Das Läuferfest in Schwandorf – natürlich bin ich mit guten Vorsätzen und einer starken Form hingefahren. Doch was ich letztlich erleben sollte, war ein Trauerspiel. Es war wohl meine schlechteste läuferische Vorstellung seit langem, wenn nicht überhaupt. Nachdem meine Schwester und ich uns die Vorläufe und anderen Finals angeschaut haben, wurde es um 17:15 Uhr für mich ernst. Warmmachen, Sachen holen, allerhand zu tun. Start verschoben auf etwa 18:30 Uhr. Na gut, dachte ich mir, wird ja dann noch etwas kühler.
Kannst vergessen.
Ich frage kurz ins große Rund’, was so gelaufen werden will. Ich persönlich gehe von einer 16:30 min aus, ist doch klar, bin ja in Form und motiviere mich selbst. Also dann, los geht’s. Ich reihe mich vorne ein und laufe die erste Runde mit in 76 Sekunden. Schön, das ist in Ordnung, langsamer werden wir von selbst. 3:18 min sind das Ziel pro km. Der erste km wurde in 3:14 min passiert. Alles im grünen Bereich, doch auf einmal löste sich die Gruppe. Der erste zog davon bzw., der Rest wurde langsamer. Ich fiel auf Rang 4 zurück oder war es Rang 5, ich weiß es gar nicht mehr. Die Beine wurden schwer. „Aufhören“ brannte es mir im Kopf – nein, aufhören gibt es nicht. Ich zog weiter. Drei Kilometer nach 10:15 min. Halten, einfach halten – aber es ging nicht. Die Luft war trocken, die Runden zogen sich endlos hin. Noch 5, das muss doch gehen. Nein, es war umsonst. Mit 17:45 min rettete ich mich ins Ziel. Erschöpft und saftlos ließ ich mich ins Gras fallen. Ich konnte nicht einmal weinen. War ich zu schnell losgelaufen? Ehrlich gesagt, nein, dieses Gefallen rede ich mir nicht ein. War das Ziel zu hoch? Definitiv nein, das muss drin sein.
Was war los? Tatsachenforschung. Die Gesamtsituation? Möglich, aber ich will es dennoch verneinen. Die Hitze…ja, es war schauderhaft. 28 Grad, der Kessel brodelte, ich rang ständig nach Luft? Ich bin ja kein Freund von Ausreden, denn heute hat alles gepasst, Beine, Hüfte alles war optimal auf den Punkt vorbereitet. Aber diese unerträgliche Hitze.
Es war einfach eine grauenhafte Vorstellung. Aber na gut, es gibt jetzt zwei Möglichkeiten. Aufgeben und mich gehen lassen, hilflos warten und auf die Erlösung hoffen oder doch aufstehen und kämpfen. Auch wenn mir jetzt doch ein paar kleine Tränen herunterkullern, aufgegeben wird nicht, ich will nach vorne, ich will an die Spitze, ich lass mich davon nicht unterkriegen.
Das war eine ganz harte Niederlage, aber ich muss, ich muss einfach weitermachen.
Grauenhafte Vorstellung bei Sonnenschein
1Daheim verblasst, Die Welt rückt nah, Mit vielen Pfaden liegt sie da, Und lockt durch Schatten, Durch Trug und Nacht, Bis endlich Stern um Stern erwacht, Wolken, Zwielicht, grauer Nebeldunst, Ohne Gunst, ohne ... Gunst
3 km: 9:44 - 5 km: 17:12 min - 10 km: 34:24 min - HM: 1:18:16 min
3 km: 9:44 - 5 km: 17:12 min - 10 km: 34:24 min - HM: 1:18:16 min