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23. Bonameser Volkslauf 22. Mai 08

23. Bonameser Volkslauf 22. Mai 08

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Da Frau Schmitt ja leider verhindert war, erlaube ich mir, in ihr ureigenstes Geschäft, nämlich den jährlichen Laufbericht über den Bonameser Volkslauf 2008 einzudringen. Keinesfalls bin ich aber so vermessen, auch annähernd den Qualitätsanspruch (sprich „flotte Schreibe“) einer Frau Schmitt erreichen zu können.

Es ist schon etwas Besonderes wenn ein Sachsenhäuser (Süd-West-Frankfurt) wie ich sich nach Bonames (sprich Bonameeeees), also Frankfurt Nord-Ost begibt und dann noch zum Sportverein TSV Bonames. Erstmal hat der Sachsenhäuser überhaupt keine Vorstellung von der Entfernung Sachsenhausen – Bonames und plant lange Fahrzeiten ein, wobei er schon nach 20 Min. da ist. Dann platzt er auch noch in dieses Familienfest mit Laufveranstaltung. Alle in Grüppchen, jeder grüßte jeden: Familienatmosphäre. Der Streuselkuchen wurde angeliefert, die Bierbar aufgebaut und der Grill angeschmissen. Vater zum Sohn: „Wir haben jetzt die Startunterlagen. Vor dem Start gehen wir aber noch nach Hause Kaffee trinken.“

Der nette Animateur bemühte sich redlich uns schon vor dem Start über 15km ins Schwitzen zu bringen, was angesichts der kühlen Temperaturen bei bedecktem Himmel nicht unbedingt leicht war. Aufwärmen dient ja nicht nur der körperlichen Ertüchtigung vor dem Lauf. Kollateralnutzen ist die Beseitigung dieser seltsamen Nervosität, die wenigstens ich vor jedem Laufwettbewerb habe. Wenn ich vor 1.000 Leuten reden muss, bin ich jedenfalls weniger nervös.

Bevor es los ging traf ich noch Ulrike aus Berlin, genannt Harriersand und eine der fleißigsten Schreiberinnen dieses Forums. Natürlich – entsprechend dem Familienfestcharakter – mit Tochter, die in Bonames wohnt und anschließend diesen leckeren Streuselkuchen verkaufte. Von Ulrike hatte ich auch den Tipp zu diesem Volkslauf.

Dann ging es los. Meine Angst war, dass angesichts der schmalen Wege es gerade beim Start zu dem üblichen Gedränge großer Stadtläufe kommt. Nix da: die Wege blieben zwar schmal, aber in der Bonameser Lauffamilie drängelt man nicht.

Überschaubares Feld. Schnell war es auseinander gezogen und man hatte Platz nach vorn und zu den Seiten. Und es ging immer bergab. 5 Min/km wollte ich laufen, 4:30 waren es zu Anfang und es blieben immer unter 5.

Der Weg schlängelte sich durch Wohnstrassen, entlang der schönen Nidda und über Felder. An den vielen Kurven standen Helferinnen und Helfer und wiesen den Weg. Damit man nicht unaufmerksam falsch abbog, ließen sie Kuhglocken läuten, rasselten oder riefen „Hier lang“. Dann wieder Sonntagsbratenduft in mir unbekannten Stadtteilen oder ein Kuhstall, der etwas anders duftete. Irgendwie träumte man genauso vor sich, wie man das von den langen Sonntagsläufen durch bekannte Wälder kennt. Unterwegs mal wieder einen Blick auf den Fernsehturm und die Frankfurter Skyline, Taunus und Feldberg ein wenig im Dunst.

Vor mir zwei Typen, die im breitesten Frankfurter Dialekt „babbelten“. Bei km 5 höre ich, wie sie das Tempo drosseln wollen weil sie zu schnell sind. Das geht mir auch so, also suche ich Familienanschluss. Der eine läuft immer diesen Weg entlang der Nidda („In 3,4 km kommt der Grillplatz, dann noch 5,2 bis zum Ziel“), der andere schwärmt von seinem Garmin Forerunner 305 („Ich will wissen, um wie viel ich zu schnell bin“). Der erste erzählt dann vom Marathon in Egelsbach, wo er, noch angetrunken vom Vorabend, einen Halbmarathon laufen wollte, das Ziel verpasste und dann die ganzen 42 km laufen musste. Das war hart.

