Hammermann = Puls niedrig?

Hallo ich habe bei mir jetzt dreimal folgenden Effekt festgestellt. Es lag jeweils ein anstrengender langer Lauf bei hohen Temperaturen vor (Nordschleife, Mainz Marathon und vergangenes Wochenende langer Lauf).

Gegen Ende war ich völlig fertig und musste sehr mit mir kämpfen -„Tunnelblick“ schlapp, langsam und das Gefühl der Kreislauf packt keinen Schlag mehr…..

Wenn ich dann aber auf mein Pulseisen schaue stelle ich fest das ich mit einem Wohlfühlpuls unterwegs bin… deutlich unter „Marathonpuls“. Aber das Gefühl: Da geht nix mehr….

Sind dann die Kohlehydratreserven einfach aufgebraucht oder ich zu weich oder oder oder oder….

Kennt Ihr diesen Effekt - Puls ist faktisch niedrig aber obwohl muskulär noch was geht „läuft“ es nicht schneller….

Danke und Gruß
Till

bellof hat geschrieben:Hallo ich habe bei mir jetzt dreimal folgenden Effekt festgestellt. Es lag jeweils ein anstrengender langer Lauf bei hohen Temperaturen vor (Nordschleife, Mainz Marathon und vergangenes Wochenende langer Lauf).

Gegen Ende war ich völlig fertig und musste sehr mit mir kämpfen -„Tunnelblick“ schlapp, langsam und das Gefühl der Kreislauf packt keinen Schlag mehr…..

Wenn ich dann aber auf mein Pulseisen schaue stelle ich fest das ich mit einem Wohlfühlpuls unterwegs bin… deutlich unter „Marathonpuls“. Aber das Gefühl: Da geht nix mehr….

Sind dann die Kohlehydratreserven einfach aufgebraucht oder ich zu weich oder oder oder oder….

Kennt Ihr diesen Effekt - Puls ist faktisch niedrig aber obwohl muskulär noch was geht „läuft“ es nicht schneller….
Till

Könnte schon der "Hammermann" sein, kann aber auch einfach (zum. am Wochenende) die totale Erschöpfung sein:
Warum machst du 2 Wochen nach dem Marathon schon wieder lange Läufe? Vernünftig ist das nicht! Die Faustregel besagt, dass du die Meilenzahl des Wettkampflaufes an Tagen regenerieren sollst, also knapp einen Monat ruhiges Programm. Ich laufe da locker, gemütlich und keinesfalls sehr lang, Tempo gibts trotz eines für Samstag geplanten kleinen 10k-WKs auch nur wenig.

Grüße,
3fach

Zum Training: Lange Laeufe sind in der Regel locker.

Das Senken des Pulses ist damit zu begruenden, dass alle Glykogenreserven in den Muskeln aufgebraucht worden sind. Dies hat zur Folge, dass dein Koerper nur noch Fett verstoffwechselt. Fett wird prozentual vor allem bei geringem Tempo verstoffwechselt, insofern ist der Puls relativ niedrig, da ein hoeheres Tempo schlichtweg nicht moeglich ist. Das Fett liefert naemlich weniger Energie als Kohlenhydrate (bei gleicher Menge eingeatmetem Sauerstoff) und dadurch, dass man komplett auf den Kohlehydratstoffwechsel verzichten muss ist die Leistungsfaehigkeit deutlich geringer.

Deswegen ist es im Training enorm wichtig den Fettstoffwechsel ausreichend zu trainieren, indem man die langen Laeufe auch wirklich langsam laeuft. Ansonsten reichen die Glykogenspeicher nicht fuer die laengeren Distanzen aus und der Mann mit dem Hammer kommt.

MfG
Supra

@3fach tztz ich wollte doch keine standpauke sondern nee erklärung bzw. andere erfahrungen also aufgrund eine grippe konnte ich in mainz nicht so laufen wie geplant. in 2 1/2 wochen will ich in lev meine HM zeit pulverisieren und setze alles auf eine karte..... mal sehen ob ich böses lehrgeld zahle oder mein plan aufgeht in 3 wochen wirst du es lesen können

@supra DANKE für die sehr aufschlußreiche beschreibung! Noch eine frage hierzu: is es nicht letzlich auch ein gutes training wenn ich mal im training in diesen bereich komme wo der körper nix anderes mehr hat außer fett... ist das nicht ein zeichen an meinen köper: hey du brauchst mehr Glykogenreserven in den Muskeln und muss außerdem mehr aus der fettverbrennung beziehen?


bei dem letzten langen traingslauf trat der einbruch übrigens nach ca. 25km auf....

hallo,

bei mir ist das mit dem puls genau umgekehrt. bei meinen langen läufen steigt der puls am ende immer weiter an. also, ich fange im wohlfühlbereich an und der puls geht dann tendenziell hoch bis 180. beim marathon waren es ein pulswert im schnitt von 169, wobei man sagen kann das er in der zweiten hälfte von 155 schlägen hoch ging bis ca.175, max-wert war beim zielspurt bei 182 bpm.

bellof hat geschrieben: is es nicht letzlich auch ein gutes training wenn ich mal im training in diesen bereich komme wo der körper nix anderes mehr hat außer fett... ist das nicht ein zeichen an meinen köper: hey du brauchst mehr Glykogenreserven in den Muskeln und muss außerdem mehr aus der fettverbrennung beziehen?

bei dem letzten langen traingslauf trat der einbruch übrigens nach ca. 25km auf....

Ich kenne diesen "Pulsabfall" nur vom Marathon. Man hat das Gefühl die Füße sind am Boden festgeklebt, es wird immer langsamer, der Puls sagt "GIB GAS".

Das ist aber "Notzustand" des Körpers - m.E. sollte es im Training nicht so weit kommen, schon gar nicht öfters, bzw. schon bei km25.

Du schießst Dich hier ab - der Körper braucht Erholung/Regeneration nicht Dauerpeitsche, sonst kommst Du nie in die Super-Kompensation, sondern trainierst Dich in den Keller!

liverpool hat geschrieben: bei mir ist das mit dem puls genau umgekehrt. bei meinen langen läufen steigt der puls am ende immer weiter an. also, ich fange im wohlfühlbereich an und der puls geht dann tendenziell hoch bis 180. beim marathon waren es ein pulswert im schnitt von 169, wobei man sagen kann das er in der zweiten hälfte von 155 schlägen hoch ging bis ca.175, max-wert war beim zielspurt bei 182 bpm.

Das ist der Normalzustand - Du läufst entsprechend Deinem Leistungsniveau!. Wenn Du deutlisch schneller laufen würdest, kämest Du früher oder später in diesen obigen Zustand von bellof


Hier ein Bildchen von meinem 2. Marathon (schlecht vorbereitet, große Klappe, schneller Untergang ) Das war Köln 2006 in 4:18

Links PACE und Balken, rechts HFmax Skala und magenta Linie. Bei km 23/24 schon bei 89% viel zu hoch und dann gings abwärts mit PACE und PULS
Offensichtlich bin ich über meine Verhätnisse gelaufen - und irgendwann ist ende...

Möge er Dir erspart bleiben!

gruss hennes

@hennes

oh ja, das bild sagt alles. hast dich ja übelst abgeschossen.

@liverpool - das was Du beschreibst kenne ich auch und ist bei mir auch eher der normalfall das bei einem langen lauf gegen ende ein etwas höherer puls anliegt um die gleiche geschwindigkeit zu erreichen

@hennes - Danke für die Hinweise!

Gruß
Till