicher als vorher - Fehlverhalten wird schneller mit Zwicken und Zwacken belohnt.

"Wie gut wirkt begleitendes Rumpfmuskulatur-Training, auch mit dem Schwingstab?"
Dieses Training ist das A und O für Beschwerdefreiheit, plus rückenfreundliches Alltagsverhalten (richtig heben, bücken etc.) Zum Schwingstab kenn ich die Übungen nicht, ich weiß aber, daß es Übungen mit dem Gymnastikball gibt, die es in sich haben, sind für mein Gefühl übrigens die effektivsten Übungen die ich kenne (mal abgesehen vom Krafttraining an Geräten).

"Wie gut wirkt Dehnen dieser Problematik langfristig entgegen?"
Auch gut, Dehnungen im Bein- und Po-Bereich dürften hier evtl. angesagt sein.

"Welche Tips habt Ihr noch"
Ich habe den BS seit August letzten Jahres und kann nur sagen, daß Rückengymnastik, am besten täglich durchgeführt, am Besten hilft und zu Schmerzfreiheit führt. Am Besten, wie der Vorredner sagte, zum guten Physiotherapeuten und gute Übungen zeigen lassen und diese möglichst täglich durchziehen.

Ich habe nur Schmerzen, wenn ich die Übungen vernachlässige. Wenn ich laufen gehe, habe ich sogar das Gefühl, daß sich an meiner Wirbelsäule alles erst mal wieder einrenkt und richtig plaziert nach einem langen Bürotag.

Wenn es zu arg weh tut, versuche es doch erst mal mit Walken und später mit Laufen nach vorheriger Absprache mit dem Arzt natürlich.

Das wird schon wieder ... hab etwas Geduld :traurig:

Alles Gute,
Stoertebeker

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Es gibt Hoffnung für Dich ;)

Ja, ich habe das hinter mir, es geht wieder. Intensives (nur) Laufen vor Jahren, dann ein Vorfall und Laufpause.

Ich habe mein Training seitdem udn dannach umgestellt.
Ich laufe "nur" noch 4 Mal in der Woche, aber mache mindestens 2 Mal 45 Minuten in der Woche Im Bodystudio die Rumpfmuskulatur. So beschwerdefrei wie seitdem (jetzt 1,5 Jahre) war ich noch nie.

Dehnen hat mir (vielleicht mache ichs ja auch falsch, was ich aber bezweifele) noch nie geholfen. Ich bzw meine Strukturen kommen damit nicht klar. Ich halte es, bei gezieltem ausgewogenen Kraftaufbau, auch für völlig überflüssig.
Eigentlich bin ich ein netter Kerl, und wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

http://www.hessel.ch

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Hallo zusammen,

danke für Eure Antworten und dem Mut, den Ihr mir damit macht.

"Richtige" Rumpfkräftigung wird wohl die Grundlage für zukünftige Schmerzfreiheit sein.
Zum Dehnen gibt es ja auch kontroverse Meinungen.
Gerade habe ich die Seite "nostretch.de" gefunden, wo einige Meinungen gegen das Stretchen zusammengetragen sind.
Da ich vor Jahren mal ein Laufseminar "nach Packi" besucht habe, muß ich wohl da wieder ansetzen, d.h. möglichst nicht hüpfen beim Laufen und Muskulatur trainieren, aber "auf Länge".
Allerdings befolge ich Eure Ratschläge und lasse es langsam angehen bzw. warte erstmal Schmerzfreiheit ab. Dann hoffe ich auch, daß der taube rechte Zeh sich wieder in einen normalen verwandelt.

Viele Grüße
Andreas

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ich hatte 2004 nen vorfall im lendenwirbelbereich (mit 29...) und die bandscheibe drüber wölbte sich bereits deutlich vor. trotz gut ausgeprägter rumpfmuskulatur. ist bei mir wohl auf das hohlkreuz und eine genetische vorbelastung zurückzuführen (mein vater hatte dasselbe in jungen jahren). intensive physiotherapie und ultraschallbehandlung hat mir sehr geholfen, allerdings bin ich danach fast 3 monate gar nicht gelaufen (dann erst wieder radgefahren)...laufschule ist auf jeden fall gut, ebenso, nicht ausschließlich zu laufen (ist mir persönlich eh zu langweilig auf dauer), sondern auch krafteinheiten einzubauen und koordinative übungen zu machen. nen flexi bar ist da doch ne super sache, wenn du physiotherapie bekommst, können die dir sicher übungen zeigen!!
ich kann mittlerweile wieder alles machen (auch alpin skifahren) und hab nur noch gaaaaanz selten symptome, die von dem damaligen ereignis stammen.
stretching nach dem training hilft mir, die meinungen gehen zum thema stretching ja auseinander, aber ich denk, nach dem training zu dehnen wirkt einer muskelverkürzung entgegen - vor allem der hüftbeuger ist auch wichtig für den unteren rücken.
nicht irre machen lassen von ärzten, die sagen 'nicht mehr laufen' oder 'nicht mehr skifahren'. das schlechteste ist, sich nicht mehr zu bewegen!! (außer du hast akute beschwerden, aber dann machst du automatisch nix)
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