Schließlich wird es doch noch ein wenig voller, als nämlich die 10km-Lauferinnen und Läufer dazu kamen. Da wollten einige noch mal ganz schnell sein und machten Hektik. Dann der letzte km. Ein ganz fieser Weg in Serpentinen stark ansteigend 500m vor dem Ziel. Das Ziel direkt hinter einer Kurve, wo man es gar nicht erwartete. Der Ansager nennt einen Namen, der sich irgendwie nach meinem anhört.

Schöner Lauf. 1 Stunden 12 Minuten für 15 km. Mit meinen beiden Mitläufern klatsche ich mich ab. So schnell wollten wir alle drei eigentlich gar nicht sein. Es gibt ein ordentliches Wasser zu trinken und dann … Wildschweinbratwurst. Dazu ein Weizenbier und das um 11:00 Uhr morgens. Na ja, man quält sich ja sonst nicht.

Dann ab nach Hause, der Spargel wartet zum Mittagessen. Mein halbes Auto (Smart) ist scheinbar heute genauso schnell wie ich. Bloß, dass da jemand am Rand mit so einer Laserpistole stand und wissen wollte, um wie viel zu schnell.

Grüsse
TONI

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Nachtrag:

gerade in die Ergebnislisten geschaut: bin 3. meiner Altersklasse geworden.

Jetzt bin ich aber stolz !!!!! :hurra:

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schön zu lesen das doch noch jemand aus dem forum in bonames war!war dieses jahr zum dritten mal dort und finde die ganze veranstaltung einfach nur schön! :nick: dieses jahr hatten wir auch noch "glück" das es nicht so heiss war wie die beiden jahre zuvor!
@antonius die nette dame mit dem laser haben wir auf der rückfahrt auch noch "bewundert"!
vieleich sieht man sich nächstes jahr!?
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Langsam fühlt es sich nach der gebrochenen Kniescheibe wieder wie laufen an, lang genug hat es gedauert!:peinlich:

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Hallo Toni,

das ist ja ein starkes Stück. Wir laufen gute 6 km zusammen, du wirst 3. in deiner Altersklasse und
jetzt stelle ich fest, du bist auch im Forum hier! :hallo:
Da hätten wir ja noch ein Gesprächsthema gehabt. Aber der Gesprächsstoff ging ja auch so nicht aus.
Herzlichen Glückwunsch noch mal auf diesem Wege.
Vielleicht "läuft" man sich ja noch mal über den Weg.

Ach ja, dass ich im breitesten Frankfurter Dialekt babbele, zeigt, dass ich mich schon ganz gut akklimarisiert habe. Ich wohne erst seit neun Jahren in Frankfurt und komme ursprünglich aus der Trierer Gegend. Ich bin übrigens der mit dem Forerunner. Habe aber einen 205, will im Wettkampf gar nix von Herzfrequenz wissen.

Ich schreibe gerade noch an einem Bericht. Darin wirst du auch vorkommen. :nick:


Grüße vom Töffes

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Antonius hat geschrieben:

– mit Tochter, die in Bonames wohnt und anschließend diesen leckeren Streuselkuchen verkaufte.
Nein, sie war beim Bierausschank. :zwinker5:
ich habe ein paar Fotos gemacht, die ich noch in mein Album stellen werde. Leider nicht direkt von der Strecke, da hatte ich den Apparat nicht dabei.

Antonius, Du hast Deine Siegerehrung verpasst, tststs, und alles wegen Spargel...
Ich wurde AK-Zweite, aber bloß weil da keine Dritte... naja, muss man ja nicht so laut sagen. Bericht schreibe ich noch.

Vorab: kleine feine Veranstaltung und wunderschöne Strecke!

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So, hier sind schon mal meine Bilder. Einige habe ich einen Tag später beim Spazierengehen gemacht.
Auf "Bonameser Volkslauf" klicken und "Vollbild".
MEDION | Meine Foto Website

Büddesehr!

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Schöne Fotos Ulrike,

das mit der Siegerehrung fiel mir dann auch ein. Beim nächsten Mal bleibe ich länger.

Tschuldigung mit deiner Tochter. Das Weizen vorher hat scheinbar gewirkt. :zwinker4:

Grüsse nach Berlin

TONI
Gesperrt

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