Im Vorjahr war dieser Lauf der erste meiner Läuferkarriere. Damals nahm ich die rund 5,2 km lange Strecke in Angriff. Heuer sollen es in einer 4er Staffel rund 10,5 km sein.
Da meine 10er PB bei 47.xx liegt, nahm ich mir als sportliches Ziel eine sub50 vor. Soweit mein Plan, dann kam die Realität
.Bereits die Position in der Startaufstellung hat mein Vorhaben zu nichte gemacht. Es dauerte nicht lange um zu begreifen, dass auf einem recht engen Kurs bei knapp 4000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Startplatz im hinteren Mittelfeld nicht bestzeitentauglich ist
. So war ich trotz Zick-Zack-Laufens, trotz permanentem Beschleunigen und auch Abbremsen nach dem ersten Kilometer weit über eine Minute hinter meinem Soll. Langsam, aber trotzdem kräftezehrend - wie sich noch herausstellen sollte.Als endlich ein wenig Platz war, versuchte ich zu retten, was es noch zu retten gab. Einigen sehr schnellen Kilometern folgte ein furchtbarer Einbruch
. Bei Kilometer 7 war der Ofen aus. Mein Ziel lautete, es laufenderweise bis zur Verpflegungsstelle zu schaffen, mir einen Becher Wasser zu nehmen und einfach stehen zu bleiben.Sooooo Stehen geblieben bin ich noch nie !!! Noch bei keinem Wettkampf, aber auch noch bei keinem Trainingslauf bin ich vor dem festgesetzten Ziel einfach so stehen geblieben. Aber diesmal schien es keine Alternative zu geben. Zu kraftlos war ich ..... [dramatikmodus aus]
Ich erreichte den Verpflegungsstand, griff zu einem Becher Wasser, flüsterte meinen Beinen zu, dass nun Pause angesagt ist ..... Plötzlich eine Stimme, die meinen Namen ruft .... dehydriert? Weichteilkrampf? Halluzinationen? Nein .... ein Arbeitskollege, der mich gerade im rechten Moment "äußerst charmant und höflich" darauf aufmerksam macht, aber schleunigst ins Ziel zu laufen
.Was ich nicht für möglich gehalten hätte: Ich "verzichtete" tatsächlich auf den Boxenstopp, lief artig hinter ihm her. Obwohl ich subjektiv der Meinung war, ich "könne" keinen Meter mehr laufen, zog er mich ins Ziel. Danke dafür
!Endzeit: 50 Minuten, 57 Zerquetschte .... Ziel verfehlt!
Positive Erfahrungen:
+ Ich habe rund 2200 Läufer überholt
+ Immer wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt ein netter "Zugläufer" daher ...
+ Voll angeschlagen noch 3 Kilometer unter 5 min/km laufen zu können
+ Eingesehen, dass ein Businesslauf ein "Familienausflug" ist
Negatives:
+ Zu enge Wege für diese hohe Teilnehmerzahl
+ Ein Businesslauf ist nicht bestzeitentauglich - oder man stellt sich in die erste Reihe!
+ Gehende, dabei rauchende Teilnehmer
+ Keine feste Nahrung im Ziel (Brötchen? Bananen? Kekse?)
+ Veranstalter erhofft sich im nächsten Jahr noch mehr Nennungen ...
Nächster Termin:
30. Mai 2008 - Leukämielauf in Graz
Hier passiert mit dem Nenngeld was Sinnvolles
Gruß aus Graz
Wolfgang
